Die Einführung von Tintenpatronen?

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VolkerB
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Die Einführung von Tintenpatronen?

Beitrag von VolkerB » 22.01.2017 20:52

Hallo zusammen,

in einem anderen Thread stellten sich für Michael und mich die Frage, wann denn wohl die Patronenfüller aufgekommen sind:

http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... 2&start=15

Ich habe mich heute noch einmal etwas im Internet belesen und bin in etwa auf den folgenden Zeitablauf gekommen:

- 1936: JIF Waterman/Frankreich verkauft Füller mit Glaspatronen, die ersten, die zumindest halbwegs serientauglich sind, Produktion wird nach dem 2. Weltkrieg zunächst auch wieder aufgenommen.

- 1953: Der LUS Atomica ist der erste neue Patronenfüller]

- 1954: Waterman/USA bringt mit dem C&/F (cartridge filler) den ersten Patronenfüller in Großserie heraus. Die C/F-Patrone wird wohl bis ca. 1970 produziert. Ab ca. 1960 verwendet Parker wohl einen Typ 'Maxima', die 'Standard'-Patronen dann seit den späten 70ern.

- 1959: Pelikan bringt den Pelikano heraus.

- 1960 Parker stellt den den '45' vor. Parker hat die Technologie von Eversharp übernommen, zusammen mit deren Kugelschreiber-Technik. Der Parker 45 wird bis 2006 hergestellt.

- 1961: Pelikan bringt mit dem P15/P25 Patronenfüller für Erwachsene heraus.

- 1961 oder 1962 wird von Geha der erste Patronen-Schulfüller vorgestellt. Die Geha-Patronen waren ja am anderen Ende zu Pelikan kompatibel, ich weiß nicht, ob das immer so war.

http://richardspens.com/?page=ref/fillers/cart_pens.htm
https://www.pelikan-collectibles.de/de/ ... index.html
http://www.ruettinger-web.de/geha-startseite.html
http://dirck.delint.ca/beta/?page_id=310

Unabhängig davon haben v. a. japanische (Sailor, Pilot, Platinum) und amerikanische Hersteller (Cross, Sheaffer) ihre eigenen Patronentypen, die meist mit anderen inkompatibel sind. Ein paar weitere japanische Firmen sind wahrscheinlich bloß andere Namen des gleichen Konzerns.

Andere Patronensysteme bei Dirck de Lint sind u. a. Sanford, Venus, Wearever.

Ohne große Quellen, eher Gerüchte und ungeordnete Beobachtungen:

Lamy hat ebenfalls seinen eigenen Typ, ich meine mich aber daran zu erinnern, daß die Firma ursprünglich zu Pelikan kompatibel war, bevor sie ihr an Parker angelehntes eigenes Format einführten.

Diplomat scheint mehrere Patronentypen verwendet zu haben. Bei ebay habe ich zum einen sehr lange, dünne Patronen gesehen, dann Stifte, die mit Geha-Patronen zusammen verkauft werden und ich meine mich auch an eine Version zu erinnern, in der 2 kurze Patronen eine Schienung durch eine Metallhülse bekommen haben.

Ich habe mich jetzt eher auf die deutschen Hersteller konzentriert.

Kann jemand weitere Details beitragen?
Andere Patronentypen, Hersteller, die im Verlauf den Typ gewechselt haben?
Ist die 'Standard'-Patrone eine Pelikan-Erfindung und wenn nicht, von wem sonst?

Viele Grüße,
Volker

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TomSch
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Re: Die Einführung von Tintenpatronen?

Beitrag von TomSch » 22.01.2017 21:03

Hallo Volker,

das ist eine interessante Frage, zu der ich folgenden link nur überflogen habe. Eigentlich bin ich kein Wiki-Fan, aber manchmal gibt es eben doch ganz brauchbare Beiträge. Eure Ergebnisse sind unterm Strich umfassender. :mrgreen:

Tschüsskess, Thomas
Sei nicht so; sei anders.

mirosc
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Re: Die Einführung von Tintenpatronen?

Beitrag von mirosc » 22.01.2017 22:00

Ich habe noch einen Eagle Pen von 1896 mit Glaspatrone. Die sind immer noch ziemlich häufig anzutreffen.
Gruß, Michael

VolkerB
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Re: Die Einführung von Tintenpatronen?

Beitrag von VolkerB » 22.01.2017 23:58

Hallo,

vielen Dank für die Antworten.

In der Zwischenzeit ist mir in Wikipedia aufgefallen, daß "Diplomat" schon 1958 einen Patronenfüller vorgestellt hat, also nur 5 Jahre nach Watermans CF und 1 bzw. 2 Jahre vor Pelikan und Parker.
Wenn man sich bei ebay die aktuellen Angebote durchsieht, kann man bei einem 505F eine Doppelpatrone sehen, die mit Metallhülse geschient wird, es gibt dann noch ein paar "Butterfly", die auf die 80er datiert werden und mit sehr dünnen, langen Patronen verkauft werden. Die meisten schweigen sich aber entweder über das Füllsystem aus oder deuten an, daß man die Patronen wieder auffüllen kann. Die Datierung ist in der Regel ja auch fragwürdig. In den 90ern dann mit Standardpatrone.
Hier noch ein älterer Thread aus diesem Forum zu Diplomat - anscheinend Anfang der 60er als Ausnahme unter den Schulfüllern:
http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... ?f=5&t=980

Mirosc, ja, Patroenn sind anscheinend immer wieder versucht worden, aber anscheinend zunächst mit wenig Erfolg, wahrscheinlich waren die Glaspatronen doch zu anfällig. Die JIF Waterman Patronen von 1936 hatten dann schon Gummidichtungen und es gibt Überlegungen, daß sie in den USA gebaut und in Europa quasi als Testlauf erprobt wurden.
Aber richtig erfolgreich wurden Patronen wohl erst, als Plastikpatronen einerseits flexibel und andererseits robust genug waren um dicht zu bleiben.

Wills Du hier ein Bild vom Eagle Pen zeigen? Wie funktioniert die Dichtung zwischen Patrone und Füller?

Viele Grüße,
Volker

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Strombomboli
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Re: Die Einführung von Tintenpatronen?

Beitrag von Strombomboli » 23.01.2017 1:35

VolkerB hat geschrieben:Diplomat (...) und ich meine mich auch an eine Version zu erinnern, in der 2 kurze Patronen eine Schienung durch eine Metallhülse bekommen haben.
Ja, diese "Schienung" gab es. Ich würde sie eher eine taillierte Metallhülse nennen und habe sie immer noch hier herumliegen, aber seit Jahrzehnten nicht benutzt, weil ja Lamy-Konverter in die alten Diplomat-Füller hineinpassen.
Iris

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mirosc
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Re: Die Einführung von Tintenpatronen?

Beitrag von mirosc » 23.01.2017 6:56

VolkerB hat geschrieben:Mirosc, ja, Patroenn sind anscheinend immer wieder versucht worden, aber anscheinend zunächst mit wenig Erfolg, wahrscheinlich waren die Glaspatronen doch zu anfällig.
Ich habe ihn gelegentlich in Gebrauch und er funktioniert einwandfrei. Fallen lassen möchte ich ihn natürlich nicht. (und die Feder ist auch eher kratzig).
Zur Patentschrift: hier

Zu Patronenfüllern siehe auch noche den Beitrag von David Nishimura
Zuletzt geändert von mirosc am 23.01.2017 7:00, insgesamt 2-mal geändert.
Gruß, Michael

mirosc
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Re: Die Einführung von Tintenpatronen?

Beitrag von mirosc » 23.01.2017 6:59

doppelt...
Gruß, Michael

werner
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Re: Die Einführung von Tintenpatronen?

Beitrag von werner » 23.01.2017 11:33

Hallo zusammen,

im Zusammenhang mit der Einführung von Patronenfüllern ist im Jahr 2008 im
Spiegel Online auch ein Beitrag erschienen, der dieses Thema mit der Überschrift
" Historische Markenduelle - Wettrüsten der blauen Wunder" zum Inhalt hatte:

http://einestages.spiegel.de/static/aut ... erter.html

Um einige Behauptungen richtig zu stellen, habe ich damals einen Kommentar dazu an
Spiegel Online geschrieben:

Sehr geehrte Damen und Herren,
Sehr geehrter Herr Schmitt,

interessiert habe ich den Artikel Ihres Redakteurs in der Rubrik "einestages Zeitgeschichten"
auf Spiegel Online gelesen. Als Sammler, der sich seit mehr als 10 Jahren mit Schreibgeräten,
speziell mit Schreibgeräten der Firma Pelikan beschäftigt, muß ich Sie leider darauf aufmerksam
machen, dass Ihr Artikel einige als Tatsachen eingebrachte Behauptungen enthält, die so m. E.
nicht stimmen.

Obwohl ich mich schwerpunktmäßig hauptsächlich mit Schreibgeräten der Firma Pelikan
beschäftigt habe, kommt man zwangsläufig nicht umhin, sich auch über die Schreibgeräte
der Konkurrenz zu informieren.

Zwei grundlegende Behauptungen muß ich bemängeln, wobei die erste zeitlicher Art ist.

"Seit 1950 produzierte Geha den ersten Füller mit Tintenpatrone in Deutschland".

Richtig ist, dass Geha gerade zu diesem Zeitpunkt den ersten Füllfederhalter mit Reservetank
auf den Markt gebracht hat. Und das war meines Wissens ein Kolbenfüller. Der Reservetank
mit seiner Technik war es denn auch, der die beiden Konkurrenzprodukte bis zum Schluss
unterschieden hat.

Richtig ist auch, dass Pelikan 1960 (die erwähnte Befragung war 1959) den Pelikano herausbrachte.
Das war ein Patronenfüller. Auch Geha konnte sich diesem Fortschritt des Patronenfüllers nicht entziehen.
Wobei hier festgehalten werden sollte, dass die Patronenfüller der Firma Geha so konstruiert wurden, dass
die Pelikanpatronen nicht in die Geha-Füller passten. Schon daraus ergibt sich, dass wohl
Pelikan eher als Geha seinen Patronenfüller auf dem Markt hatte.

Die zweite Behauptung hat nun eher einen geographische Fehler.

" ......... ihre Schreibwarenfabrik gleich neben den Hannoveraner Pelikanwerken ....... "

Richtig ist auch hier, dass beide Werke - sowohl Geha als auch Pelikan - in oder an der
Podbielskistraße liegen. Aber wie ich mich erst heuer bei einem privaten Besuch in Hannover
überzeugen konnte, liegen da sicherlich schätzungsweise 2 km dazwischen, also eher
nicht gleich daneben.

Diese beiden nicht richtigen Darstellungen sind mir beim Lesen des Artikels aufgefallen.
Deshalb mein Versuch, die Tatsachen ins rechte Licht zu rücken.

Mit freundlichen Grüßen


Vielleicht passt das hier zum Thema.
Viele Grüße
Werner
Leserlichkeit ist die Höflichkeit der Handschrift. (Friedrich Dürrenmatt)

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ddss
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Re: Die Einführung von Tintenpatronen?

Beitrag von ddss » 23.01.2017 15:45

Hallo zusammen,

nach meiner Erinnerung wurden alle GEHA-Patronen-Schulfüller in den 60er- und 70er-Jahren mit der Metallhülse zwischen den Patronen ausgeliefert. Die mitgelieferte Begründung für diese Hülse war, dass man nur dann die Patrone durch Aufdrehen des Schaftes aufstechen konnte, wenn die Hülse zwischen den Patronen eingesetzt war. Ich bin und war mir aber nie ganz sicher, ob der eigentliche und ursprüngliche Sinn der Hülse nicht ein ganz anderer war: Man kann nämlich mit der Hülse auch zwei GEHA-Patronen zu einer großen verbinden, wenn man die Verbindungsstellen von Hand z.B. mit einem spitzen Bleistift aufsticht. Ich habe es gerade noch einmal mit zwei leeren Patronen versucht: Es funktioniert. Das würde auch erklären, warum der Pelikan-Anschluss exakt in das andere Ende der GEHA-Patrone passt und warum GEHA sich für ein eigenes Patronen-System entschieden hat. Ich habe allerdings noch nie eine GEHA-Beschreibung gesehen, in der dies veröffentlicht worden wäre (auch auf der Patronen-Packung steht es nicht). Eventuell hat man diese Möglichkeit nie publik gemacht, weil die Gefahr einer Kleckserei und damit wütender Eltern-Beschwerden doch zu groß gewesen wäre.

Ich habe eine Bitte an Werner: Kannst Du die Falschmeldungen vielleicht auch gegenüber Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Geha-Werke) klar stellen? Ich fürchte nämlich, dass die Presse dort abschreibt und weiterhin "verdrehte" Artikel erscheinen. Ich habe die unrichtigen Meldungen z.B. auch in der Welt und der FAZ gelesen.

Viele Grüße

Michael

VolkerB
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Re: Die Einführung von Tintenpatronen?

Beitrag von VolkerB » 23.01.2017 20:25

Hallo,

vielen Dank für die Antworten. Da kommen für mich einige neue Fakten zu Tage und auch einige Fragen.

Zu Geha: Ich kann mich an Metallhülsen nicht erinnern. Mag sein, daß es sie gab, aber notwendig waren sie anscheinend nicht. Laut Rüttinger waren die Geha-Patronenfüller eine Reaktion auf den Pelikano.

Zu Diplomat: Hier kommen viele Details and Licht, die bei mir noch nicht so recht zusammenpassen.
Strombomboli, kannst Du sagen, was für einen Diplomat Du hast und von wann etwa? Kann es sich um das Originalsystem von 1958 handeln?

In den ebay-Anzeigen ist immer wieder von Diplomat in Abgrenzung zu Geha gesprochen worden -
waren die Patronen kompatibel? Wäre ja keine dumme Idee von Geha, die Patronen so anzulegen, daß 2 bereits exisiterende Systeme verwendet werden können. Allerdings passen Lamy-Konverter nicht in den Geha-Schulfüller, zu weit. Das würde dagegen sprechen.
Dann gab es anscheinend noch die schlanke Patrone und jetzt die Standardpatrone.

Für diejenigen, die nicht mehr gängige Patronen besitzen: Fotos, nach Möglichkeit mit Maßstab (oder gängigen Patronen zum Vergleich) wären toll. Ich habe hier im Forum viel gefunden, um meine eigenen Stifte zu identifizieren, vielleicht hift es ja in derZukunft auch anderen.

Viele Grüße,
Volker

VolkerB
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Re: Die Einführung von Tintenpatronen?

Beitrag von VolkerB » 23.01.2017 20:51

Hallo,

hier ein paar Links zu laufenden ebay-Auktionen.

1. Diplomat-Patronen mit Metallhülse:
http://www.ebay.de/itm/DIPLOMAT-PF-Patr ... Sw2xRYSS-r

http://www.ebay.de/itm/Diplomat-Fuller- ... Swi0RXz~Ry

2. Diplomat mit 'Butterfly'-Patronen:
http://www.ebay.de/itm/Schulfuller-Full ... SwImRYMYQ0
Möglicherweise eine Spezialform wie die Slim-Patronen von Sheaffer.

3. Diplomat mit Geha- und Diplomat-Patronen.
Wenn ich genau hinsehe, scheinen Diplomat-Patronen eher dem Pelikan-Typ zu entsprechen: die spitze Seite nach vorne, keine Stufe im hinteren Abschnitt. Vielleicht versucht der Verkäufer, sowohl Diplomat- als auch Geha-Käufer anzusprechen.
http://www.ebay.de/itm/Fuller-Diplomat- ... Swj85YMX3T

Damit wären wir bei 3 Diplomat-Patronentypen.

Viele Grüße,
Volker

VolkerB
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Re: Die Einführung von Tintenpatronen?

Beitrag von VolkerB » 23.01.2017 23:46

Hallo zusammen,

hier noch ein Update über die Ergebnisse meiner Suche heute abend:

'Snape' aus dem Forum hier hat 2 Threads mit Diplomat-Patronen eingestellt, sehr schöne Bilder. Sie passen wohl auch zum 'Soennecken Flipper' aus den 60ern:
http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... php?t=2764
http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... hp?t=15907
http://www.penboard.de/shop/hlist/SO/MBVI/1

Hier 2 Bilder daraus:

Bild
Bild

Man kann sich auch gut vorstellen, daß die Patrone mit dem schmalen Kragen auf der Metallhülse aufsitzen könnte.

'Strombomboli' hat an anderer Stelle erwähnt, daß ihr Diplomat aus den 70ern stammt.

Viele Grüße,
Volker

VolkerB
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Re: Die Einführung von Tintenpatronen?

Beitrag von VolkerB » 24.01.2017 20:55

Hallo,

noch ein paar Bilder zu Diplomat-Patronen:

Gut zu sehen sind hier die klassischen Diplomat-Patronen mit der Metallhülse und der passende aktuelle Lamy-Konverter als Ersatz:

Bild
http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... =9&t=11652
Weitere Bilder hier:
http://www.fountainpennetwork.com/forum ... artridges/

Die Informationen sind insgesamt ungenau, aber es scheint so, als ob Diplomat das ursprüngliche Patronensystem von 1958 bis in die 70er Jahre gebaut hat. Wie schon erwähnt, passen Lamy-Konverter wohl, wenn man einen Ersatz für die Patronen braucht.
http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... ?f=5&t=980

Und hier noch ein Bild von den schlanken Patronen ('Butterfly'?), die wohl in den 80ern produziert wurden. Es klingt so, als ob sie parallel zu Pelikan-Patronen für besonders schlanke Füller verwendet wurden. Beachte auch das ältere diplomat-Logo mit 3 Balken statt dem noch älteren Tatzenkreuz oder den aktuellen Tropfen:
http://www.bilder-hochladen.net/i/bki3-o-1ff1.jpg
http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... php?t=4582

Und hier noch etwas völlig anderes, das wohl in China verwendet wird:
http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... f=9&t=8908

Viele Grüße,
Volker

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Re: Die Einführung von Tintenpatronen?

Beitrag von otto » 29.01.2017 19:37

VolkerB hat geschrieben: Kann jemand weitere Details beitragen?
Andere Patronentypen, Hersteller, die im Verlauf den Typ gewechselt haben?
Ist die 'Standard'-Patrone eine Pelikan-Erfindung und wenn nicht, von wem sonst?

Viele Grüße,
Volker
Hallo Zusammen,

zu den Tintenpatronen von Pelikan kann ich hier mit der englischen Patentschrift beitragen.
Februar 1956 begann die Entwicklung der Patronen, das Patent dazu wurde Juni 1959 veröffentlicht.

Viele Grüße
Otto

GB000000815403A-cartridge filled fountain pens-1.jpg
GB000000815403A-cartridge filled fountain pens-1.jpg (348.73 KiB) 8365 mal betrachtet
GB000000815403A-cartridge filled fountain pens-2.jpg
GB000000815403A-cartridge filled fountain pens-2.jpg (197.82 KiB) 8365 mal betrachtet
GB000000815403A-cartridge filled fountain pens-3.jpg
GB000000815403A-cartridge filled fountain pens-3.jpg (137.04 KiB) 8365 mal betrachtet

VolkerB
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Re: Die Einführung von Tintenpatronen?

Beitrag von VolkerB » 29.01.2017 20:43

Hallo Otto,

die Patentschrift ist ja mal ein Wort. Vielen Dank!

Das deutet ja doch sehr darauf hin, daß Pelikan die Patrone selbst entwickelt hat, auch wenn da keine spezifischen Formen angegeben sind.

Bei pelikan-collectibles habe ich in den Katalogen nach den Patronengrößen gesucht. 1989 waren lediglich die kurzen Patronen aufgeführt, 2004 dann auch die langen. In den Katalogen dazwischen findet sich leider nichts zu dem Thema.

Ich habe in der Zwischenzeit auch noch mal ein wenig zum Thema Lamy gesucht. Das Gerücht, daß frühe Lamy-Patronenfüller Standard- bzw. Pelikan-Patronen verwendeten, kann ich nun bestätigen. Z. B. die Modelle 25P und 26P wurden mit Pelikan-Patronen verwendet. Hier Links dazu aus unserem Forum:

Bild

http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... 2&p=175210
http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... 9&p=144603
http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... 22&t=10548
http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... 06&p=41274
http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... 597&p=8933

Umgestellt auf die aktuellen Patronen wurde wohl 1978, damit sind gängige Modelle wie Safari (1980) und Logo (1983) nur mit den aktuellen Patronen gefertigt worden. Interessant ist für mich der cp1, der 1971 eingeführt wurde und von dem es 2 Bauserien mit größeren Unterschieden wie anderem Durchmesser etc. gibt. Ich könnte mir vorstellen, daß das auch mit dem Wechsel des Patronensystems zu tun hat, aber da spekuliere ich jetzt. Falls jemand einen cp1 für Pelikan-Patronen hat, bitte melden!

Unklar bleibt mir auch, warum Lamy einen überhaupt Typenwechsel vorgenommen hat, warum die Konverter in Diplomat-System passen und anscheinend die Patronen auch in Parker? Die größere Kapazität mag ein Argument sein, aber das hat Pelikan später selbst auf der Basis des eigenen Systems gelöst.

Viele Grüße,
Volker

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