Schriftmechanik - Muskelgruppen, Ankerpunkte etc

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Man Doka
Beiträge: 5
Registriert: 12.04.2019 8:32

Schriftmechanik - Muskelgruppen, Ankerpunkte etc

Beitrag von Man Doka »

Hallo zusammen.

Mit der Hand zu schreiben habe ich immer gehasst und vermieden wo es ging. Es war immer so ermüdend, und am Ende hab ichs ja eh selbst nicht lesen können, also wozu überhaupt?

Da ich nun durch Füller (ich hatte in bisher immer so kratzige Kugeldinger) nun unerwartet Spaß am Schreiben bekommen habe, möchte ich diese beiden Probleme angehen - das Ermüden, und das Schriftbild. Woher kommen sie? Sicherlich durch über Jahre eingprägte falsche Technik.

Also habe ich mich da ein bisschen eingelesen. ...Die Bewegung soll eben NICHT aus den Fingern und dem Handgelenk kommen? Sondern aus der Schulter? Was? Und die Hand soll nicht auf der Kante ruhen, sondern auf Ringfinger und kleinem Finger "gleiten"? Und das Papier muss man schräg halten?

Das widerspricht irgendwie allem was ich kenne :D Sinn würde es machen, dass durch eine so fundamental falsche Technik eine so fundamental schlechte Schreiberfahrung besteht. Aber gehört habe ich davon wirklich noch nie, in der Schule wurde mir das glaube ich genau so beigebracht wie ich es bisher gemacht habe.

Deswegen, an alle Schön- und Vielschreiber hier: Wie schreibt ihr? Also, wie genau? Details, ich brauche Details! :D
Sabine
Beiträge: 770
Registriert: 11.12.2013 19:05

Re: Schriftmechanik - Muskelgruppen, Ankerpunkte etc

Beitrag von Sabine »

Zu diesem Thema gibt es, scheint mir, hier im Forum eine Menge zu lesen.
Da Du offenbar aus dem Alter raus bist, wo jemand Dir vorschreiben würde, wie Du zu schreiben hast, mein Rat: probiere alles mögliche (und unmögliche!!!) aus und beobachte Dich dabei, was Dir angenehm oder unangenehm ist. Schreibhaltungen gibt es so viele wie Schreiber, was heißen soll: jede(r) findet mit der Zeit die persönlich bequemste Haltung für sich. Ich z.B. halte meine Füller sehr steil, wodurch sie viel schmäler schreiben als bei jemanden, der sie flacher aufsetzt. Selbstverständlich liegt meine Schreibhand auf dem Untergrund, sprich: Papier. Die Buchstaben entstehen durch die Bewegung der Finger, aber die Hand wird beim Schreiben von Arm seitwärts transportiert . . .. bevor´s zu abstrakt wird: probier´s einfach selber aus! beobachte dich dabei, oder schau auch anderen Leuten beim Schreiben zu, aber die letzte Instanz bist und bleibst Du.
Viel Spaß, und herzliche Grüße!
Sabine
bebna
Beiträge: 312
Registriert: 07.05.2016 9:04
Wohnort: Leipzig

Re: Schriftmechanik - Muskelgruppen, Ankerpunkte etc

Beitrag von bebna »

Auch wenn ich persönlich nicht damit klar komme, es gibt auch gute Kuli Minen und Körper. Dass kann schon den Unterschied machen. 0815 billig Kuli gegenüber einer Lamy oder Pentel ist schon wie Äpfel und Birnen.

Je nach Schrift Größe benutze ich Handgelenk und oder Arm für die Bewegungen. Bei normaler Schullineatur ist es eine Kombination von beiden.

Bei schneller Schreibschrift, führe ich den Füller nür über das Papier aber Greif ihn nicht. Meine Finger liegen an und wird hauptsächlich durch Reibung an der Haut mit hoch gezogen zwischen Wörtern und bewegt während des Schreibens. Je nach Winkel, wechselt das hoch heben aber auch zur ganzen Hand über den Arm heben.

Ausnahmen je nach Füller. Zum Beispiel der Lamy 2000 M wird festgehalten, sein Eigengewicht ist hoch genug, dass die EF Feder leicht flext und wie eine M schreibt.
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