Schrift für Schüler

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Vater
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Schrift für Schüler

Beitrag von Vater » 16.05.2021 14:39

Hallo,

zunächst: Das hier ist mein erstes Posting in diesem Forum, ich bitte vorab um Entschuldigung und Nachsicht, falls ich etwas falsch mache.

Ich bin Vater eines 15-jährigen, aktuell 9. Klasse. Mein Junge hat in der Schule nie richtig schreiben gelernt. Im Grundschulbereich wurde nur mit Wachsmalern gearbeitet, auf ein Schriftbild wurde nicht geachtet. Von der Schule hieß es immer, dass sich ein schönes Schriftbild von allein ausbilden würde...

Mittlerweile ist seine Handschrift ein Problem für seine schulischen Leistungen, es gibt zum Beispiel keinen Unterschied zwischen 'h' und 'n', zwischen einer '9' und einem 'g'.

Als Eltern überlegen wir jetzt, dass wir ihm über den Umweg der Kalligrafie zu einer besseren Handschrift verhelfen. Mein Junge hat auch grundsätzlich eingesehen, dass er seine Handschrift verbessern muss.

Aber welche Schriftart sollten wir mit ihm üben?

Kriterien für eine Schriftart wäre:

- es gibt Bücher oder Anleitungen, in denen diese Schriftart erklärt wird (etwa welcher Füller/welche Feder, wie werden die Buchstaben geschrieben)
- die Schrift ist gut lesbar
- die Schrift ist alltagstauglich, für Schule und Studium
- einfach zu lernen
- eine erwachsene Schrift(!)

Vor allem das Thema "erwachsene Schrift" ist wichtig. Die Schulausgangsschrift ist ganz und gar nicht das, was mein Sohn lernen will, das ist eine Schrift für Kinder. ;-)

Zweite Frage: Mir scheint als, wenn eine verbundene Schreibschrift nicht mehr üblich ist. Ist Blockschrift ausreichend?

Viele Grüße

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JulieParadise
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Re: Schrift für Schüler

Beitrag von JulieParadise » 16.05.2021 15:31

Hallo und willkommen im Forum!

Meine persönliche Meinung: Kalligrafie ist ganz was anderes als (zweckdienlich) eingesetzte Schrift. Ich denke also doch, dass ihr ihm den größten Gefallen tut, wenn er sich selbst einen Füller und Tinten(patronen) aussuchen darf, die ihm gefallen -- einen Lamy Safari (ca. 20-25€) o.ä., nicht mehr kindisch, gern auch gleich mit Konverter, oder evtl. einen Pelikan P(atrone)/M(echanik = Kolben) 150 oder 200, gibt es ab 80€ -- und dann doch erst einmal eines der Schreiblern-Hefte zum Thema Schulausgangsschrift verwendet. Das muss ja keiner sonst mitbekommen ... Diese Hefte sind direkt zum Reinschreiben gedacht und kosten so 5-10€, also nicht die Welt, und sind eine Grundlage für das, was dann kommen sollte:

Mit Hilfe von Lineatur-Heften, die die Zeilen in Ober- Mittel- und Unterlänge trennen, könnte er dann aufbauend auf den Formen, die er sich im Schreiblernheft angewöhnt hat, eigene Formen entwickeln, die sich für ihn gut schreiben lassen, aber doch noch nah genug sind an dem, was andere Leute lesen können. ;)

Es ist erstaunlich, wie schnell sich das "Muskelgedächtnis" Bewegungsfolgen einprägen kann, wenn sie erst einmal geübt wurden, da reichen manchmal schon zwei-drei Seiten. Immer mal wieder Einzel-Buchstaben und auch Buchstabenfolgen, Wörter schreiben. Dabei kann er auch Videos gucken oder Musik hören und von dort einzelne Wörter rauspicken, dann macht es vielleicht mehr Spaß.

Wichtig wäre evtl., dass er nicht nur übt, langsam perfekt zu schreiben, sondern die Zeichen auch immer mal schnell hinrotzt bei möglichst großer Lesbarkeit, denn nur die Bewegungsfolgen, die ohne Mitdenken sitzen, wird er auch später automatisch umsetzen können, wenn es in Klassenarbeiten oder bei quasseligen Lehrern schnell viel zu schreiben gibt.

Viel Spaß euch bei der Reise zur lesbaren Handschrift! ;)
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede

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TomSch
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Re: Schrift für Schüler

Beitrag von TomSch » 16.05.2021 15:39

Hallo.

Die 2 Beispiele, die du ansprichst, scheinen mir von einer sehr kleinen Schrift mit Druckbuchstaben zu zeugen, wobei sich der Sohnemann anscheinend weniger an die Schreiblinie hält ( Ist nur 'ne Vermutung. Korrigier' mich, wenn ich dies falsch deute! ).

Es bringt meiner Ansicht nach nichts, "eine neue Schrift zu lernen".
Meine Empfehlung ist, einen Block oder ein Heft mit Lineatur 3R (3 mit Rand) oder einen entsprechenden Kieser-Block zu kaufen. Dein Sohn sollte sich m.E. zunächst darauf konzentrieren, kleine Buchstaben in den größeren Zwischenraum zu platzieren, und sich an Oberlängen und Unterlängen bei Buchstaben und Zahlen zu gewöhnen.
Eine Vorlage zur Orientierung ist dabei sicherlich von Vorteil.
    normalschrift.jpg
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      Der Rest wäre dann erst einmal "Üben, Üben und nicht zu vergessen: Üben". ;)

      Viel Erfolg, Thomas

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      Re: Schrift für Schüler

      Beitrag von Füchschen » 16.05.2021 16:16

      Ich habe mir auch die Schrift so angewöhnt. Immer wieder in so Schreiblernhefte geschrieben und wenn das sicher geklappt hat dann auch mal nur mit zwei Linien bis hin zu nur einer Linie.
      Tintige Grüße von Vanny

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      Re: Schrift für Schüler

      Beitrag von Chia » 16.05.2021 16:22

      Vater hat geschrieben:
      16.05.2021 14:39
      Mittlerweile ist seine Handschrift ein Problem für seine schulischen Leistungen, es gibt zum Beispiel keinen Unterschied zwischen 'h' und 'n', zwischen einer '9' und einem 'g'.
      Was allerdings recht übliche Schludrigkeiten sind. In meiner Handschrift sind 'h' und 'k' und 'n' und 'u' auch oft nur aus dem Zusammenhang zu unterscheiden... :twisted:
      Also ich meine, wenn die Schule es moniert und/oder es zur Abwertung in seinen Arbeiten führt, sollte er natürlich versuchen das zu verbessern, aber so extrem dramatisch kommt's mir jetzt nicht vor.
      Vater hat geschrieben:
      16.05.2021 14:39
      Zweite Frage: Mir scheint als, wenn eine verbundene Schreibschrift nicht mehr üblich ist.Ist Blockschrift ausreichend?
      Ich denke bei ordentlicher Blockschrift wird es vermutlich an der Geschwindigkeit scheitern.

      meinauda
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      Re: Schrift für Schüler

      Beitrag von meinauda » 16.05.2021 16:52

      Wie gut, dass der Sohn selber was verändern will.
      Der Unterschied von Alltagsschrift zur Kalligrafie oder Schönschrift ist, dass bei einer Alltagsschrift besonders die Individualität erwünscht ist, sonst sieht es aus wie eine Kinderschrift, die man ja auf keinen Fall will!
      Schnell und lesbar und individuell muss sie sein, lebenslang.

      Wenn Dein Sohn sich nicht wohlfühlen sollte beim Üben der Schulschrift (Schreibschrift ist in der Regel die schnellste) in der Lineatur 1, weil zuviel Kinderkram, geht es auch erfolgreich mit der Lineatur 2!
      Da aber gilt die eiserne Übungsregel, die kleinen Buchstaben m ü s s e n die untere und obere Linie berühren, die Unter- und Oberlängen kann er individuell gestalten.
      Meine Enkelin, ziemlich schlurig in der Linienwahrnehmung, hatte sofort mit der Beachtung der Lineatur 2 (real oder gedacht) ein saubereres Schriftbild.
      Ich wünsche Deinem Sohn, dass er dran bleiben kann. Zeig ihm hier im Forum die Schriftbeispiele vieler Foristen. Suche: Pole Poppenspäler, Das kalte Herz, die Judenbuche. Da könnte er sich einiges abgucken!

      Vater
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      Re: Schrift für Schüler

      Beitrag von Vater » 16.05.2021 17:25

      Mal einen Zwischenstand, ich habe meinem Sohn einige Schriftarten gezeigt, "Welche willst du lernen". Seine Antwort ... siehe Anhang. :P

      Im Ernst, der Vorschlag von @TomSch ist angenommen, es wird Deutsche Normalschrift. Auch die Vermutungen (zu klein, Schreiblinie) sind korrekt. Aber er muss trotzdem von Grund auf neu lernen, da er selbst Basisregeln beim Schreiben (ziehen der Feder statt schieben) zwar theoretisch kennt, aber nicht nutzt.

      @JulieParadise: Ok, neuen Füller bekommt er. Bei Bösner kann man leider nicht die guten Füller nicht ausprobieren. Wir werden bei Amazon was auf Verdacht kaufen. Deine Beispiele habe ich ihm weiter gegeben.

      @meinaudo: Bis heute dachte ich, Schulausgangsschrift sei die Schrift, die man beim Verlassen der Schule können müsse, aber gerade hat es klick gemacht. Eine Ausgangsschrift ist die Basis um sich eine eigene, individuelle Schrift zu erarbeiten.

      Ach so. Ein wenig Kalligrafie werden wir trotzdem machen. Wir als Eltern für uns und für den Jungen einfach zum Über-Den-Tellerrand-Gucken.

      Vielen Dank für die freundliche Hilfe

      PS: In manchen Foren kann man für hilfreiche Texte Sternchen vergeben, scheint hier im Forum nicht so zu sein. Bitte nehmt einfach ein gedankliches Sternchen entgegen. ;)
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      Re: Schrift für Schüler

      Beitrag von Frischling » 16.05.2021 21:11

      Hallo und herzlich willkommen,

      wenn deinem Sohn die Schreiblernhefte zu kindisch sind, dann könnt ihr es eventuell auch mit der Seyes-Lineatur versuchen.
      https://pi.ac3j.fr/papier-seyes-en-pdf-telecharger/

      LG
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      Re: Schrift für Schüler

      Beitrag von doubleyoukay » 16.05.2021 22:02

      Vater hat geschrieben:
      16.05.2021 17:25
      @JulieParadise: Ok, neuen Füller bekommt er. Bei Bösner kann man leider nicht die guten Füller nicht ausprobieren. Wir werden bei Amazon was auf Verdacht kaufen. Deine Beispiele habe ich ihm weiter gegeben.
      Dann würde ich euch empfehlen, erstmal auf das Lamy System mit den Federtypen Z5x (53,55, etc.) zu setzen. Die Federn lassen sich problemlos selbst wechseln und sind als Stahlfedern sehr günstig (5-10€). Das Wechseln kann er auch selbst vornehmen, wenn man es ihm einmal gezeigt hat oder er ein passendes Video gesehen hat. Auf YouTube gibt es davon jede Menge, einfach nach "Lamy Federwechsel" suchen. 8-)

      Auch die Lamy Konverter sind gut und günstig.

      Damit kann er günstig mit einem Safari oder Al-Star anfangen, die in dezenten Farben durchaus erwachsen aussehen können. Später kann er die Feder(n), an die er sich gewöhnt hat, einfach auf einen neuen, höherwertigeren Füller (Lamy CP1, Studio, Aion, Scala, Accent, Imporium, etc.) stecken, wenn er möchte. Mit Ausnahme des Lamy 2000 passen diese Federn auf alle aktuellen Lamy Füller, soviel ich weiss. Es gibt sie auch als Kalligrafiefedern (1.1 - 1.9) und als Goldfedern.

      Ein weiterer Vorteil wäre, dass ihr mit einer kleinen zugekauften Auswahl von Stahlfedern (z.B. B, M, F) schon am Anfang herausfinden könnt, welche Strichbreite ihm zusagt. Je besser seine Schrift wird, desto schmaler wird dann evtl. die Federpräferenz. Jedenfalls kann er damit jederzeit die Feder an seine aktuelle Präferenz oder den Einsatzbereich anpassen. Beispielsweise F für Notizen und Anmerkungen, M für Mitschriften, B für Brief.

      Auch wenn es andere Federsysteme gibt, die leicht zu wechseln sind, halte ich das Lamy-System aktuell für das Beste in Sachen Flexibilität und Preis/Leistungsverhältnis.

      Ich mache aber weitgehend einen Bogen um Füller, bei denen man die Federn nicht selbst wechseln kann. :twisted:

      Disclaimer: Ich bin in keinster Weise mit Lamy verbandelt und mag auch andere Systeme wie die Bock 250er sehr gerne.

      Viel Erfolg und vor allem Freude beim gemeinsamen Erforschen der Fülleruniversums. Und denkt bitte daran, dass auch Tinte und vor allem das Papier :!: eine wichtige Rolle beim Schreibgefühl spielen. Aber dazu seid ihr hier schon richtig, eigentlich gibt es kaum Wissen in diesem Bereich, das ihr hier nicht in Erfahrung bringen könnt.
      Gruß aus dem Emsland

      Wilhelm
      -------------
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      (Edna St. Vincent Millay)

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      Re: Schrift für Schüler

      Beitrag von SpurAufPapier » 16.05.2021 23:18

      doubleyoukay hat geschrieben:
      16.05.2021 22:02

      Dann würde ich euch empfehlen, erstmal auf das Lamy System mit den Federtypen Z5x (53,55, etc.) zu setzen.
      Dem schließe ich mich an und empfehle gleich den Lamy Studio Edelstahl (brushed) mit dem schwarzen gummierten Griffstück.
      https://www.lamyshop.com/fuellhalter-lamy-studio.html
      Bequem, griffig, sieht neutral und nicht schulmäßig aus, gleichzeitig so unauffällig, dass er nicht gleich geklaut wird. Hat auch nicht jeder, und man bekommt das Lamy-System.
      Was Federn angeht, würde ich mit F und M starten, es sei denn, er hat eine kleine Schrift. Vielleicht magst Du eine Probe einstellen? Optimal natürlich auch ein Foto von seiner Hand wegen der Handhaltung, weil nicht jeder mit dem Griffstück eines Safari zurechtkommt, und weil die Lesbarkeit der Schrift ggf. mit anderer Handhaltung verbessert werden kann.
      Grüße
      Vikka

      Das Leben ist zu kurz für schlechte Schreibgeräte

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      Re: Schrift für Schüler

      Beitrag von alt_genug » 16.05.2021 23:29

      Ich möchte noch einmal spezifisch auf die schon angesprochene Schulausgangsschrift (SAS) verweisen.

      Im Unterschied zur Normalschrift verzichtet diese Schrift bei den Großbuchstaben (z.B. H, D, K) auf diverse Schnörkel, die gerade von älteren Schülern manchmal als kindisch empfunden werden. Dennoch ist es eine gut verbundene Schreibschrift, im Gegensatz zur ebenfalls oft gelehrten „Vereinfachten Ausgangsschrift“. Die hat so manche Tücken beim Verbinden der Buchstaben...

      Was mir persönlich ebenfalls geholfen hat, ist eine gerade geschliffene Feder. Damit diese nicht verkantet und schlimmstenfalls im Papier hakt, muss man auf eine gleichbleibende Handhaltung achten. Das kam bei mir dann dem Schriftbild sehr zugute. Eine Feder mit kugeliger Spitze, die sehr gut gleitet, führt bei mir ähnlich wie Kugelschreiber oder Tintenroller tendenziell zu einer krakeligeren Handschrift.

      Das Problem ist nur, dass solche Federn immer seltener werden. Tendenziell müssen breitere Federn etwas flacher geschliffen sein, damit die Buchstaben auch bei normal großer Schrift lesbar bleiben. Vielleicht haben hier auch andere noch Tipps für passende Federn bzw. Füllhalter.

      Viele Grüße
      Sebastian

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      Chia
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      Re: Schrift für Schüler

      Beitrag von Chia » 17.05.2021 0:53

      alt_genug hat geschrieben:
      16.05.2021 23:29
      Schulausgangsschrift (SAS) verweisen.

      Im Unterschied zur Normalschrift verzichtet diese Schrift bei den Großbuchstaben (z.B. H, D, K) auf diverse Schnörkel, die gerade von älteren Schülern manchmal als kindisch empfunden werden. Dennoch ist es eine gut verbundene Schreibschrift
      Beim Schreibschrift H hat mich immer gewundert, dass es nicht nur schnörkselig war, sondern vor allem, dass es -in der Schreibschrift so wie ich sie gelehrt bekommen habe- so sehr ähnlich zu dem großen X war :? Wer sich den Käs wohl ausgedacht hat? Irgendwann schon vor der SAS ist es beim X dann wohl geändert worden, wie man bei Buchstabenbeispiel weiter oben im Thread sieht. Das Schreibschrift K mochte ich auch nie so richtig. Beim D dagegen stört(e) mich die Kringelei kaum - und beim A mochte und mag ich die Schlaufen recht gerne (und wechsle da in meiner Handschrift auch gelegentlich mal (H, D, K dagegen sind fest in Druckschrifthand)).
      Was mich bei der SAS aber ziemlich irritiert, ist das kleine t, ich finde dass sieht un-t-ig aus :roll:
      Und sie wirkt vielfach doch schon relativ stark wie Druckschrift - womit ich grds. kein Problem habe, ist meine Handschrift doch auch recht druckschriftlastig, aber für eine Vorbildschreibschrift fand ich es schon ein bisschen erstaunlich..

      lw7275
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      Re: Schrift für Schüler

      Beitrag von lw7275 » 20.05.2021 21:56

      Das un-t-ige t wird auch im Sütterlin so geschrieben.
      Ich habe es, meinem Grundschullehrer folgend, in mein persönliches Alphabet integriert, weil es in einem Zug geschrieben wird und fertig.
      Kommt halt drauf an - schreibt man es sehr breit, ähnelt es schnell einem A.
      Aber meine Schüler und auch jüngere Kollegen können meine Schrift eh nicht mehr lesen, da kommt es auf ein t auch nicht mehr an. :D :D :D
      Ach ja, das H und das X - auch so ein Thema. Das Schnörkel-H wird noch erkannt, aber das X mit den Zuckerstangenbögen (halt keine Schnörkel, ich kann es nicht besser beschreiben): keine Chance.

      maggutefueller
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      Re: Schrift für Schüler

      Beitrag von maggutefueller » 07.08.2021 15:27

      Sas1968 is explizit für Kugelfeder Monoline gemacht.
      Für italic-Federn gubt es eine Ableitung= Schulkursiv. Zum Beschriften= Beschriftungsform.

      Klar, sas ist eine Lernschrift und auch für erwachsene Schmierfinken, wie ich einer war, kann sie ein guter Einstieg sein, um Handschrift zu verbessern. Durch die verbundenen Buchstaben wird ein höheres Schreibtempo möglich, da nicht abgesetzt wird.

      Entweder man bleibt dann konsequent bei dieser Schrift, oder man geht die nächsten Schritte, wäre dann business penmenship und oder Copperplate zum Beispiel.

      sas ist ferner eine Normschrift, die umso besser aussieht, je genauer man sich ans Referenzalphabet hält.

      Ich persönlich würde die praxisnahe Beschriftungsform jedem ans Herz legen, der eine ästhetische und perfekt lesbare Schrift möchte.

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      HeKe2
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      Re: Schrift für Schüler

      Beitrag von HeKe2 » 07.08.2021 18:08

      Was mir bei den ganzen Vorschlägen auffällt ist, dass immer wieder irgendwelche Schriftarten vorgeschlagen werden. Selbst wenn der Junge selbst etwas an seinem Schriftbild verbessern will, glaube ich kaum, dass er Willens ist, sich eine komplett neue Schrift anzutrainieren. Da meinen Sohn ähnliche Probleme plagten, habe ich ihm vorgeschlagen, sich doch einmal mit seiner eigenen Schrift und den Problembuchstaben auseinanderzusetzen und zu überlegen, ob er sich nicht für eizelne Buchstaben andere Lösungen überlegen will, damit das Problem der Verwechselbarkeit minimiert wird. Sein Grundschulprogramm bestand aus der oben abgebildeten SAS. Deren Problem besteht darin, dass sie eine Mischung aus Blockschrift und lateinischer Ausgangsschrift ist. Das erzeugt Brüche im Schreibfluss, mit denen er Probleme hatte. Das muss nicht jedem so gehen, das ist eben individuell unterschiedlich. Einer seiner Problembuchstaben war das große L. Er hat sich dann eben entschieden, das L aus der lateinischen Ausgangsschrift bzw. aus der deutschen Normalschrift (s.o.) zu verwenden, was die Lesbarkeit in seinem Fall deutlich erhöhte. Auch das Problem mit der 9 kann man entschärfen, wenn man sich angewöhnt, die 9 ohne Schnörkel am unteren Ende zu schreiben. Ich würde daher vorschlagen, auch in diesem Fall erst einmal zu sehen, was die größten Baustellen im Schriftbild sind, und diese einzeln anzugehen. Dadurch wird man sicher kein Calligraf, aber vielleicht bessert sich die Lesbarkeit deutlich. Eines ist aber sicher hilfreich: Die Ober und Unterlängen sollten erkennbar bleiben. Darum sollte man sich wirklich bemühen, damit die Lesbarkeit erhalten bleibt. Das ist in allen Schriften gleich und bessert sich auch nicht, wenn man die Schriftart wechselt.
      Zuletzt geändert von HeKe2 am 07.08.2021 18:14, insgesamt 1-mal geändert.
      Beste Grüße
      Hermann

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