Drehbleistifte

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Saarländerin
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Drehbleistifte

Beitrag von Saarländerin »

Werte PlenumsteilnehmerInnen,
ohne vom Hauptthema, den Füllfederhaltern ablenken zu wollen, bitte ich dennoch um Info, ob sich jemand hier mit Drehbleistiften auskennt. Ich besitze einen Rotring Tikky II mit 0,7 Minen und habe festgestellt, dass es angenehm ist, längere Texte schnell mit einem Drehbleistift zu schreiben. Nun gibt es sicher bessere Modelle auf dem Markt, insbesondere suche ich eine Empfehlung für repräsentativere DB mit angenehmer Haptik und daneben Minen, deren Schriftbild nicht so leicht verwischt. Ich nehme an, dies ist abhängig von Härte und Durchmesser der Minen ?
Vielleicht findet sich hier ein(e) Kenner(in) der Materie, der (die) mir entscheidende Tipps geben kann. Vielen Dank schon mal vorab.
Gruss Saarländerin
hcpluemer
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Beitrag von hcpluemer »

Hallo,
Da ich ebenfalls gerne mit Drehbleistiften schreibe (Kalendereinträge), möchte ich folgende Erfahrungen weitergeben:
Die beste Mechanik, die ich kenne, hat der Caran dÁche Ecridor. Zuverlässig, solide und seidenweich in der Funktion. Auch die hexagonale Form liegt gut in der Hand.
Den Lamy 2000 benutze ich ebnfalls gern. Es klingt vielleicht merkwürdig, aber der Radiergummi ist mir genau so wichtig (sonst bräuchte ich ja auch den Bleistift nicht). Ich kenne keinen Drehbleistift, der hier eine gute Lösung bietet. Die meisten Radierer sind zu klein und zu schnell verbraucht bzw man kann sie nur zur Hälfte verbrauchen, weil ihre Einfassung die Nutzung bis zum Ende gar nicht zulässt. Beim Lamy 2000 ist das Problem m. E. noch am besten gelöst. Schau es dir im Schreibwarengeschäft einmal an. Es ist leider so, dass im Billigsegment die Radierfunktion besser gelöst ist als bei den teuren Schreibgeräten. (Vorbildlich: Faber-Castell Vario)
Alles Gute zum neuen Jahr
h-cp
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"Das schlechteste Stück Papier und das schlechteste Schreibgerät sind besser als ein gutes Gedächtnis." (Alte chinesische Weisheit)
frank
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Beitrag von frank »

Hallo,

ich finde Bleistifte sind die sinnvolle Ergänzung zu den Füllern und somit keine Ablenkung vom Thema. Meine eigenen Erfahrungen habe ich hauptsächlich mit Pelikan und Mont Blanc gemacht. Die Bleistifte aus der Pelikan Souverän Serie funktionieren einwandfrei und passen natürlich auch zu unseren Lieblingen (200, 400, 600,...). Aber auch von Mont Blanc konnte ich einige ältere Stücke zu erschwinglichen Preisen erstehen. Diese sind aber meistens mit relativ starken Minen (1,18mm oder 0,9mm) ausgestattet. Für kleine Notizen manchmal etwas problematisch. Bei den Pelikanen nenne ich zwei D400 mein Eigen, wobei der aktuelle davon mit einer 0,7mm Mine ausgestattet ist. Für die Feinarbeit hab ich einen älteren D400, der noch mit einer 0,5mm Mine arbeitet.

Liebe Grüsse aus Wien,
Frank
Dirk Barmeyer

Beitrag von Dirk Barmeyer »

ich habe das Gefühl, daß es einen Unterschied zwischen Polymer-Minen und Graphit-Minen gibt, was das Verwischen anbelangt. Richtig ausprobiert habe ich es aber noch nicht.
Ähnlich wie bei Kugelschreibern empfinde ich das Preis-Lesitungsverhältnis aktueller "Luxus"-Bleistufte in Relation zu den Füllern als sehr problematisch. Auch sind die meisten zu schwer.
Nicht nur aus diesem Grund empfehle ich entweder gute Bleistifte aus den 20er oder 30er Jahren (den Wahl Doric z.B.) oder silberne Drehbleistifte.
Die Teile funktionieren sehr gut, "machen was her" und sind im Gegensatz zum üblichen Montblanc im Hemd etwas besonderes.
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo,

auch ich kann den Caran d´Ache Ecridor als DBS nur loben, manchen ist er schon zu schwer, auch die aktuellen Pelikane wie der D 400 sind empfehenswert, der Lamy 2000 ist auch eine gute Wahl.

Beachten sollte man, daß die Modelle mit komplettem Einzug des Haltemechanismus häufig beim Schreiben wackeln, was zum Teil sehr stört (Montblanc Meisterstück). Bei meinem 10-jährigen Cross Century Glanzchrom ist das zwar auch der Fall, aber hier stört es mich nicht sehr. Der Cross ist qualitativ sehr gut, aber er ist halt zumindest beim klassischen Modell sehr dünn.

Über die alten DBS kann man streiten. Mein Liebling ist ein MB Pix 396 mit den dicken Minen. Qualitativ und vom Handling her sind diese Stifte eine große Klasse mit ihrer einfachen Form und ihrem hochwertigen Metall-Innenleben. Das ist die alte MB-Qualität!

Im höheren Preissegment kann man einen Parker Duofold mit der 0.9-mm Mine und einer klassischen Drehbleistift-Mechanik von früher interessant sein, wenn einen die Kopflastigkeit des Stiftes nicht stört.

Die Radiergummis sind bei den hochwertigen Modellen, vielleicht mit Ausnahme des Duofold, ein Witz!

Viele Grüße
Euer Thomas Baier
Michael Weise
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Beitrag von Michael Weise »

Den Duofold benutze ich selbst seit etwa 15 Jahren und bin uneingeschränkt zufrieden. Die alten etwas dünneren Modelle hatten 0,9 Minen deren strichbreite man über den Druck gut variiren kann.
Die neuen Modelle haben 0.7 Mienen allerdings sind diese etwas scherer und dicker

Was mir noch einfällt sind die Celebrys aus der 590 reihe. Sie sind nicht ganz so gut aber dafür kosten Sie auch wesentlich weniger

regards
Mike
Hinnerk
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Drehbleistifte

Beitrag von Hinnerk »

Hallo,

Drehbleistifte können eine ganz eigene Faszination ausüben.
Äußerst eindrucksvoll sind die Visconti Ragtime (1993 ?) in gestreiftem Zelluloid, die sehr angenehm zu handhaben sind.
Soweit mir bekannt ist, sind einige dieser Schönheiten noch als einzelne Stücke zu haben. :D

Viele Grüße
Jan-Hinnerk
St1
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Beitrag von St1 »

Hallo,

heute habe ich in einem führenden Schreibwarengeschäft in Bad Godesberg tatsächlich noch mehrere Faber-Castell Alpha-Matic Titanium und Executive gesehen (heruntergesetzt!) .

Leider findet man auf der Homepage des Herstellers nichts über diesen interessanten Feinminstift, ich habe aber recherchiert, daß er 1978 auf den Markt gekommen ist. Wie lange er offiziell produziert wurde weiß ich nicht. (Eigentlich gibt's den doch auch schon länger nicht mehr zu kaufen, oder!?)

Bei diesem schon vor ca. 15 Jahren teureren (70 DM bis weit über 100 DM) Feinminstift handelt es sich um die Besonderheit des vollautomatischen Minennachschubs (ist momentan aber auch wieder bei einem günstigen FC wieder zu finden).

Desweiteren besitzt er die Möglichkeit, die ihn weiterhin aus der Masse der Drehbleistifte und Feinminstifte heraushebt, die Möglichkeit, daß die dünne metallene Feinminführung komplett versenkt werden kann.

(Die -wie bei einem Kugelschreiber- vollversenkbare Mechanik ist mir ansonsten nur noch bei dem Rotring 700 bekannt).

Könnte das der in Materialqualität und Technik ideale Feinminstift sein ?

Grüße,

Stefan
nw
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Beitrag von nw »

Hallo Stefan,

bezüglich des Faber-Castell Alphamatic habe ich letztes Jahr bei Faber-Castell angefragt und die Antwort erhalten, dass dieser seit längerem nicht mehr hergestellt werde. Es werde aber ein neuer Druckbleistift im preiswerteren Segment mit dieser Mechanik angeboten.
Bei diesem Druckbleistift handelt es sich um den Faber-Castell Gripmatic. Dieser ist für ca. 2,50 € im Schreibwarenhandel erhältlich.

Viele Grüße
Niko
St1
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Beitrag von St1 »

Hallo liebe Schreibgeräte Enthusiasten,

in einem Versandkatalog habe ich den Caran d’Ache Fixpencil entdeckt.

Es handelt sich zwar um ein preisgünstiges Feinminstift-Modell, jedoch mit einer lt. Beschreibung einzigartigen stufenlos verstellbaren Minenfederung.

Dieses soll bei steigendem Druck dem Bruch der Mine vorbeugen.

Gibt es dieses oder ähnlich innovative und praxisorientierte Verbesserungen auch bei anderen Feinminstiften von Carin d’Ache oder sogar von anderen Firmen ?

Viele Grüße,

St1
Michael Weise
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Beitrag von Michael Weise »

moin moin

@st1 ohne dir zu nahe tretzen zu wollen aber ich bin mir nicht sicher ob eine gefederte Mine beim Bleistift eine Innovation oder eine praxisorientierte Verbesserung ist.
Ich für meinen teil liebe meinen Duofold der alten Generation, der hat eine 0,9 mm Mine die vorn eingeschoben wird und dann direkt durch drehen ein oder ausgefahren wird. Die Strichstärke lässt sich mit etwas übung problemlos durch den von der Hand ausgeübten Druck steuern.
Deshalb könnte ich mit solch einer Minenfederung wenig anfangen. Probleme mit dem Bruch habe ich auch nicht (passiert sehr selten - wenn ich schätzen sollte dann vieleicht einmal pro Jahr) und Ich schreibe sehr viel mit Bleistift (fast soviel wie mit Füller)

regards
Mike
St1
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Beitrag von St1 »

Hallo Mike,

danke für die Nachricht. Da ich vor allem 0,3mm, 0,5mm und 0,7mm Druckbleistifte habe, deren Minenstitzen ab und an ‘mal ’wegflitschen’, halte ich die Idee gut dagegen etwas zu tun . (Obwohl der gelegentliche Minenbruch auch nur begrenzt nervig ist.) Der Faber-Castell Alphamatic hat diese nervige Eigenschaft zwar größtenteils nicht, jedoch funktioniert die gute Idee des vollautomatischen Minennachschubs bei dem letzten Sechstel der Mine wohl aus technischen Gründen nicht. Hier muß die Mine dann wieder manuell durch Drücken nachgeschoben werden. Und dann wieder das Übliche: -ein Drücken zuviel, die Minenspitze wird zu lang und bricht ab.
Den Caran D’Ache Fixpencil mit variabel einstellbarer Minenfederung ist von mir noch nicht getestet worden, meine natürliche Neugier zwingt mich aber wohl dazu dies zu tun. Ich glaube daran, dass auch gute Dinge verbessert werden können. (Ich bin 'halt begeisterungsfähig wie Carweazle!) Aber , -erst mal sehen !
Zwar würde ich, da ich Bleistifte mit reiner Drehmechanik nicht kenne, vermuten, dass diese eine wesentlich langsamere Minen-Nachschub-Handhabung haben als Druckbleistifte. Ebenso weiß ich nicht ob 0,9mm Minen ein Standard-Format sind und leicht erhältlich.
Vielleicht liegt aber trotzdem im millimeterweisem Minenvorschub ein Praxisvorteil von “Dreh”bleistiften. Mein Interesse ist geweckt.

Keep on turning. :mrgreen:

Viele Grüße

Stefan
Michael Weise
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Beitrag von Michael Weise »

hieß der Typ nicht catweazle ? :D
Die direkt angetriebenen DBS gab es auch nur bis mitte der 90ger. Erkennbar sind Sie daran das Sie 2 goldene Ringe an der Spitze haben und nicht wie die heutigen nur einen. Diese "alten" gehen auf ebay für etwa 60 bis 80 Euro. Die neueren haben eine 0,7mm Miene und eine "normale" Drehmechanik wie zb. beim MB. Im gegensatz zu vielen anderen DBS haben diese aber auch die Möglichkeit die Miene incl der Führung in das Gehäuse zurückzuschieben.
Ich bin eher ein Gewohnheitstier d.h. ich probiere zwar neues aus aber ich wechsle nur sehr sehr selten.
Was die 0,9mm Mienen angeht weiß ich nicht ob diese schwer zu beschaffen sind - ich habe mal auf ebay einen Karton mit Duofold Mienen (0,7mm und 0,9mm) und Duofold Radiergummies ersteigert. Diese sind in grauen zylindern untergebracht mit Schriftzug Duofold und was enthalten ist. Wenn ich die im bisherigen Tempo verbrauche halten die noch ewig 8)

regards
Mike
St1
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Beitrag von St1 »

Na ja, die erschöpfende Suche nach dem 13. Tierkreiszeichen (Tintenfisch ?), das ewige Gequacke von Kühlwalda und der Elektrik-Trick (funkendes Buchstaben Tipp-Brett) führen ab und zu mal zu blöden Tippfehlern. :oops:
Aber,
-gibt es wohl einen tieferen Sinn, daß die dünnen Bleistift-Minen von vormals 1,18mm über 0,9mm von noch dünneren verdrängt wurden ?
Bei uns in der Familie gibt es noch einen älteren Pelikan Souverän Bleistift Schwarz-Grün mit einer mehrgeteilten Greifsondenartigen Minenführung , der auch wohl diese dickeren Minen benötigt. Mal gucken wo der liegt und ob der meine Tests besteht.

Wo kann man mehr Informationen zu den verschiedenen Feinminstift-Systemen erfahren ?

Viele Grüße,

Stefan


PS.: Gibt es
Barbara Maire
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DBS mit 0,9 mm Minen

Beitrag von Barbara Maire »

Hallo, ich besitze auch einen Duofold DBS mit 0,9 mm Minen, mit dem ich ebenso häufig wie mit dem Füller schreibe und von dem ich total begeistert bin. Die Minen bekomme ich problemlos in meinem Papierwarengeschäft. Abbrechen ist überhaupt kein Thema und durch Variation im Druck kann man sehr gut variieren. Ich habe schon verschiedene Systeme und Stärken ausprobiert, bin aber immer wieder zum Duofold mit 0,9 mm zurückgekehrt.

Einen schönen Tag noch und beste Grüße

Barbara
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