Ein Gedicht... Platz für Kommentare

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Wrighter
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Re: Ein Gedicht... Platz für Kommentare

Beitrag von Wrighter »

Thom hat geschrieben:
01.09.2020 2:24
Wrighter hat geschrieben:
31.08.2020 21:00
Mag sein, dass ich da etwas zu empfindlich bin, aber das liegt genau daran, dass ich eben schon oft angefeindet wurde, weil ich z. B. gerade Frau Merkels Umgang mit der Flüchtlingskrise gut fand.
Heinrich Heine war hochgradig politisch (und wie man sieht, ist er's immernoch). George Sand soll aber gesagt haben "eine Frau kann ihn unbegrenzt beherrschen", was uns sofort wieder zu Martins gestrenger Nachbarin führt, das hängt alles zusammen. :)

V.G.
Thomas
Hat die Gute das mit dem "nun" statt " nur" inzwischen kapiert? Gibt es irgend eine Rückmeldung von Martin? :D
Herzliche Grüße
Ralf
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Thom

Re: Ein Gedicht... Platz für Kommentare

Beitrag von Thom »

Ich glaube, Martin traut sich nicht so richtig. Aber der Kamerad Heine, nach fast 2 Jh. noch solch einen Dampf auf'm Kessel,
das ist natürlich schon Hardcore. :)

V.G.
Thomas
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hoppenstedt
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Re: Ein Gedicht... Platz für Kommentare

Beitrag von hoppenstedt »

Wrighter hat geschrieben:
31.08.2020 21:00
(...) Ich (...) werde sicherlich zukünftig dreimal überlegen, bevor ich irgend etwas poste, was irgend wer falsch verstehen könnte. (...)
Speziell im Netz ist das eine Schlussfolgerung von geradezu lebenswichtiger Bedeutung.
--> Bitte mööööglichst locker bleiben, auch wenn's manchmal schwer fällt (mir auch :oops: )... denn auch die Emotionen sind zunächst ihrer Natur nach so wie das Netz, nämlich virtuell.
Nicht vergessen :)

(Deshalb habe ich aus gegebenen Anlässen auch meine Signatur entsprechend angepasst ;) )

DESAFINADO!

Grüße von Alfred
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Linceo
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Re: Ein Gedicht... Platz für Kommentare

Beitrag von Linceo »

Danke für das Fleming-Gedicht!
Es ist mir immer wieder begegnet in den autobiographischen Texten von Christa Wolf und berührt mich sehr.

... und es ist für mich ein großartiges Beispiel für die Zeitlosigkeit und Universalität von Literatur.

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"Nicht müde werden / sondern dem Wunder / leise / wie einem Vogel / die Hand hinhalten" (Hilde Domin)

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hoppenstedt
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Re: Ein Gedicht... Platz für Kommentare

Beitrag von hoppenstedt »

Linceo hat geschrieben:
02.10.2020 18:23
Danke für das Fleming-Gedicht!
Es ist mir immer wieder begegnet in den autobiographischen Texten von Christa Wolf und berührt mich sehr. (...)
:o Da merke ich mal wieder, wie wenig ich weiß und kenne...
Nie gehört von Paul Fleming, und ich mag auch nicht guhgeln.

Und auch wenn ich ein gutes Gefühl und (so glaube und hoffe ich zumindest) einigermaßen reichen aktiven Wortschatz für unsere Sprache habe, weiß ich auch nicht, was "gebeut" heißt...

Ein geradezu programmatisches Gedicht!

DESAFINADO!

Grüße von Alfred
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Wrighter
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Re: Ein Gedicht... Platz für Kommentare

Beitrag von Wrighter »

hoppenstedt hat geschrieben:
03.10.2020 6:59
Nie gehört von Paul Fleming, und ich mag auch nicht guhgeln.

Und auch wenn ich ein gutes Gefühl und (so glaube und hoffe ich zumindest) einigermaßen reichen aktiven Wortschatz für unsere Sprache habe, weiß ich auch nicht, was "gebeut" heißt...
Lieber Alfred,

das ging mir genauso, doch ich habe dann geguugelt und voila, der gute Herr Flemming lebte um sechzehnhundertzwetschgenneunzig, das erklärt die etwas veraltete Wortwahl. Aber der Duden kennt "gebeut" tatsächlich und erklärt es mit "gebietet".

Manchmal frage ich mich, was haben wir eigentlich vor Google und Co gemacht. Ich für meinen Teil weiß es. Da ich weder ne Schrankwand voll Brokhaus und Duden hatte, bin ich einfach oft unwissend geblieben. Heute lockt der schnelle Klick und und das geballte Menschheitswissen steht einem zur Verfügung. Das Ganze in Papierform zu haben ist heutzutage fast nicht mehr möglich, da sich dieses Wissen inzwischen so rasend schnell vermehrt, dass man mit dem Aufstellen der Bücherregalen gar nicht mehr nach käme. Vom Problem darin dann noch etwas in adäquater Zeit zu finden, mal ganz abgesehen. Der Zeitraum, in dem sich das Wissen der Menschheit verdoppelt, wird immer kürzer. 1950 waren es 50 Jahre, 1980 sieben Jahre, 2010 knapp vier Jahre, 2013 reichten rund 700 Tage und Experten schätzten 2017, dass sich das Wissen im Jahr 2020 innerhalb von nur 73 Tagen verdoppeln wird. Hinzu kommt die Priorisierung des persönlichen Wissens. Ein Spiegelautor schrieb z. B., er persönlich finde, dass es heute wichtiger sei, zu wissen, was CRISPR/Cas9 ist, als Gedichte von Eduard Mörike zu kennen. Von daher erscheint es mir also keine Schande zu sein, etwas nicht zu wissen.
Herzliche Grüße
Ralf
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hoppenstedt
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Re: Ein Gedicht... Platz für Kommentare

Beitrag von hoppenstedt »

Ralf :) Danke für deinen langen und fundierten Beitrag.
Das kann ich jetzt gar nicht adäquat kommentieren, nur soviel zu dem SPIEGEL-Autor: wenn ich nur CRISPR/Cas-9 kenne und doch nichts von Mörike, bin ich von der Allgemeinbildung ausgeschlossen, die mal ein Reifezeugnis als Ergebnis hatte.

Jetzt würde mich auch SEHR(!) interessieren, ob der Hörr Journalist auch die Abkürzungsbedeutung des von ihm genannten Beispiels kennt - also spontan aus dem Gedächtnis heraus(!) und NICHT aus Wiki-, Google- oder Sonstwie-pedia... :P

Meine Meinung als DIMAM... weiß er auch, was das ist?
Kann man das guhgeln? Ist das von Bedeutung?
Was wird heute eigentlich gefeiert? :evil:

Ich komme immer wieder zu dem Schluss, dass "wir" (wer auch immer das genau sein mag) vielleicht viel (kognitiv) "wissen", aber immer noch viel zu wenig, eigentlich nichts (moralisch / emotional) verstehen.

Oder warum sterben immer noch Millionen von Kindern an schlichtem Hunger jedes Jahr? :cry:
Und hilft dagegen Genome Editing :?:
(Was ist eigentlich eine rhetorische Frage?)

Ich glaube, es war Albert Einstein, der sagte: "Gott würfelt nicht".
Wer ist der Mensch, Gott ins Handwerk zu pfuschen?

DESAFINADO!

Grüße von Alfred
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Re: Ein Gedicht... Platz für Kommentare

Beitrag von Wrighter »

Da kann ich Dir nur vollumfänglich zustimmen, lieber Alfred und es gäbe sicherlich noch ne Menge zu philosophieren. Bevor das aber wieder falsch verstanden wird, lassen wirs nun einfach so stehen und ja, der Mensch denkt, Gott lenkt und wir ernten was wir säen. Leider sind es aber oft gar nicht die Sämänner (oder Säfrauen), die dann ihre Ernte einfahren müssen, sondern deren Kinder und Kindeskinder und auch die vieler Anderer. Schlimm ist, dass oft gerade die junge Generation das gar nicht bemerkt, was ihr da von gewissen Meinungsmachern angetan wird und die Dinge noch toll findet und fleißig befeuert.

So what...
Herzliche Grüße
Ralf
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Re: Ein Gedicht... Platz für Kommentare

Beitrag von hoppenstedt »

@Ralf: Danke :)

Rein inhaltlich gefragt: Sind Liedtexte auch "erlaubt" im Gedichte-Thread? Ich habe ja schon einen Liedtext hier eingestellt, frage aber lieber jetzt noch mal nach...

Allen hier und anderswo von Herzen einen schönen Feiertag für unfassbare 30 (dreißig :!: :shock:) Jahre deutsche Einheit!
Ich weiß noch genau, wie mich das damals beschäftigt hat (& bis heute beschäftigt)...

DESAFINADO!

Grüße von Alfred
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Re: Ein Gedicht... Platz für Kommentare

Beitrag von werner »

Schade wenn man nur CRISPR/Cas9 kennt. Deshalb ein Link zu Eduard Mörike

viewtopic.php?f=17&t=16713&start=195#p310598

Off-topic
Vielleicht könnte man mit dem CRISPR/Cas9-System ein bischen Eduard Mörike
in das Gedächtns hinein schneiden, damit wären beide Probleme gelöst.

Viele Grüße
Werner
Leserlichkeit ist die Höflichkeit der Handschrift. (Friedrich Dürrenmatt)
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Re: Ein Gedicht... Platz für Kommentare

Beitrag von meinauda »

Danke für das schöne Gedicht, Werner!
Und wieder sehe ich die Ähnlichkeit zwischen Deinen beiden Schriften. Wunderbar!
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hoppenstedt
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Re: Ein Gedicht... Platz für Kommentare

Beitrag von hoppenstedt »

Meine Gedanken sind mal wieder bei William...
Dessen Sonette sind mir ein bodenloser Quell der Erkenntnis, des Staunens, der Entdeckung, ja: der Weisheit.
Je öfter ich sie lese, desto weiter wird das Feld, das sie darstellen, und die Inspiration, die sie mir sind & immer waren bzw. noch sein werden...

Angesichts von Idioten, die teilweise derzeit die politische Macht in ihren teigigen Händen halten, gewinnt das Sonett 66 noch einmal unglaublich :!: :cry:

DESAFINADO!

Grüße von Alfred
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Re: Ein Gedicht... Platz für Kommentare

Beitrag von hoppenstedt »

Gerade beschäftigt mich die Frage nach dem Unterschied zwischen Tanka und Haiku... so als Laie... :geek:

DESAFINADO!

Grüße von Alfred
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Thea
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Re: Ein Gedicht... Platz für Kommentare

Beitrag von Thea »

Das Tanka hat (in der deutschen Übersetzung) fünf Zeilen mit 5/7/5/7/7, also 31 Silben. Beim Haiku (5/7/5 Silben) fehlen die zwei letzten Zeilen, es deutet noch mehr an.
Von der Form her ist das Tanka älter als das Haiku.

Was wir mit Silben ausdrücken, ist sind im Japanischen jeweils Schriftzeichen, jeweils ein Begriff pro Stelle.
Ich bin ein Schwarzer Nachtschatten, ich gedeihe nicht in der prallen Sonne.
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hoppenstedt
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Re: Ein Gedicht... Platz für Kommentare

Beitrag von hoppenstedt »

@Thea: Ich danke dir sehr herzlich für die Erklärungen;
als - wie gesagt - japanologischer Laie wusste ich bislang nur vom Haiku.

DESAFINADO!

Grüße von Alfred
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