Die Handschrift ist nicht alles
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Re: Die Handschrift ist nicht alles
„ Ich frage mich gerade, ob die Kinder in der Schule überhaupt richtig tippen lernen?„
In der Grundschule (NRW) auf keinen Fall und auch an den weiterführenden Schulen nicht. Dafür ist gar keine Zeit. Die meisten Schüler können nicht einmal ein Textverarbeitungsprogramm richtig bedienen.
In der Grundschule (NRW) auf keinen Fall und auch an den weiterführenden Schulen nicht. Dafür ist gar keine Zeit. Die meisten Schüler können nicht einmal ein Textverarbeitungsprogramm richtig bedienen.
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Re: Die Handschrift ist nicht alles
Bei uns (Baden-Württemberg) in der Realschule und Gymnasium machen sie ab Klasse 5 bis zum Schluss regelmäßig Präsentationen mit PowerPoint (zumindest den Anfang machen sie dabei in der Schule im Unterricht und zu Hause nur fertig). Tippen oder vernünftiger Umgang mit Word/Excel wird, soweit ich weiß, nicht gelehrt.Rotschreiber hat geschrieben: ↑23.10.2019 11:17„ Ich frage mich gerade, ob die Kinder in der Schule überhaupt richtig tippen lernen?„
In der Grundschule (NRW) auf keinen Fall und auch an den weiterführenden Schulen nicht. Dafür ist gar keine Zeit. Die meisten Schüler können nicht einmal ein Textverarbeitungsprogramm richtig bedienen.
Grüße
Vikka
Das Leben ist zu kurz für schlechte Schreibgeräte
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Re: Die Handschrift ist nicht alles
Von "Schreiben wie wir sprechen" ist man schon längst weg, oder wird es bei Euch noch unterrichtet?
Meine beiden älteren Kindern (jetzt Klasse 12 und 6) haben Schreiben mit der Vereinfachten Ausgangsschrift gelernt. Sie schreiben in Druckbuchstaben. Zum Glück wurde mittlerweile eingesehen, dass es Unfug ist. Die beiden jüngeren (Klasse 3 und 1, der Erstklässler wird jetzt an Weihnachten mit der Schreibschrift anfangen) lernen die Lateinische Ausgangsschrift. Ein Unterschied wie Tag und Nacht! So, dass sogar der ältere Bruder (6. Kl.) diese Schrift von der kleinen Schwester lernen wollte, weil er sie schöner fand. Leider hat er keine Zeit zum Üben, und schreibt nach wie vor die gewohnte Druckschrift.
Die Zeit wird zeigen, was sich im zukünftigen Alltag bewährt - die schöne, flüssige Schreibschrift oder die hässliche, aber viel besser lesbare Druckschrift.
Wenn jemand möchte, kann ich Fotos einstellen.
Grüße
Vikka
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Re: Die Handschrift ist nicht alles
Als Außenstehender mag man über diese Ergebnisse der sog. "Lernmethode 'Schreiben wie wir sprechen'" lächeln, aber als betroffenes Elternteil kann ich Dir sagen, dass ich die Fehler so schnell gar nicht im Kopf meiner Kleinen (3. Klasse) nachhaltig korrigieren kann, wie diese neue erfindet - sie schreibt ja gerne, sogar mit Füller, aber leider fast alles falsch Letztlich leiden alle Beteiligten so oder so, früher und/oder später darunter. Wir korrigieren, sie ist gefrustet. Endlos! Dazu gibt es hier ja auch den einen oder anderen Faden, der das Thema schon aufgegriffen hat.
Die Problematik wird dabei m.E. schon gleich zu Beginn psychologisch tief verdrahtet: Es gibt ja schließlich aus ihrer Sicht keine Erfahrungswerte hinsichtlich falsch oder richtig, denn es war ja alles Selbstgeschriebene bisher "nicht falsch" *). Hinweise von übergeordneter Stelle kommen ja nur von den Eltern, nicht wirklich von den Lehrern oder einer "Wahrheit" namens Fibel. Die Lehrer dürfen ja offensichtlich oft wohl auch gar nicht so, wie sie manchmal wollen!
Und hier müsste ich nun des Teufels Advokat sein, wenn ich darauf hinweisen würde, dass Schreibanfängern mit der Korrekturhilfe (i.S.v. Fehler werden rot unterstrichen, nicht automatisch ersetzt!) einer Textverarbeitung via Tastatur vielleicht sogar mehr geholfen wäre, als per Schönschreibschrift durch Hand-Auge-Hirn-Verdrahtung sich manifestierende Fehler in permanent papiergebundenen Texten.
Jetzt muss ich mir erst mal wieder einen Beruhigungstee kochen. Leidiges Thema!
Viele Grüße
Christoph
*) Wer sich z.B. mit Datenbanken ein wenig auskennt, der weiß, dass es neben den Allgemeinbegriffen RICHTIG und FALSCH eben auch eine dritte Ausprägung "nicht vorhanden" geben kann. So fühlt sich das wohl auch bei den Texten meiner Kleinen an
Die Problematik wird dabei m.E. schon gleich zu Beginn psychologisch tief verdrahtet: Es gibt ja schließlich aus ihrer Sicht keine Erfahrungswerte hinsichtlich falsch oder richtig, denn es war ja alles Selbstgeschriebene bisher "nicht falsch" *). Hinweise von übergeordneter Stelle kommen ja nur von den Eltern, nicht wirklich von den Lehrern oder einer "Wahrheit" namens Fibel. Die Lehrer dürfen ja offensichtlich oft wohl auch gar nicht so, wie sie manchmal wollen!
Und hier müsste ich nun des Teufels Advokat sein, wenn ich darauf hinweisen würde, dass Schreibanfängern mit der Korrekturhilfe (i.S.v. Fehler werden rot unterstrichen, nicht automatisch ersetzt!) einer Textverarbeitung via Tastatur vielleicht sogar mehr geholfen wäre, als per Schönschreibschrift durch Hand-Auge-Hirn-Verdrahtung sich manifestierende Fehler in permanent papiergebundenen Texten.
Jetzt muss ich mir erst mal wieder einen Beruhigungstee kochen. Leidiges Thema!
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Christoph
*) Wer sich z.B. mit Datenbanken ein wenig auskennt, der weiß, dass es neben den Allgemeinbegriffen RICHTIG und FALSCH eben auch eine dritte Ausprägung "nicht vorhanden" geben kann. So fühlt sich das wohl auch bei den Texten meiner Kleinen an
Re: Die Handschrift ist nicht alles
Es wird wohl egal sein. Wenn Tenryu das nächste Romanmanuskript schreibt, wird das Niemand-aber-auch-Garkeiner jemals in Handschrift annehmen, das muss er schon irgendwie in den Rechner oder zumindest die Schreibmaschine kriegen.SpurAufPapier hat geschrieben: ↑23.10.2019 12:47Die Zeit wird zeigen, was sich im zukünftigen Alltag bewährt - die schöne, flüssige Schreibschrift oder die hässliche, aber viel besser lesbare Druckschrift.
V.G.
Thomas
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Re: Die Handschrift ist nicht alles
Ich glaube, der Autor auch nicht. Vor allem der Begriff des "abstrahierens von Informationen" schein zu abstrakt für eine vernünftige Verwendung gewesen zu sein. Aber es klingt halt klasse.
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Re: Die Handschrift ist nicht alles
Das ist bestimmt richtig, aber wie viele Autoren schreiben heutzutage noch dicke Manuskripte von Hand? Selbst vor Einführung von Textverarbeitungsprogrammen haben viele eine Schreibmaschine verwendet.Thom hat geschrieben: ↑23.10.2019 13:06Es wird wohl egal sein. Wenn Tenryu das nächste Romanmanuskript schreibt, wird das Niemand-aber-auch-Garkeiner jemals in Handschrift annehmen, das muss er schon irgendwie in den Rechner oder zumindest die Schreibmaschine kriegen.SpurAufPapier hat geschrieben: ↑23.10.2019 12:47Die Zeit wird zeigen, was sich im zukünftigen Alltag bewährt - die schöne, flüssige Schreibschrift oder die hässliche, aber viel besser lesbare Druckschrift.
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Thomas
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Re: Die Handschrift ist nicht alles
Ich weiß, was Du meinst, bei meiner Großen (Einschulung 2008) wurde so unterrichtet. Ich habe dagegengesteuert, wo ich nur konnte. Beim nächsten (Einschulung 2014) wurde die Methode nicht mehr angewandt (während die unsägliche Vereinfachte Ausgangsschrift noch länger in der Schule verweilte).chw9999 hat geschrieben: ↑23.10.2019 13:00Als Außenstehender mag man über diese Ergebnisse der sog. "Lernmethode 'Schreiben wie wir sprechen'" lächeln, aber als betroffenes Elternteil kann ich Dir sagen, dass ich die Fehler so schnell gar nicht im Kopf meiner Kleinen (3. Klasse) nachhaltig korrigieren kann, wie diese neue erfindet
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Re: Die Handschrift ist nicht alles
Man muss halt mit der Zeit gehen. Ich bin gerade, wegen defektem Scrollrades, testweise von Maus auf Touchpad umgestiegen,SpurAufPapier hat geschrieben: ↑23.10.2019 13:27Das ist bestimmt richtig, aber wie viele Autoren schreiben heutzutage noch dicke Manuskripte von Hand? Selbst vor Einführung von Textverarbeitungsprogrammen haben viele eine Schreibmaschine verwendet.
ist auch etwas fummelig.
V.G.
Thomas
Re: Die Handschrift ist nicht alles
Ich schreibe nur die erste Fassung von Hand. Da kann ich mich auf den Text konzentrieren und werde nicht ständig von den Tippfehlern abgelenkt (denn ich habe leider auch nie richtig tippen gelernt, und wie man sagt, bringt man einem alten Hund... äh... Katze keine neuen Tricks mehr bei).
Re: Die Handschrift ist nicht alles
Die alten Schreibmaschinen-Gesellen kriegen das schon an der Tastatur, ich kann's aber auch nicht.
Katalin macht auch sowas Ähnliches.
V.G.
Thomas
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Re: Die Handschrift ist nicht alles
Ich würde es genauso machen, weil einem ja oft Ideen kommen, wenn kein Computer/Schreibmaschine parat ist, aber es gibt eben auch Schriftsteller/Schreiber, die gleich tippen.Tenryu hat geschrieben: ↑23.10.2019 14:52Ich schreibe nur die erste Fassung von Hand. Da kann ich mich auf den Text konzentrieren und werde nicht ständig von den Tippfehlern abgelenkt (denn ich habe leider auch nie richtig tippen gelernt, und wie man sagt, bringt man einem alten Hund... äh... Katze keine neuen Tricks mehr bei).
viewtopic.php?f=11&t=22724&start=30
(Auf dem Rechner könnte man Tippfehler vernachlässigen, bis der Gedankengang abgeschlossen ist, und dann korrigieren.)
Ich glaube trotzdem fest daran, dass die Handschrift, in welcher Form auch immer, uns noch lange erhalten bleibt.
Edit: korrigiert
Grüße
Vikka
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Re: Die Handschrift ist nicht alles
Ah, handgeschrieben? Manusripte? Nein, Bücher!
Folgendes hatten meine Tochter und ich letztes Jahr zusammen gelesen. Natürlich in unsäglichem Altdeutsch, will sagen, vor der Reformierten Rechtschreibung. Sie muß/ss ja jetzt total verwirrt sein...
http://www.jurmo.de/PM6500/vkdssv1.JPG
Man lese und staune: "Vom Kätzchen, das seinen Schatten verlor"
Und weil mich die Nostalgie packte, und ich damit auch versuchte, meine Tochter zu traktieren (jedoch weder erfolgreich noch mit rechtem Ernst), noch ein Einband meiner Fibel, mit der ich gelernt habe:
Viele Grüße
Christoph
Folgendes hatten meine Tochter und ich letztes Jahr zusammen gelesen. Natürlich in unsäglichem Altdeutsch, will sagen, vor der Reformierten Rechtschreibung. Sie muß/ss ja jetzt total verwirrt sein...
http://www.jurmo.de/PM6500/vkdssv1.JPG
Man lese und staune: "Vom Kätzchen, das seinen Schatten verlor"
Und weil mich die Nostalgie packte, und ich damit auch versuchte, meine Tochter zu traktieren (jedoch weder erfolgreich noch mit rechtem Ernst), noch ein Einband meiner Fibel, mit der ich gelernt habe:
Viele Grüße
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Re: Die Handschrift ist nicht alles
So eines haben wir auch, von Hui Bu, dem Schlossgespenst. Schön anzusehen, schrecklich zu lesen (meine Tochter mag es trotzdem).
Die alte und neue Rechtschreibung können die Kinder ab einer höheren Klassenstufe (vielleicht nicht gleich der 1.) bestimmt unterscheiden.
Die alte und neue Rechtschreibung können die Kinder ab einer höheren Klassenstufe (vielleicht nicht gleich der 1.) bestimmt unterscheiden.
Grüße
Vikka
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Re: Die Handschrift ist nicht alles
Es stünde ja auch nichts im Weg, wenn ""Prometheus" dran ist, zu sagen, guckt mal her, so hat der Goethe damals geschrieben.
Was soll denn passieren, die Kultusminister können doch auch keine Kurrent von Sütterlin unterscheiden?
V.G.
Thomas
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Thomas