Geha Regent öffnen

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pelikanjog
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Geha Regent öffnen

Beitrag von pelikanjog »

Hallo,

mal wieder, weil ich gerade mit einem Regent 720 MS geschrieben habe - toll! - und nun mal reinigen möchte - und es mich einfach interessiert:
Wie er vorne aufgeht ist klar: Drehen.

Aber wie geht er hinten auf?

Ich sehe ein Loch neben dem Gewinde für den Füllknopf, habe aber kein entsprechendes Werkzeug mit einem Haken/Stift o.ä.
Da ich keine Kraft anwenden will, wenn ich nicht weiß, wohin sie geht, habe ich noch nichts unternommen außer zu fragen.

Und dann Rechts- oder Linksggewinde?

Also ich bin sicher "man" weiß das und kann mir freundlicherweise einen entsprechenden Hinweis geben.

Hansjürgen
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desas
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Re: Geha Regent öffnen

Beitrag von desas »

Meine Geha haben Rechtsgewinde, und als Werkzeug habe ich eine Spiralfeder umgebogen.

Bild kann ich nicht liefern, weil ich die Feder in meinem Saustall-Keller runtergeschmissrn habe und seitdem (halbherzig) suche.

Vielleicht sollte ich die Frage zum Anlass nehmen, gründlicher zu suchen.
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pelikanjog
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Re: Geha Regent öffnen

Beitrag von pelikanjog »

Hallo Andreas,

vielen Dank, dass du als Geha-Kenner antwortest.
Ich schätze diese Füller (inzwischen) sehr - mehr als manche Nobelmarke, die hier rumliegt - und schreibe viel mehr als früher damit.

Also eine Spiralfeder = dünner Stahl so dick wie das Loch zuläßt (?) - umgebogen, damit der "Haken" in das Loch geht.
Und dann?
Einseitig ziehen - oder ... ? - Ist eine Drehbewegung wg des fehlenden 2. Lochs nicht möglich?

Hast du das Ganze vorher warm gemacht? Oder geht es vergleichsweise leicht?

Fragen über Fragen. Ich möchte halt nichts kaputt machen.

Vielleicht gibst du mir noch einmal kurz "Nachhilfe".

Das wäre gut,

Hansjürgen
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Grimbart
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Re: Geha Regent öffnen

Beitrag von Grimbart »

Ich möchte mch hier mal mit einer ähnlichen Frage anschließen, die vielleicht schon in Hansjürgens erstem Beitrag beantwortet wurde - was aber bei meinem Geha nicht geklappt hat.

Also:
Ich habe einen Geha aus der ersten Hälfte der 1950er Jahre (vermutlich das Modell 760, mit vergoldeter Stahlfeder), dessen Kolben in der Abwärtsbewegung recht schwergängig ist. Ich hatte daran gedacht, den Kolben mal ganz leicht mit Silikonfett zu schmieren, wie man das bei den Pelikanen ja auch machen kann. Ich versuchte also, die Feder-Tintenleiter-Einheit rauszudrehen, aber die bewegt sich kein Stück weit. Rohe Gewalt wollte ich nicht anwenden, weil ich nicht sicher bin, ob dieser Tintenleiter wirklich in einem Gewinde sitzt oder anders befestigt ist. Vielleicht kann mir hierzu jemand einen Rat geben?

In der Folge ein paar Fotos.
Geha 760.JPG
Geha 760.JPG (75 KiB) 3432 mal betrachtet
Geha Feder.jpg
Geha Feder.jpg (170.48 KiB) 3432 mal betrachtet
Gefährlich ist's, den Dachs zu necken,
Verderblich ist der Pelikan.
Jedoch der schrecklichste der Schrecken
Das ist der Mensch im Füllerwahn!

Gruß von Gernot
Horsa

Re: Geha Regent öffnen

Beitrag von Horsa »

Bei den Federeinheiten kann es natürlich heikel werden.
Ich wickle da inzwischen, nach intensivem Wässern in Wasser mit Diamine Tensiden, ein weiches breites Gummiband um die Feder und drehe beherzt. Das Gummi verteilt die Kräfte über eine möglichst weite Fläche und minimiert damit die Bruchgefahr.
Die Gefahr eines Unfalls bleibt natürlich, sie wird so aber deutlich gemindert und bisher hatte ich immer Glück.
Auch bei Fällen, bei denen ich mich früher nicht weiter traute. Einen Regent hab ich nicht, die anderen hatten aber ein Gewinde.
Hat Ruettinger dazu nicht schon was geschrieben?

Liebe Grüße

Horsa
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desas
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Re: Geha Regent öffnen

Beitrag von desas »

@Hansjuergen
Ja, umgebogene Spiralfeder, die ibs Loch passr, quasi um den Mechanismus gelegt und dann alles zusamnen rausschrauben.

Habe meine Feder noch nicht wiedergefunden
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pelikanjog
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Re: Geha Regent öffnen

Beitrag von pelikanjog »

Danke, ich werde es probieren - sobald ich eine entsprechende Feder / gehärteten Stahl finde.

Vorher warm machen / wässern ...?

Hansjürgen
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Will
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Re: Geha Regent öffnen

Beitrag von Will »

Hallo zusammen,

ich habe einen 790 mit Goldfeder als Beifang bekommen. Das Federaggregat ist geschraubt. Die Drehschraube des Füllmechanismus einfach ganz langsam weiterdrehen, wenn der Kolben unten am Mundstück angekommen ist, dann schraubt sich die Mechanik hinten aus dem Korpus.

Herzliche Grüße

Gerd
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Kormoranfeder
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Re: Geha Regent öffnen

Beitrag von Kormoranfeder »

Ich habe den 790 aus der Zeit hier, bei dem ist die Feder auch geschraubt. Im Prinzip so wie bei den Pelikanen auch.
@Will, interessant der Kolben, bei meinem ist irgendein rotes Gummizeug als Dichtung verbaut. Da frage ich mich ob das immer so war, richtig gefallen tut es mir jedenfalls nicht.
Carsten
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desas
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Re: Geha Regent öffnen

Beitrag von desas »

Ich hatte meinen Geha eingeweicht, und der Kolben ging ziemlich schwer raus. Da hätte ich Angst um den Knopf gehabt.
Aber Will hat da mehr Erfahrung als ich :)
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Will
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Re: Geha Regent öffnen

Beitrag von Will »

Kormoranfeder hat geschrieben:
23.04.2020 19:35
Ich habe den 790 aus der Zeit hier, bei dem ist die Feder auch geschraubt. Im Prinzip so wie bei den Pelikanen auch.
@Will, interessant der Kolben, bei meinem ist irgendein rotes Gummizeug als Dichtung verbaut. Da frage ich mich ob das immer so war, richtig gefallen tut es mir jedenfalls nicht.
Hallo Carsten,

die Verwendung des Dichtungsmaterials hängt sicher von der Produktionszeit ab.
desas hat geschrieben:
23.04.2020 21:34
Ich hatte meinen Geha eingeweicht, und der Kolben ging ziemlich schwer raus. Da hätte ich Angst um den Knopf gehabt.
Aber Will hat da mehr Erfahrung als ich :)
Hallo desas,

bei einer blind verschraubten Mechanik ist das grundsätzlich der erste Versuch zum Öffnen und ich bin dabei immer sehr vorsichtig. Klappt das nicht, was meistens leider so ist, wird die Mechanik auf anderem Wege entfernt. Bei einem Osmia hat man z. B. keine Chance, dass das funktionieren könnte. Unerwarteter Weise lässt sich ein Pelikan M101N so ebenfalls ohne Werkzeug öffnen. Der umgekehrte Weg ist in aller Regel ohne Werkzeug nicht möglich. Ich bin jetzt kein ausgesprochener Geha-Sammler, entsprechend ist das schlicht allgemeine Vorgehensweise, das heißt auch nicht, dass dies bei jedem Geha funktioniert. Da ich den Pelikan M101N erwähnt habe, bitte keinesfalls dies bei einem historischen 100N oder 101N versuchen, das hat keine Aussicht auf Erfolg und lediglich die Beschädigung der Mechanik zu Folge. Darum bitte Vorsicht walten lassen, wenn es nicht einfach geht, unbedingt sein lassen.

Auch beim Erwärmen eines Füllhalters bitte langsam vorgehen und immer wieder probieren, ob sich das Bauteil löst. Wenn man zu schell und mit zuviel Wärme agiert ... ich habe schon manchen deformierten Füllhalter gesehen.

Man weiß nie, wer einen Füllhalter vorher schon einmal geöffnet hat und wie das Schreibgerät wieder verschlossen wurde. Zuweilen hat man eine Verschraubung mit Schellack verklebt, was ab Werk so nicht zu finden ist. Entsprechend kann es Überraschungen geben, auf welche man gefasst sein muss.

Liebe Grüße

Gerd
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