Welche Druckbleistifte nutzt ihr?

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JulieParadise
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Re: Welche Druckbleistifte nutzt ihr?

Beitrag von JulieParadise » 09.12.2022 20:38

Aber: Bei Druckbleistiften ist der verwendete Stift abseits von Haptik und individuellen optischen Vorlieben für das Schriftbild reichlich wurst. Wichtiger wäre doch, welche Minen benutzt werden und ob sich da evtl. Qualitätsunterschiede zeigen, was Schwärze, Bruchfestigkeit, Gleitfähigkeit/Einschlüsse usw. angeht.
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merlinuwe
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Re: Welche Druckbleistifte nutzt ihr?

Beitrag von merlinuwe » 10.12.2022 0:33

Jo, je dünner und schwärzer die Schrift, desto besser für meinen Geschmack. Leider scheinen die für 0.2 passenden Minen nicht in 6B oder dunkler herstellbar zu sein. Der Orenz 0.2 ist schon recht ordentlich in dieser Hinsicht.

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Andreas Weber
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Re: Welche Druckbleistifte nutzt ihr?

Beitrag von Andreas Weber » 10.12.2022 22:54

JulieParadise hat geschrieben:
09.12.2022 20:38
Aber: Bei Druckbleistiften ist der verwendete Stift abseits von Haptik und individuellen optischen Vorlieben für das Schriftbild reichlich wurst.
Eine automatisch rotierende Mine, so daß sich keine Fläche anschleift, hat da schon was. Deswegen ist auch meiner ein Uni Kuru Toga.

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duckrider
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Re: Welche Druckbleistifte nutzt ihr?

Beitrag von duckrider » 11.12.2022 19:53

merlinuwe hat geschrieben:
10.12.2022 0:33
Jo, je dünner und schwärzer die Schrift, desto besser für meinen Geschmack. Leider scheinen die für 0.2 passenden Minen nicht in 6B oder dunkler...
Ihr seid hier in einer Dimension angelangt, von der ich (noch) nicht den geringsten Schimmer habe:

Würdet Ihr mich bitte aufklären, welche Härtegrade das Maximum bei welchen Feinheiten darstellen?

Ich verfüge nur über einfache Hausmannskost: 2B bei 0,5mm sind mein Standard. :twisted:

Wensentlich geringere Härtegrade gehen m.E. immer mehr zu Lasten der Stabilität, daher mein ernstes Interesse, was geht
- bei 0,5mm
- bei feineren Durchmessern
und wo kann man sowas beziehen?

wissbegierigen Dank an Euch für Aufklärung :)
Thomas

paul
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Re: Welche Druckbleistifte nutzt ihr?

Beitrag von paul » 11.12.2022 20:22

duckrider hat geschrieben:
11.12.2022 19:53
Würdet Ihr mich bitte aufklären, welche Härtegrade das Maximum bei welchen Feinheiten darstellen?

Wensentlich geringere Härtegrade gehen m.E. immer mehr zu Lasten der Stabilität, daher mein ernstes Interesse, was geht
- bei 0,5mm
- bei feineren Durchmessern
und wo kann man sowas beziehen?
Ich kenne nicht alle Hersteller, aber speziell für 0.2mm gibt es nur einen, nämlich Pentel mit seinem Orenz(nerO), daher ist das ein guter Anlaufpunkt. Pentel Japans Webseite für die Ain Stein Minen sollte auch ohne Japanisch-Kenntnisse aufschlussreich sein:
0.2: 2B-HB
0.3,0.4: 2B-(2)H
0.5: 4B-4H plus Farbminen, die ebenfalls sehr weich sind.
0.7,0.9: 2B-H, vermutlich weil seltener nachgefragt.

Die Orenz Bleistifte (in 0.2 und 0.3) haben allerdings allesamt eine sog. "sliding sleeve" (Metallhülse um die Mine, die beim Schreiben zurückgleitet), was das Brechen bei jeglichen Härtegraden eigentlich verhindern sollte – und das ist auch nötig, weil die 0.2 so fragil sind, dass sie schon durch zu schief anschauen zerbrechen.
Ich schätze also, sie könnten sie auch noch etwas weicher produzieren, aber die Marktnachfrage verhindert das, und bei der Strichstärke merkt man eh fast keine Unterschiede mehr.

paul
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Re: Welche Druckbleistifte nutzt ihr?

Beitrag von paul » 11.12.2022 20:39

duckrider hat geschrieben:
11.12.2022 19:53
und wo kann man sowas beziehen?
Noch zu dieser Frage:
Ich habe speziell Pentels japanische Website zitiert, da die deutschen Websiten vieler japanischen Hersteller z.T. nur unvollständige oder gar keine Kataloge haben, gerade was die extrafeinen Breiten anbelangt (Pentels deutsche Website listet die Ain Stein 0.2 so nur in HB und B, nicht in 2B). Ansonsten lohnt auch ein Blick bei amerikanischen Retailern wie z.B. Jetpens.
Wenn man dann weiß, was genau man will, wird man oft noch bei Amazon oder Ebay fündig, ansonsten bleibt nur der Import aus dem Ausland. Aber die Verfügbarkeit in Deutschland kommt immer stark auf den jeweiligen Artikel an.

merlinuwe
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Re: Welche Druckbleistifte nutzt ihr?

Beitrag von merlinuwe » 14.12.2022 22:48

Musste meine Sammlung "dringend" erweitern; hier ist der aktuelle Stand.

Pentel Graphgear 1000 0.3 mm (3. v. l.)
Diese Stift schnappt sehr kräftig zurück, wenn man den Mechanismus am Clip betätigt. Das ist ungenehm in der Haptik.

Staedtler 925 35-03 (4. v. l.)

Das Griffstück von Staedler (Nippon) ist perfekt gemacht - aus Metall und sehr fein aufgeraut. Tolles Blau.

Fast hätte ich diesen Stift zurückgeschickt, denn die Mine hat mich fast wahnsinnig gemacht: Klicken, schreiben --> Mine weicht oft sofort zurück ins Führungsröhrchen... Ursache: Die erste Mine war mehrfach gebrochen, die verbleibenden Minen-Stücke waren für eine saubere Führung wohl zu kurz. Lösung: Solange klicken, bis das zu kurze Stück rausfällt. Weiterklicken, bis die intakte Mine nachgeführt ist. Nun funktioniert der Stift prima.

Wenn ich mit nur einem von diesen bis zum Lebensende weiterschreiben müsste, wäre es der Orenz 0.2. Minenstärke (Pentel Ain Stein), Schreibgefühl (eigentlich: "Minengefühl"), kein "Nachklicken", knackescharfes Schriftbild, Mine bricht nicht ab ... das ist schon was.

Wenn ich nur einen von diesen behalten dürfte, wäre es der Pentel Orenznero 0.3. Gründe wie oben, aber er ist natürlich wertiger.

Die anderen folgen auf hohem Niveau in dichtem Abstand. Schreiben tun sie alle. Da "wabbelt" aber auch gar nichts.



PS: Glaubt mal nicht, dass der Redcircle 600 0.9/1.0 mm aus China schlecht ist ...
PPS: Die Clips gefallen mir bei keinem der Stifte.



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merlinuwe
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Re: Welche Druckbleistifte nutzt ihr?

Beitrag von merlinuwe » 14.12.2022 23:10

JulieParadise hat geschrieben:
09.12.2022 20:38
Aber: Bei Druckbleistiften ist der verwendete Stift abseits von Haptik und individuellen optischen Vorlieben für das Schriftbild reichlich wurst. Wichtiger wäre doch, welche Minen benutzt werden und ob sich da evtl. Qualitätsunterschiede zeigen, was Schwärze, Bruchfestigkeit, Gleitfähigkeit/Einschlüsse usw. angeht.
Im Vergleich zu Bleistiften hast du recht. Meine Striche sind aber bei Verwendung von Pentel Ain Stein oder Staedtler am Rand schärfer als bei anderen Anbietern. Bis jetzt halte ich diese Minen für die besten, die ich kenne. Aber ich nutze auch nur die mitgelieferten Minen; für eine generelle Aussage ist das natürlich nicht genug Testmaterial.

Die Bruchfestigkeit ist fast schon ein Muss-Kriterium. Wer hat schon Bock darauf, immer wieder abbrechende Minen zu haben.

Die Schwärze ist mir auch wichtig. Was meinst du mit Einschlüssen?

Stand heute glaube ich, dass das Konzept von Pentel mit dem Orenzo/Orenznero am schlüssigsten ist: Knackescharfe, dunkle Linien, die 0.2/0.3 mm Minen brechen nicht ab, weil das Röhrchen immer drum ist, man muss nicht ständig nachklickern ... aber die anderen Hersteller machen auch gute Stifte-Minen-Kombinationen, keine Frage; und spätestens ab 0.5 mm ist die Problematik mit der Bruchfestigkeit auch nicht mehr so das dominante Thema.

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Re: Welche Druckbleistifte nutzt ihr?

Beitrag von Skribenion » 15.12.2022 8:54

Ich benutze sie heute nur noch selten, habe aber zwei Lieblinge:

TWSBI Pagoda (Weiß),
Kaweco Special (Rot)

Beide haben einen Radiergummi, den ich aber nicht benutze. Ich habe einen Radierstift dafür.

Der TWSBI ist sehr angenehm für das technische Zeichnen (mach ich heute nicht mehr), was vorrangig am Durchmesser und den gummierten Griffzonen liegt.
Der Kaweco ist einfach nur sehr stylish und eher etwas für kurze Notizen, zum rumkritzeln usw. Zum Zeichnen würde ich den nicht nutzen.

Bei den Minen setze ich schon immer auf die klassischen von Faber Castell und hatte da nie Probleme. Egal ob 0.3, 0.5 oder 0.7.
Ich finde auch die Verpackung sehr praktisch.

Früher nutze ich auch diverse Druckbleistifte von Faber Castell, doch da war immer etwas was mir nicht gefiel.
Im Übrigen kann ich noch Rotring empfehlen. Die sind nicht kaputt zu kriegen. Meine habe ich irgendwann nur nicht mehr genutzt, weil ich einfach mal was Neues wollte. Ich hatte da wahrscheinlich die günstigsten Modelle (0.3, 0.5) von denen und habe sie noch heute. Aber abgesehen von der Optik daran ist nichts auszusetzen.
Mit besten Grüßen

René

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Pelikan-Fan
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Re: Welche Druckbleistifte nutzt ihr?

Beitrag von Pelikan-Fan » 15.12.2022 9:51

Ich habe bei Druckbleistiften die Erfahrung gemacht, daß sich höherpreisige Exemplare nicht lohnen - eher im Gegenteil. Mein Lieblingsbleistift ist entsprechend der FC Grip 1345, der rund 5 EUR kostet.

Die Spitze ist versenkbar, und durch den gummierten Griffbereich liegt er sehr bequem in der Hand - mehr erwarte ich eigentlich nicht.
Viele Grüße

Thorsten

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Re: Welche Druckbleistifte nutzt ihr?

Beitrag von alt_genug » 15.12.2022 11:11

Die Vorlieben für Druckbleistifte sind ähnlich weit gestreut wie bei Füllfedern, denke ich.

Aus meinem Studium kannte ich die rotring 600 zum technischen Zeichnen und die Faber-Castell TK Fallbleistifte zum Skizzieren. Diese Trennung – Metall-Feinminenstift und Kunststoff-Fallminenstift – ist für mich bis heute irgendwie gültig, auch wenn ich inzwischen auch andere Bleistifte nutze.

Zum technischen Zeichnen ist eine versenkbare Spitze relativ unerheblich, diese Stifte verwendet man am Zeichentisch und da stört dann eher der zusätzliche Klick oder Dreh, wenn man zu einem anderen Stift greift. Daher sind meine Favoriten in diesem Segment auch immer noch der Staedtler 925 (beste Griffsicherheit) und der Klassiker rotring 600. Scheinbar habe ich generell ein Faible für diese strukturierten Griffbereiche...

Technische_Bleistifte.jpg
Technische_Bleistifte.jpg (600.87 KiB) 2506 mal betrachtet

Zum Notieren mit Bleistift sieht das anders aus, hier ist ein Stift mit versenkbarer Spitze, automatischem Minennachschub und vielleicht sogar Minenrotation praktisch. Da ich noch keinen Kuro-Toga gefunden habe, der mir wirklich zusagt, verzichte ich auf letzteres und greife zum Pilot Automac. Am rotring 800 stören mich visuell die Goldapplikationen und einige andere sind mir irgendwie im Gebrauch zu hakelig. Ich möchte aber dringend noch den neuen Pilot S30 ausprobieren.

Am sympathischsten (abgesehen von Holzbleistiften) sind mir aber immer noch die Pentel Kerry. Formschön, sicher verstaubar und in der Handhabung berechenbar und verlässlich wie die klassischen technischen Bleistifte.

Einige_Favoriten.jpg
Einige_Favoriten.jpg (661.16 KiB) 2506 mal betrachtet

Bei den Minen habe ich mich irgendwann mal mit Nano-Minen von Pentel und Mitsu-Bishi eingedeckt. Beide sind sehr gut und weitere brauche ich nicht mehr auszuprobieren.

Viele Grüße
Sebastian

Viele Grüße
Sebastian

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Re: Welche Druckbleistifte nutzt ihr?

Beitrag von merlinuwe » 15.12.2022 18:30

Jo, das ist aber eine schöne Sammlung - da gefällt mir jeder. Der Kerry ist der Schlauste, weil er ein Kappe hat. So bleiben die empfindliche Spitze bzw. das Röhrchen geschützt.

Kannst du bitte die Stifte des oberen Bilds benennen?

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Re: Welche Druckbleistifte nutzt ihr?

Beitrag von alt_genug » 15.12.2022 20:23

Hallo Uwe,

von links nach rechts sind das:

Muji Mechanical Pencil 0,3 mm
Pilot S10 0,3 mm
Ohto Super Promecha 0,4 mm
Pilot Automac 0,5 mm
Uni Kuru Toga 0,5 mm
Staedtler 925 0,3 mm
Pentel Orenz 0,2 mm
rotring 600 (neu) 0,35 mm
Pentel GraphGear 1000 0,4 mm
Alvin Draft/Matic 0,7 mm
Platinum Pro-Use 171 0,5 mm

Viele Grüße
Sebastian

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Re: Welche Druckbleistifte nutzt ihr?

Beitrag von JulieParadise » 15.12.2022 20:48

Da tut sich ein ganz neues Feld für Tauschgeschäfte auf (auch wenn wir das mit Holzbleistiften schon immer mal wieder hier hatten): Statt Tintenproben muss ich mich wohl mal auf die Suche nach Bleistiftminen-Tauschpartner:innen machen, denn bisher und eigentlich bin ich mit den Minen von Faber-Castell und Staedtler in HB, B und 2B immer sehr glücklich gewesen. ;)
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Re: Welche Druckbleistifte nutzt ihr?

Beitrag von grimmlig » 15.12.2022 22:07

Zur Zeit benutze ich meinen Caran d'Ache 844 in 0,7 und meinen Uni Kuru Toga Roulette in 0,5 sehr gerne, aber es wird auch wieder eine Zeit kommen, in der ich häufiger zum Rotring 600 oder dem Tombow Zoom 707 greife.
Grüße, Simon
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