Wieder Schreiben lernen!

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fritzundpaul
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Wieder Schreiben lernen!

Beitrag von fritzundpaul »

Freunde der Schreiberlinge,

seit einigen Zeit schreib ich nun begeistert mit meinen (ja richtig, inzwischen in Plural geschrieben :wink: ) Füllfederhalter.
Allerdings bin ich mit meiner Schrift überhaupt nicht zufrieden!

Durch das jahrzehntelange "Gesuddel" mit irgendwelchen Schreibgeräten die man gerade in Reichweite hatte, hat die Schrift sehr gelitten. Mal Schreibschrift, mal Druckbuchstaben innerhalb von Wort und Satz. Das gefällt mir nicht unbedingt.
Des weiteren habe ich in den letzten Jahren eigentlich nicht mehr viel geschrieben, weil ... man hat ja ein iPhone, ein iPad, ... und dazu die gehörigen Apps mit Vernetzung in alle Himmelsrichtungen. Da bist du nur noch am tippen statt am schreiben.

Jetzt passt es sehr gut in die Zeit, dass meine Tochter in der ersten Klasse schreiben lernt. Zuerst wurden die Druckbuchstaben gelernt, und anschließend die Schreibschrift und Groß- und Kleinbuchstabe. Da ich ein sehr pflichtbewusste Papa bin, habe ich mit meiner Tochter die Hausaufgaben Abends wenn ich nach Hause gekommen bin, nochmals kurz durchgesprochen.
Ich habe mich dabei ertappt bei manchen Buchstaben in Schreibschrift zu denken, ... ah ja, stimmt ... so wird das richtig geschrieben! :oops:

Nun bin ich auf die Idee gekommen ebenfalls die Schreibschrift wieder etwas zu üben. :idea:
Ich sage euch, zeigt das bloß nicht euren Kindern! :shock:

Ich muss euch sagen, ich glaube ich habe das Schreiben verlernt! :?

Jetzt wollte ich mal in die Runde fragen, ging das euch auch so?
Was und wie habt ihr geübt und welche Hilfsmittel wurden benutzt?
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Grüße aus dem badischen Schwarzwald,
Land der dunklen Wälder und hölzernen Kuckucksuhren!

Martin

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uli61

Re: Wieder Schreiben lernen!

Beitrag von uli61 »

Ehrlich gesagt ist mir meine Schrift egal,solange der andere sie noch lesen kann.

Bei Briefen achte ich aber schon darauf,das sie nicht wie "hingekritzelt" aussehen.
Freddy
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Re: Wieder Schreiben lernen!

Beitrag von Freddy »

Bin ebenfalls unzufrieden, obwohl lesbar, und stetig am Verbessern. Allerdings habe ich für mich noch keine schöne Schriftart gefunden.
Die meisten haben leider Buchstaben, die heutzutage niemand mehr kennt und auch nicht lesen kann. So schnappe ich mir diverse Elemente und baue diese in meine Schrift ein.

Damit es aber ästhetisch wirkt, ist weniger die Verschnörkelheit entscheiden. Viel mehr gleichmäßiger Abstand zueinander und alle anderen Richtungen. Auch dürfen Buchstaben nicht abheben (passiert mir sehr oft) und müssen Maß- und Winkelhaltig sein.

Bei Problemen mit meiner Rechtschreibung und grammatikalischen Fähigkeiten,
haben Sie das Recht alle peripheren und kapazitiven HID zu deaktivieren.
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Edelweissine
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Re: Wieder Schreiben lernen!

Beitrag von Edelweissine »

In der Schule lernte ich die Lateinische Ausgangsschrift, die natürlich mit privaten Extravaganzen angereichert wurde. Als meine Jungs in die Grundschule kamen, lernten sie die Vereinfachte Ausgangsschrift. Ich lernte sie gleich mit, um unterstützend und kontrollierend eingreifen zu können. Diese Schrift ist eine schreckliche Sache, die viel zuviel Zeit kostet und auf Dauer dazu geführt hat, dass die beiden jetzt nur noch Druckschrift verwenden. Meiner Lateinischen Ausgangsschrift bin ich nach wie vor treu und sehr froh, dass sie so schnell funktioniert und dennoch gut lesbar ist.
Gruß,
Heike
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Füchschen
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Re: Wieder Schreiben lernen!

Beitrag von Füchschen »

Ich versuche seit Jahren meine Schrift für mich schöner zu machen. Leider verfalle ich zu schnell wieder in Druckschrift. Ich liebe die Lateinische Ausgangsschrift.
Tintige Grüße von Vanny
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blackboro
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Re: Wieder Schreiben lernen!

Beitrag von blackboro »

Ich habe das gleiche "Problem", habe mir diverse Schreiblernheftchen zugelegt (Englische Kursive), aber noch nicht angefangen, deswegen kann ich leider noch nicht mehr davon berichten. Hatte mir auch das ebook "Die vitale Handschrift" besorgt, das hat sich für mich aber als völlig ungeeignet herausgestellt (konnte es aber glücklicherweise "zurückgeben").
Jedenfalls ist mit der Füllerschreiberei meine Schrift so schon wieder wesentlich lesbarer geworden :)
~Stefan
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Cthulhusnet
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Re: Wieder Schreiben lernen!

Beitrag von Cthulhusnet »

Wollte auch noch meine Handschrift verbesserrn.

Ich habe mir zum üben sogar so Heftchen aus der Grundschule :oops: gekauft.
Mehr zu ein paar seiten mit verschiedenen Buchstaben bin ich aber noch nicht gekommen.
Irgend wie finde ich schnell etwas was ich gerade lieber machen möchte. :?

Aber ganz aufgegeben habe ich noch nicht.
Grüße Marco

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Handschreiber
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Re: Wieder Schreiben lernen!

Beitrag von Handschreiber »

Ich schreibe jeden Tag mit der Hand. Meist abends. Und ich konzentriere mich sehr auf eine schöne Schrift. Ein tägliches Training bringt sehr viel, die Feinkoordination wird einfach geschult. Ich merke an meiner Schrift auch, ob ich angespannt oder entspannt bin etc.

Wozu hat man denn auch Füller, wenn man mit ihnen nicht "spielt". :-)
Herzlichst,
Stefan


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han-z
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Re: Wieder Schreiben lernen!

Beitrag von han-z »

Auch mir ging es so, dass ich vor meiner Liebe zu den Füllern so gut wie gar nicht mehr von Hand geschrieben habe. Immer nur PC oder Smartphone.
Auch ich war erschrocken, wie negativ sich das auf mein Schriftbild, ja sogar auf meine Sprache ausgewirkt hat. Damit ist Schluss. Ich schreibe viel mehr von Hand, auch tagsüber bei der Arbeit (sehr zum Leidwesen mancher Kollegen, weil der Großteil meines Wissens somit "auf irgendeinem Block" steht).
Allerdings schaue ich des öfteren neidisch auf andere Leute oder auch Postings im Internet von Menschen, die so wundervoll schreiben können - das möchte ich auch lernen. Ich weiß nur noch nicht, wo und wie.
Viele Grüße,

Hannes
miel
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Re: Wieder Schreiben lernen!

Beitrag von miel »

Ach - wie schön - soviele "Leidensgenossen" zu finden.

Als ich vor einem Jahr wieder anfing, war meine Schrift grottig und selbst ich selber hatte manchmal Mühe mit dem entziffern.
Es wird langsam besser - aber auch nur (sic!), wenn ich langsam(er) schreibe. Das war und ist für mich die grösste Baustelle: Mir die Zeit nehmen, die das gleichmässig und damit leserliche Schreiben benötigt.

Ich bewundere meine Mutter und auch eine (im übrigen gleichaltrige) Kollegin, die beide in dem Moment, wo sie einen Stift zur Hand nehmen "die Ruhe weg haben" und jedes Wort gleichmässig und ruhig schreiben. Wenn ich das selber schaffe, ist meine Schrift auch besser.

Drei Dinge helfen mir bei der Schriftoptimierung:
- wirklich jeden Tag ruhig schreiben, was ich u.a. dadurch realisiere, daß ich das erste mal in meinen Leben wirklich regelmässig Tagebuch führe
- Schreibübungen auf liniertem Papier. Am Anfang die Doppellinien, die für die Grundschule konzipiert sind und mittlerweile auf Papier mit französischer Seyes-Lineatur
- weg von den rigiden Federn zu weicheren Federn, die mehr Sorgfalt bei der Führung benötigen. Im Extrem ist das die gedippte Stenofeder im Federhalter, mit der ich mittlerweile eine Schreibschrift produzieren kann, die fast schon kalligrafische Züge hat

Allerdings dauert dieser Prozess - inklusive der Veränderung in den Federvorlieben - nun schon mittlerweile ein Jahr an und ich denke er geht noch einige Zeit weiter.

Papier habe ich mit Schreibübungen in Massen gefüllt. Oftmals - so wie jetzt - mit dem Fernseher im Hintergrund und Dialogfetzen schreibend.

Grade das Schreiben mit der gedipten blauen Stenofeder ist dabei fast Meditation und entspannt mich nach einem anstrengenden Arbeitstag.

Liebe Grüsse,

Claudia
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Cthulhusnet
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Re: Wieder Schreiben lernen!

Beitrag von Cthulhusnet »

Das schreiben mit einer Tauchfeder in meinem Fall eine Bandzugfeder bringt auch bei mir eine schönerer Schrift zu Tage.

Leider schaffe ich es nicht so ganz das auf meine Schrift mit Füllfederhalter zu übertragen.
Grüße Marco

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miel
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Re: Wieder Schreiben lernen!

Beitrag von miel »

Ich nutze fürs Büro nach wie vor sehr sehr gerne mein Lamy 2000-Trio, dessen Federn rigide sind.
Und natürlich sieht da mein Schriftbild anders aus, als mit der FA-Feder des Custom Heritage oder der semiflexen Feder meines alten Schulkaweco. Aber - und das ist mir wichtig - es ist lesbarer und regelmässiger geworden, wenn ich denn mich nicht hinreissen lasse und schnell schreibe. Ich denke das - und Training, Training, Training - ist einfach das Geheimnis.

Liebe Grüsse,

Claudia
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fritzundpaul
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Re: Wieder Schreiben lernen!

Beitrag von fritzundpaul »

Da sind ja schon ein paar sehr hilfreich Tipps dabei! :D
Und ich freue mich auf weitere! :wink:
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Martin

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Biedermeier
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Re: Wieder Schreiben lernen!

Beitrag von Biedermeier »

https://archive.org/details/palmermethodofbu00palmrich

Gelegentlich übe ich mich in dieser Schrift. Das hat was sehr Meditatives, und wenn dann vom Geübten was in der normalen Alltagshandschrift auftaucht, überlege ich, ob das eine Verbesserung ist oder nicht. So entwickelt sich das dann langsam weiter. Mit einigen der Palmer Großbuchstaben kann ich allerdings wenig anfangen. Auch suche ich schon seit Ewigkeiten nach einem guten großen G.
pejole
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Re: Wieder Schreiben lernen!

Beitrag von pejole »

Hallo zusammen,

im Alltag schön zu schreiben geht meiner Meinung nach nur durch bewusstes, langsames, konzentrietes und vor allen Dingen in Ruhe Schreiben ohne störende oder ablenkende Geräusche durch Radio oder TV, aber wer hat heute noch Zeit dafür, Mitschriften und Notizen müssen schnell niedergeschrieben und möglichst noch mit komplettem Verhandlungsinhalt sein. Darunter leidet natürlich die Schrift.

Ich betreibe seit einigen Jahren Kalligrafie, wenn ich den Federhalter in die Hand nehme springt in meinem Kopf automatisch ein Schalter um von schneller Alltagsschrift die kaum zu lesen ist auf ganz langsames, ruhiges, meditatives Schreiben, lege ich den Federhalter beiseite und schreibe mit Füller weiter ist da sofort wieder meine usselige Alltagsschrift zu sehen, will ich gut lesbar schreiben muss ich mich wirklich dazu zwingen, wer glaubt Kalligraphie würde automatisch auch die Alltagsschrift verbessern irrt meiner Meinung nach.

Aber man kann durch bewusstes Üben und vor allen Dingen zu Anfang langsames Schreiben seine normale Schrift verbessern, muss sich aber wie in meinem Falle immer wieder einreden " jetzt will ich mal schön schreiben", und schreibt bewusst erstmal langsam.

Zum 1. Foto :
Ich habe mal als Ausgangsschrift die Englische Schreibschrift gewählt und diese in Nr.1 mit Spitzfeder geschrieben, darunter in Nr 2 mit einem M605 EF Feder in derselben Art langsam und mit mehreren Ansätzen pro Buchstaben geschrieben, sowas ist natürlich nix für den Alltag weil das Schreiben zu lange dauert, Nr 3 und 4 sind schon schneller geschrieben ohne den Füller für einzelne Buchstaben abzusetzen, war für mich schon gewöhnungsbedürftig, geht aber, ständiges Üben wird wohl schnell zum Erfolg sprich schnellerem schönen schreiben führen, Nr 5 kommt schon meiner usseligen Alltagsschrift näher, habe die aber auf gerade geschriebene Buchstaben umgestellt wie in Nr 6 die meiner Meinung nach etwas lesbarer sind und Nr 7 soll Druckschrift sein, schreibe ich selten und dauert auch viel zu lange.

Zu Foto 2:
Hier mal mit einem TWSBI 580 Stub erstmal langsam geschrieben und dann immer schneller werdend, Ergebnis: die Schrift wird immer schlechter und unleserlicher, ist einfach so.

Man kann seine Schrift verbessern, allerdings denke ich mehr im privaten Bereich, beruflich wohl auch, allerdings muss dann auch die Zeit vorhanden sein um bewusst langsam und schön zu schreiben, schnelle Mitschriften wird man wohl selten in schöner Schrift aufs Papier bringen, ein Grund auch weshalb die Schriften im Laufe der Jahrhunderte von gerader Schrift (Römische Capitalis) immer mehr auf kursiv verändert wurden bis hin zu Stenografie. Zeit ist Geld, leider.

Nur nicht den Mut verlieren, langsam, konzentriert und bewusst schreiben, Schrift ist wie Meditation und beruhigt nach einer gewissen Zeit ungemein, man muss sich nur Zeit nehmen.

Gruß, pejole
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Mit Spitzfeder und Füller langsam und bewusst angefangen und immer schneller werdend, aber auch umso unleserlicher.
Mit Spitzfeder und Füller langsam und bewusst angefangen und immer schneller werdend, aber auch umso unleserlicher.
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Mit einem TWSBI 580 Stub immer schneller werdend geschrieben, umso usseliger auch die Schrift
Mit einem TWSBI 580 Stub immer schneller werdend geschrieben, umso usseliger auch die Schrift
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Meine wirklich usselige Alltagsschrift, totz Kalligrafie wird die nicht besser, na ja, solange ich noch lesen kann was ich einkaufen muss ...
Meine wirklich usselige Alltagsschrift, totz Kalligrafie wird die nicht besser, na ja, solange ich noch lesen kann was ich einkaufen muss ...
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