Erbitte Hilfe beim Identifzieren eines Französischen Hebelfüllers von 53

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bebna
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Erbitte Hilfe beim Identifzieren eines Französischen Hebelfüllers von 53

Beitrag von bebna »

Hi,

ich hab auf den Flohmarkt für einen 10er einen mir unbekannten Füller erworben, weil ich die Feder Lustig fand.

Leider kann man dies auf den Bildern nicht sehr gut erkennen, aber in der Feder sind zwei Schlitze parallel zu dem Hauptschlitz eingearbeitet. Sie macht zwar was auf Zwei-Farb-Goldfeder, aber ich denke dass Sie eine Stahlfeder ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand der eine Feder extra mit Schlitzen für das Flexen (wie heißt das auf Deutsch?) ausgestattet hat, dann so härter macht als meine Stahl Kawecos. Sie hat den Aufdruck "Warrented - R - Made in France - T"

Der Leiter ist aus Plaste, und hat die Aufschrift "Brevets Stylomine" auf der Unterseite. 4 Kanäle, 2 für die Feder, 2 Luft seitlich, keine Seitenschlitze.

Keine Weiteren Embleme, oben und unten sind einfach Flach. Auf dem Garantieschein wurde "25.1.53 - Wolfgang Brandt jr., Neuheiten Verkauf, Regensburg, Tändlergasse 3" Draufgestempelt.

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stift
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Re: Erbitte Hilfe beim Identifzieren eines Französischen Hebelfüllers von 53

Beitrag von stift »

Hallo
Als erste Info zum Füller:Französische Füller hatten immer 18 Karat Federn und nie 14 Karat.

Wenn der Füller keinen Markennamen hat wird es sowieso schwer den zu identifizieren,andererseits muss auf der Feder stehen was sie ist d.h. wenn sie aus Gold ist.

Grüße Harald
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patta
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Re: Erbitte Hilfe beim Identifzieren eines Französischen Hebelfüllers von 53

Beitrag von patta »

stift hat geschrieben:Hallo
Als erste Info zum Füller:Französische Füller hatten immer 18 Karat Federn und nie 14 Karat.
Was Harald damit sagen will, ist folgendes: Französische Füller mit Goldfeder sind nie aus 14k Gold, sondern immer aus 18k (oder mehr). 14k zählt in Frankreich nicht als Gold.
Wenn also nicht 18k draufsteht, würde ich von einer Stahlfeder ausgehen.

Gruß patta

Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz. - Friedrich Dürrenmatt
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stift
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Re: Erbitte Hilfe beim Identifzieren eines Französischen Hebelfüllers von 53

Beitrag von stift »

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bebna
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Re: Erbitte Hilfe beim Identifzieren eines Französischen Hebelfüllers von 53

Beitrag von bebna »

Danke sehr. Andere Quellen kamen auf die gleiche Idee, während ich mich nach Warranted dumm und dämmlich gesucht hatte. Ich dachte Stylomine währe Französisch für den Leiter und nicht ein Markenname. Und dann stellt sich Raus das dies "Patent von Stylomine" heißen soll.

Wie das Model selber genau heißt scheint anscheinend keiner zu wissen bis jetzt, oder woher die Feder kommt.

Der Sack hat leider Löcher und die Feder muss wieder zurück gebogen werden, wohl zu stark geflext wurden vom Vorbesitzer. Mal schauen ob ich aber ich das Überhaupt angehe.
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stift
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Re: Erbitte Hilfe beim Identifzieren eines Französischen Hebelfüllers von 53

Beitrag von stift »

Hallo
Nein nein Stylomine ist ein Markenname !

Hier :
https://www.google.at/search?biw=1696&b ... yxA#imgrc=_

Waren gute Füller und heute sehr gesucht bei Sammlern.
Grüße Harald
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Krazy Kat
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Re: Erbitte Hilfe beim Identifzieren eines Französischen Hebelfüllers von 53

Beitrag von Krazy Kat »

Der Füller ist ja identisch mit dem im FPN-Faden, inklusive wohl falscher Feder und beschrifteten Tintenleiter!

Es handelt sich bei diesem Modell um eine Economy/Billig-Stylomine und stammt aller Wahrscheinlichkeit nach aus den 30er, vielleicht noch frühen 40er Jahren. Nichts an dem Stift ist typisch für Stylomine: der eigentümliche Clip, die zwei unterschiedlich breiten Kappenringe, ganz zu schweigen von dem 1938 (?) patentierten Akkordion-Füllsystem.
Stattdessen ähnelt er unzähligen anderen Französischen low end-Füllern, equivalent zu den inflationären kleinen schwarzen gesichtslosen Deutschen Kolbenfüllen aus den 30er bis 50er Jahren.
Dieses Modell ist mit Sicherheit nie mit Goldfeder herausgekommen!
Stattdessen hatte er vermutlich eine mit Stylomine markierte Stahlfeder. Es ist aber nicht auszuschliessen, dass man diese Modelle mit Warranted-Stahlfedern versehen hat.
Warum es lohnt, das Teil wieder zu restaurieren: Die Stylomine-Tintenleiter liefern ordentlich Tinte für flexible Federn :D .

Alle Infos ohne Gewähr, denn es gibt keinerlei Literatur über die Französischen Marken des Goldenen Zeitalters, weder Bücher noch Kataloge noch ordentliche Webseiten. Das ein oder andere kann man im Nachbarforum stylo-plume.org erfahren, aber auch dort hält sich das Interesse für die Französische Füllhaltergeschichte in Grenzen.
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Krazy Kat
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Re: Erbitte Hilfe beim Identifzieren eines Französischen Hebelfüllers von 53

Beitrag von Krazy Kat »

Das mit dem Clip nehm`ich zurück:
Er ist tatsächlich ein typischer 30er Jahre Stylomine-Clip (siehe mein Modell 303C-Senior Size- von ca. 1934, links neben OMAS Paragon und Waterman`s Hundert Year Pen)
Stylomine penexc..jpg
Stylomine penexc..jpg (125.92 KiB) 2990 mal betrachtet
)
Zuletzt geändert von Krazy Kat am 02.02.2017 21:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Krazy Kat
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Re: Erbitte Hilfe beim Identifzieren eines Französischen Hebelfüllers von 53

Beitrag von Krazy Kat »

addendum:
# bebna: Das dürfte das Alter Deines Füllers einschränken: Anfang 1930er bis 1938 :D
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