Schreibfeder (Gänse Usw)

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Verlag
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Schreibfeder (Gänse Usw)

Beitrag von Verlag » 22.04.2021 23:54

Hallo hoffe ich bin richtig hier wer hat Erfahrung damit

pokpok
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Re: Schreibfeder (Gänse Usw)

Beitrag von pokpok » 23.04.2021 0:22

Ja, ich nicht mit Gänse aber mit usw.
Liebe Grüße von
Matthias

Verlag
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Re: Schreibfeder (Gänse Usw)

Beitrag von Verlag » 23.04.2021 0:41

Und mit welchen wenn ich fragen darf

pokpok
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Re: Schreibfeder (Gänse Usw)

Beitrag von pokpok » 23.04.2021 2:12

Mit Glasfedern
Liebe Grüße von
Matthias

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Tenryu
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Re: Schreibfeder (Gänse Usw)

Beitrag von Tenryu » 23.04.2021 7:46

Ich habe einmal eine Gänsefeder benutzt, aber echte Erfahrung kann man das nicht nennen.
Das Schreiben damit ist sehr mühsam, weil die Feder kaum Tinte aufnehmen kann und man oft nur 1-2 Wörter damit schreiben kann, bis man sie erneut eintauchen muß.
Sie schreibt aber sehr weich und flexibel, was wiederum viel Übung bedarf, damit es nicht kleckst.
Einen ganzen Roman damit schreiben wollte ich nicht, so sehr ich sonst das Altmodische schätze. ;)

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NicolausPiscator
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Re: Schreibfeder (Gänse Usw)

Beitrag von NicolausPiscator » 23.04.2021 16:23

Gänsefeder, Glasfeder, Spitzfeder, Kalamos und überhaupt immer mit allem, womit sich schreiben lässt.

Thom

Re: Schreibfeder (Gänse Usw)

Beitrag von Thom » 23.04.2021 18:31

Tenryu hat geschrieben:
23.04.2021 7:46
... Das Schreiben damit ist sehr mühsam, weil die Feder kaum Tinte aufnehmen kann und man oft nur 1-2 Wörter damit schreiben kann, bis man sie erneut eintauchen muß. ...
Das habe ich gleich sofort mal mit der Boots-Tinte probiert, da hing aber immernoch Tinte in der Feder,
die ist nur nicht mehr in die Spitze gelaufen, weil die leicht aufgespreizt ist.
Die haben damals natürlich nicht mit Füllertinte geschrieben.

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Re: Schreibfeder (Gänse Usw)

Beitrag von K15 » 17.07.2023 9:20

Lieber Thomas,

wie hast Du die Feder geschnitten? Oder hast Du einen Link zu einer guten Anleitung? Bei meinen Versuchen kann ich nach dem Eintauchen nur einen einzigen Buchstaben schreiben. Sicher habe ich nicht die richtige Tinte -- aber ich denke, ich mache auch etwas falsch beim Schneiden.

Viele Grüße Daniel

Thom

Re: Schreibfeder (Gänse Usw)

Beitrag von Thom » 17.07.2023 11:39

K15 hat geschrieben:
17.07.2023 9:20
... wie hast Du die Feder geschnitten? Oder hast Du einen Link zu einer guten Anleitung? Bei meinen Versuchen kann ich nach dem Eintauchen nur einen einzigen Buchstaben schreiben. Sicher habe ich nicht die richtige Tinte -- aber ich denke, ich mache auch etwas falsch beim Schneiden. ...
Bei den Gänsekielen geht's jetzt zur Sache. :) Daniel, ich habe die schon geschnitten hier, die sind etwa 9mm abgeschrägt und auf der längeren Seite etwa 4-5mm geschlitzt. Üblicherweise hat man die früher noch in heißem Sand gehärtet. Die Tinte ist aber wirklich ein wichtiger Punkt, die ist deutlich viskoser. Die Tinten waren dickflüssiger, einerseits um die starke Pigmentierung länger in Schwebe zu halten, das hat aber auch mit den Federkielen funktioniert. Die Veränderung zu dünnflüssigeren Eisengallustinten kam wirklich mit den Metallfedern im 19.Jh., das Wissen für solche Tinten war schon spätestens im 18.Jh. vorhanden, aber nicht der Bedarf.

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Re: Schreibfeder (Gänse Usw)

Beitrag von K15 » 17.07.2023 11:59

Danke! Das erklärt meine Probleme. Vielleicht sollte ich mir etwas Tinte mit Gummi arabicum andicken.

Viele Grüße Daniel

Thom

Re: Schreibfeder (Gänse Usw)

Beitrag von Thom » 17.07.2023 14:39

K15 hat geschrieben:
17.07.2023 11:59
... Vielleicht sollte ich mir etwas Tinte mit Gummi arabicum andicken.
Ja, das geht. Die Tinten aus jener Zeit waren zum einen Galläpfelauszüge, keine Einzelkomponenten wie bei Schluttig und Neumann und zum anderen hatten die jede Menge Bindemittel. Schon die Galläpfelauszüge dicken die Tinten etwas ein, weil da nicht nur Tannine drinnen sind.

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Thomas

Thom

Re: Schreibfeder (Gänse Usw)

Beitrag von Thom » 18.07.2023 1:04

So, jetzt habe ich diesen Test nochmal wiederholt, mit einem ungefärbten Federkiel und ohne die Federspitze zu malträtieren. Dieselbe Tinte, Baujahr November 2019. Etwa ab der "64" habe ich den Schreibdruck etwas erhöht, da war noch allerhand Tinte im Federkiel.

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Re: Schreibfeder (Gänse Usw)

Beitrag von K15 » 18.07.2023 15:11

Danke, lieber Thomas! Damit ist dann klar, warum es unbedingt Gänsefedern sein müssen: Die anderen haben einen geringeren Kieldurchmesser. Viele Grüße Daniel

Thom

Re: Schreibfeder (Gänse Usw)

Beitrag von Thom » 18.07.2023 17:48

K15 hat geschrieben:
18.07.2023 15:11
Danke, lieber Thomas! Damit ist dann klar, warum es unbedingt Gänsefedern sein müssen: Die anderen haben einen geringeren Kieldurchmesser. ...
Keine Ursache, lieber Daniel! Als Zeichenfedern wurden auch Rabenfedern verwendet. Die Tinte sollte in Schreibhaltung ein bisschen im Federkiel bleiben, der überschüssige Teil läuft vorher raus. Wenn da gar nichts drinnen bleibt, ist die noch zu dünnflüssig. Ansonsten gilt die alte Ritterregel: "Wer einen Ritter blau bespritzt, bald selber in der Tinte sitzt!" (Mosaik, Heft 140, Seite 6, :) )

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Re: Schreibfeder (Gänse Usw)

Beitrag von K15 » 19.07.2023 13:05

Thom hat geschrieben:
17.07.2023 11:39
[...] Üblicherweise hat man die früher noch in heißem Sand gehärtet. [...]
Lieber Thomas, wie heiß müsste der Sand denn eigentlich sein? Über 100 Grad, nehme ich an, sonst hätten unsere Vorfahren die Gänsekiele einfach in den Tee getunkt :D Einfach einen kleinen Topf mit Sand auf dem holzgefeuerten Küchenofen stehen lassen?

Viele Grüße Daniel

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