Kolbenfüllfederhalter, 1950er, 1960er Jahre

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Abakus
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Kolbenfüllfederhalter, 1950er, 1960er Jahre

Beitrag von Abakus »

Ich habe einige Kolbenfüllfederhalter aus den 1950er / 1960er Jahren geschenkt bekommen; ein paar noch unbenutzt und originalverpackt.
Leider weiß ich nicht, wo ich einen seriösen Berater finden kann, der mir etwas über den Wert der Füllfederhalter sagen kann. Ich bin mit auch ehrlich gesagt nicht sicher, ob ich sie verkaufen soll, da einige sehr schöne Stücke dabei sind. Unter anderem Mont Blanc (Meisterstück 12 18 C, sowie einer ohne weitere Angaben aber ebenfalls 18 Karat Goldfeder), Matador (1953), Brause (3050 D81501),Columbus (Tempo 7575, Rakete 8080), Geha (Rolled Gold Goldschwinge), Tropen (gold), Lamy, Kaweco usw.
Vielleicht gibt es ja einen Kenner im saarländischem Raum, denn da wohne ich.
Es wäre schön, wenn mir "Ahnungslosem" jemand weiterhelfen würde. Schon jetzt ganz lieben Dank...
Dirk Barmeyer

Beitrag von Dirk Barmeyer »

Lieber Abakus,
gelegentlich finden kleine Sammlertreffen statt (im Herbst wohl wieder in Speyer oder Heidelberg), da kannst Du die Stifte einfach mal mitbringen.
Eine andere Möglichkeit ist es, die Sachen an einen Profi zu senden. Er wird Dir schätzungsweise die Hälfte davon anbieten, was er nach Restaurierung für die Stücke zu erzielen hofft. Sollte Dir das von vornherein zu wenig sein, so bleibt Dir nur der Weg über ebay.

Aus der Ferne, d.h. ohne die Stifte in Händen zu halten, wird Dir niemand einen seriösen Preis nennen können.
Viele Grüße
Dirk
st.rochus
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Beitrag von st.rochus »

Hallo Abakus,
die Aussage, dass ein Profi etwa die Hälfte zahlt, würde ich nicht so pauschal sagen, da einige Schreibgeräte, wie Du ja geschrieben hast, unbenutzt und originalverpackt sind.
Außerdem ist nicht jeder Fachmann gleich ein Händler, der nur daran denkt, die Teile weiter zu verkaufen.
Manchmal hilft eBay ja tatsächlich. Wenn man in der Suchfunktion noch "beendete Auktionen" anklickt, dann bekommt man zum Teil auch einen guten Überblick.
Das Beste ist wirklich, die Teile auf eine Börse oder ein Sammlertreffen mitzunehmen.

Gruß Elke

Hallo Dirk,
oder weißt Du, wer aus dem CAS im Saarland wohnt?
Abakus
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Beitrag von Abakus »

Zunächst mal ganz lieben Dank für die schnellen Antworten. Das mit Ebay ist eine gute Idee; allerdings möchte ich die Stücke wohl doch lieber behalten!!! Außer evtl. die doppelten (Man kann ja auch tauschen, wie ich gelesen habe). Aber der Tipp mit den bereits beendeten Auktionen von Elke ist super. Mir geht es auch weniger darum "Reibach" zu machen, als zu wissen, ob ich evtl. Stücke verwahre, die gar nichts wert sind. Ich meine - ich behalte ja auch nicht jedes Figürchen aus den Überraschungseiern meiner Kinder, weil es vielleicht mal Sammlerwert hat. Dann würde meine Wohnung ja irgendwann überquellen...
Eine Bitte habe ich aber noch: Was ist das von Elke nachgefragte CAS? Vielleicht kann mir da noch jemand weiterhelfen.
Nochmals vielen Dank.
Alex (andra)
st.rochus
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Beitrag von st.rochus »

Hallo Alex,
schön, dass ich Dir ein bisschen weiterhelfen konnte.
Der CAS 1996 ist der Verein "Collegium Ars Scribendi", der 1996 gegründet wurde. Da gibt es eine eigene homepage: cas1996.de
Vielleicht kannst Du ja einen Saarländer Sammlerkollegen kontaktieren.
Und verkaufen kannst Du nur einmal, da hast Du schon Recht, wenn Du die Füller erst einmal behältst.
So wie ich das jetzt 'mal ganz "großzügig" beurteilen möchte, sind Deine aufgeführten Schreibgeräte alles Deutsche Marken aus den 1950er und 1960er Jahren.
Brause und Geha stellten auch Schulfüller her. Der erwähnte Columbus ist ein Füller aus meiner Heimat, aus Fürth.
Und nicht zu verwechseln mit dem Edelfüllerhersteller Columbus aus Italien...da haben auch schon einige Verkäufer bei eBay ihren "Reibach" damit gemacht...eben weil einige dachten, das wäre ein Füller aus Italien!
Gruß Elke
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TomSch
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Beitrag von TomSch »

Hallo zusammen.
Ich denke, dass ich in diesem Teil des Forums richtig bin.

Auch mir ist erst kürzlich ein "altes Schätzchen" zugeflogen, das ich - trotz Hinzuziehung des Lambrou und aufmerksames Lesen und Suchen in diesem Forum - nicht einer Marke zuordnen kann.

Bild

Der Füller ist aus einem etwas weicheren, griffigeren Material und weist ein feines Muster auf. Die recht breite Stahlfeder ist eine "Degussa 1. Qualität". Das Tintensichtfenster ist Orange.
Der Tropfen-Clip (ehemalige Vergoldung in Spuren noch vorhanden) hat eine Prägung mit übereinander angeordneten "V"s. Das oberste - unterhalb der Kappe - besitzt 2 seitlich hoch ragende "Hörner".
Weitere Bezeichnungen oder Symbole sind trotz Suchens mit der Lupe nicht zu erkennen.
Erst habe ich an einen Böhler gedacht wegen des Materials, des Sichtfensters, der Länge (entspricht in allem etwas dem Böhler 26) und des Gewichtes?

Hat jemand von euch hierbei etwas mehr Ahnung?

Viele Grüße
Thomas
Zuletzt geändert von TomSch am 06.09.2008 16:10, insgesamt 1-mal geändert.
hotap

Beitrag von hotap »

Hallo Thomas,

große Ahnung habe ich nicht, aber schau mal hier rein. Da sind einige Füller mit den gleichen Clips abgebildet. http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... php?t=1881

Außer den im Link abgebildeten „Füllern“ besitze ich noch einen anderen mit diesem identischen Clip.
Einen Böhler Glorex.

Viele Grüße
Günter
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TomSch
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Beitrag von TomSch »

Hallo Günter.
Da sieht man wieder einmal, wie aufmerksam man manchmal liest ... :oops:

Deinen Beitrag hinter dem entsprechenden Link hatte ich schon gelesen, wobei mein Interesse allerdings eher auf der Feder lag.
Unlängst erwarb ich nämlich einen schnuckeligen, kleinen Kolbenfüller: "Goldring" auf dem Clip, die schmale und sehr schlanke, vergoldete Feder gemarkt mit "Edel Irgo" (Edel in Schreibschrift). Dieses wirklich niedliche Füllerlein besitzt sogar eine Blindkappe. Angeschaut hatte ich jedoch deinen Beitrag, weil mir bei einer Schreibprobe ein seltsames, 'Iridium-Schreibkorn-untypisches' Verhalten aufgefallen war. Bei einer Betrachtung der Federspitze unter der Lupe entdeckte ich genau das, was du in dem verlinkten Beitrag beschreibst: eine vorn "eingerollte" Feder.

Doch zurück zu meiner Frage und deinem Tipp.
In der Tat war mir beim Lesen deines Beitrages nicht aufgefallen, dass die Clipform und die Markung die gleiche ist wie bei meinem. Wenn dein "Böhler Glorex" den gleichen Clip aufweist, scheine ich ja mit meiner Idee gar nicht so falsch gelegen zu haben?! :wink:

Schönen Dank für die schnelle Rückmeldung und viele Grüße in den Pott,
Thomas
hotap

Beitrag von hotap »

Hallo Thomas,

also verlassen würde ich mich nicht darauf, dass dein Füller einer aus einer Böhler Produktion ist.
Schau mal hier, http://cgi.ebay.at/NICE-VINTAGE-BOHLER- ... dZViewItem
Dieser Glorex hat einen anderen Clip.
Und hat Böhler nicht immer seine Füller mit Firmen- und Markennamen versehen?

Da mein Glorex keine Kappenringe besitzt, sondern nur die geriffelten Ringe auf der Kappe, wird er aus der Kriegsproduktion stammen und es könnte sein, das dann als Clip genommen wurde, was gerade "zur Hand" war oder dieser Clip ist nachträglich angepasst worden? Denn passen (umfangmäßig) tut er, der Clip.
Leider habe ich keine anderen Böhler in der Sammlung.

Vielleicht kann ja Elke (wie etwas hier weiter oben in anderer historischer Sache) weiterhelfen? Oder Frodo? Oder?

Viele Grüße
Günter
Frodo
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Registriert: 16.10.2005 0:31

Beitrag von Frodo »

Hallo Thomas
Wenn kein Name draufsteht, wird wohl nicht viel zu machen sein. "Weicheres Material", was meinst Du damit?
Alles, was man sehen kann, ist, dass die Firma keine eigenen Federn hergestellt hat und auch bei der Degussa kein eigenes Imprint fertigen ließ. Deshalb ist wahrscheinlich auch der Clip ohne Firmenaufdruck ein zugekauftes Standardprodukt, welches auch für weitere Firmen verkäuflich gewesen wäre.
Ich hab mal in meiner Grabbelkiste gewühlt und 2 Füller und einen Drehbleistift mit demselben Clip gefunden. Die Füller hatten keinen Firmenaufdruck und auch verschiedene Federn. Beim DBS konnte man äußerst schwach Z - R in einem Kreis und "Kapitän" in Schreibschrift identifizieren. Mehr kann ich nicht leider sagen.
Auf dem Foto sieht man zwar nicht allzuviel von dem Füller aber ein Böhler ist es mit ziemlicher Sicherheit nicht.
Gruss, Frodo
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TomSch
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Beitrag von TomSch »

Hallo Günter.
Und hat Böhler nicht immer seine Füller mit Firmen- und Markennamen versehen?
Ja klar, du hast natürlich Recht. Mein Böhler No. 26 hat eine feine, goldene Gravur ("Original Böhler") längs der Kappe und eine mit dem "tierischen" Symbol gemarkte 14 ct. Warranted Feder. Von daher spricht leider zu viel dagegen, dass es ein Böhler sein könnte. Trotzdem Danke!

Hallo Frodo.
Stimmt, auf dem Foto ist nicht sonderlich viel zu erkennen.
Wenn kein Name draufsteht, wird wohl nicht viel zu machen sein. "Weicheres Material", was meinst Du damit?
Weicher heißt, dass es weder oft gebräuchlicher, harter und leichter Kunststoff ist, noch Edelharz. Fühlt sich eher an wie weicheres, vielleicht gummi-haltiges, auf jeden Fall nachgiebigeres und "gewichtigeres" Material. Habe also noch einmal meine Digitalkamera bemüht und schärfere Fotos zu machen versucht.
Man sieht sowohl die "Maserung" von Korpus und Kappe als auch das Tinten-Sichtfenster genauer, hoffe ich.
Bild

Bei diesem Bild sieht man den ausgebauten Kolben (Dichtungs-Material scheint auch Gummi zu sein) und die Blindkappe noch deutlicher.
Bild

Ich denke, dass trotz der weiteren Informationen und Bilder die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass es ein No-Namer ist.
Macht nichts, auch die können schön sein und funktionell. ---
Erst einmal vielen Dank.
Viele Grüße aus dem Norden,
Thomas
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