Kalligraphie-Füllfederhalter

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Dirk Barmeyer

Kalligraphie-Füllfederhalter

Beitrag von Dirk Barmeyer »

Hallo,
könnt ihr mir einen Kalligraphie-Füller oder ein Set empfehlen ?
Einen Pelikan Script 1,5 habe ich schon, ein wenig Abwechslung wäre aber schön.
yoda
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Re: Kalligraphie-Füllfederhalter

Beitrag von yoda »

[quote="Dirk Barmeyer"]Hallo,
könnt ihr mir einen Kalligraphie-Füller oder ein Set empfehlen ?
Einen Pelikan Script 1,5 habe ich schon, ein wenig Abwechslung wäre aber schön.[/quote]

Was ich als Kalligraphieset habe sind 3 Lamy Accent mit Federn vom Lamy Joy. Den Joy gibt es in 1.1, 1.5 und 1.9mm. Die Federn passen auf die "billigere" Variante des Accent mit Stahlfeder und die Feder kann direkt im Laden gewechselt werden. So kann man sich ein recht hübsches und durch die austauschbaren Griffstücke auch ein individualisertes Kalligraphieset zusammenstellen.

Von Sheaffer gibt es im Stil der 40 Jahre Flattops Kalligraphiesets mit 3 und 6 Vorderteilen. Die sind sehr billig aber auch billig gemacht. Sie gefallen mir, schreiben nicht schlecht aber sind doch recht einfach. Die kannst Du auf der Sheaffer homepage anschauen.

Weiterhin gibt es von Pilot den "Parallel Pen". Auch den gibt es in 1,5 und in 2,3mm glaube ich. Ein sehr interessanter Füller, der statt einer Feder 2 Stahlplättchen hat. Schreibt gut, braucht aber Pilot-Patronen und ist ebenfalls eher billig gemacht.

Bleibt der Rotring set. Auch Patronentechnik aber sieht ganz gut aus und liegt auch gut in der Hand. Diese Füller gibt es in den Breiten 1,1, 1,5, 2,3 und ich glaube auch in 2,5 mm.

Leider gibt es den Sheaffer Prelude in Kalligraphieausführung nicht mehr. Und auf meine Anfrage an Aurora was mit deren Kalligraphieset los ist, habe ich keine Antwort bekommen.
Einen einfachen aber hübschen Set gab oder gibt es von "Reform". Ich habe den mal vor Jahren gekauft, weiss aber nicht ob er noch zu bekommen ist.
Und wenn Du gar kein Geld ausgeben willst aber Abwechslung brauchst, gibt es in den Weltbild-Geschäften für 7,95 einen Kalligraphieset mit 5 Spitzen. Auch der Funktioniert gar nicht schlecht. Aber irgendwie......

Vielleicht kennt jemand noch andere Sets ?
Dirk Barmeyer

Beitrag von Dirk Barmeyer »

Hallo yoda,

danke für Deine Hinweise. Deine Lamy-Idee klingt gut. Denn bei allem anderen hat man doch eher billige Plaste in der Hand.
Bleibt Aurora. Über den CAS können wir das Set auch in Deutschland besorgen. Auf ebay laufen die Sets in den USA um die 750 USD. Hier kostet eines etwas mehr in Euro. Allerdings nicht mit dem 88 sondern dem Talentum.
Ich glaube ich wage es einfach mal und kaufe bei Richard Binder ein oder zwei Pelikan-Kalligraphie-Federn. Die Preise gehen gerade noch...
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

Zum Rotring Kalligrafie-Füller eine Erfahrung von mir: Bei der Stahlfeder platzte an zwei Stellen der Chrom ab und die Feder rostete.
Bevor ihr lästert: Ich habe mit diesem "Stahlnagel" keine handwerklichen Tätigkeiten ausgeübt. Vielmehr hat er viel in einer Schublade gelegen und wurde dort vergessen. Auch mein Schreibdruck sollte gerade bei Schönschrift eher als gering anzusehen sein - selbst empfindliche Federn haben mich in stressigen Minuten überlebt, wenn ich doch auch mal aufdrücke.
Zumindest diese Feder ist für Füller-Fans wohl schrottreif!
nibby
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Beitrag von nibby »

Hallo,

ich hatte mich auch mal nach Kalligraphie-Füllern umgesehen. Leider gab es als Neuware keine Federn < 1mm, die ich jedoch für bestimmte altdeutsche Schreibschriften benutzen wollte.

Da ich speziell für Kalligraphie Kolben-Füller wesentlich praktischer finde, hatte ich mich bei ebay umgesehen und dort für ca. 10 Euro ein 4er Set der Reform-Füller ersteigert.

Leider funktionierten die Füller (anscheinend aus einer relativ jungen Serie) keineswegs wie erwartet:
- Die Mechanik "klemmte" oft, da sich die Gleitflächen ineinander "verbissen".
- Bei drei (!) Füllern waren die Kanten des Federschlitzes nicht geglättet, so daß in der Mitte der Linie das Papier aufgekratzt wurde und ein dunklerer Strich zu sehen war.
- Plastik-Feeling

Was der Top-Tip im Bereich Kalligraphie-Füller sein soll ist übrigens der Osmiroid: http://hans.presto.tripod.com/nibs/osmiroid01.html

Je nach Herstellungsperiode gibt es auch hier Stärken und Schwächen. Besonders hervorzuheben ist aber die unglaubliche Auswahl an verschiedenen Federspitzen, die auch qualitativ hervorragend sein sollen. Teilweise gibt es sogar noch "New Old Stock", aber leider alles im Ausland und zu teilweise horrenden Preisen.

Mein Fazit: In Deutschland ist unter den aktuellen Modellen wohl der "Lamy" auf jeden Fall zu berücksichtigen!

Mit bestem Gruß

nibby

P.S.: Ach ja, der Vollständigkeit halber sei noch Online erwähnt. Aber auch hier scheint die Qualität nicht beonders zu sein.
schwesterlein
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Beitrag von schwesterlein »

hallo,
ich möchte auch ein, wenn auch nur kurzes, statement abgeben.
ich habe von lamy auch schon die federn in 1.1, und 1.5 ausprobiert und ich finde sie schreiben recht hart ( was ich bei lamy, besonders im vergleich zu pelikan aber allgemein finde), was, wie ich finde, den spaß am schreiben doch sehr mindert. allerdings fällt mir im moment auch keine wirklich alternative ein.

grüße

"schwesterlein"
KTDa
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Beitrag von KTDa »

Ich hab die Variante Lamy Accent mit der Feder vom Joy (zuerst 1,1 später hab ich mir 1,5 dazugekauft) mit dem passenden Konverter für den Accent. Die Feder wurde gleich im Geschäft gewechselt (ohwohl die Verkäuferin am Anfang gar nicht glauben wollte, das das passt...) und hat keine Zusatzkosten verursacht.

Ich verwende die Füllfeder für den "normalen" Gebrauch und hab auch die Erfahrung gemacht, das die Federn wirklich hart sind - aber man gewöhnt sich daran. Wenn man sie richtig aufsetzt gleiten sei dahin und geben satt die Tinte ab. Nur wenn sich diese Feder jemand ausborgt gibts Probleme mit dem Händling.

Sieht auf jeden Fall edel aus - und nicht wie eben der Joy ... billig.

Petra
yoda
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Beitrag von yoda »

Vielleicht noch eine kleine Ergänzung zu diesem Thema, das aber eher unter "Anekdote" einzuordnen ist.

Als ich vor einiger Zeit auch noch auf die wirre Idee kam, ob nicht Montblanc so etwas hat, habe ich in der MB-Boutique in Frankfurt angerufen. Dort sagte man mir: "Es gab da mal eine Kugelfeder, aber die wurde wieder aus dem Programm genommen." Auf den Hinweis, dass eine Kugelfeder so ziemlich genau das Gegenteil von dem ist, nach dem ich gefragt habe konnte der Herr am Telephon nur ein kurzes "ach ja ? " erwidern. Na ja das Gespräch war dennoch ganz nett.
Ich habe dann an MB geschrieben, aber dort sagte man mir (übrigens ausgesprochen schnell und freundlich) dass man nicht plane eine Kalligraphieserie herauszubringen.

Na ja, scheint irgendwie doch eine Nische zu sein.
Axel Hübener

Beitrag von Axel Hübener »

Aber Montblanc hat doch eine für Kalligraphiezwecke geeignete Feder oder sogar 2 - nur bezeichnet Montblanc diese nicht als solche:

Über den Federtausch-Service kann man sich in seinen 149er eine scharf geschliffenen 3B oder O3B Feder einsetzen lassen, die m.E. hervorragend für kalligraphisches Schreiben genutzt werden kann.

Die Feder ist superelastisch, gleitet butterweich übers Papier und macht natürlich optisch unheimlich was her, wenn man damit vor den Augen anderer schreibt!

Axel Hübener
yoda
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Beitrag von yoda »

Hallo Axel

Danke für den Tip.
Gibt es diese Federn auch bei limited editions ? Eventuell könnte mein nächster MB mit einer 3B-Feder ausgestattet sein. Zumindest testen werde ich das mal.
(Ich bin so ein Bescheuerter, der auch mit seinem Jules Verne schreibt :oops: )

Gruß
Yoda
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esp
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Beitrag von esp »

yoda hat geschrieben:(Ich bin so ein Bescheuerter, der auch mit seinem Jules Verne schreibt :oops: )
Wieso bescheuert? Ich schreibe mit allen meinen Füllfedern - auch mit einer Jules Verne und einer Franz Kafka.

Die schönen Stücke nur in der Vitrine oder im Tresor liegen zu lassen, fände ich ... na ja :cry:
Auf Wiederlesen ...
Edi
lw7275
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Beitrag von lw7275 »

Den ArtPen von Rotring gibt es auch mit 0,6 mm Breitfeder.
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stift
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hallo

Beitrag von stift »

hallo
also die füllersammler die nicht mit ihren füllern schreiben sind mir irgendwie nicht ganz geheuer.
nur zum anschaun.....das reicht mir einfach nicht vorallem ist ja das schönste einen alten füller zu restaurieren und mit ihm schreiben :P
m.l.g.
stift
KTDa
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Re: Kalligraphie-Füllfederhalter

Beitrag von KTDa »

[quote="yoda"][quote="Dirk Barmeyer"]
Weiterhin gibt es von Pilot den "Parallel Pen". Auch den gibt es in 1,5 und in 2,3mm glaube ich. Ein sehr interessanter Füller, der statt einer Feder 2 Stahlplättchen hat. Schreibt gut, braucht aber Pilot-Patronen und ist ebenfalls eher billig gemacht.

[/quote]

Die Paralellpen gibts in folgenden Stärken: 1.5, 2.4, 3.8 und 6mm.
Speziell mit den breiten Stärken kann man schon ziemlich gute Sachen machen - auch mit den Farben ist sehr viel möglich. Allerdings hat das ganze schon einen sehr spielerischen Charakter - aber warum nicht?

Petra
Barbara HH
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Registriert: 12.03.2009 2:06

Osmiroid made in England

Beitrag von Barbara HH »

Hallo,

vielen Dank Euch allen, ich bin über diesen Thread auf den Osmiroid aufmerksam geworden. Ich habe entdeckt, dass es bei ebay eine amerikanische Händlerin gibt, die ein Osmiroid Calligraphy Set anbietet, das noch in England hergestellt ist. (Wenn man www.vermontcalligraphy.com in den Browser eingibt, wird man direkt auf ihren ebay-Shop umgeleitet.)

Ihren Preis finde ich akzeptabel, für uns ist der Wechselkurs ja auch sehr günstig. Kommt natürlich noch mit 12,95$ der Versand dazu, und bei der Post musste ich ca. 7 € Zoll bezahlen, so daß sich der Kauf jetzt doch auf gut 50€ zusammenläpperte, aber nachdem ich den Stift heute das erste mal ausprobiert habe, muss ich sagen, es hat sich mehr als gelohnt!

Das Set kommt mit 6 verschiedenen Aufsätzen plus Converter. Die Händlerin ist sehr freundlich und zuverlässig, Bezahlung geht über Paypal, so dass man nicht einmal Gebühren für die internationale Überweisung zahlen muss, Versand erfolgte noch am selben Tag.

Als ich die Verpackung öffnete, war ich erstmal enttäusch von dem Gehäuse, weil ich dachte "Mönsch, so ein billiger Platik-Kram!", aber darauf war ich über Internet-Kritiken des Osmiroid schon vorbereitet...
Seitdem ich die mitgelieferte Patrone dann eingesetzt und die ersten Zeilen damit geschrieben habe, bin ich trotz des billigen Plastikgehäuses schwerstens begeistert von dem Stift und kann ihn jedem, der auf der Suche nach einem Kalligraphie-Füller ist, nur wärmstens empfehlen. Die Feder gleitet nur so über das Papier, der Tintenfluß ist gleichmäßig und versagt auch bei schnellerem Schreiben nicht, es ist eine Freude damit zu schreiben!

Meine ersten Versuche in Kalligraphie vor ein paar Jahren waren mit dem Rotring ArtPen und einem sog. Kalligraphie Füller von Lamy, die ich immer sehr schwergängig und unflexibel fand - ich kann nur sagen: es ist überhaupt kein Vergleich, der Osmiroid ist wirklich eine ganz andere Liga.

Grüße,

Barbara
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