Artikel in SZ "Eine Sauklaue schadet dem Ansehen"

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tinteaufmfüller
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Artikel in SZ "Eine Sauklaue schadet dem Ansehen"

Beitrag von tinteaufmfüller » 17.04.2017 19:48

Gerade stolpere ich über diesen Artikel in der Süddeutschen Zeitung:

http://www.sueddeutsche.de/karriere/han ... -1.3459573

Das Ansinnen, aus Karrieregründen an seiner Schrift zu feilen, liegt mir fern. Aber unter meiner Sauklaue leide ich schon seit Jahrzehnten. Gibt es eigentlich irgendwelche Kurse zwischen diesem exklusiven Handschriften-Coaching und Kalligraphiekursen, wo man als ganz normaler Mensch mit seiner Schrift geholfen bekommt? Die Weihnachtspost, welche ich tatsächlich immer noch manuell erledige, soll in der nächsten Saison endlich mal schön aussehen. Für Tips im Münchner Raum wäre ich sehr dankbar.

Grüße

Werner

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bella
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Re: Artikel in SZ "Eine Sauklaue schadet dem Ansehen"

Beitrag von bella » 17.04.2017 20:51

ein Kursangebot habe ich jetzt nicht im Sinn ....

Aber wie wäre es mit Schreiblernmaterialien.
Ja richtig, ganz zurück auf Anfang ..... ganz von vorne jeden Buchstaben einzeln üben.
Vorlagen gibt es zu kaufen oder einfach im Netz suchen.

Geht besonders gut mit der Lineatur der ersten Klassen, die Schreibhefte kriegt man in jedem Schulbedarf für wirklich kleines Geld. Damit kann man die Längen gut kontrollieren.
Der Rest ist Übung und ein wenig Disziplin. Bracht man bei einem Kurs auch. Da ist es ja nicht damit getan da mal 3 Abende hinzugehen.

tinteaufmfüller
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Re: Artikel in SZ "Eine Sauklaue schadet dem Ansehen"

Beitrag von tinteaufmfüller » 17.04.2017 21:18

Ich male seit Wochen täglich Buchstaben, allerdings auf kariertem Papier. Das Problem ist, wenn ich wieder so schreibe wie zu Anfang, ist die Schrift schlecht. Ich hatte seit dem Schreibenlernen in der ersten Klasse nie eine gute Schrift. Daß sich das nicht mit drei Kursabenden beheben läßt, ist mir klar. Ich hatte gedacht, daß ein guter Schreiblehrer vielleicht sieht, was ich generell falsch mache, aber selber nicht wahrnehme.

miel
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Re: Artikel in SZ "Eine Sauklaue schadet dem Ansehen"

Beitrag von miel » 17.04.2017 21:34

Ich hab mir vor zwei Jahren Schulhefte für Erstklässler gekauft und die abends vollgeschrieben.
Dann bin ich auf Seyes-Lineatur (französische Lineatur) umgestiegen und schreibe täglich und übe die Buchstaben und Buchstaben-Kombinationen, die mir nicht gefallen.

In dem Zuge hat sich auch meine Vorliebe für Oblique-Federn entwickelt, mit denen mein Schriftbild einfach besser aussieht.

pejole
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Re: Artikel in SZ "Eine Sauklaue schadet dem Ansehen"

Beitrag von pejole » 17.04.2017 22:34

Könnte mir vorstellen dass es z.B. Volkshochschulen gibt welche Kurse zur Handschrift anbieten, einfach mal in deiner Umgebung nachforschen.

Ansonsten habe ich ein wikihow mit umfangreichen Anmerkungen zur Schrift und alles was mit Schrift zu tun hat gefunden,
ziemlich umfangreich, aber bestimmt interessante Sachen für dich dabei. Eines noch zur Kalligraphie, diese verbessert nicht automatisch auch die normale Handschrift, habe ich auch mal gedacht, aber seitdem ich Kalligraphie betreibe hat sich an meiner Sauklaue
von Schrift absolut nichts zum Besseren hin geändert.

http://de.wikihow.com/Handschrift-verbessern

Gruß, Martin

agathon
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Re: Artikel in SZ "Eine Sauklaue schadet dem Ansehen"

Beitrag von agathon » 17.04.2017 22:38

Hallo Tinteaufmfüller,

das Üben braucht Zeit, Zeit und nochmal Zeit. Aber es macht Spaß und Fortschritte werden sich nach und nach und nach bemerkbar machen.

Solidarische Grüße

agathon

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Re: Artikel in SZ "Eine Sauklaue schadet dem Ansehen"

Beitrag von pejole » 18.04.2017 0:06

Und laaaaaangsam schreiben, ganz bewusst, und die Übungsblätter aufbewahren um von Zeit zu Zeit diese zu vergleichen um so auch eine Verbesserung deiner Schrift zu bemerken.

Gruß, Martin

Barbara HH
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Re: Artikel in SZ "Eine Sauklaue schadet dem Ansehen"

Beitrag von Barbara HH » 20.04.2017 3:13

Ich denke auch "üben, üben, üben" ist das Zauberwort. Wenn es irgendwo in Deiner Nähe bezahlbare Kurse gibt, ist das sicher ein guter Ansatz. Aber auch ein VHS-Kurs geht ja nur über ein-zwei Wochenenden oder findet ein paar Wochen lang einmal wöchentlich statt. Um langfristig dabei zu bleiben hilft es sicherlich, bei instagram, facebook oder youtube Kanäle zum Thema zu abonnieren, die Dich inspirieren.

Hier ist ein Artikel, über den ich eben gerade bei facebook gestolpert bin:

http://bulletjournal.com/how-to-improve ... ndwriting/

Der zentrale Ratschlag daraus ist denkbar einfach: möglichst viele Gelegenheiten zum Handschreiben im Alltag suchen und als Übungsfeld nutzen. Das könnte z.B. ein Tagebuch sein, ein Bullet Journal (ja, ich weiß, ist für viele hier ein Reizwort) oder ein Notizbuch, in dem Du regelmäßig Zitate sammelst, die Dir wichtig sind.

Und falls alle Stricke reißen: erkläre Dein Gekritzel einfach zur Kunstform und sag das soll so ;-)
„Ich denke tatsächlich mit der Feder, denn mein Kopf weiß oft nichts von dem, was meine Hand schreibt.“ Wittgenstein, Vermischte Bemerkungen

Ridibunda
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Re: Artikel in SZ "Eine Sauklaue schadet dem Ansehen"

Beitrag von Ridibunda » 20.04.2017 9:32

Der Wunsch, meine Handschrift zu verbessern, hat mich auf Umwegen in dieses Forum geführt (mit Kuli wird das nämlich nicht wirklich schön :wink: )

Ich kann bestätigen, daß üben und langsam schreiben die wichtigsten Zutaten sind. Aber von heute auf morgen geht es halt nicht, Geduld gehört deshalb auch noch dazu.

Meine übliche Schrift (Druckschrift, die nicht wirklich eine Sauklaue ist, aber gefallen tut sie mir auch nicht) langsam zu schreiben, finde ich sehr schwierig, das geht ein paar kurze Minuten gut und dann wieder huschhusch. Seltsamerweise klappt es aber bei Sütterlin, was ich seit knapp drei Monaten schreibe, ganz wunderbar mit dem reduzierten Tempo und das Schriftbild sieht dementsprechend gut aus. Vielleicht magst du das auch mal versuchen, oder Kurrent? Wobei Sütterlin meiner Meinung nach einfacher zu lernen ist.

Das Erlernen einer ganz neuen Schrift zwingt einen ja geradezu, langsam zu schreiben.

An einer schönen Schreibschrift mit lateinischen Buchstaben arbeite ich aber immer noch und hoffe, daß es irgendwann nicht mehr aussieht wie von einem hektischen Zweitklässler geschrieben, der dringend zur Toilette muß :D

Sehr hilfreich finde ich auch das Buch "Improve your handwriting" von Rosemary Sassoon. Vielleicht magst du auch mal verschiedene Federn ausprobieren, meine Alltagsdruckschrift kommt mit einer Italic- oder Stub-Feder schon deutlich ansehnlicher daher.

Viel Erfolg,
Ridibunda

tinteaufmfüller
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Re: Artikel in SZ "Eine Sauklaue schadet dem Ansehen"

Beitrag von tinteaufmfüller » 20.04.2017 17:08

Vielen Dank für Eure Anregungen und Links. Ich sehe schon, wenn der Fokus eher auf einer ordentlichen Alltagsschrift liegt, gibt es eher weniger Hilfen, als wenn es um eine schöne Schrift als solches geht.

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Re: Artikel in SZ "Eine Sauklaue schadet dem Ansehen"

Beitrag von meinauda » 20.04.2017 19:39

tinteaufmfüller hat geschrieben:Vielen Dank für Eure Anregungen und Links. Ich sehe schon, wenn der Fokus eher auf einer ordentlichen Alltagsschrift liegt, gibt es eher weniger Hilfen, als wenn es um eine schöne Schrift als solches geht.
Da würde ich Dir zustimmen. Oft hört man, wie es auch bei mir zutrifft, dass die 'Schönschriften', egal ob Copperplate, Kurrent oder Sütterlin passabel bis perfekt aussehen, die Alltagsschrift aber weiterhin unbeeinflusst von allem Üben sehr 'klauig' geblieben ist.
Ich habe vorzeiten an einzelnen Buchstaben was verändert und die flott und schwungvoll umgesetzt, wie ich halt meine Alltagsschrift mit Tempo aufs Papier bringe.
(Nach freundlichen Rückmeldungen muss ich das zumindestens bei meinem großen W auch mal angehen und beim u besser zur Unterscheidung zum n einen Bogen drüber machen).
Ich glaube für Kurrent und Co., besonders wenn es mit einer flexiblen Feder geschrieben wird, braucht man Ruhe und Zeit, bei der Alltagsschrift Schwung und die Vorstellung wie der Buchstabe aussehen soll, so ganz individuell.
Und wie oben schon geschrieben: schreiben, schreiben, schreiben.

agathon
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Re: Artikel in SZ "Eine Sauklaue schadet dem Ansehen"

Beitrag von agathon » 21.04.2017 0:07

Hallo Else Marie,
so geht es mir auch (wenn auch auf deutlich bescheidenerem Niveau als bei dir): Die Schönschreiberei klappt ganz gut und so halbwegs zufrieden bin ich auch mit einer zweiten mir zugelegten Handschrift. Meine eigentliche, ursprüngliche Handschrift, gerade wenn ich schnell schreibe, kriege ich so gut wie gar nicht beeinflusst. Nur an der Schreibgeschwindigkeit kann das nicht liegen, ich kenne eine ganze Menge Leute, die ansehlich und schnell schreiben können. Ich erkläre mir das damit, dass einfach deren ursprüngliche Handschrift wesentlich besser ausgebildet ist also meine. Interessant ist auch meine "zweite" Handschrift: Mit der kann ich mittlerweile auch schon einigermaßen zügig schreiben, aber jedes Mal muss ich mich bewusst auf diese Schrift konzentrieren, sie geht einfach nicht so automatisiert von der Hand wie die ursprüngliche.

Grüße

agathon

Thom

Re: Artikel in SZ "Eine Sauklaue schadet dem Ansehen"

Beitrag von Thom » 21.04.2017 0:16

Bei mir gehen beide zügig, ich wechsele die auch mittendrinnen. Die unlesbare allerdings noch etwas schneller,
sonst bräuchte ich ja keine zwei.

V.G.
Thomas

Barbara HH
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Re: Artikel in SZ "Eine Sauklaue schadet dem Ansehen"

Beitrag von Barbara HH » 21.04.2017 8:18

Ich merk', dass meine Alltagshandschrift ziemlich übel kritzelig wird, wenn ich länger als zehn Tage keinen zusammenhängenden Text geschrieben habe. Nur so ein paar Notizen, Termine und Einkaufszettel reichen da nicht :cry:
„Ich denke tatsächlich mit der Feder, denn mein Kopf weiß oft nichts von dem, was meine Hand schreibt.“ Wittgenstein, Vermischte Bemerkungen

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lobstergirl
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Re: Artikel in SZ "Eine Sauklaue schadet dem Ansehen"

Beitrag von lobstergirl » 18.09.2018 16:30

Ridibunda hat geschrieben:
20.04.2017 9:32
Sehr hilfreich finde ich auch das Buch "Improve your handwriting" von Rosemary Sassoon.
Mit diesem Buch bin ich im letzten Jahr meiner immer krakeliger werdenden Handschrift zu Leibe gerückt und siehe da, ich schreibe wieder leserlicher. Eine schöne oder gar kalligraphische Schrift hatte ich nie, habe ich auch nicht und wollte ich mir auch nicht erarbeiten, ich wollte mehr eine Art "Überholung" meiner Schrift in Richtung bessere Leserlichkeit. Nach längerem Suchen bin ich auf dieses Buch gestoßen (warum gibt es so was nicht auf Deutsch?), habe Papier und Füller gezückt und das Projekt "Handschrift" gestartet.

Das Ziel des Buches ist nicht, dem Übenden eine Einheitsschrift aufzuzwingen (wie z.B. beim sog. Vimala-Alphabet), auch wenn man den Schwung, die Rundungen, die Strichneigung etc. einzelner Buchstaben und -kombinationen nach Vorgaben zunächst abmalt. Dabei lernt man aber wieder das vernünftige Verbinden einzelner Buchstaben und auch, wie ein Wort gleichmäßig auszuformen ist. Und wenn man brav all die Kringel und Linien gemalt hat, dann wird man ermuntert, das in die eigene Handschrift zu integrieren. Mir hat das tatsächlich Spaß gemacht und ich bin mit dem Ergebnis durchaus zufrieden.

Kann ich also durchaus weiterempfehlen, dieses Büchlein!
--Silvia

Flora Bora Slam, mothercrackers.
(Sam of Dragons / A Wish Upon the Stars, by T.J. Klune)

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