Eine kultivierte Handschrift?!

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Wie gut ist Ihre Handschrift, und wie zufrieden sind Sie damit?

Ich finde meine Handschrift schön bzw. schön genug und bin mit ihr zufrieden.
170
46%
Meine Handschrift ist vielleicht nicht schön oder für Dritte leicht lesbar, aber mich stört das nicht weiter - ich habe mich damit soweit abgefunden.
55
15%
Ich bin mit meiner Handschrift ziemlich unzufrieden. Irgendwann müsste ich mal was dagegen tun...
142
39%
 
Abstimmungen insgesamt: 367

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Killerturnschuh
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von Killerturnschuh »

Wozu die Teller und die Schöpfkelle, liebe bella? Topf auf den Tisch und jeder bekommt einen Löffel :twisted:
Salve

Angi

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meinauda
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von meinauda »

Lieber IFABI, (IAFB von bella war auch gut : IchAlsoFülleBin)! Du inspirierst und ich muss es mal ein wenig überziehen.
Eine 'Medizinerklaue' mit der satten BB-Feder eines Pelikan M1000 ist zwar für keinen mehr lesbar,
aber der Genuss des Schreibens wird da sein :D
und im Moment des Schreibens ist der möglicherweise interessante Inhalt auch noch parat. :wink:

Also, für den Augenblick leben hat doch auch was. :lol:
Warum sollen denn meine Kinder und Enkel von mir Handschriftliches lesend erfahren?
Mach ich es ihnen doch einfach und nehme den PC . (Hattest Du nicht so einen super übersichtlichen Schreibtisch?)
Jeder muss da seine Werte für sich setzen.
Und es gibt immer Menschen, die 'Medizinerklauen' enträtseln können.
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buecherkram
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von buecherkram »

meinauda hat geschrieben: Und es gibt immer Menschen, die 'Medizinerklauen' enträtseln können.
Ich arbeite in einem Verlag und kann mit Fug und Recht behaupten, dass solche Menschen für die Arbeit mit manchen Autoren unabdingbar sind, diese Fähigkeit bei uns also sehr gern gesehen ist. Wohl dem also, der bei Papas oder Mamas Schrift schon üben konnte. :mrgreen:
papierundtinteundfüller <3

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meinauda
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von meinauda »

buecherkram hat geschrieben:
meinauda hat geschrieben: Und es gibt immer Menschen, die 'Medizinerklauen' enträtseln können.
Ich arbeite in einem Verlag und kann mit Fug und Recht behaupten, dass solche Menschen für die Arbeit mit manchen Autoren unabdingbar sind, diese Fähigkeit bei uns also sehr gern gesehen ist. Wohl dem also, der bei Papas oder Mamas Schrift schon üben konnte. :mrgreen:
Mein letzter Lesespaß war eine wirkliche Medizinerklaue in Kurrent aus einer Krankenakte von 1928. Das macht man aber nur, wenn man an dem Inhalt und an der Person sehr interessiert ist
(oder wenn man es bezahlt bekommt :wink: )
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buecherkram
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von buecherkram »

An der Stelle hätte ich keine Chance mehr, fürchte ich. Kurrent kann ich praktisch gar nicht lesen ... :oops:
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IchFülleAlsoBinIch
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von IchFülleAlsoBinIch »

Ich stimme euch ja zu. Dann waren Schreiber wie Fontane, Nietzsche, Joyce, Faulkner und Grass aufgrund ihrer Handschrift eben alles unkultivierte, dumme und ungepflegte Bauerntölpel. In dieser Gruppe der Unkultivierten fühle ich mich mit meiner Handschrift allerdings absolut wohl.
Und was heißt schon New York? Großstadt ist Großstadt; ich war oft genug in Hannover (Arno Schmidt).
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Pelle13
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von Pelle13 »

Der Titel dieses Threads ist "eine kultivierte Handschrift?!" und hier tauschen sich bisher Leute aus, die sich darum bemühen, ihre eigene Handschrift zu verbesseren - nämlich genau deshalb, weil ihnen selbst eine schöne Handschrift wichtig ist!

Ich mag diesen Thread, denn ich empfinde eine gepflegte Handschrift als Wertschätzung des Lesers und genau das ist mir persönlich wichtig! Und ich schaue mir deshalb auch immer wieder gerne fremde Handschriften an.

Mit dem Wert des Inhalts eines Textes hat die Handschrift allerdings absolut nichts zu tun! - Weder die Schönschrift noch die "Sauklaue" ("Medizinerhandschrift" finde ich hier übrigens ebenso beleidigend wie "Bauerntölpel"). Ich kann absolut kein Argument sehen, warum man Mediziner, Poeten oder Literaten als dumm und ungepflegt bezeichnen sollte (hat hier übrigens auch keiner getan). Genauso wenig kann ich irgendein Argument dafür sehen, Schönschrift als unnötigen Selbstzweck und schnörkeliges Gedöns abzutun.

Noch ein Tip: Wer absichtlich provoziert, muss auch akzeptieren können, dass er Gegenwind bekommt.

Einen schönen Sonntag,
Dagmar
Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur. (Albert Einstein)
Amaranth
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von Amaranth »

Hallo Dagmar,
volle Zustimmung von mir!
Barbara
meinauda
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von meinauda »

IchFülleAlsoBinIch hat geschrieben:Ich stimme euch ja zu. Dann waren Schreiber wie Fontane, Nietzsche, Joyce, Faulkner und Grass aufgrund ihrer Handschrift eben alles unkultivierte, dumme und ungepflegte Bauerntölpel. In dieser Gruppe der Unkultivierten fühle ich mich mit meiner Handschrift allerdings absolut wohl.
Ach, IFABI, eigentlich ein seltsamer etwas sehr hinkender, den vorgehenden Beiträgen nicht folgerichtiger Beitrag!
Aber mal ehrlich, kannst Du deren Schriften nicht entziffern (gut Joyces und Faulkners Schriften kenne ich leider nicht)?
Und das mit der Medizinerklaue zu zitieren ist sicher nicht die richtige Betitelung und Bauerntölpel sicher auch nicht! :oops:

Mal wieder zum Thema, was mir auch eigentlich mehr am Herzen liegt als dieser Ping-Pong-Abklatsch.

Meine Schönschrift für Karten und manchmal Adressen, wie auch meine Kurrentbemühungen finde ich ganz akzeptabel, aber meine Alltagsschrift würde ich auch gern mit einigen anders gestalteten Buchstaben verbessern.
Bei mir sind es einige Buchstaben wie das W, M oder das X, die eine interessante, dann auch leserlichere Ausführung bräuchten.
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Edelweissine
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von Edelweissine »

"Das Auge isst mit."
Dieser Ausspruch gilt nicht nur für appetitlich zubereitete Mahlzeiten, sondern lässt sich auch auf Texte und deren Ausgestaltung übertragen - oder? :roll:
Gruß,
Heike
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Killerturnschuh
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von Killerturnschuh »

IchFülleAlsoBinIch hat geschrieben:Ich stimme euch ja zu. Dann waren Schreiber wie Fontane, Nietzsche, Joyce, Faulkner und Grass aufgrund ihrer Handschrift eben alles unkultivierte, dumme und ungepflegte Bauerntölpel. In dieser Gruppe der Unkultivierten fühle ich mich mit meiner Handschrift allerdings absolut wohl.
Ich sage es jetzt mit Absicht einmal überspitzt. Eine "Sauklaue" macht aus dir noch keinen Faulkner, Fontane ...
Jede der von dir genannten Personen hatte auch etwas zu sagen....
Schön wenn du dich mit deiner Handschrift wohlfühlst, so soll es ja sein.
Salve

Angi

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glucydur
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von glucydur »

Eine kultivierte Handschrift ist längst kein Ausweis von Kultiviertheit oder gar Bildung. Ich kenne Menschen mit einer ansprechenden Handschrift, die alles andere als kultiviert oder gebildet sind. Es ist absoluter Blödsinn, von der Handschrift auf den Charakter bzw. die Bildung eines Menschen zu schließen. Eines dieser überkommenen bildungsbürgerlichen Klischees und ein Festhalten an oberflächlichen Äußerlichkeiten... Wenn man die Handschrift für sich selbst pflegt und kultiviert, dann ist das respektabel und vollkommen in Ordnung. Aber man sollte daraus kein Postulat für seine Mitmenschen machen. Das ist lächerlich.

VG

Alexander
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vanni52
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von vanni52 »

Zufällig bin ich auf diesen Thread gestoßen und kann deshalb nicht wissen , inwieweit das Thema Schule und Handschrift bereits erörtert wurde . Ich vermute , dass in den 60iger und 70iger in den Grundschulen mehr Zeit und Herz in die Vermittlung einer angemessenen Handschrift investiert wurde , auf der anderen Seite , nämlich bei den 10- bis 19jährigen gibt es dann leider nur noch die Möglichkeit , Aufsätze/Hausaufgaben/etc. noch einmal anfertigen zu lassen und insbesondere bei den Sek - II - Klausuren durch Punktabzüge Einfluss auszuüben. Meiner Erfahrung nach ist nach wie vor ein Abwärtstrend zu beobachten . Und ich möchte nicht wissen , wieviel (Lebens)Zeit im Laufe der Jahrzehnte nur durch "Entzifferungsaufwand" bei Korrekturen verloren ging und deshalb halten sich meine Selbstzweifel beim Durchstreichen ganzer DIN A 4 Seiten (mit grellem Lamy-Rot) und der Feststellung n.b. in Grenzen.
LG
Heinrich
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glucydur
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von glucydur »

Der Abwärtstrend lässt sich vor allem am Niedergang grundlegender Kulturtechniken festmachen. Nicht primär an der Handschrift. Die ist nur ein äußerliches Syptom. Vielmehr lässt die Lese-, Rechen- und Schreibfähigkeit von Schülern, insbesondere auch von Abiturienten (!) immer mehr zu wünschen übrig. Mal ganz zu schweigen von den eigentlich zu vermittelnden Inhalten. Ein Konglomerat von Gründen ist hier zu nennen: eine verfehlte, kurzatmige Bildungspolitik, inkonsistente Lehrpläne mit geringer Halbwertszeit, Reizüberflutung vieler Schüler, aber auch die zunehmend abnehmende Qualität der Lehrer/Lehramtsanwärter und damit des Unterrichtes. Hier beißt sich dann die Katze in den Schwanz. Durch die politisch gewollte Abiturientenschwemme werden immer mehr Menschen durch unser Universitäts- und Hochschulsystem geschleust, die da einfach nicht hingehören...

VG

Alexander
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vanni52
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von vanni52 »

"....abnehmende Qualität bei Lehrern/Lehramtsanwärtern..." What? .... Habe ich etwas verpasst? Woher stammt diese Information/Einschätzung ?
LG
Heinrich
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