Japan - die ultimative Jagd nach Druckbleistiften
Moderatoren: MarkIV, Zollinger, desas, Linceo, Lamynator
Japan - die ultimative Jagd nach Druckbleistiften
4 Wochen durch Japan reisen war anstrengend, laut, lustig, lecker und von Erfolg begleitet.
Am meisten Respekt hatte ich ja vor der Sprache - in Japan, zumindest außerhalb Tokios - wird eher wenig bis gar kein englisch gesprochen. Speisekarten sind, wenn überhaupt, knapp auf englisch übersetzt. Für uns unbezahlbar war daher die Google Translate App.
Das machte es um einiges einfacher. Wenn es mal schwieriger war, war immer eine unglaublich hilfsbereite Person in der Nähe, um es mit Händen und Gesten zu vermitteln.
Umso überraschter war ich, als ein japanisch aussehender Verkäufer bei Itoya nach einem Blick auf meine Kreditkarte mich auf deutsch ansprach und wir ein paar Sätze über unsere Reise wechselten.
Durch den Japan Rail Pass konnten wir recht bequem - die Shinkansen haben einen wunderbar großen Sitzabstand zur Vorderreihe und waren für uns eher kleine, schmale Personen ausreichend groß - quer durch Japan reisen. Auch die Überkopf-Gepäckfächer waren verglichen mit denen in deutschen Zügen riesig. So macht Zugfahren Spaß.
Mein Mann kam auch auf seine Kosten - er hatte schon befürchtet, auf seine beliebten Kaffees verzichten zu müssen, aber es gab in fast jeder Stadt, in der wir waren, kleine Kaffeeröstereien mit angeschlossenen Cafés.
Für Abends haben wir uns meist eine Brauerei mit Speisenangebot entschieden. Die meist jungen Bedienungen, waren erfreut, uns auch am zweiten Abend dort zu sehen.
Ein paar Burgen, Tempel, Schreine und andere alte Steine haben wir uns auch angesehen.
Für mich die Highlights der jeweiligen Stadt waren jedoch die Schreibwarengeschäfte. Meine große Liebe im Bereich Schreibwaren sind Druckbleistifte. Es begann vor ca. 30 Jahren mit meinem ersten Rotring 600 in 0.35 mm, den ich auf irgendeinem Flughafen der Welt in der Hektik verloren habe, aber sofort ersetzt habe. Jahrelang habe ich mir ab und an aus Japan direkt Bleistifte gekauft. Das ist erst eingeschlafen, als die Einfuhrgrenze gesenkt wurde. Seit dem sind meine Wünsche auf einer Liste gelandet.
Fast alle Wünsche auf der Liste konnte ich mit ausdauernder Jagd erfüllen, und es gab auch ein paar unerwartete Zugänge.
Dazu sind noch ein paar Radiergummies und ein ganzer Berg Minen mit mir zurück nach Deutschland geflogen.
Wer Fragen zu einzelnen Modellen hat, nur zu, ich werde sie so gut es mir möglich ist, beantworten.
Nun natürlich die zugehörigen Bilder:
. . .
Es gab auch ein paar Füller und Tinten, aber die waren quasi nur Beifang.
Am meisten Respekt hatte ich ja vor der Sprache - in Japan, zumindest außerhalb Tokios - wird eher wenig bis gar kein englisch gesprochen. Speisekarten sind, wenn überhaupt, knapp auf englisch übersetzt. Für uns unbezahlbar war daher die Google Translate App.
Das machte es um einiges einfacher. Wenn es mal schwieriger war, war immer eine unglaublich hilfsbereite Person in der Nähe, um es mit Händen und Gesten zu vermitteln.
Umso überraschter war ich, als ein japanisch aussehender Verkäufer bei Itoya nach einem Blick auf meine Kreditkarte mich auf deutsch ansprach und wir ein paar Sätze über unsere Reise wechselten.
Durch den Japan Rail Pass konnten wir recht bequem - die Shinkansen haben einen wunderbar großen Sitzabstand zur Vorderreihe und waren für uns eher kleine, schmale Personen ausreichend groß - quer durch Japan reisen. Auch die Überkopf-Gepäckfächer waren verglichen mit denen in deutschen Zügen riesig. So macht Zugfahren Spaß.
Mein Mann kam auch auf seine Kosten - er hatte schon befürchtet, auf seine beliebten Kaffees verzichten zu müssen, aber es gab in fast jeder Stadt, in der wir waren, kleine Kaffeeröstereien mit angeschlossenen Cafés.
Für Abends haben wir uns meist eine Brauerei mit Speisenangebot entschieden. Die meist jungen Bedienungen, waren erfreut, uns auch am zweiten Abend dort zu sehen.
Ein paar Burgen, Tempel, Schreine und andere alte Steine haben wir uns auch angesehen.
Für mich die Highlights der jeweiligen Stadt waren jedoch die Schreibwarengeschäfte. Meine große Liebe im Bereich Schreibwaren sind Druckbleistifte. Es begann vor ca. 30 Jahren mit meinem ersten Rotring 600 in 0.35 mm, den ich auf irgendeinem Flughafen der Welt in der Hektik verloren habe, aber sofort ersetzt habe. Jahrelang habe ich mir ab und an aus Japan direkt Bleistifte gekauft. Das ist erst eingeschlafen, als die Einfuhrgrenze gesenkt wurde. Seit dem sind meine Wünsche auf einer Liste gelandet.
Fast alle Wünsche auf der Liste konnte ich mit ausdauernder Jagd erfüllen, und es gab auch ein paar unerwartete Zugänge.
Dazu sind noch ein paar Radiergummies und ein ganzer Berg Minen mit mir zurück nach Deutschland geflogen.
Wer Fragen zu einzelnen Modellen hat, nur zu, ich werde sie so gut es mir möglich ist, beantworten.
Nun natürlich die zugehörigen Bilder:
. . .
Es gab auch ein paar Füller und Tinten, aber die waren quasi nur Beifang.
LG
Andrea
Andrea
- Entschleuniger
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Re: Japan - die ultimative Jagd nach Druckbleistiften
Hallo Andrea, vorweg beneide ich euch um eure Reise.
Ich habe auch ein paar Japaner in meiner Anhäufung...
Wir sind doch alle gestört
Tolle Sachen hast Du mitgebracht
LG Martin
Ich habe auch ein paar Japaner in meiner Anhäufung...
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Tolle Sachen hast Du mitgebracht
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Re: Japan - die ultimative Jagd nach Druckbleistiften
Ach wie schön, ganz herzlichen Dank, liebe Andrea!
(La la laaa, ich mach mir mal das Bild groß und hoffe auf mehr Bleistiftgeplauder beim nächsten Berliner Treffen!
)
(La la laaa, ich mach mir mal das Bild groß und hoffe auf mehr Bleistiftgeplauder beim nächsten Berliner Treffen!

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Re: Japan - die ultimative Jagd nach Druckbleistiften
Liebe Andrea,
ein schöner Reisebericht, und tolle Beute.
In Japan kann man sich an Schreibgerät und Zubehör arm Kaufen, wie ich inzwischen oft genug erlebt habe.
Dass ihr auf deutsch angesprochen worden seid ist allerdings gar nicht so verwunderlich. Deutsch ist in Japan die zweithäufigste Fremdsprache. In Tokio, Osaka und Kyoto gibt es auch Goethe Institute, und Germanistik ist ein beliebtes Studienfach am den zahlreichen Unis.
ein schöner Reisebericht, und tolle Beute.
In Japan kann man sich an Schreibgerät und Zubehör arm Kaufen, wie ich inzwischen oft genug erlebt habe.
Dass ihr auf deutsch angesprochen worden seid ist allerdings gar nicht so verwunderlich. Deutsch ist in Japan die zweithäufigste Fremdsprache. In Tokio, Osaka und Kyoto gibt es auch Goethe Institute, und Germanistik ist ein beliebtes Studienfach am den zahlreichen Unis.
Salve
Angi
"Don't believe everything you read on the Internet!"
Bob Dylan
Drummer, Metallica
Angi
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Drummer, Metallica
Re: Japan - die ultimative Jagd nach Druckbleistiften

Sehr schöne Mitbringsel! Und die Reise an sich scheint ja auch toll gewesen zu sein. Ein Arbeitskollege war ebenfalls gerade dort und hat uns danach mit einer Fotoschau teilhaben lassen. Da wurde der Wunsch wieder sehr stark, so eine Reise auch bald mal anzugehen.
Einige Stifte kommen mit sehr bekannt vor, andere sind mir neu. Faszinierend finde ich den kurzen Druckbleistift im Rotring-Look (rechts neben dem Pentel Multi 8). Und bei dem Stift gleich darunter bin ich neugierig, was sich unter der Kappe verbirgt.
Vielen Dank für den Bericht und die Bilder!
Sebastian
Re: Japan - die ultimative Jagd nach Druckbleistiften
Vielen Dank.
Na sicher, ich pack sie dann mit ein. Bis Mitte Januar hätte ich noch Zeit.JulieParadise hat geschrieben: ↑19.11.2023 13:12(La la laaa, ich mach mir mal das Bild groß und hoffe auf mehr Bleistiftgeplauder beim nächsten Berliner Treffen!)
Ah, danke für die Erklärung.Killerturnschuh hat geschrieben: ↑19.11.2023 14:12ein schöner Reisebericht, und tolle Beute.
In Japan kann man sich an Schreibgerät und Zubehör arm Kaufen, wie ich inzwischen oft genug erlebt habe.
Dass ihr auf deutsch angesprochen worden seid ist allerdings gar nicht so verwunderlich. Deutsch ist in Japan die zweithäufigste Fremdsprache. In Tokio, Osaka und Kyoto gibt es auch Goethe Institute, und Germanistik ist ein beliebtes Studienfach am den zahlreichen Unis.
Eine natürliche Beschränkung beim Einkaufen war leider auch das Gewicht, da wir mit dem Rucksack unterwegs waren, ist nicht ganz so viel Papier und Tinte mit nach Hause geflogen, wie ich gewollt hätte

LG
Andrea
Andrea
Re: Japan - die ultimative Jagd nach Druckbleistiften
Da handelt es sich jeweils um Modelle von Penco für 0,5mm Minen.
Der mit Kappe nennt sich Bullet Pencil Light. Leicht ist er in der Tat. Er wiegt 10,5g, damit nur halb so viel wie der Pentel Kerry. Der Minenvorschub funktioniert auch mit hinten aufgesetzter Kappe - analog dem Kerry. Er ist geschlossen einiges kürzer als der Kerry, mit hinten aufgesetzter Kappe nahezu gleichlang wie der Kerry.
. .
Der andere nennt sich Drafting Pencil und hat ein recht rauhes Knurling, was ich mag. Es fühlt sich ähnlich an, wie das vom Manufactum Double Knock Aluminium. Er liegt perfekt in meiner doch recht kleinen Hand.
.
LG
Andrea
Andrea
- Pelikan-Fan
- Beiträge: 389
- Registriert: 16.10.2020 21:14
Re: Japan - die ultimative Jagd nach Druckbleistiften
Die Begeisterung für Druckbleistifte (und das daraus entstehende "gear acquisition syndrome") kann ich absolut nachvollziehen.
Was aber ist das für ein Schweinchen (?) auf dem ersten Bild?

Was aber ist das für ein Schweinchen (?) auf dem ersten Bild?
Viele Grüße
Thorsten
Thorsten
Re: Japan - die ultimative Jagd nach Druckbleistiften
DankePelikan-Fan hat geschrieben: ↑20.11.2023 9:22Was aber ist das für ein Schweinchen (?) auf dem ersten Bild?

Auch das süße rosa Schweinchen (es gab sie auch in blau und gelb) ist ein Druckbleistift für 0,5mm Minen. Das Schnäuzchen dient als Drücker für dem Minenvorschub und kann abgenommen werden, um eine neue Mine in einer Länge von ca. 4cm einzusetzen.
Wahrscheinlich nicht wirklich praktisch, war aber einfach zu witzig, es im Geschäft zu lassen
.
LG
Andrea
Andrea
Re: Japan - die ultimative Jagd nach Druckbleistiften
Das ist ja eine tolle Ausbeute – danke fürs Zeigen!
Um was handelt es sich denn bei dem schwarzen katzigen Utensil oben links?
Gruß,
Gunther
Re: Japan - die ultimative Jagd nach Druckbleistiften
Vielen Dank.
. .
Das ist ein Radiergummi, der die Augen auf der Länge durch das Material durch hat und bei entsprechender Nutzung irgendwann wie die Katze meiner Nachbarin aussehen soll
Wenn ich die Bilder auf der Seite richtig interpretiere.
Wenn du einen für deinen Blog haben möchtest - den ich schon seit vielen Jahren immer mal wieder besuche - schick mir doch eine PN für die Details.
LG
Andrea
Andrea
Re: Japan - die ultimative Jagd nach Druckbleistiften
Das ist ja eine tolle Idee!
Vielen Dank – ich melde mich!
- Entschleuniger
- Beiträge: 657
- Registriert: 11.03.2021 18:34
Re: Japan - die ultimative Jagd nach Druckbleistiften
Auf den Blogbeitrag freue ich mich schon. Unzählige Lesestunden dort verbracht...
Gunther ist schuld daran, dass ich mittlerweile neben Druckbleistiften auch Holzbleistifte anhäufe... Generell Trockenschreibgeräte nebst Zubehör
LG
Martin
1607_martin bei Instagram.
Re: Japan - die ultimative Jagd nach Druckbleistiften
Och wie toll, Andrea. Klasse finde ich auch die beiden Piloten unten links im Bild, unter dem Schwein. Die habe ich auch, gekauft in Venedig. Globalisierung funktioniert weltweit, das ist das Schöne daran.
Holger
Holger