Anfrage wegen Deutscher Schreibschrift

Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator

Benutzeravatar
Knorzenbach
Beiträge: 1414
Registriert: 19.11.2017 0:37
Wohnort: Nordbaden

Anfrage wegen Deutscher Schreibschrift

Beitrag von Knorzenbach » 17.03.2021 20:48

Hallo Ihr Lieben,

vorgestern erreichte mich die Anfrage eines Freundes, der über Dokumenten in Kurrent brütet. Er ist ganz fit mit dem Entziffern von Texten aus dem 19. Jahrhundert, aber bei einem Wort muss er kapitulieren.

Ich stelle die Passage mal hier ein, vielleicht weiß jemand von Euch, wie das Substantiv zu lesen ist:

Kurrent_Hellas_01.jpg
Kurrent_Hellas_01.jpg (306.8 KiB) 3788 mal betrachtet

Ich habe das entsprechende Wort gelb umrandet. Ich selber werde daraus auch nicht schlau.

Kontext: Es geht um die Errichtung eines Hochofens in Griechenland und die Kosten hierfür. Das Dokument stammt aus dem Jahre 1836. Schöne Schreibschrift ist ja eines, aber diese Klaue hier ist schon spezial.

Falls jemand eine Idee hat, bitte melden, ich würde mich freuen (und mein Freund erst!).

Gruß,
Tomm

Benutzeravatar
sanphoemo
Beiträge: 957
Registriert: 18.02.2014 14:08

Re: Anfrage wegen Deutscher Schreibschrift

Beitrag von sanphoemo » 17.03.2021 21:20

Etwas mit "zerlegung" am Ende, meine ich. Den Wortanfang erkenne ich nicht :?

Benutzeravatar
Zoidberg
Beiträge: 312
Registriert: 03.07.2020 15:26

Re: Anfrage wegen Deutscher Schreibschrift

Beitrag von Zoidberg » 17.03.2021 21:48

Schlurzerlegung

Klassisches Wort.
Ich setze mich bei Scrabble auch immer durch mit sowas.

Aber ich bin für -gang am Ende.
Ich kämpfe mich hier durch die doppelten Maßstäbinnen :|

24x30
Beiträge: 678
Registriert: 17.09.2019 18:30

Re: Anfrage wegen Deutscher Schreibschrift

Beitrag von 24x30 » 17.03.2021 21:59

Sch für die ersten 3 Buchstaben :)
Zuletzt geändert von 24x30 am 17.03.2021 22:10, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Scriptorium
Beiträge: 206
Registriert: 23.08.2020 13:42
Wohnort: Klagenfurt a.W.

Re: Anfrage wegen Deutscher Schreibschrift

Beitrag von Scriptorium » 17.03.2021 22:02

Von den Buchstaben her müsste es Schlurtzabgang heißen.
Gruß Joachim

24x30
Beiträge: 678
Registriert: 17.09.2019 18:30

Re: Anfrage wegen Deutscher Schreibschrift

Beitrag von 24x30 » 17.03.2021 22:17

"lurtz" im Vergleich zu den anderen Buchstaben passt der Teil nicht wirklich, oder?

Könnte das auch ein "b" sein, nach dem Sch?
Dem "abgang" würde ich zustimmen :)

ps. das b würde auch keinen Sinn machen
Zuletzt geändert von 24x30 am 17.03.2021 22:53, insgesamt 1-mal geändert.

pan51
Beiträge: 200
Registriert: 31.01.2021 15:08

Re: Anfrage wegen Deutscher Schreibschrift

Beitrag von pan51 » 17.03.2021 22:26

Moin,

es geht doch um Kosten, also würde ich sagen, der letzte Teil heisst "zalgang".

Grüße,
Axel
On Flickr ...

Benutzeravatar
vanni52
Beiträge: 6092
Registriert: 02.03.2016 17:57

Re: Anfrage wegen Deutscher Schreibschrift

Beitrag von vanni52 » 17.03.2021 22:39

Davor steht: „dann noch 20 Prozent“...
Also tippe ich (Rechtschreibung hin oder her) auf „Schlußzahlung“.
LG
Heinrich

Benutzeravatar
Strombomboli
Beiträge: 2776
Registriert: 27.03.2012 15:54
Wohnort: Berlin

Re: Anfrage wegen Deutscher Schreibschrift

Beitrag von Strombomboli » 18.03.2021 0:59

vanni52 hat geschrieben:
17.03.2021 22:39
Davor steht: „dann noch 20 Prozent“...
Also tippe ich (Rechtschreibung hin oder her) auf „Schlußzahlung“.
Ich sehe da aber zwei kleine gs. Könnte es "Schlußerlegung" heißen, wobei das e nach dem l vergessen wurde? Gibt es nicht Formulierungen in Geldgeschäften, wo Zahlungen erlegt werden?
Iris

Mein Avatar ist ein Gemälde von Ilja Maschkow (1881-1944): Selbstporträt; 1911, das in der neuen Tretjakow-Galerie (am Krimskij Wal) in Moskau hängt, wo ich es fotografiert habe.

Benutzeravatar
Nightstar
Beiträge: 49
Registriert: 06.01.2021 12:08

Re: Anfrage wegen Deutscher Schreibschrift

Beitrag von Nightstar » 18.03.2021 8:47

Erlag ist die Einzahlung auf ein Bankkonto, siehe auch Erlagschein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Zahlschein
Grüße aus Salzburg
Dominik

Thom

Re: Anfrage wegen Deutscher Schreibschrift

Beitrag von Thom » 18.03.2021 10:25

Liest sich wie eine Ballonfinanzierung. Ich tippe mal auf Schlusszalgang.

V.G.
Thomas

Benutzeravatar
Scriptorium
Beiträge: 206
Registriert: 23.08.2020 13:42
Wohnort: Klagenfurt a.W.

Re: Anfrage wegen Deutscher Schreibschrift

Beitrag von Scriptorium » 18.03.2021 11:14

Ich habe mich noch ein wenig damit beschäftigt, meiner Meinung nach heißt es "Schmelzabgang".

Transkribiert man den Textteil dann heißt es: .., der dann noch 20 pro Cent Schmelzabgang (was viel zu hoch bei schon fertigem Metall gestellt ist) verliehrt.

Und ja der Schreiber hat eine arge Sauklaue und "verschluckt" immer wieder Buchstaben bzw. hängt diese an den nächsten Buchstaben untypisch an.

Gruß Joachim

tanja13
Beiträge: 1061
Registriert: 31.12.2020 11:24
Wohnort: Rastatt Deutschland

Re: Anfrage wegen Deutscher Schreibschrift

Beitrag von tanja13 » 18.03.2021 11:22

Vielleicht könntest Du uns die restliche "Übersetzung" geben.
In Handschriften dieser Art muß man sich erst "einlesen"

Gruß
Tanja
Liebe Grüße
Tanja

Thom

Re: Anfrage wegen Deutscher Schreibschrift

Beitrag von Thom » 18.03.2021 11:35

Scriptorium hat geschrieben:
18.03.2021 11:14
Und ja der Schreiber hat eine arge Sauklaue und "verschluckt" immer wieder Buchstaben bzw. hängt diese an den nächsten Buchstaben untypisch an.
Das sind genau die richtigen Hinweise, man muss sich in die Eigenheiten der Schreiber einlesen, die haben damals genausowenig nach "Vorlage" geschrieben wie die Leute heute, zusätzlich kommen noch die Abweichungen in der Rechtschreibung dazu.

V.G.
Thomas

Benutzeravatar
vanni52
Beiträge: 6092
Registriert: 02.03.2016 17:57

Re: Anfrage wegen Deutscher Schreibschrift

Beitrag von vanni52 » 18.03.2021 11:52

Scriptorium hat geschrieben:
18.03.2021 11:14
Ich habe mich noch ein wenig damit beschäftigt, meiner Meinung nach heißt es "Schmelzabgang".

Transkribiert man den Textteil dann heißt es: .., der dann noch 20 pro Cent Schmelzabgang (was viel zu hoch bei schon fertigem Metall gestellt ist) verliehrt.
Zustimmung.
Gestern hatte ich mich durch den ersten Bogen des „m“, der ja nun mal ganz klar wie ein „l“ aussieht, in die
falsche Richtung lenken lassen.
PS: Es gibt nichts, was es nicht gibt. Auch für jemanden, der seit vielen Jahren in alten Kirchenbüchern schmökert.🙂
LG
Heinrich

Antworten

Zurück zu „Schriften und Kalligraphie“