Kurrent-Schrift zum Amt?

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Patrick1982
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Kurrent-Schrift zum Amt?

Beitrag von Patrick1982 » 16.07.2021 20:07

Hallo zusammen,

ich hätte mal eine kleine, allgemeine Frage zur Verwendung der Kurrent-Schrift.

Ein Amt muss, soweit ich irgendwo gelesen habe, die deutsche Schreibschrift anerkennen.
Gilt dies auch für die Kurrent-Schrift?

Ich konnte nicht in Erfahrung bringen, ob diese offiziell nicht mehr anerkannt wird.
Denn eigentlich zählt sie ja zu den offiziellen deutschen Schreibschriften.

Ein Finanzamt muss z. B. Kassenbücher, etc bei einer Überprüfung auch anerkennen wenn diese in Kurrent geschrieben sind.
Ob der prüfende Beamte diese lesen kann, ist laut Gericht wohl sein Problem und er muss jemanden mit der nötigen Kenntnis hinzuziehen.

Was meint ihr?

V-Li
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Re: Kurrent-Schrift zum Amt?

Beitrag von V-Li » 16.07.2021 20:14

Gefangenenpost darf auch in Kurrent verfasst sein.

Edit: https://www.lawblog.de/archives/2009/11 ... schreiben/

Dolma_Kalem
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Re: Kurrent-Schrift zum Amt?

Beitrag von Dolma_Kalem » 16.07.2021 21:55

Patrick1982 hat geschrieben:
16.07.2021 20:07
Ein Amt muss, soweit ich irgendwo gelesen habe, die deutsche Schreibschrift anerkennen.
Gilt dies auch für die Kurrent-Schrift?
Ja, das ist grundsätzlich möglich. Ob es in der Praxis sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt.

Patrick1982
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Re: Kurrent-Schrift zum Amt?

Beitrag von Patrick1982 » 16.07.2021 22:05

Wahrscheinlich genau so sinnvoll wie 25 Füller zu besitzen. :lol:

Aber der Hintergrund ist, dass sich die Kurrent-Schrift gerade in meine tägliche Handschrift mit einschleicht. :)
Mag daran liegen, dass ich seit Monaten fleißig am üben bin.
Quasi ein kleiner Misch-Masch... Besonders bei n, m, c, h, sch... Also die Buchstaben, welche flüssig zu schreiben sind.
Ich muss mich richtig konzentrieren, damit das aktuell nicht passiert.

Dolma_Kalem
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Re: Kurrent-Schrift zum Amt?

Beitrag von Dolma_Kalem » 16.07.2021 22:14

25 Füller ist ja noch harmlos *hüstel*

Solange die Schrift einigermaßen zu lesen bzw. entziffern ist, ist es kein Problem. Es gibt ja auch Leute, die eine ziemlich unleserliche Handschrift haben.

Thom

Re: Kurrent-Schrift zum Amt?

Beitrag von Thom » 16.07.2021 23:24

Patrick1982 hat geschrieben:
16.07.2021 20:07
Ein Finanzamt muss z. B. Kassenbücher, etc bei einer Überprüfung auch anerkennen wenn diese in Kurrent geschrieben sind.
Ob der prüfende Beamte diese lesen kann, ist laut Gericht wohl sein Problem und er muss jemanden mit der nötigen Kenntnis hinzuziehen.

Was meint ihr?
Rechtlich geht's, aber es ist ein taktischer Fehler, denn die haben Dich dann auf dem Kieker. :)

V.G.
Thomas

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Re: Kurrent-Schrift zum Amt?

Beitrag von Reformator » 16.07.2021 23:44

Hallo,
Thom hat geschrieben:
16.07.2021 23:24
Rechtlich geht's, aber es ist ein taktischer Fehler, denn die haben Dich dann auf dem Kieker. :)
oder aber Du bekommst ab sofort alles ohne Prüfung anerkannt, da nur so ein erholsamer Büroschlaf gewährleistet ist.
Bis demnächst...
Helge

Thom

Re: Kurrent-Schrift zum Amt?

Beitrag von Thom » 16.07.2021 23:48

Mein Vorschlag ging schon in eine ähnliche Richtung.

V.G.
Thomas

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lobstergirl
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Re: Kurrent-Schrift zum Amt?

Beitrag von lobstergirl » 26.11.2021 8:23

In dem Zusammenhang: Ich hatte beim Bund für deutsche Schrift etwas bestellt (Lehrmaterial Kurrent), und die drucken ihre Adressetiketten in Fraktur. Prompt ist meine Bestellung als "nicht zustellbar" an sie zurückgegangen und ich nehme mal an, dass irgendein Rädchen in der Zustellkette das lange "s" nicht lesen konnte. Einen "Heffelweg" gibt es nämlich nicht und ich wohne im "Hesselweg". Jetzt ist meine Heimatstadt auch nicht sooo riesig, dass eine Aufklärung unmöglich wäre, aber scheinbar doch unzumutbar erschien. Alles andere in der Adresse ist ziemlich gut zu lesen.

Also egal, ob die deutsche Schrift (Kurrent, Sütterlin...) theoretisch noch anzuwenden wäre, ich würde das "offiziell" eher nicht tun. Viele tun sich ja schon mit normaler Kursivschrift schwer, und von den individuellen Sauklauen ist hier noch gar nicht die Rede.

(Und ich hoffe, dass der BfdS mir die Sachen noch einmal schickt und die Adresse vielleicht doch in lateinischen Druckbuchstaben schreibt...)
--Silvia

Flora Bora Slam, mothercrackers.
(Sam of Dragons / A Wish Upon the Stars, by T.J. Klune)

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Zoidberg
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Re: Kurrent-Schrift zum Amt?

Beitrag von Zoidberg » 26.11.2021 12:47

Eine Postkarte mit Kurrent Adresse hat vier Wochen gebraucht.
Der gelegentliche Aufkleber - 'Ermittelte Adresse' - war netterweise nicht drübergeklebt worden.
Ich kämpfe mich hier durch die doppelten Maßstäbinnen :|

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Nikolaus
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Re: Kurrent-Schrift zum Amt?

Beitrag von Nikolaus » 26.11.2021 17:15

Patrick1982 hat geschrieben:
16.07.2021 20:07
Hallo zusammen,

ich hätte mal eine kleine, allgemeine Frage zur Verwendung der Kurrent-Schrift.

Ein Amt muss, soweit ich irgendwo gelesen habe, die deutsche Schreibschrift anerkennen.
Gilt dies auch für die Kurrent-Schrift?

Ich konnte nicht in Erfahrung bringen, ob diese offiziell nicht mehr anerkannt wird.
Denn eigentlich zählt sie ja zu den offiziellen deutschen Schreibschriften.

Ein Finanzamt muss z. B. Kassenbücher, etc bei einer Überprüfung auch anerkennen wenn diese in Kurrent geschrieben sind.
Ob der prüfende Beamte diese lesen kann, ist laut Gericht wohl sein Problem und er muss jemanden mit der nötigen Kenntnis hinzuziehen.

Was meint ihr?
Wenn Du willst, dass sich die Bearbeitung Deines Anliegens signifikant verzögert: Go for it.
Cheers,
Nils

V-Li
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Re: Kurrent-Schrift zum Amt?

Beitrag von V-Li » 26.11.2021 19:26

Nikolaus hat geschrieben:
26.11.2021 17:15
Patrick1982 hat geschrieben:
16.07.2021 20:07
Ein Finanzamt muss z. B. Kassenbücher, etc bei einer Überprüfung auch anerkennen wenn diese in Kurrent geschrieben sind.
Ob der prüfende Beamte diese lesen kann, ist laut Gericht wohl sein Problem und er muss jemanden mit der nötigen Kenntnis hinzuziehen.

Was meint ihr?
Wenn Du willst, dass sich die Bearbeitung Deines Anliegens signifikant verzögert: Go for it.
Na, wenn ich schon weiß, dass ich nachzahlen muss, dann würde ich das in Erwägung ziehen. :)

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