Nach mehr als einem Jahr mal wieder ein Beitrag in dieser Rubrik!
Ich hatte schon überlegt, ob er besser zu "Was mich heute gefreut hat" passt, aber nun kommt er hierher.
Lange schon habe ich der Reiseschreibmaschine meines Vaters nachgetrauert, die wir damals kurz nach seinem Tod verschenkt hatten. Damals stand uns der Sinn mehr nach elektrischen Maschinen; die IBM Kugelkopf war das unerreichbare Ziel. Geworden ist es dann eine Hermes Kugelkopf, die aber irgendwann während der Studienzeit das Zeitliche gesegnet hat.
Die Maschine meines Vaters war eine Princess 300 von der Firma Keller&Knappich aus Augsburg.
Ich fand auch einige Angebote, teils wurden sehr hohe Preise aufgerufen. Die Maschinen wurden teilweise als "Rarität" angepriesen, was ich angesichts der vielen Angebote aber nicht nachvollziehen kann.
Für mich kamen nur Angebote aus der Nähe in Betracht, da ich die Maschine vor dem Kauf probeschreiben wollte. Dabei erlebte ich einige Überraschungen, aber keine guten.
Deshalb schraubte ich meine Ansprüche etwas herunter und erweiterte die Suche auf andere Modelle der Princess (wo es eine 300 gibt, da gibt es zumindest auch eine 100 und 200).
Von einem jungen Paar, das kürzlich ein Reihenendhaus gekauft hatte, erwarb ich schließlich eine Princess Standard, die baugleich mit der Princess 100 ist. Die Maschine war vom Vorbesitzer im Haus verblieben, aber die jungen Leute hatten keine Verwendung für sie.
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Die Maschine, lt. beiliegendem Garantieschein 1969 gekauft, machte einen fast neuwertigen Eindruck. Sogar das Farbband gab noch Farbe von sich! Aber ein neues soll natürlich noch eingesetzt werden. Nur muß der Schreibmaschinenhändler meines Vertrauens erst mal die bereits bestellte Lieferung erhalten.
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Einen ersten Brief habe ich bereits geschrieben und abgesandt.
Bei der Internet-Recherche stieß ich auf diese
https://dieschreibmaschinen.wordpress.c ... dard-1965/ für Liebhaber alter Schreibmaschinen sicherlich sehr interessante Seite. Nicht nur die Prinzessin, sondern auch viele andere Schreibmaschinen-Modelle werden ausführlich beschrieben. Zudem gibt der Autor wertvolle Hinweise auf alles, was beim Erwerb einer solchen alten Maschine zu beachten ist und wie man sie wieder in Schuß bringt - was bei meiner zum Glück nicht nötig war. Dazu klickt man auf der Seite rechts oben auf "Menü".
Um mir nicht den Zorn der Nachbarn zuzuziehen, muß ich mir noch so eine dicke Filzmatte besorgen, wie mein Vater sie hatte, oder beim Tippen eine Wolldecke unterlegen.
Der Dachs hat Streifen im Gesicht.
Den argen Winter mag er nicht.
Im März schaut er aus seinem Loch
und grunzt: "Jetzt kommt der Frühling doch!"
Josef Guggenmos
Gruß von Gernot