Sütterlin - Kringel laufen zu - Feder wechseln?

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Sütterlin - Kringel laufen zu - Feder wechseln?

Beitrag von Grünschreiber » 01.11.2020 14:46

Hallo,
ich habe vor etwa einem halben Jahr angefangen, Sütterlin zu lernen, zwar unregelmäßig, aber doch einigermaßen beständig, sodass etwa ein Dutzend Reinschriftseiten zusammengekommen sind. Zum Üben habe ich immer mit einem Lamy Safari in M benutzt, und ziemlich groß geschrieben (pro Zeile drei Kästchen, das macht fünf Millimeter pro Kleinbuchstabe). Jetzt bin ich mit meinem Übungstext fertig, deshalb habe ich mir einen neuen Füller mit F-Feder gegönnt und würde jetzt gerne anfangen, auf normal liniertem Papier zu schreiben. Das klappt ganz gut, wenn ich den Platz der Zeilen voll ausnutze - also so, wie man es nicht macht -, wenn ich aber ein bisschen kleiner schreibe (pro Kleinbuchstabe etwa drei Millimeter), laufen mir insbesondere bei r, v und w diese kleinen Kringel zu.
Wie handhabt ihr das? Stört euch das überhaupt? Brauche ich eine EF-Feder oder gibt es da irgendwelche Tricks? Um das Thema EF-Feder habe ich bisher eigentlich einen großen Bogen gemacht, weil ich dachte, die würden kratzen und damit sähe die Schrift aus wie Fineliner, andererseits hat mich auch die F-Feder positiv überrascht...
Ihr merkt, ich bin ein bisschen lost, deshalb freue ich mich auf eure Weisheit!
Viele Grüße

V-Li
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Re: Sütterlin - Kringel laufen zu - Feder wechseln?

Beitrag von V-Li » 01.11.2020 14:51

Randscharfe Tinten wie die mit Eisengallus sind bei sowas hilfreich und natürlich kommt es auch auf die Papiersorte an. Ich schreibe einfach nicht klein. :D

Grünschreiber
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Re: Sütterlin - Kringel laufen zu - Feder wechseln?

Beitrag von Grünschreiber » 01.11.2020 14:58

V-Li hat geschrieben:
01.11.2020 14:51
Ich schreibe einfach nicht klein. :D
Und wie machst du das, wenn du zum Beispiel eine Karte schreibst? In die Verlegenheit kam ich bis jetzt erst einmal, da habe ich einfach mit Bleistift geschrieben, aber abgesehen davob, dass das Ergebnis ziemlich nach Feldpost aussah, schreibe ich sehr ungern mit Bleistift...
In dem Fall kann man sich das Papier ja auch nicht wirklich aussuchen. Aber das mit der Randschärfe ist schon ein guter Tipp. Hast du da irgendwelche konkreten Empfehlungen?

V-Li
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Re: Sütterlin - Kringel laufen zu - Feder wechseln?

Beitrag von V-Li » 01.11.2020 15:01

Eine EF mit einer Eisengallustinte von Thom (https://www.kalligraphie-shop.com/) ist eine gute Kombination, ansonsten die 4001 blau-schwarz von Pelikan, die ist auch leicht eisengallushaltig (keine eigene Erfahrungen damit).

Bei Interesse an ersterer kann ich gerne mit einer Probe behilflich sein (->PN).
Zuletzt geändert von V-Li am 01.11.2020 15:02, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Sütterlin - Kringel laufen zu - Feder wechseln?

Beitrag von agathon » 01.11.2020 15:01

EF-Federn helfen tatsächlich. Noch besser sind sehr feine Tauchfedern mit geringgradiger Flexibilität. Nebeneffekt: Wenn Du damit eine Weile geschrieben hast, wird dir eine EF-Füllerfeder gar nicht mehr kratzig vorkommen, sondern glatt und weich wie ein Kinderpopo. Ist nämlich alles Gewöhnungssache.

Grüße

agathon

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Re: Sütterlin - Kringel laufen zu - Feder wechseln?

Beitrag von pejole » 01.11.2020 18:24

Interessant wäre mal ein Foto von den Buchstaben um zu sehen was du an dem Kringel ggf verbessern kannst. Vielleicht ziehst du den Ansatzstrich zum Kringel etwas höher um unten mehr Platz für den Kringel zu haben.

Aber sei beruhigt, selbst bei Herrn Sütterlin war der Kringel - hier beim r - nicht immer offen wie in der Originalschrift des Herrn S. zu sehen ist.

Gruß, Martin
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Re: Sütterlin - Kringel laufen zu - Feder wechseln?

Beitrag von meinauda » 01.11.2020 19:35

Das musste ich doch auch mal prüfen bei mir. Sütterlin habe ich mit einer EEF Feder von Osprey geschrieben und Kurrent mit einer Zebra G in einem Osprey Scholar. Im Alltag schreibe ich nie Sütterlin, sondern Kurrent. Sütterlin würde ich vermutlich eher mit einer M- oder F-Feder schreiben. Aber mit der EEF bleiben die Kringel am ehesten offen.
Bei mir passiert das aber offensichtlich auch, aber es stört mich wohl nicht, es gehört für mich wohl dazu.
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Thom

Re: Sütterlin - Kringel laufen zu - Feder wechseln?

Beitrag von Thom » 01.11.2020 20:44

agathon hat geschrieben:
01.11.2020 15:01
EF-Federn helfen tatsächlich.
"Ich sah jemanden, der nahm etwas anderes." "Tun wir so, als hätten wir es nicht bemerkt."
Es ist zusätzlich aber auch wirklich eine Frage der Tinte, die zugeschriebenen Kringel waren einer der Gründe für die Federtinte.

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Re: Sütterlin - Kringel laufen zu - Feder wechseln?

Beitrag von meinauda » 01.11.2020 22:02

Thom hat geschrieben:
01.11.2020 20:44
agathon hat geschrieben:
01.11.2020 15:01
EF-Federn helfen tatsächlich.
"Ich sah jemanden, der nahm etwas anderes." "Tun wir so, als hätten wir es nicht bemerkt."
Es ist zusätzlich aber auch wirklich eine Frage der Tinte, die zugeschriebenen Kringel waren einer der Gründe für die Federtinte.

V.G.
Thomas
:?: :?: :?: :?: :?: :?:
Du schreibst immer ein wenig in Rätseln.
Wenn Du die geschlossenen Kringel der Kurrent meinst, liegen die nicht an der Tinte, sondern an der flexiblen Spitzfeder!

Thom

Re: Sütterlin - Kringel laufen zu - Feder wechseln?

Beitrag von Thom » 01.11.2020 23:41

Else, die Kringel laufen zu, also Du hast z.B. anstatt eines "o" nur noch einen runden Punkt in o-Größe. Das kann bei sehr kleiner Schrift passieren und mit Spitzfeder noch eher als mit einem aktuellen Füller, wegen der größeren Tintenmenge.

V.G.
Thomas

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Re: Sütterlin - Kringel laufen zu - Feder wechseln?

Beitrag von meinauda » 01.11.2020 23:50

:?: Grünschreiber geht es doch um die Kringel z.B. beim r, nicht um ein o. Ein zugelaufenes o hat ja schon Dimensionen für BB oder Italic.


Und übrigens: Else Marie, soviel Zeit muss sein.

Thom

Re: Sütterlin - Kringel laufen zu - Feder wechseln?

Beitrag von Thom » 02.11.2020 0:09

Else-Marie, ich finde's auch nicht leicht mit Dir und werde Dir erstmal eine zeitlang nicht mehr antworten. ;)

V.G.
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Re: Sütterlin - Kringel laufen zu - Feder wechseln?

Beitrag von meinauda » 02.11.2020 1:15

Das ist ein guter Entschluss! Danke!

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Zoidberg
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Re: Sütterlin - Kringel laufen zu - Feder wechseln?

Beitrag von Zoidberg » 02.11.2020 10:02

Als Tintentipp hätte ich Noodler's X-Feather.
Die kommt mit dem schlechten Drucker-/Kopierpapier bestens zurecht.
Selbst dann, wenn es schon einmal durch das Gerät durchgelaufen war.
Ich hatte eigentlich nur wegen der Restesenkung im Glasboden ein Fäßchen schwarze Lamy-Tinte gekauft, und bin da überrascht wie gut sie es der X-Feather gleichtut.
Ich kämpfe mich hier durch die doppelten Maßstäbinnen :|

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Re: Sütterlin - Kringel laufen zu - Feder wechseln?

Beitrag von Grünschreiber » 02.11.2020 10:40

Falls das zu Missverständnissen geführt haben sollte: Ich meine die Kringel, die Else Marie auch meint. Bitte streitet euch nicht, sonst habe ich ein schlechtes Gewissen...
Ich habe hier mal eben was hingekritzelt. Gewinnt sicher keinen Schönheitspreis; die fehlenden Hilfslinien machen mir doch sehr zu schaffen, aber in zwei Wochen sieht es sicher schon besser aus.
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Das andere Problem, das ich mit EF-Federn habe, ist, dass man im eigentlich recht gut sortierten Schreibwarengeschäft der Stadt anscheinend noch nie davon gehört hat. Ich werde mal im Druckereibedarf vorbeischauen, die haben auch Ersatzfedern für Lamy, aber ansonsten müsste ich ja was bestellen... Naja, ich werd's überleben.
Viele Grüße

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