Rat gesucht: Alter Montblanc - aber welcher?

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Jörg K.
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Rat gesucht: Alter Montblanc - aber welcher?

Beitrag von Jörg K. »

Langsam aber sicher naht nun das 29. Füllhaltersammlertreffen in Köln.

Damit ich nicht ein weiteres Mal ratlos und überfordert vor der riesigen Auswahl an Füllern stehe, habe ich mir für den ersten Einstieg in das Thema „Vintage Füller“ das Buch „Füllfederhalter“ von Andreas Lambrou und das „Sammlerbuch“ von Regina Martini besorgt (wobei letzteres aufgrund seines Alters nur eine recht grobe Richtlinie in Bezug auf Preise alter Füllhalter bietet).

Nachdem ich vor zwei Jahren einen Pelikan 400NN auf der Börse erwerben konnte, würde ich in diesem Jahr gerne gezielt in Richtung eines alten Montblanc aus den 50er oder 60er Jahren suchen. Beim Stöbern hier und auf fountainpen.de habe ich zwar schon vieles über die einzelnen Modelle und die Klassifizierung von Montblancs aus jener Zeit lernen können (Meisterstücke, 2er- und 3er-Serien etc.), bin aber immer noch etwas ratlos, welche Füller ich für den täglichen Gebrauch in die engere Wahl ziehen sollte.

Klar, ein 144er oder 146er Meisterstück aus den 50er Jahren oder ein 14er aus den 60er Jahren wäre schon ein Traum, sprengt aber wahrscheinlich mein Budget. Blieben also die 300er (342, 32 oder 34) bzw. die 200er Montblancs (242, 244, 22). Oder – wie in einem Beitrag hier im Forum bereits einmal geraten - doch lieber ein Montblanc 252 oder 256? Das Thema Pflege und Wartung soll dabei natürlich auch eine Rolle spielen. Der Füllhalter sollte nach Möglichkeit recht pflegeleicht ("einsteigergeeignet") sein.

Kann mir jemand aus eigener Erfahrung evtl. ein paar Tipps geben, in welchem Bereich ich suchen könnte?
Viele Grüße
Jörg
Nichts amüsiert mich mehr, als wenn ich über mich selbst lache.
Mark Twain
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stift
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Re: Rat gesucht: Alter Montblanc - aber welcher?

Beitrag von stift »

Hallo
Die Qual der Wahl :)
Ich würde mir einen 256er oder 252er zulegen mit einer guten Feder der hält ein Leben lang.
Harald
#Non, je ne regrette rien#
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patta
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Re: Rat gesucht: Alter Montblanc - aber welcher?

Beitrag von patta »

Vor allem rate ich dir, Augentropfen mitzunehmen. Denn der Raum quillt über (Vorjahreserfahrung) von Tischen, auf denen sich Füller stapeln. Viele, viele MB. Da ist es hilfreich, wenn man vorher schon weiß, was man mag/will (Kompliment, das hast du schon fast erreicht) und wie das Ding aussieht. Das macht das Finden leichter und ermüdet die Augen nicht so schnell.

... jetzt wird es Zeit, meine eigene Wunschliste für Köln zu beginnen ...

Gruß patta

Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz. - Friedrich Dürrenmatt
penparadise
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Re: Rat gesucht: Alter Montblanc - aber welcher?

Beitrag von penparadise »

stift hat geschrieben:Hallo
Die Qual der Wahl :)
Ich würde mir einen 256er oder 252er zulegen mit einer guten Feder der hält ein Leben lang.
Harald
Na na, Harald, da ist der Wunsch wohl Vater des Gedankens gewesen. :wink:
Einen 256er mit unbeschädigter Kappe (sprich: ohne Risse) zu finden, dürfte schon mal recht schwierig sein. Und wenn man einen findet, dann stellt sich die Frage, wann die ersten Risse in der Kappe kommen. Außerdem liegen die Preise für gute "Flügelfederhalter" zumindest auf dem Niveau der Zelluloid-Meisterstücke oder gar drüber. Ich würde Jörg eher zu einem 12er oder 14er bzw. 22er oder 24er raten, das sind m.E. zuverlässige Gebrauchsfüllfederhalter mit einer guten Feder.
Mit besten Grüßen
Axel
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stift
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Re: Rat gesucht: Alter Montblanc - aber welcher?

Beitrag von stift »

Servus

Na da werde ich einen alten Montblanc Hasen nicht widersprechen :wink:

Ich habe mir letzte Woche einen 34er gemacht,aus zwei mach einen.

Harald
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Jörg K.
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Re: Rat gesucht: Alter Montblanc - aber welcher?

Beitrag von Jörg K. »

patta hat geschrieben:Vor allem rate ich dir, Augentropfen mitzunehmen. Denn der Raum quillt über (Vorjahreserfahrung) von Tischen, auf denen sich Füller stapeln.
Ja, ich weiß... genau das war ja der Grund, warum mein erster Besuch ohne einen Kauf endete und ich beim zweiten Mal an einem der Pelikan-Stände hängen blieb... bei den Pelikanen war ich etwas sicherer.
penparadise hat geschrieben:Ich würde Jörg eher zu einem 12er oder 14er bzw. 22er oder 24er raten, das sind m.E. zuverlässige Gebrauchsfüllfederhalter mit einer guten Feder.
Ich gebe ganz offen zu, dass mich das 60er-Jahre Design - die teilverdeckte Feder - nicht ganz so dolle anspricht. Allerdings müsste ich einen der Füller erst einmal in Natura sehen und ggf. anfassen dürfen, um mir ein abschließendes Urteil zu erlauben.

Meine Äußerung zum Budget traf ich auf Basis der Preise, die bei den allseits bekannten Händlern aufgerufen werden. Dort sprengen alte Meisterstücke locker die 400-Euro-Grenze - und das ist mir einfach zu viel. Ich hatte mir in etwa die Hälfte als absolute Obergrenze gesetzt und mich auch schon mit dem Gedanken an einen weiteren Vintage-Pelikan (vielleicht ein 400NN schildpatt-braun? 8) ) getröstet. In jedem Fall vielen Dank für die ersten Ratschläge - ich lese mich bis April langsam weiter schlau, versuche mögliche Kandidaten enger einzugrenzen und vielleicht kommt ja auch noch der ein oder andere Tipp, der mir dabei hilft.

Ich merke allerdings auch, dass sich eine gaaaanz böse Art von Fieber breit macht, wenn man sich etwas intensiver mit alten Füllhaltern beschäftigt :wink:
Viele Grüße
Jörg
Nichts amüsiert mich mehr, als wenn ich über mich selbst lache.
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ddss
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Re: Rat gesucht: Alter Montblanc - aber welcher?

Beitrag von ddss »

Hallo Jörg,

ich bin ein großer Fan der 25xer von MB (auch wenn man über das Design sicher streiten kann), als "Arbeitsfüller" würde ich sie aber nur mit einer "Alternativ-Kappe" (z.B. von einem alten Filzstift) verwenden und die Original-Kappe irgendwo in Sicherheit bringen. Die Kappe ist einfach eine Fehlkonstruktion: Die scharfen Kanten der Flügel der Innenkappe schaben über den vergoldeten Ring über dem Tintensichtfenster, weshalb man diese Füller in der Regel nur mit "mattiertem" Zierring bekommt. Viel schlimmer ist aber eine weitere Macke: Die Kappe hat keinen festen Anschlag. Wenn man sie gaaanz vorsichtig aufschiebt, merkt man irgendwann, dass der vergoldete Ring in eine "Aussparung" in der Kappe rutscht. Dann muss gut sein! Wer denkt aber daran immer? Du kannst ohne große Kraftanstrengung weiter schieben und schon ist die Kappe geplatzt (deshalb findet man die Stifte auch überwiegend mit diesem Fehler).

Ich würde daher auch eher zu den "Kardinalshüten" (12/14 bzw. 121) raten, die nach meiner Beobachtung auch (deutlich) preiswerter sind als die 25xer. Ich kenne keinen MB-Kolbenfüller, der reparatur- und wartungsfreundlicher wäre. Die Standardmodelle aus den genannten Baureihen (22/24 bzw. 221) habe ich zwar nicht, könnte mir aber vorstellen, dass diese genau so gut schreiben, weil sie weitgehend baugleich sind. Der einzige Unterschied, der einen Einfluss auf das Schreiben haben könnte, ist der Goldgehalt der Federn (Meisterstücke mit 750er, Standardklasse mit 585er Gold). Das dürfte man wohl kaum merken.

Konstruktionsfehler habe ich an den Stiften nicht erkennen können; trotzdem ist Vorsicht geboten: Sie haben oft Risse im Kunststoff im Bereich der Feder. Diese sind nach meiner Überzeugung aber auf Fehlbedienungen zurück zu führen (vielleicht, weil manche Leute die weich schreibenden Flügelfedern mit "Flex-Federn" verwechseln und viel zu fest aufdrücken; das verkraften sie nicht).

Viele Grüße

Michael
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