Spätheimkehrer - der Sicherheitsfüller des Grafen Fugger von Babenhausen

[stift]

Grüße Harald

[ms]

Es ist schon bemerkenswert, wie Jörgs Geschichte umgehend nach Posting hier im Forum seziert und abgeklopft wird - und natürlich wird bald der Verdacht laut, dass einer der mutmaßlichen Akteure (hier der Graf Fugger als eventueller Vorbesitzer) möglicherweise NS-Verbrechen begangen haben könnte. Peter hat Recht - was hat denn das bitteschön mit dem alten Sicherheitsfüller zu tun ?
Man braucht sich nicht zu wundern, wenn hier viele dem Forum den Rücken kehren.

Daher an dieser Stelle - Danke an Jörg für Deinen Beitrag, Deine Mühen bei der Recherche und die Bilder. Und auch Dir eine schöne restliche Weihnachtszeit und einen guten Jahreswechsel

Michael

[Cepasaccus]

Es ist schon bemerkenswert, wie Jörgs Geschichte umgehend nach Posting hier im Forum seziert und abgeklopft wird

Haette er darueber geschrieben "Maerchenstunde", dann haette ich meine Zweifel fuer mich behalten. Hat er aber nicht, also habe ich sie angemeldet, genauso wie wenn jemand einen Fueller falsch datiert. Oder darf man das auch nicht mehr korrigieren um niemanden zu vergraulen? Wir sind doch nicht in einer Kuschelgruppe! Wenn man in eine Kuschelgruppe will, dann soll man an eine amerikanische Uni gehen.

Cepasaccus

[Tombstone]

Und bis sich alle wieder beruhigen, mach ich hier erstmal Pause

---------------------------------------

So, Kiste wieder auf. Lasst bitte Jörg ein Abschlusspost setzen, bevor es wieder losgeht.

Danke .

[caneta]

Die abschließende Botschaft zum Fugger´chen Sicherheitsfüller ist, dass er im Januar 2016 wieder in das Eigentum der Fürstenfamilie übergeht. Der Spätheimkehrer ist endlich zu Hause. Eigentlich wollte ich mit der Neuigkeit warten, bis die Feiertage vorbei sind und die offizielle Übergabe aus der Zentralverwaltung heraus an die Familie stattgefunden hat. Nähere Hintergründe werde ich wahren Füllerenthusiasten gerne auf Wunsch im Direktkontakt schildern.

Dies ist zugleich mein letztes Posting, nicht nur zu der Weihnachtsgeschichte, sondern im öffentlichen Forum überhaupt. Als einzige Ausnahme sehe ich bis auf Weiteres die Rubrik Biete/Suche. Den Anlass gab nun endgültig, wie hier mit der Weihnachtsgeschichte umgegangen wurde/wird.

Da gibt es zum einen die Mitleser, die Unsichtbaren, die Geduldigen und Neugierigen, viele darunter echte Füllhalter-Liebhaber, die Hintergründe zu den Exemplaren genießen, mündig genug, um selbstständig zu erkennen, was nackte Fakten und Darlegungen gewisser Wahrscheinlichkeiten sind.
Und dann gibt es noch die Romantiker, die Offenherzigen, die Vorbehaltlosen, die sich trauen, zwischen den Schwarzsehern überhaupt noch zu posten immer mit der Gefahr, selbst zur Zielscheibe zu werden.
Mit all diesen kann und will ich auch im Direktkontakt weiterhin gemeinsam unserer Liebhaberei zum Füllfederhalter frönen.

Und dann gibt es die Neunmalklugen, die Worte wie „Weihnachtsgeschichte“ wie ebenso die guten Wünsche zu Weihnachten und neuem Jahr völlig überlesen, geschweige denn erwidern, vor lauter Ehrgeiz, an der Geschichte herumfleddern und sie auseinandernehmen zu müssen. Gänsefüßchenfetischisten, Verschwörungstheoretiker, Leute, die alles, was nicht auf ihrem Mist gewachsen ist, auf Mickey-Mouse-Niveau herabwürdigen, Neider, Missgönner, Schwarzseher, die zum Lachen in den Keller gehen, wie mir ein Forumsmitglied tröstend zuflüsterte.

Füllerenthusiasmus, die Liebhaberei, Begeisterung und Schwärmerei für das Schreibgerät Füllfederhalter, hat grundsätzlich etwas mit positiven Gefühlen zu tun wie Liebe und Freude, auch Hoffnung, Fantasie und Geduld gehören dazu. Das, was vorgenannte Gruppierung jedoch zustande bringt, ist gefühlsmäßig auf dem Niveau eines 5-Cent-Werbekugelschreibers oder eines Nagels, wofür es im Übrigen eigene Foren gibt.

Was ich tun kann und werde, ist, um die laut bellenden einen großen Bogen zu machen. Ich freue mich stattdessen darauf, mit der weiter oben genannten Gruppe wahrer Füllerenthusiasten Hand in Hand in eine tintengefleckte Zukunft zu gehen, im direkten bzw. persönlichen Kontakt.

Jörg

[August]

Mir tut das sehr leid und auch etwas weh, zu sehen, was aus Jörgs "Weihnachtsgeschichte" hier geworden ist. Alle Füller, die über Jörg in meinen Besitz gekommen sind, haben mehr oder weniger eine eigene Geschichte. Der eine mehr, der andere weniger. Als Teil meiner Lebensgeschichte führen diese wunderbaren alten Stücke nun in meinem Leben ihr Fortleben. Und vielleicht freuen sich meine Kinder mal darüber, wenn meine Lebensgeschichte zu Ende ist. Dadurch haben meine Kinder dann auch einen Teil von mir in ihrem Leben. So jedenfalls meine romantisch verklärte Vorstellung.
Ich möchte mich bei Jörg bedanken für seinem Mut, hier Gefühl gezeigt zu haben: In seiner Fugger-Weihnachtsgeschichte und in seinen Verkaufsangeboten, die zumindest für mich mehr sind als nur Füller-Angebote. Und gerade dieses "Mehr" ist für mich das Entscheidende, genau das, was für mich "den Unterschied" ausmacht. Wer ein Herz hat zu fühlen, der fühle.
Achim

[Hermann]

Hallo Jörg,
ich habe vollstes Verständnis für Deine Gefühle.
Hoffe aber, daß nach einiger Zeit hier wieder von Dir zu lesen ist.
Als älteres Semester sehe ich über die Jahrzehnte eine Entwicklung in der Gesellschaft, nicht immer zum Besten - leider.

[Frodo]

Unwahrscheinlich, da er die Zeit bis 55 in russischer Kriegsgefangenschaft verbracht hat und auch danach ganz normal in Deutschland gelebt hat.

Hätte es Einfluss auf den Füller?

Nein, es geht mir nicht darum, den Grafen posthum zu beschädigen, ich empfand nur seine Lagerhaft, zu der er in der Sowjetunion verurteilt worden war, recht hoch, vermutlich war sie ursprünglich noch höher angesetzt worden und die vorzeitige Entlassung wurde durch Adenauer initiiert. Meine Frage bezog sich auf einen Ausschnitt von Lebenserfahrungen des Generals von Seydlitz, die, betreffend die Lagerhaft in Woikowo im Magazin SPIEGEL auszugsweise abgedruckt worden waren:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40749185.html
Das Sonderlager für Generäle der in Stalingrad besiegten Truppen wurde zu Propagandazwecken eingerichtet, man wollte, dass ein Komitee aus deutschen Generälen und zivilen Exilanten die Generalität in der Heimat zur Absetzung Hitlers und Rückkehr in die Grenzen von 1937 bewegen konnten. Fugger wurde allerdings erst bei der Kapitulation in Berlin festgenommen, seine etwaige Anwesenheit im Lager nach 1945 wurde nicht erwähnt. Da nach der Kapitulation kein Grund mehr für dieses Sonderlager bestand wurde es aufgelöst. 1950 wurden bis auf 9000 alle Kriegsgefangenen nach Hause entlassen.
Hier hakt die Geschichte etwas und meine Frage an caneta wäre gewesen, welche Recherchen die Anwesenheit des Grafen in Woikowo überhaupt nachweisen. Eine etwaige Aussage des Großvaters eines russischen ebay- oder Flohmarkthändlers ist mir da zu dünn.
Mit dem Füller selbst hat die ganze Geschichte nichts zu tun, der Beginn der Argumentationskette ist aber das Gefangenenlager. Wenn man sich auch im Vorfeld die Frage stellen kann, warum ein Spross der reichsten Familie Deutschlands 20 Jahre lang einen völlig veralteten, popeligen no name- Füller, dessen Bauart seit über 10 Jahren nicht mehr hergestellt wird, in der Schatulle mit sich herumträgt und ihn dann noch nicht einmal benutzt . In der Bewertung geht es aber letztendliches darum, ob es sich bei dem Aufdruck um eine Personalisierung dieses Gegenstands handeln könnte. Diese wiederum macht den Wert des Füllers aus. Ist „Fugger“ nur eine Marke, dann ist der Geldwert eben nur 15,07 E, wäre es der Name des Inhabers gewesen, wäre der Wert für die Familie natürlich höher. Aber leider auch der Geldwert für Leute, die sich „Militaria- Händler“ nennen. Wir hatten, was das Thema „Füllhalter 1933 – 1945“ betrifft, hier schon einmal eine Diskussion. Die wenigen Illuminati, die hier noch posten, haben sich gegen eine Personalisierung ausgesprochen, ich kann das sehr gut verstehen. Warum hat es eigentlich einen Aufruhr dagegen gegeben und warum zieht man sich stückeweise auf das legendenhafte „einer Weihnachtsgeschichte“ zurück? Wie erklärt man das der Familie Fugger?
Dies soll eine Antwort auf tombstones Frage sein. Das philologische Gesamtkunstwerk von canetas Abgesang will ich mal gar nicht antasten.
Gruss, Frodo

[Cepasaccus]

Danke, Frodo.

Noch eine technische Anmerkung:

Eine bauartspezifische Modellbesonderheit ist, dass der hintere Schaftbereich, in welchem der Drehknauf für die Federeinheitsmechanik steckt, nicht wie meist üblich als separates Bauteil aufgeschraubt ist. Stattdessen ist der Schaft durchgehend, und der Knauf selbst besitzt einen Splint, der die Mechanik sichert.

Ein durchgehender Schaft bist zum Knopf scheint mir produktionstechisch praktisch ausgeschlossen. Die Dichtungskapsel muss natuerlich abdichten, aber auch Knopf und Fuehrungshelix an der Postion festhalten. Dafuer gibt es in der Kapsel eine Engstelle, die das durchrutschen der dickeren Helix und des dickeren Knopfes verhindert und praktischerweise auch noch einen guten Platz fuer einen kleinen und damit einfacher herstellbaren Korkring bietet. Ist die Kapsel fest mit dem Schaft verbunden muss der Innenraum und die Fuehrungsnut fuer die Federeinheit entweder durch die kleine Federoeffnung oder durch die kleine Helixachsenoeffnung ausgedreht und gefraesst werden oder die Kapsel innen deutlich komplexer gestaltet werden.

Die Variante der Mechanik mit Splint im Drehknopf und separater Dichtungskapsel ist auch nichts ungewoehnliches. Montblanc-Fueller sind nach diesem Prinzip aufgebaut, auch die Goldfinken, die ich kenne, und ein Fueller, den ich von reduziert mal zur Reparatur da hatte. Auch die Mabie Todd Sicherheitsfueller haben einen Stift im Drehknopf, aber da sie eine andere technologische Wurzel haben moechte ich die jetzt nicht dazu zaehlen. Fuer diesen Fuellertyp ist im Wiki eine schematische Querschnittszeichnung zur Erlaeuterung der Reparatur, die ich hier mal einbinde (es geht um Variante 1):



Ich wuerde da nochmal schauen, ob der Schaft wirklich in einem Stueck hergestellt wurde und dafuer auch hinten aufmachen.

Cepasaccus

[Peter Stegemann]

Hier hakt die Geschichte etwas und meine Frage an caneta wäre gewesen, welche Recherchen die Anwesenheit des Grafen in Woikowo überhaupt nachweisen.

Waere schoen, wenn die Moderation das Subthema abtrennen koennte. Hast eine PN...

[stift]

Hier hakt die Geschichte etwas und meine Frage an caneta wäre gewesen, welche Recherchen die Anwesenheit des Grafen in Woikowo überhaupt nachweisen.

Waere schoen, wenn die Moderation das Subthema abtrennen koennte. Hast eine PN...

Und wie so???

[amarti]

Und wie so???

Wieso? Weil es hier um Füllhalter geht und nicht um deutsche Generäle im Kriegsgefangenenlager, um Woikowo und Adenauers Kriegsgefangenen Freikauf. Es nervt einfach nur, Herr Knopp.

Andreas

[stift]

Und das war jetzt wichtig

[Tombstone]

meine Antwort als Mod: ich sehe keinen Grund, eine Abtrennung vorzunehmen.

meine Antwort als Mitglied: ich mach mir vorher Gedanken, was ich poste, und hoffe nicht, dass ein Mod danach zum reparieren kommt (ok, ich könnt's ja selber, aber trotzdem). Daher sieht auch das Member keine Notwendiglkeit der Auftrennung.

[Cepasaccus]

Weil es hier um Füllhalter geht und nicht um deutsche Generäle im Kriegsgefangenenlager, um Woikowo und Adenauers Kriegsgefangenen Freikauf.

Dann muesste man aber schon die Weihnachtsgeschichte vom Fueller trennen.

Cepasaccus