Schablonenschreibstift + Fixativspritze

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Melmac
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Schablonenschreibstift + Fixativspritze

Beitrag von Melmac »

Grüß euch Freunde der Feder,

mir sind zwei Teile in die Hand gefallen, was Erklärungsbedarf ausgelöst hat.

Zum einem handelt es sich um einen Schablonen-Schreibstift.
IMG_1289.JPG
IMG_1289.JPG (96.91 KiB) 3743 mal betrachtet
Er stammt aus den 50iger Jahren. Wofür wurde er bzw. wird er noch verwendet? Weder bei Tante google noch bei youtube habe ich etwas über den ursprünglichen Einsatzzweck erfahren. Die Spitze ist komplett aus Metall, so dass es als Anreisswerkzeug in Frage kommen könnte.

Und dann ist da noch die Fixativspritze, auch aus den 50iger Jahren.
IMG_1287.JPG
IMG_1287.JPG (103.11 KiB) 3743 mal betrachtet
Wer Interesse an der Funktionsweise dieses Gerätes hat, hier der Link:

https://www.youtube.com/watch?v=Mm-FIqVowSc

Meine Frage diesbezüglich: Was für eine Flüssigkeit wird bei der Verwendung dieser Spritze verwendet? Sie muss ja gesundheitlich doch unbedenklich sein. Heute dürfte ja das Spray eher gebräuchlich sein.

Viele Grüße
Peter
HClO4
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Re: Schablonenschreibstift + Fixativspritze

Beitrag von HClO4 »

Könnte sein, dass der Stift eine Art Prägenadel ist.
In etwa wie hier: https://youtu.be/B9sn9uoxhFE
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Pelle13
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Re: Schablonenschreibstift + Fixativspritze

Beitrag von Pelle13 »

Melmac hat geschrieben:Grüß euch Freunde der Feder,

mir sind zwei Teile in die Hand gefallen, was Erklärungsbedarf ausgelöst hat.

Und dann ist da noch die Fixativspritze, auch aus den 50iger Jahren.

Meine Frage diesbezüglich: Was für eine Flüssigkeit wird bei der Verwendung dieser Spritze verwendet? Sie muss ja gesundheitlich doch unbedenklich sein. Heute dürfte ja das Spray eher gebräuchlich sein.

Viele Grüße
Peter
Hallo Peter,

meine Schwiegermutter hat früher solch eine Fixativspritze regelmäßig verwendet, um ihre Zeichnungen (Kohle, Pastellkreide) zu fixieren - und so weit ich weiß, sind sie auch heute bei Künstlern noch gebräuchlich.
Die Fixierflüssigkeit besteht so weit ich weiß aus Alkohol (Ethanol - als Lösungsmittel, verdunstet schnell) und Harzen wie Schellack (Schildlaus-Ausscheidungen) und Baumharz. Heute benutzt man wohl auch Kunstharze. Nun bin ich keine Chemikerin, aber da man ja überwiegend pustet und die Grundzutaten an sich nicht hochgiftig sind, glaube ich nicht, dass dieses Verfahren giftiger ist, als ein Spray zu benutzen.

Schöne Teile hast Du da ergattert, ich muss auch mal wieder nach der Fixativspritze meiner Schwiegermutter suchen.
Liebe Grüße,
Dagmar
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Melmac
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Re: Schablonenschreibstift + Fixativspritze

Beitrag von Melmac »

Grüß euch

und danke für die Antworten.
Die geläufigere Bezeichnung bei den Anbietern solcher Stifte im Internet ist »Prägestift«. Dank des Linkes von HClO4 betreffend des youtube videos ist jetzt auch die Verwendung klar.

@Dagnmar: Prima Antwort. Warum manch Künstler immer noch so ein Gerät benutzt, obwohl doch die Arbeit mit Sprays viel einfacher ist, bleibt nur zu mutmaßen. Evtl. mischen sie sich ihre eigene Fixierflüssigkeit oder das Arbeiten mit den Sprays ist doch nicht so vorteilhaft, wie es für einen Laien scheint.

Viele Grüße
Peter
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Linceo
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Re: Schablonenschreibstift + Fixativspritze

Beitrag von Linceo »

Doppelpost, sorry!
Zuletzt geändert von Linceo am 11.06.2017 10:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Linceo
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Re: Schablonenschreibstift + Fixativspritze

Beitrag von Linceo »

Aha! Jetzt weiß ich endlich, was das für ein komisches Ding war, das ich da als Kind vor Jahrzehnten bei Papa auf dem Tisch gesehen habe und über dessen Verwendung und Namen ich mir doch nie ernsthaft Gedanken gemacht habe: Eine Fixativspritze!

Aber ich habe ein Alibi, das hier alle überzeugen wird: Es gab dort Füller, auf und im Schreibtisch, Pelikane, Montblancs und einen Lamy. :wink: Die haben meine Aufmerksamkeit noch deutlich mehr beansprucht.

Donate

Eine Frage hätte ich noch: Wie genau wird denn dieses Gerät verwendet, damit die Flüssigkeit in das Gerät hinein und gut dosiert gesprüht auf der anderen Seite wieder herauskommt?
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Pelle13
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Re: Schablonenschreibstift + Fixativspritze

Beitrag von Pelle13 »

Linceo hat geschrieben: Eine Frage hätte ich noch: Wie genau wird denn dieses Gerät verwendet, damit die Flüssigkeit in das Gerät hinein und gut dosiert gesprüht auf der anderen Seite wieder herauskommt?
Hallo Donate,

die Fixativspritze wird nicht "befüllt", sondern man knickt diesen "Metallstrohhalm" im rechten Winkel, steckt das längere, schmalere Ende in einen offenen Becher mit Fixativ und das dickere, kürzere Ende in den Mund. Wenn man nun kräftig und gleichmäßig pustet wird das Fixativ im Strohhalm hochgezogen und fein vernebelt über die Zeichnung verteilt.
Am besten probiert man so etwas erst einmal mit reinem Wasser aus - ist im Sommer auch auf Kinderpartys beliebt :mrgreen:

Liebe Grüße,
Dagmar
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DioSanto
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Re: Schablonenschreibstift + Fixativspritze

Beitrag von DioSanto »

Pelle13 hat geschrieben: ist im Sommer auch auf Kinderpartys beliebt :mrgreen:

um die Kinder zu fixieren? :oops: :lol:

PS: funktioniert auch mit einem Strohhalm wenn man bei dem Knick ein Loch rein schneidet.

Gruß
Max
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Pelle13
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Re: Schablonenschreibstift + Fixativspritze

Beitrag von Pelle13 »

DioSanto hat geschrieben:
Pelle13 hat geschrieben: ist im Sommer auch auf Kinderpartys beliebt :mrgreen:
um die Kinder zu fixieren? :oops: :lol:

Gruß
Max
:lol: :lol: :lol: Nein, im ersten Ansatz um sich gegenseitig nass zu spritzen, im zweiten Ansatz kann man mit so einer Fixativspritze aber auch kleine Kunstwerke herstellen, wenn man ins reine Wasser Tuschkastenfarben rührt und diese dann auf ein weißes Papier pustet, was mit selbstgemachten Schablonen abgedeckt ist. 8) :mrgreen: 8)

Erfrischende Grüße,
Dagmar
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