Kugelschreiber und Co. - Welcher Sinn steckt hinter der Vielfalt?

Kugelschreiber, Tintenroller, Bleistifte etc.

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FlyingDuckman
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Kugelschreiber und Co. - Welcher Sinn steckt hinter der Vielfalt?

Beitrag von FlyingDuckman »

Hallo zusammen,

meine Frage ist sehr ketzerisch, aber welcher Sinn steckt hinter der großen Auswahl von teilweise sehr teuren Kugelschreibern? Unterm Strich ist es doch die Mine, mit der ich schreibe und das andere soll halt ne gute Haptik haben und auch gern gefallen. Aber der große Zauber, der einer feinen Feder und allem, was bei einem Füller noch so drinsteckt, fehlt hier doch komplett. Oder täusche ich mich?

Ich hab tatsächlich ein paar Kugelschreiber, die ich ganz gerne mag. Aber nimmt man danach die falsche Mine, ist die Liebe schnell verblasst ...

Grüße,

David
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vanni52
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Re: Kugelschreiber und Co. - Welcher Sinn steckt hinter der Vielfalt?

Beitrag von vanni52 »

FlyingDuckman hat geschrieben:
14.03.2021 21:00
aber welcher Sinn steckt hinter der großen Auswahl von teilweise sehr teuren Kugelschreibern?
Wohl auch die Option auf ein entsprechendes Pärchen.
PS: Und für mich manchmal die Möglichkeit, an einen Vintage-Celluloid-Stift zu gelangen, wenn es beim FH zu schwierig ist.🙂
Zuletzt geändert von vanni52 am 14.03.2021 21:43, insgesamt 1-mal geändert.
LG
Heinrich
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Edelweissine
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Re: Kugelschreiber und Co. - Welcher Sinn steckt hinter der Vielfalt?

Beitrag von Edelweissine »

Das "Herz" eines Füllers fehlt diesen Schreibgeräten, und ich nehme sie auch weniger gern und weniger häufig in die Hand. Aber manchmal mag ich einen Bleistift oder Kugelschreiber einfach lieber, wenn es der Einsatzzweck fordert. Wasserfeste Tinte möchte ich nicht in meine Füllfederhalter geben, also benutze ich zur Beschriftung von Briefumschlägen einen Kugelschreiber. Notizen, die noch verändert werden könnten, erfolgen mit Bleistift, und CD-Hüllen werden mit Permanentmarker beschrieben. Wenn es schnell gehen oder der Stift verliehen werden soll, greife ich zum Tintenroller. Und nicht immer, aber oft erfreue ich mich dann auch sehr an schöner Haptik - auch wenn diese Schreibgeräte nur kurz in meine Hand kommen.
Gruß,
Heike
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sommer
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Re: Kugelschreiber und Co. - Welcher Sinn steckt hinter der Vielfalt?

Beitrag von sommer »

Ich sehe nicht, daß die Vielfalt bei Füllfederhaltern weniger diskussionswürdig ist als bei Kugelschreibern.

Alle "Fine Writing" Füller von Faber-Castell (außer Hexo) haben die gleichen Federn, 6 verschiedene Modelle in unterschiedlichsten Ausführungen, beim Modell "Ambition" sind mir z.B. 28 verschiedene Ausführungen bekannt. Auch den Pelikan M20x, M40x, M60x, M80x und M100x gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und limitierte Sondereditonen. Alle Aurora-Füller mit Goldfeder haben die gleiche Federn. Usw.

Wenn man als Sammler bzw. Anhäufer von Füllfederhaltern nicht versteht, wieso andere Leute Kugelschreiber sammeln oder anhäufen (und der Markt natürlich auch diese Kundschaft bedient), dann verstehe ich das nicht ;)
Axel
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TomSch
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Re: Kugelschreiber und Co. - Welcher Sinn steckt hinter der Vielfalt?

Beitrag von TomSch »

Also, im Bereich der Federn von Füllhaltern sehe ich doch eine "leicht" größere Bandbreite zwischen den unterschiedlichen Marken, auch dem Alter der Federhalter geschuldet, und bei der möglichen Schriftbreite, als bei den üblichen Pastenminen-Verdächtigen.

Da fällt mir gerade etwas auf: Oh Gottogott,
nu sach nich, du sammelst Kuh-, ähm alternative Pastenschreiberlinge?! :ugeek: :lol:

Thomas
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FlyingDuckman
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Re: Kugelschreiber und Co. - Welcher Sinn steckt hinter der Vielfalt?

Beitrag von FlyingDuckman »

TomSch hat geschrieben:
14.03.2021 22:11
Also, im Bereich der Federn von Füllhaltern sehe ich doch eine "leicht" größere Bandbreite zwischen den unterschiedlichen Marken, auch dem Alter der Federhalter geschuldet, und bei der möglichen Schriftbreite, als bei den üblichen Pastenminen-Verdächtigen.
Ja das meinte ich eben. Ich kann ja in einen Montblanc Kuli auch ne 0815-Mine stecken und umgekehrt in den Werbekuli ne Montblanc-Mine. Umgekehrt macht ne Montblanc-Tinte aus nem Online-Füller kein anderes Schreibgerät.
SpurAufPapier
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Re: Kugelschreiber und Co. - Welcher Sinn steckt hinter der Vielfalt?

Beitrag von SpurAufPapier »

sommer hat geschrieben:
14.03.2021 21:51
Ich sehe nicht, daß die Vielfalt bei Füllfederhaltern weniger diskussionswürdig ist als bei Kugelschreibern.
...
dann verstehe ich das nicht ;)
Dem kann ich mich voll und ganz anschließen!
Optik, Länge/Durchmesser, Gesamtgewicht, Schwerpunkt, Oberfläche, Geometrie der verschiedenen Kugelschreiber... Warum sollte es anders sein als bei Füllern?
Mit dem Vorteil, dass ich, sollte mir die Haptik/Optik gefallen, die passende Mine oft (außer bei propriäteren) aussuchen kann. Versuche dagegen mal, einen Pelikan-Tintenleiter samt Feder in ein Parker-Gehäuse hineinzustecken.
Grüße
Vikka

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TomSch
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Re: Kugelschreiber und Co. - Welcher Sinn steckt hinter der Vielfalt?

Beitrag von TomSch »

Ah ja. Aussuchen?
Caran d'Ache: proprietär, Waterman: alt wie neu proprietär, Pelikan: alt 137, weniger alt 237, neu 337 wie Parker, aber LAMY: proprietär, MB: ich klemme mir jetzt einmal die Fortsetzung. ;)
Genau so kann ich mit der Pastenschreiber-Minenbreite argumentieren: F, M, B (wenn überhaupt), basta.
Die Optionen sind hier doch "ein wenig" begrenzter als bei den Federn von Füllern. :P

Tüsskess, Thomas
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schreibkerl
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Re: Kugelschreiber und Co. - Welcher Sinn steckt hinter der Vielfalt?

Beitrag von schreibkerl »

Hallo David!

Ich sehe das ähnlich wie Du.

Bei Kugelschreibern bin ich eher auf der Suche nach dem "perfekten Kugelschreiber". Eine Suche, die wohl ewig unbefriedigt bleiben wird.

Kugelschreiber nutze ich - im Gegensatz zu meinen Füllfederhaltern - für die Gebrauchspost, den Alltagsschriftverkehr, das Nebensächliche.

Aber dennoch möchte ich beim Schreiben mit dem Kugelschreiber ein gutes Gefühl haben: eine schöne Haptik und einen guten Schreibfluss mit der Metallkugelspitze.

Ein gutes Gefühl beschert mir gute Gedanken und lässt diese Gedanken gut auf das Papier fließen. Auch wenn es sich nur um die Auflistung der Einkaufsartikel auf einem Notizblock handelt.

Wenn dieser Kugelschreiber kratzt, schmiert oder aussetzt: dann ärgere ich mich und meine Gedanken sind weg.

Daher versuche ich auch beim Kugelschreiber nur liebgewonnene und sympathische Geräte in die Hand zu nehmen.

Dabei hatte ich schon sehr oft geschenkte Kugelschreiber, zum Beispiel von Messeständen, die überraschenderweise ideal über das Papier gleiten und wunderbar schreiben. Leider ist mit dem Ende dieser Kugelschreibermine dieses Vergnügen beendet und nicht mehr wiederholbar.

Und ich ärgerte mich auch schon über extrem teuer gekaufte Markenminen, die ich nach einem Testschreiben nicht mehr nutzte.

Eine Systematik dahinter zu erkennen, war mir bisher noch nicht möglich.

Viele Schreibgrüße
vom schreibkerl


.
· Mit freundlichem Gruß vom schreibkerl ·
SpurAufPapier
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Re: Kugelschreiber und Co. - Welcher Sinn steckt hinter der Vielfalt?

Beitrag von SpurAufPapier »

TomSch hat geschrieben:
14.03.2021 23:28
Ah ja. Aussuchen?

Tüsskess, Thomas
Parker passt in sehr viele hinein.
Und ich schließe da nicht nur die Edelteile, sondern auch die Allerweltskugelschreiber mit ein.
Einer meiner Lieblingskulis ist ein Faber-Castell Grip mit Schneider EasyFlow-Mine.
Und viele japanische erst... Fein wie eine EEEF-Feder, dabei aber gleitend wie eine BB (oder Gel).
Grüße
Vikka

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Der Zeitreisende
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Re: Kugelschreiber und Co. - Welcher Sinn steckt hinter der Vielfalt?

Beitrag von Der Zeitreisende »

FlyingDuckman hat geschrieben:
14.03.2021 21:00
meine Frage ist sehr ketzerisch, aber welcher Sinn steckt hinter der großen Auswahl von teilweise sehr teuren Kugelschreibern? […]

Ich hab tatsächlich ein paar Kugelschreiber, die ich ganz gerne mag. Aber nimmt man danach die falsche Mine, ist die Liebe schnell verblasst ...
Das könnte man aber auch als einen Vorteil sehen: schreibt der Kuli nicht? Dann schnell einfach eine neue Mine.

Sonst geht es nur um die Haptik, die Ergonomie, das Gewicht, das Design. Aber weil eben die Mine so viel bestimmt, finde ich einen Kugelschreiber (oder Tintenroller) nicht so interessant wie einen guten Füller, der viel mehr eigene Persönlichkeit besitzt.
Danke, ich bin schon bekehrt – das Schreiben mit Füller ist der Weg ins irdische Paradies.
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Füchschen
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Re: Kugelschreiber und Co. - Welcher Sinn steckt hinter der Vielfalt?

Beitrag von Füchschen »

Viele Kulis kann man mittlerweile auch mit Gelminen betreiben und da liegt für mich einfach der Vorteil.
Außerdem wird der Kuli eher akzeptiert und hat den Vorteil dass er zb auf durchschreibebögen klappen.
Der Füller hat nicht geklappt.
Tintige Grüße von Vanny
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alt_genug
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Re: Kugelschreiber und Co. - Welcher Sinn steckt hinter der Vielfalt?

Beitrag von alt_genug »

Kurz bevor ich dieses Thema sah, habe ich meine Motivation für den bevorzugten Gebrauch von Tintenrollern in einem anderen Thema kurz beschrieben.

Ketzerisch könnte man vereinfachen, dass manche gerne die Vielfalt von Materialien, Größen und Formen bei Schreibgeräten genießen, ohne gezwungenermaßen auch die Eigenheiten, Macken und prozeduralen Umständlichkeiten von Füllfedern in Kauf nehmen zu müssen. ;)

Wie jede Vereinfachung passt auch diese nur begrenzt. Nicht umsonst modifiziere ich auch mal eine Mine, damit ich das richtige Schreibgefühl, die passende Farbe oder Strichbreite im richtigen Schreibgerät unterbringe.

Aber nicht jeder braucht die Komplexität eines oder mehrer Füllhalter, nicht immer entsteht die Seele eines Textes aus dem schimmernden Verlauf einer kursiv aufs passende Papier verbrachten Tinte. Manchmal möchte man einfach ein klaglos funktionierendes Schreibgerät.

Ich liebe solche Berichte, wo jemand an einen tollen Füller hat, der irgendwie nicht so richtig schreibt. Nach einem mehrmonatigen Kuraufenthalt beim Hersteller, Tausch von Tintenleiter und Feder, Audienz bei einem international anerkannten Federschleifer und abschließendem Feinschliff mit der Nagelpolierfeile funktioniert alles perfekt, nur ist unterwegs aus der alltagstauglichen M eine linksschräge EF-Oblique geworden, die nicht mehr ganz so gut für jeden Tag geeignet ist. Meine bisherigen Füllererfahrungen machen sowas für mich sehr nachvollziehbar. Und das kann ich bei meiner Nutzungsart nicht so richtig gebrauchen.

Insofern halte ich mich an das Ingenieursmotto: Für jeden Zweck die richtige Lösung. Als Kunstliebhaber ergänzt um: jeweils so schön wie möglich. :D

Viele Grüße
Sebastian
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SpurAufPapier
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Re: Kugelschreiber und Co. - Welcher Sinn steckt hinter der Vielfalt?

Beitrag von SpurAufPapier »

Sehr schönes Foto!

Nur sind Tintenroller - für mich - keine Kugelschreiber ;)
Grüße
Vikka

Das Leben ist zu kurz für schlechte Schreibgeräte
FlyingDuckman
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Re: Kugelschreiber und Co. - Welcher Sinn steckt hinter der Vielfalt?

Beitrag von FlyingDuckman »

Cooles Bild!

Ja stimmt, mit dem Füller kann man nur bedingt oder gar nicht durchschreiben.

Nicht falsch verstehen, ich mag meine paar Kulis schon auch sehr gern, nur kann ich mich bei nem Füller eher motivieren, auch mal mehr Geld in die Hand zu nehmen.

Für den Kuli suche ich eigentlich noch „meine“ Miene ...
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