drei Dreh- bzw.- Druckbleistifte

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JE50

drei Dreh- bzw.- Druckbleistifte

Beitrag von JE50 »

Hallo im Forum!

Wie schon in meiner Vorstellung berichtet, sammle ich zwar seit langem alles was mit Schreiben zu tun hat, habe aber erst vor kurzem begonnen die Stücke zu reinigen und zu identifizieren. Die hier gezeigten, noch nicht gereinigten, Stücke habe ich 1995 von einem älteren Herrn bekommen. Für zwei davon hat er sogar eine Beschreibung mitgeliefert. Kann jemand eine ungefähre Alterseinschätzung abgeben und lassen sich die Stücke einer Herstellerfirma zuordnen?

Ich bedanke mich schon jetzt für eure fachkundige Hilfe und sende beste Grüße aus Klagenfurt am Wörthersee - Joachim
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stift
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Re: drei Dreh- bzw.- Druckbleistifte

Beitrag von stift »

Hallo
1+ 2 sind noch soweit ich sehe original,nur der dritte der schönste ist leider schon am Clip gelötet.
Die gehören nur poliert die Farben bei dem Vierfarbbleistift kann man mit billigen Nagellack nachziehen und das hält.
Polieren mit Sidol oder Autosol und Minen wenn keine vorhanden kann ich aushelfen.
Ob die funktionieren könnte ich erst sagen wenn ich sie in den Fingern hatte hahahahaha ist so .
Ich bin nebenbei Bleistiftsammler also ich liebe sie :roll: :roll: vor allem in Silber.
Aber schöne Stücke !!
Liebe Grüße aus Wien
Harald
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JE50

Re: drei Dreh- bzw.- Druckbleistifte

Beitrag von JE50 »

Servus Harald!
Danke für deine Infos, deine schönen Stifte habe ich im Forum schon bewundert. Da sind mir meine wieder eingefallen. In welche Zeit würdest du meine einordnen und welche Herstellers gab es?
Vielen Dank und liebe Grüße - Joachim
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stift
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Re: drei Dreh- bzw.- Druckbleistifte

Beitrag von stift »

Entschuldigung habe vergessen.
20er-40er Jahre schwer da es fast keine Info gibt über Drehstifte.
Harald
#Non, je ne regrette rien#
JE50

Re: drei Dreh- bzw.- Druckbleistifte

Beitrag von JE50 »

Guten Abend im Forum!

Beim Reinigen der drei Stifte ist mir erst aufgefallen, dass beim Vierfarbenstift auf dem Clip Artus steht. Mittlerweile weiß ich zumindest dass Artus zu Lamy gehörte, finde dort und im Forum aber nur Infos zu Füllhaltern. Weiß jemand wann diese Stifte bei Lamy/Artus produziert wurden?

Vielen Dank für eure Hilfe und noch einen schönen Sonntagabend - besten Gruß - Joachim
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stift
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Re: drei Dreh- bzw.- Druckbleistifte

Beitrag von stift »

Hallo
Der Frodo im Forum kann dir da sicher mehr sagen der ist Spezialist in Sachen Füller(ARTUS ) Dokumentation schreibe ihm eine PN .
Aber ich würde so um die 1935-1940 sagen.
Grüße Harald
#Non, je ne regrette rien#
minimax
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Re: drei Dreh- bzw.- Druckbleistifte

Beitrag von minimax »

iDie unteren beiden haben eine am ende dicker werdende Endkappe. Und woher kennen wir die? Richtig. Von den seit 1993 bekannten Graf von Faber Castell Artikeln.
Aber ich bin ja A.W. Faber (Faber-Castell) Sammler, sonst nix, daher habe ich auch ein Original aus der Zeit, nachdem die Graf von Stifte nachgeahmt sind. Und ja, das sind die 1920er Jahre.

Den oberen würde ich neuer schätzen, Deutlich neuer. Aber so wie manch einer denkt/dachte, die Plattenbauten von Prora auf Rügen sind typisch 50er Jahre (wegen der Optik der Fenster) und sich doch irrt, weil ein Adolf das schon in den 30ern baute, kann ich auch irren.

Also eigentlich hätte ich 60er Jahre gesagt, v.a. wenn es Kuliminen und nicht Bleiminen sind. Aber ich habe jetzt nicht genau gelesen, was für Minen der hat. Vielleicht kamen ja so moderne geriffelte Schieber (zum vorschieben der Mine) schon in den 40ern.
Nur von Faber Castell gab es sowas nicht. Es gibt was vergleichbares, wo Johann Faber drauf steht aber wie wir auch wissen, sind vieles Lizenzprodukte und der wirkliche Hersteller war eine Metallbaubude (in Frankreich, z.B. bez. meiner Behauptung nach) und es steht nur Johann Faber drauf (als Beispiel).

PS Die eigenständige Firma Johann F bestand ja nach Übernahme von A.W.F. nur bis ca. 1932 und somit könnte man eigentlich was datieren (sich trauen, das zu tun), was meinen Beispielstift angeht. A.W. F hat aber die Großerpackungen weiterhin aus dem Lager der aufgekauften Fabrok genommen und mit ihren Stiften befüllt (und umgekehrt). Und auch in den 60er/70ern hat man den Namen als Marke mal wieder verwendet auf bunten Blechschachteln mit 12 Kinderbuntstiften mit dem bekannten oval um den Schriftzug. Ja, das Oval, was wir doch seit ca. 1952 bis in die 70er Jahre von Faber-Castell kennen. Genau das ovale Logo, was in den 50ern immer mehrfarbig, nie in weißer Schrift auf schwarzem Grund wie in den 60ern war. Das ovale Logo hat man wie gesagt imho in den 70ern wieder aufleben lassen für ganz wenige (noch bekannte) Produkte auf denen plötzlich Johann Faber steht und die aus D kommen.
Denn Johann Faber Lapis Brasilien /Argentinien ist eine Geschichte für sich. Da blicke ich nicht mehr durch. Da gibt es bis heute eine Fabrik, die diesen Markennamen beutzt und dort produzierte schön bunte Kinderbuntstiftschachteln tauchen immer wieder mal auf.
Das war etwas weit vom Thema...

PPS wer kennt eigentlich alles einen Fünffarbstift? Nein, nicht Vierfarbstift, sondern Fünffarbstift. Darunter die Farben von oben aber eben neben schwarz (Grafitmine) auch schwarz kopier (lilafarbenes Farbfeld, weil ja lila kopieren, wenn nass).
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stift
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Re: drei Dreh- bzw.- Druckbleistifte

Beitrag von stift »

Hallo
Ich kenne nur einen von Fend und das ist ein 6fach Bleistift,5fach hatte ich noch keinen ist mir auch nicht bekannt.
Und der oben beschriebe Bleistift ist ein Vierfarbbleistift um den WWII herum plus-minus.
Grüße Harald
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minimax
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Re: drei Dreh- bzw.- Druckbleistifte

Beitrag von minimax »

Der Fünffabrstift von A.W: Faber ist äußerlich identisch mit dem Vierfarbstift aus den 30er/40ern. Bild der Schachtel und Anleitung folgt. Ich habe den mehrfach in OVP und mit Anleitung. Es ist der achteckige mit der runden Endkape, versilbert No 33/36 DRP.
Er hat statt 4 eben fünf Röhrchen innen, die je eine Mine halten können.
Ich sagte ja (bzw. meinte, vermutete), der ist nicht sehr bekannt.

Die Fotos zeigen nicht den achteckigen Fünffabrstift, denn den kann man vorne nicht aufmachen. Die Bilder zeigen den kreisrunden Vierfarbstift aus den 30ern.
Gruß André
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stift
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Re: drei Dreh- bzw.- Druckbleistifte

Beitrag von stift »

Alles klar !
Den meinst du hatte ich schon in der Hand nur kaufte ich solche nicht da es keine Minen dafür mehr gibt bzw. ich habe nie welche gefunden.
Harald
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minimax
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Re: drei Dreh- bzw.- Druckbleistifte

Beitrag von minimax »

So, hier der Fünffarbstift mit dem Wappenlogo, was es 1934 und auch 1936 und 1937 auf der Titelseite von Katalogen gab, also aus den 1930er Jahren.
Man, beachte dass man die fünf Farben, die der Stift hat, bereits auf der Verpackung mittig sehen kann. Wobei das Lila die Kopierfarbe ist, denn da war eine schwarze Kopiermine drin, die eben grafitgrauschreibt aber lila kopiert.
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stift
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Re: drei Dreh- bzw.- Druckbleistifte

Beitrag von stift »

Toll mit Verpackung habe ich die noch nie gesehen.
Danke fürs Zeigen!
Harald
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minimax
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Re: drei Dreh- bzw.- Druckbleistifte

Beitrag von minimax »

Bitte gerne, ich habe mehrere davon. Zwei zeigt das Bild. Ich glaube, ich habe sogar drei Stück in OVP.
Schön sind immer die originalen Beipackzettel aus dem sehr dünnen harten knisternden Papier.
Nachtrag: 1937 bis 1939 dürfte am besten passen, weil ich grade die Waage in der Raute über dem Wappenlogo sehe. Da hängen die Waagschalen nicht an drei Seilen, auch nicht an zwei Seilen sondern es gibt gar keine Seile. Nur den Wägebalken und die flach dargestellten Waagschalen. Das nenne ich die platt gedrückte Waage, die es auf Briefköpfen der Firma von 1940 bis 1949 gibt. Vielleicht auch ab 1937/38. Daher also späte 30er Jahre.
Bis ca. 1937 hängen die Waagschalen immer an drei Seilen und ab 1950 an zwei Seilen. Den Strich in der Mitte hat man weggelassen, da man ihn nicht auf allen kleinen Silberstempeln auf Stiften gut darstellen kann.
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