Um dem Sunderland MK1 einen eigenen Thread zu widmen, habe ich diesen Beitrag aus dem Vorstellungsthread Andere Schreibgeräte - Neuzugänge dupliziert. /Marc
CNC-gefräste Stifte sind inzwischen nichts ungewöhnliches mehr, dieser ist allerdings ungewöhnlich gut gelungen. Er nennt sich „Sunderland Mk 1“ und wird von Sunderland Machine Works hergestellt.
Es beginnt mit der Materialwahl: Aluminium. Es gibt inzwischen aus allen gängigen Metallen gefräste Stifte. Wenn man es aber realistisch betrachtet, sind für normal große Stifte außer Magnesium, Aluminium und vielleicht noch Titan alle für einen ausgedehnten Einsatz zu schwer.
Will man eine Kappe gut hinten aufstecken können, muss sie einen deutlich größeren Durchmesser als der übrige Stift aufweisen. Hier wird der Stift hinten schlanker, womit die Kappe nicht so groß werden muss und dennoch sehr weit auf den Stiftkörper aufgeschoben werden kann. Damit verschiebt sich die Balance nicht so weit nach hinten.
Das moderate Gewicht und die gute Schwerpunktlage machen den Stift in der Handhabung sehr bequem. Dazu trägt sicher auch die leicht konturierte Form des Griffstücks bei. Auch gibt es keine harten Kanten oder deutlichen Vorsprünge, an denen sich die Finger stören könnten.
Verwundert stellt man fest, dass man die Kappe zwar aufgeschraubt hat, aber nirgends das dafür notwendige Gewinde findet. Dieses sitzt ganz vorn in einer umlaufenden Öffnung, die etwas an einen Turbineneinlauf erinnert.
Der elegante Clip ist aus Edelstahl gefräst, nicht einfach nur aus einem flachen Blech gebogen. Er ist recht fest, ohne dass man beim Gebrauch um seine Fingernägel fürchten muss.
Die einzelnen Ideen und Lösungen klingen teils banal oder wenig umwälzend, das Gesamtergebnis ist aber verblüffend perfekt. Der Stift ist robust und solide, elegant und markant, ein Handschmeichler und gleichzeitig kompromissloses Arbeitsgerät.
Bei den Minen ermöglicht er eine gewisse Auswahl, neben dem Pilot G2 Format passen auch Pelikan 338-Minen und mit dem Gewinde für Montblanc-Rollerball-Minen steht einem eine sehr breite Farbpalette offen.
Ich habe mich für die vernickelte Variante entschieden, es gibt auch noch diverse farbige Eloxierungen zur Auswahl.
Viele Grüße
Sebastian
Sunderland Mk 1
Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator
Sunderland Mk 1
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Re: Sunderland Mk 1
Eigentlich ist Sebastians Vorstellung kaum etwas hinzuzufügen. Wer Tintenroller mag, wird den Stift lieben!
Ich habe mich auch für die vernickelte Version entschieden. Versand und Lieferung waren sehr zügig - obwohl korrekt ausgezeichnet, zeigte der Zoll kein Interesse und das Päckchen war nach 10 Tagen (Bestellung bis Lieferung) hier. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass es viel Spaß macht, mit Brad Sunderland zu fachsimpeln, weil er seine Ideen zum Design teilt und voll dahinter steht. Von ihm habe ich auch erfahren, dass die Stifte nach Kundenanregung zukünftig einen farblich kodierten Spacersatz beigelegt bekommen, um noch mehr Minenformate nutzen zu können. Es widerspricht etwas Brads perfektionistischem/minimalistischem Ansatz, doch erspart es das selber schneiden. "Nötig" sind die Spacer nur bei zu kurzen oder bei hinten offenen Minen, weil im Stiftende kein Stempel, sondern ein Pin verbaut ist.
Der Stift ist für mich perfekt ausbalanciert und hat ein angenehm geringes Gewicht, ohne filigran zu sein. Die Kappe ist innen mit einem ganz dünnen Kunststoffliner ausgekleidet, so dass das Öffnen und Schließen naehzu lautlos geschieht und Kratzer vermieden werden.
Details zum Schreibverhalten spare ich mir, die hängen ja in erster Linie von der Mine ab. Ich mag breite Minen und bin immer auf der Suche nach dem ultimativen Rollvergnügen - deshalb der Aufwand mit den Pentel Minen. Die Pilot Minen passen ohne Umbau und sind mutmaßlich genau so gut - nur fand ich sie zu spät.
Zum Preis: Absolut angemessen meiner Meinung nach angesichts der Materialauswahl, der Herstellungsart, dem Design des Kappengewindes und des Fertigungsniveaus. 110 $ waren es bei mir.
Grüße, Uwe
Ich habe mich auch für die vernickelte Version entschieden. Versand und Lieferung waren sehr zügig - obwohl korrekt ausgezeichnet, zeigte der Zoll kein Interesse und das Päckchen war nach 10 Tagen (Bestellung bis Lieferung) hier. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass es viel Spaß macht, mit Brad Sunderland zu fachsimpeln, weil er seine Ideen zum Design teilt und voll dahinter steht. Von ihm habe ich auch erfahren, dass die Stifte nach Kundenanregung zukünftig einen farblich kodierten Spacersatz beigelegt bekommen, um noch mehr Minenformate nutzen zu können. Es widerspricht etwas Brads perfektionistischem/minimalistischem Ansatz, doch erspart es das selber schneiden. "Nötig" sind die Spacer nur bei zu kurzen oder bei hinten offenen Minen, weil im Stiftende kein Stempel, sondern ein Pin verbaut ist.
Der Stift ist für mich perfekt ausbalanciert und hat ein angenehm geringes Gewicht, ohne filigran zu sein. Die Kappe ist innen mit einem ganz dünnen Kunststoffliner ausgekleidet, so dass das Öffnen und Schließen naehzu lautlos geschieht und Kratzer vermieden werden.
Details zum Schreibverhalten spare ich mir, die hängen ja in erster Linie von der Mine ab. Ich mag breite Minen und bin immer auf der Suche nach dem ultimativen Rollvergnügen - deshalb der Aufwand mit den Pentel Minen. Die Pilot Minen passen ohne Umbau und sind mutmaßlich genau so gut - nur fand ich sie zu spät.
Zum Preis: Absolut angemessen meiner Meinung nach angesichts der Materialauswahl, der Herstellungsart, dem Design des Kappengewindes und des Fertigungsniveaus. 110 $ waren es bei mir.
Grüße, Uwe
Da die Schreibgeräteakquise nicht das einzige Hobby ist: http://www.flickr.com/photos/simdreams/
- hoppenstedt
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Re: Sunderland Mk 1
Vielen Dank, @Uwe, für die reichlich und anschaulich (& 'appetitlich') bebilderte und beschriebene Erweiterung des Threads hier.
Das sind ja mal wiederteure schöne Neuigkeiten
Eine inhaltliche Frage: Wieviel wiegt der
Mk1 eigentlich in der Nickel-Version
Das sind ja mal wieder
Eine inhaltliche Frage: Wieviel wiegt der
Mk1 eigentlich in der Nickel-Version
Re: Sunderland Mk 1
Meine Briefwaage vermeldet 25 g inklusive einer Montblanc-Rollerballmine. Davon entfallen 7 g auf die Kappe mit dem Edelstahl-Clip und 4,5 g auf die Mine.
Ich vermute, die Oberflächenbehandlung hat keinen großen Einfluss auf das Gewicht. Auf der Website ist auch nur ein Datensatz für alle Stifte angegeben. Dort ist von 23 g inklusive der Pilot-Mine die Rede. Die ist im Gegensatz zur Montblanc-Mine aus Kunststoff.
Viele Grüße
Sebastian
Ich vermute, die Oberflächenbehandlung hat keinen großen Einfluss auf das Gewicht. Auf der Website ist auch nur ein Datensatz für alle Stifte angegeben. Dort ist von 23 g inklusive der Pilot-Mine die Rede. Die ist im Gegensatz zur Montblanc-Mine aus Kunststoff.
Viele Grüße
Sebastian
- hoppenstedt
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Re: Sunderland Mk 1
Besitzt eigentlich (noch) jemand den Sunderland?
Mich würde u. a. interessieren, wie sich der Edelstahl Clip mit dem Aluminium verträgt (= hart gegen weich)…
Mich würde u. a. interessieren, wie sich der Edelstahl Clip mit dem Aluminium verträgt (= hart gegen weich)…
Re: Sunderland Mk 1
Hallo Alfred,
ich habe eben nochmal dem Mk 1 unter den Clip geschaut und erkenne dort keine Delle/Macke/Abschürfung oder Ähnliches. Ich verwende den Clip allerdings auch selten, der Stift steckt üblicherweise in einer Schlaufe.
Generell macht der Clip dort einen sehr sanften Bogen. Zusammen mit der Rundung der Kappe (um die Längsachse) ergibt sich eine minimale Kontaktfläche (siehe Foto).
Da sich der Clip aufgrund der Kappenkonstruktion nicht verdrehen kann, wird die Kontaktstelle zudem nie direkt sichtbar sein.
Soweit mein Befund. Ich mag den Stift noch immer sehr, allerdings habe ich inzwischen noch viel mehr viel zu viele Stifte, so dass er in der Rotation selten „dran“ ist.
Viele Grüße
Sebastian
ich habe eben nochmal dem Mk 1 unter den Clip geschaut und erkenne dort keine Delle/Macke/Abschürfung oder Ähnliches. Ich verwende den Clip allerdings auch selten, der Stift steckt üblicherweise in einer Schlaufe.
Generell macht der Clip dort einen sehr sanften Bogen. Zusammen mit der Rundung der Kappe (um die Längsachse) ergibt sich eine minimale Kontaktfläche (siehe Foto).
Da sich der Clip aufgrund der Kappenkonstruktion nicht verdrehen kann, wird die Kontaktstelle zudem nie direkt sichtbar sein.
Soweit mein Befund. Ich mag den Stift noch immer sehr, allerdings habe ich inzwischen noch viel mehr viel zu viele Stifte, so dass er in der Rotation selten „dran“ ist.
Viele Grüße
Sebastian
- hoppenstedt
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Re: Sunderland Mk 1
@Sebastian: Ganz herzlichen Dank für die Ausführungen zu deinem tollen Sunderland! Tolles Bild dazu obendrein
Das scheint ja wirklich eine ausgereifte und liebevoll durchdachte bzw. durchkonstruierte Entwicklung zu sein.
(Dein „(…) noch viel mehr viel zu viele Stifte (…)“ gefällt mir.)
Das scheint ja wirklich eine ausgereifte und liebevoll durchdachte bzw. durchkonstruierte Entwicklung zu sein.
(Dein „(…) noch viel mehr viel zu viele Stifte (…)“ gefällt mir.)