Holzbleistifte

Kugelschreiber, Tintenroller, Bleistifte etc.

Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator

Benutzeravatar
Strombomboli
Beiträge: 2776
Registriert: 27.03.2012 15:54
Wohnort: Berlin

Re: Holzbleistifte

Beitrag von Strombomboli » 02.06.2019 16:59

Nochmal zum Blackwing-Radiergummi: ich habe einen Palomino, und der radiert überhaupt nicht, sondern verteilt nur das Graphit.
Iris

Mein Avatar ist ein Gemälde von Ilja Maschkow (1881-1944): Selbstporträt; 1911, das in der neuen Tretjakow-Galerie (am Krimskij Wal) in Moskau hängt, wo ich es fotografiert habe.

MobyDick

Re: Holzbleistifte

Beitrag von MobyDick » 03.06.2019 18:29

Bei den Radiergummis kommt es ja auch nicht darauf an, dass sie radieren, sondern dass sie farblich zum Look des Bleistiftes passen! Zumindest werden sie so vermarket. Zitat Webseite: "Hack your Blackwing pencil and give it a custom look with Blackwing erasers. Available in black, white, pink, green, blue, navy blue, orange, yellow, red and grey." Dass sie auch (oder gar gut) radieren können, wird gar nicht erst behauptet, die Radiergummis sind lediglich als Accessoire gedacht. Sorry, "Der Zeitreisende" hat recht: Das sind Lifestyleprodukte. Die Funktion ist da nicht ganz so wichtig.

agnoeo
Beiträge: 781
Registriert: 23.02.2013 17:36
Wohnort: Rheinland

Re: Holzbleistifte

Beitrag von agnoeo » 04.06.2019 0:21

Ich verwende ganz gerne den Palomino blackwing in schwarz, ist in etwa ein B-2B Bleistift, aber preislich steht das in keinem Verhältnis zu anderen Markenprodukten.

Gruß,
David

Basti_J
Beiträge: 92
Registriert: 26.07.2016 20:14

Re: Holzbleistifte

Beitrag von Basti_J » 04.06.2019 20:23

Hallo.

dieser thread zeigt, wie ich finde, wieder einmal ganz anschaulich die Ambivalenz, welche unserem Hobby innewohnt: Ist ein teureres, hübscheres, selteneres Schreibgerät immer auch ein besseres? Und insbesondere: Was kann man für einen gewissen Aufpreis verlangen? Wie viel ist einem jener Stift, jene Tinte, jenes Papier wert?

Freilich soll jede und jeder schwärmen dürfen. Aber wenn ein bestimmtes Produkt über den grünen Klee gelobt wird, darf und sollte man skeptisch werden, oder das entsprechende Produkt kritisch hinterfragen - insbesondere wenn der Preis doch merklich über dem anderer, ähnlicher Produkte liegt.

Gleichzeitig sollte die Skepsis – oder Kritik – der Liebhaberin / dem Liebhaber dieses Produkts dieses nicht vergällen. Und Uwe hat, wie ich finde, sehr differenziert Lob für die Blackwings gefunden, ohne sie universell zu verherrlichen. Dieser Sichtweise würde ich mich anschließen: Blackwings sind in vielerlei Hinsicht (sehr) gute Bleistifte, welche zudem noch hübsch anzusehen sind. Und das Phänomen des hackings trägt vielleicht nicht unbedingt zum besseren Schreiben bei – macht aber jede Menge Spaß. Dafür sollte man sich nicht rechtfertigen müssen, finde ich. (Und ja: Es gibt bessere Radierer!)

Dass die Blackwings nicht ganz perfekt sind, dass es oftmals deutlich preisgünstigere Alternativen in ähnlicher oder gar besser Qualität gibt, ist auch schon erläutert worden. (Ich z.B. finde das balanced und soft graphite viel zu weich; meine derzeitige Alternative ist der Tombow 2558.) Und dass das Blackwing-Marketing gleichzeitig genial UND fragwürdig ist, stellt in meinen Augen nur eine weitere Ambivalenz dar, die es auszuhalten gilt.

Übrigens: Einen Vorteil sehe ich beim Faber Castell 9000 dann doch: Es gibt eine Jumbo-Version in verschiedenen Härtegraden, die ich sehr mag. Palomino hat nach meinem Kenntnisstand (noch?) keinen.

Basti

agnoeo
Beiträge: 781
Registriert: 23.02.2013 17:36
Wohnort: Rheinland

Re: Holzbleistifte

Beitrag von agnoeo » 05.06.2019 13:54

Ich erwarte dann auch mal eine Lieferung Apsara und bin gespannt darauf.

- David

Freihand

Re: Holzbleistifte

Beitrag von Freihand » 05.06.2019 16:09

Mich wundert, dass beim Thema Bleistift höchst selten die Koh-i-Noor Hardtmuth erwähnt werden. Immerhin gibt es die auch seit 1790 - also fast so lange wie Faber-Castell. Qualität fand ich auch gut. Natürlich bin ich östlich sozialisiert - bei uns gab´s nur die. Kam und komme aber wohl nie zum Vergleich mit anderen Marken, weil ich davon noch kistenweise Minen und Bleistifte zu liegen habe. Werden ja nicht schlecht...

ritchey
Beiträge: 113
Registriert: 29.03.2011 13:16

Re: Holzbleistifte

Beitrag von ritchey » 05.06.2019 19:33

...wem die grünen Stifte aus Mittelfranken zu profan sind, kann sich eventuell damit auseinandersetzen:
DSC03657_3.JPG
DSC03657_3.JPG (307.01 KiB) 5643 mal betrachtet
DSC03658_3.JPG
DSC03658_3.JPG (221.39 KiB) 5643 mal betrachtet
DSC03663_3.JPG
DSC03663_3.JPG (292.79 KiB) 5643 mal betrachtet
Rein von der Haptik bzw. der Qualität der Lackierung ist der Tombow an erster Stelle. Mit etwas Abstand gefolgt von Koh-I-Noor Toison d'Or, Gerstaecker und dem blauen Staedtler. Was auffällt, 2B von Hersteller x ist nicht gleich 2B von y.

Interessant der zweite von oben: Artists Graphic von Daler Rowney ist Made in Austria.

Der Fallminenstift durfte sich nur hinzugesellen, weil er wunderschön mit dem Holzbleistift harmoniert. CI par excellence.

Gespitzt wurde lediglich der Tombow (er wird ungespitzt ausgeliefert), alle anderen sind noch original aus der Verpackung.


:-) Jörg

Benutzeravatar
fismoll
Beiträge: 448
Registriert: 02.06.2016 15:32
Wohnort: HH

Re: Holzbleistifte

Beitrag von fismoll » 06.06.2019 18:11

Nochmal zum Radiergummi der Blackwings: Die lassen sich (fast) bis zu Ende verwenden, wenn man die Krampe immer wieder mal neu zusammendrückt, dann kann der Restradierer nicht nach unten flüchten. Meine radieren übrigens ordentlich, keine Beanstandungen.
IMG_4507.jpg
IMG_4507.jpg (174.91 KiB) 5571 mal betrachtet
Beste Grüße - André

Ganz ohne Musik geht's selbst im Jazz nicht ...

agnoeo
Beiträge: 781
Registriert: 23.02.2013 17:36
Wohnort: Rheinland

Re: Holzbleistifte

Beitrag von agnoeo » 15.06.2019 23:41

agnoeo hat geschrieben:
05.06.2019 13:54
Ich erwarte dann auch mal eine Lieferung Apsara und bin gespannt darauf.
Ist jetzt angekommen (Apsara Platinum extra dark), aber ganz überzeugt bin ich noch nicht. Im direkten Vergleich mit einem Staedtler Noris sehe ich keinen Unterschied bezogen auf die Intensität des proklamierten "extra dark". Zumindest bei einem Stift ist die Mine nicht zentriert und der Lack macht keinen besonders guten Eindruck (unregelmäßig, blättert etwas an der Vorderkante der ungespitzten Stifte).

Das Graphit wirkt etwas spröde beim Spitzen, mit etwas mehr Mikroausbrüchen als ein Noris. das Holz wird allerdings sauber geschnitten, da würde mich mal interessieren welche Holzart das ist, das reißt gar kein bisschen beim Spitzen. Der mitgelieferte Spitzer ist recht gut, hat einen spitzeren Winkel als unsere hierzulande üblichen Anspitzer.

Sicherlich ein brauchbarer Stift, als besonders überragend würde ich das aber noch nicht bezeichnen.

Gruß,
David

Salix&Obelix
Beiträge: 17
Registriert: 30.12.2018 15:03
Wohnort: Königswinter

Re: Holzbleistifte

Beitrag von Salix&Obelix » 28.10.2019 20:29

Marketing ist am Ende - Einfach alles.

Mir erschließen sich solche fatalen Preise für Bleistifte nicht. Und ich hab sie ausprobiert.
Vielleicht fehlt mir auch die Affinität - ich kann den 99 cent Bleistift nur schwerlich von einem 10 oder 20 Euro Bleistift unterscheiden.
Ich komme allerdings aus dem Marketing und der Werbung und weiß, dass man mit guten Fotos und "Lifestyle" sehr viel Geld für Produkte
bekommt, die nicht teurer in der Produktion und Qualitätskontrolle sind als andere. Marketing und Werbung bezahlt man dann eben auch.

Gabs mal einen Blindtest ?

;)

Mark \_o.o_/
Beiträge: 210
Registriert: 12.06.2018 19:00
Wohnort: Berlin

Re: Holzbleistifte

Beitrag von Mark \_o.o_/ » 28.10.2019 21:20

Ja und Pepsi hat gewonnen, wissen wir doch alle und war uns doch vorher klar.

Ich versuch mich auch gerade an den Geheimnissen und muss echt sagen: Manchmal denkt ich so, also dieser Bleistift vom Autohersteller schreibt als 2B weicher und dunkler als dieser grüne 2B, mehr so wie dieser grüne 4B -- ALTER KRASS, jetzt ist wieder unentschieden :D

SimDreams
Beiträge: 2038
Registriert: 03.12.2013 23:39
Wohnort: Hamburg

Re: Holzbleistifte

Beitrag von SimDreams » 29.10.2019 0:22

Salix&Obelix hat geschrieben:
28.10.2019 20:29
Und ich hab sie ausprobiert.
Salix&Obelix hat geschrieben:
28.10.2019 20:29
... nur schwerlich von einem 10 oder 20 Euro Bleistift unterscheiden.
Welche 10 oder 20 Euro Bleistifte hast du denn ausprobiert? Abgesehen von fast antiken Faber Stiften gibt´s die doch gar nicht. Oder sprechen wir vom Dutzend?
Da die Schreibgeräteakquise nicht das einzige Hobby ist: http://www.flickr.com/photos/simdreams/

Benutzeravatar
duckrider
Beiträge: 847
Registriert: 21.02.2014 11:51
Wohnort: nahe Wiesbaden

Re: Holzbleistifte

Beitrag von duckrider » 29.10.2019 10:23

Salix&Obelix hat geschrieben:
28.10.2019 20:29
Marketing ist am Ende - Einfach alles.....
.....kann den 99 cent Bleistift nur schwerlich von einem 10 oder 20 Euro Bleistift unterscheiden.....
Ich glaube von mir sagen zu können, ein sehr preisbewusster Verbraucher zu sein.
Dennoch gibt es für jeden Menschen Dinge, die ihm vielleicht etwas wichtiger sind als andere:
Für den einen sind es Klamotten (die Wortwahl lässt schon erahnen, dass dies bei mir weniger der Fall ist ;) ), für den anderen Dinge, mit denen er/sie die Nachbarn beeindrucken kann - große SUV's sind bis vor kurzem das Maß der Dinge gewesen.....
Alles nicht in primärer Wichtigkeit für mich.

Aber ein excellent gefertigter Bleistift wie z.B. der Mitsubishi Kouhitsu Shosha
https://www.lexikaliker.de/2013/11/mits ... su-shosha/
ist nun mal von seiner Haptik, Schriftbild und Anspitzverhalten doch etwas anders gelagert als ein Stummelbleistift aus dem Möbel- oder Baumarkt.
Eine Kassette mit Faber Castell 9000er Bleistifte von 2H - 8B zu etwa 15€ für 12 Bleistifte oder ein vergleichbares Set von Staedler wären sicher keine ruinöse Investition, machen aber ohne Zweifel einen Riesenspaß beim Ausprobieren der Schrifthärten und -bilder.

Ein 10 - 20€ Bleistift ist mir noch nicht untergekommen, selbst der "perfekte" cannelierte kommt auf ca. 7.-€. In der kannelierten Ausführung ist er mir zwar eine handschmeichelnde helle Freude, aber seine Mine ist für mich nicht weich genug.

die hier genannten Marken sind nur als Beispiele zu sehen, auch andere Graphitstrangpresser machen schöne Dinge!
Thomas

SimDreams
Beiträge: 2038
Registriert: 03.12.2013 23:39
Wohnort: Hamburg

Re: Holzbleistifte

Beitrag von SimDreams » 29.10.2019 21:55

Hallo Thomas,

probier ihn mal auf einer Lederunterlage. Dann ist er um Welten besser und gefühlt viel weicher. :D

Grüße, Uwe
Da die Schreibgeräteakquise nicht das einzige Hobby ist: http://www.flickr.com/photos/simdreams/

Benutzeravatar
Zollinger
Beiträge: 4052
Registriert: 31.10.2006 7:45
Wohnort: Confoederatio Helvetica

Re: Holzbleistifte

Beitrag von Zollinger » 29.10.2019 22:13

Die Unterlage ist für angenehmes Schreiben entscheidend. Mir ist aber auch aufgefallen, dass FC-Bleistifte mindestens einen Härtegrad härter sind als die meisten mir bekannten anderen Hersteller.
Z.

Antworten

Zurück zu „Andere Schreibgeräte“