Wie verhält es sich beim kleinen d wenn der nächste Buchstabe ein l ist? Kann man da direkt von der d-Schlaufe ins l hinüber oder setzt man da wieder unten an (z.B. beim Wort Handlung)?
Hallo liebe Claudia,
auch wenn ich eher mit Sütterlin unterwegs bin, habe ich für mich entschieden, das kleine d immer ohne Verbindung zum nächsten Buchstaben zu beenden.
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Wobei ich die in diesem Thema gezeigten Schlaufenverbindungen auch sehr schön finde
Weiterhin viel Freude und ganz liebe Grüße
Annemarie
Liebe Tintengrüße, Annemarie
~~~~~~ "Don't walk behind me; I may not lead. Don't walk in front of me; I may not follow.
Just walk beside me and be my friend." Albert Camus
Die d-Verbindungen sind vielfältig.
Je nach Verbindungsästhetik hat auch der ein oder andere alte Schreiber die Buchstaben verbunden oder auch nicht.
Das eine ist die Ausgangsschrift zum Erlernen, das andere ist die Weiterentwicklung in der Individualität der schreibenden Hand.
Hab noch ein paar d gefunden.
1891 und 1899 aus einem 'befreundeten' Gästebuch.
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Ich kämpfe mich hier durch die doppelten Maßstäbinnen
Wie verhält es sich beim kleinen d wenn der nächste Buchstabe ein l ist? Kann man da direkt von der d-Schlaufe ins l hinüber oder setzt man da wieder unten an (z.B. beim Wort Handlung)?
Hallo liebe Claudia,
auch wenn ich eher mit Sütterlin unterwegs bin, habe ich für mich entschieden, das kleine d immer ohne Verbindung zum nächsten Buchstaben zu beenden.
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Wobei ich die in diesem Thema gezeigten Schlaufenverbindungen auch sehr schön finde
Weiterhin viel Freude und ganz liebe Grüße
Annemarie
Deine Variante der Verbindung ist absolut stimmig mit deinem Schriftbild. Ich werde meine bevorzugte Variante sicherlich auch noch finden.
Danke für die Links, ich habe ab und zu schon reingeschaut und ich finde die unterschiedlichen Handschriften wundervoll. Da sind so viele verschiedene Charaktere herauszulesen.
Die d-Verbindungen sind vielfältig.
Je nach Verbindungsästhetik hat auch der ein oder andere alte Schreiber die Buchstaben verbunden oder auch nicht.
Das eine ist die Ausgangsschrift zum Erlernen, das andere ist die Weiterentwicklung in der Individualität der schreibenden Hand.
Hab noch ein paar d gefunden.
1891 und 1899 aus einem 'befreundeten' Gästebuch.
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Das ist ja auch das Faszinierende an der Handschrift; jede ist einzigartig.
Um der Lesbarkeit willen, darf man ruhig mal von der reinen Lehre abweichen, so es sie denn gibt. Ich trenne das "e" auch.
Meine Mutter (1910 geboren, also noch Kurrent gelernt) hat das e auch getrennt geschrieben. Ihr Vater war Rektor und seine Briefe sehen aus wie mit dem PC geschrieben und er schrieb es getrennt und zusammen wie eine zusammengeheftete 11. Es ging zum Glück auch früher immer sehr individuell.
Zu Deinem Schriftbeispiel: mir ist Dein W aufgefallen, das ich so noch nicht gesehen habe.
Hier mal in einer Urkunde von 1857 2mal offenes e und in einer Urkunde von 1867 in einem Wort einmal offen und einmal ein verbundenes e.
Im Buch von Harald Süß " Deutsche Schreibschrift" habe ich außer der Empfehlung das e eng zu schreiben um eine Verwechslung mit dem n zu vermeiden nichts darüber gelesen.
Gruß, Martin
Dateianhänge
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Danke für die Antworten, und entschuldigt ich wollte keine Grundsatzdiskussion auslösen dachte es gibt eine einfache Antwort wie z,B. Schule XY zusammen, Schule Z getrennt, analog zu Schulausgangsschrift Deutschland/Österreich und 1953/1968/1972/ usw.
Das ist keine Grundsatzdiskussion, nur ein Austausch von Erfahrungen.
Kurrent wurde, wie Thom schon schrieb, über mehrere hundert Jahren geschrieben, es gab wohl nur selten eine kodifizierte Schreibweise, eher tradierte Gewohnheiten, die im Wandel waren. Sütterlin hat seine Schrift nur als Lehrschrift für die Schule entwickelt, aus der jeder seine eigene individuelle Handschrift formen soll.
es gab wohl nur selten eine kodifizierte Schreibweise, eher tradierte Gewohnheiten, die im Wandel waren.
So isses, ich hatte vor Kurzem einen Text aus der Mitte des 19. Jhs. auf dem Schirm, und was soll ich sagen: ich konnte kein Wort lesen. Erahnen ja, aber nicht wissen. Da war die Individualisierung doch schon recht fortgeschritten. Ich frage mich, ob solche Eigenheiten schon damals für jedermann lesbar waren, bei diesem Pool an Ego-Kurrents.
Man kann sich eine bestimmte Epoche aussuchen, aber über den gesamten Zeitraum ist die Schrift variiert.
Beim Pastor Vieweg sind st und und sz z.B. Ligaturen.
[…] Kurrent wurde, wie Thom schon schrieb, über mehrere hundert Jahren geschrieben, es gab wohl nur selten eine kodifizierte Schreibweise, eher tradierte Gewohnheiten, die im Wandel waren. Sütterlin hat seine Schrift nur als Lehrschrift für die Schule entwickelt, aus der jeder seine eigene individuelle Handschrift formen soll.
Eben! Wie viele unter uns schreiben im tagtäglichen Leben exakt so, wie die Vorbildhefte in der Schule zeigten? Doch niemand? Jeder, der oft schreibt, entwickelt einen eigenen Stil, genau wie jeder eine eigene Stimme hat. Daher gibt es auch so was wie Graphologie.
Danke, ich bin schon bekehrt – das Schreiben mit Füller ist der Weg ins irdische Paradies.
es gab wohl nur selten eine kodifizierte Schreibweise, eher tradierte Gewohnheiten, die im Wandel waren.
So isses, ich hatte vor Kurzem einen Text aus der Mitte des 19. Jhs. auf dem Schirm, und was soll ich sagen: ich konnte kein Wort lesen. Erahnen ja, aber nicht wissen. Da war die Individualisierung doch schon recht fortgeschritten. Ich frage mich, ob solche Eigenheiten schon damals für jedermann lesbar waren, bei diesem Pool an Ego-Kurrents.
Da muss man nicht weit schauen:
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