Schreiben mit Tauchfedern im Alltag

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Böser Vater
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Re: Schreiben mit Tauchfedern im Alltag

Beitrag von Böser Vater »

Danke für deine ausführliche Antwort, Martin! Das hilft mir schon mal sehr. Dann werde ich also einen Schreibwarenladen aufsuchen und mir so einen Halter und ein, zwei Redisfedern besorgen.
Beste Grüße --- Hans
SpurAufPapier
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Re: Schreiben mit Tauchfedern im Alltag

Beitrag von SpurAufPapier »

Böser Vater hat geschrieben:
29.09.2021 13:04
einen einzelnen Tintenstrich für eine Chromatographie
Für einen einzelnen Strich würde ich etwas nehmen, was noch leichter zu reinigen ist als eine Tauchfeder - Zahnstocher oder Glasfeder (bei der Tauchfeder musst Du aufpassen, dass der Halter selbst nicht unter Wasser kommt, und dann gut nachtrocknen, damit sie nicht rostet, und die Glasfeder nur grob abspülen).
Böser Vater hat geschrieben:
29.09.2021 13:04
Aber die Auswahl an Federhaltern und vor allem Federn ist reichlich verwirrend.
Ich habe Kurznotizen mit einer Brause Steno gemacht (siehe ersten Beitrag dieses Fadens). Natürlich ist eine Redis zunächst einmal am einfachsten, aber sie hat normalerweise ein Reservoir, wenn Du es nicht abmachst, da bleibt ziemlich viel Tinte hängen und trocknet ein, oder Du hast noch mehr Aufwand mit Reinigen/Trocknen. Eine feine Pfannenfeder wäre vielleicht auch was.
Oder gleich eine Glasfeder?

P. S. Pfannenfeder = Kugelspitz
Grüße
Vikka

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Böser Vater
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Re: Schreiben mit Tauchfedern im Alltag

Beitrag von Böser Vater »

So, ich habe Martins und Vikkas Tips umgesetzt, so gut es ging und soweit es für meine Zwecke nötig war.

Den Tintenstrich für die Chromtographien ziehe ich seither mit Holzzahnstochern. Das reicht.

Im hiesigen Schreibwarenhandel waren leider keine Federhalter und nur noch ein Restbestand an Federn aufzufinden. An den Schulen scheint dergleichen nicht mehr benötigt zu werden. Immerhin hat besagter Restbestand und eine Umfrage nach Altbeständen in der Nachbarschaft zum Erwerb von einigen Bandzugfedern und zwei Redisfedern geführt, darunter die bisher von mir bevorzugte Heintze & Blanckertz 3/4 m/m. Zwei verschiedene Federhalter und drei weitere Federn (um damit Erfahrungen zu sammeln = herumzuspielen) habe ich dann bei Skriptorium in Basel bezogen: Soennecken 111 F (€ 0,5), Leonhardt "evonka" Hemisperical Point 516 F (€ 1,-) und Brause Cito-Fein (€ 2,-).

Schreiben kann ich mit allen zur Not, am besten geht es, wie Martin prophezeit hat, mit der Redis. Bei der war das obere Reservoir schon etwas ramponiert, daher habe ich es entfernt. Aber schon das untere reicht aus, um nach einmaligem Eintunken der Feder in ein Glas Pelikan 4001 Blauschwarz zweieinhalb DIN-A5-Seiten vollzuschreiben. Um nur schnell den Hersteller und Namen einer Tinte zu notieren, ist das etwas reichlich. Dafür funktioniert für mich am besten die Soennecken 111 F. Die lässt sich dann einfach mit einem Papiertaschentuch sauberwischen, so dass ich ohne auszuspülen mit der nächsten Tinte weitermachen kann.

Hier der Scan einer so entstandenen Probeseite, Rechtschreibfehler inbegriffen:
Tintennamen-Soennecken-111F.jpg
Tintennamen-Soennecken-111F.jpg (730.31 KiB) 2825 mal betrachtet
Unverständlich sind mir bisher die Gründe für die Preisspanne bei den Federn. Für mich hat die teuerste, die Brause, am schlechtesten funktioniert (bzw. ich bin dieser Feder am wenigsten gerecht geworden). Sie hat am Luftloch eine kleine Grube, hält also etwas mehr Tinte als die beiden anderen Spitzfedern, aber die Tinte fließt sehr spärlich aus der Feder, und ich habe noch nicht herausgefunden, wie ich das ändern kann.
Beste Grüße --- Hans
SpurAufPapier
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Re: Schreiben mit Tauchfedern im Alltag

Beitrag von SpurAufPapier »

Böser Vater hat geschrieben:
08.10.2021 7:07
An den Schulen scheint dergleichen nicht mehr benötigt zu werden.
Bei uns schon, allerdings natürlich nicht zum Schreiben, sondern für den Kunstunterricht der weiterführenden Schule. Das Zubehör gibt es im Dorfladen, aber die Auswahl der Federn ist sehr begrenzt.

Böser Vater hat geschrieben:
08.10.2021 7:07
. Die lässt sich dann einfach mit einem Papiertaschentuch sauberwischen, so dass ich ohne auszuspülen
Wenn Du nach dem Abwischen die Feder kurz ins Wasser tunkst und dann nachwischst, wirst Du merken, wie viel noch dran war. Bei einem Wechsel von einer sehr dunklen zu einer sehr hellen Tinte könnte die Farbe verfälscht werden. Zum Schreiben ist das egal, aber bei einem Tintentest würde ich es nicht machen.

Böser Vater hat geschrieben:
08.10.2021 7:07
aber die Tinte fließt sehr spärlich aus der Feder, und ich habe noch nicht herausgefunden, wie ich das ändern kann.
Vorausgesetzt, die Feder wird gut benetzt, muss sie vielleicht nur ein bisschen eingeschrieben werden.
Grüße
Vikka

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Böser Vater
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Re: Schreiben mit Tauchfedern im Alltag

Beitrag von Böser Vater »

SpurAufPapier hat geschrieben:
08.10.2021 7:29
Böser Vater hat geschrieben:
08.10.2021 7:07
. Die lässt sich dann einfach mit einem Papiertaschentuch sauberwischen, so dass ich ohne auszuspülen
Wenn Du nach dem Abwischen die Feder kurz ins Wasser tunkst und dann nachwischst, wirst Du merken, wie viel noch dran war. Bei einem Wechsel von einer sehr dunklen zu einer sehr hellen Tinte könnte die Farbe verfälscht werden. Zum Schreiben ist das egal, aber bei einem Tintentest würde ich es nicht machen.
Solange man nur zwei oder drei Worte schreibt und sofort abwischt, bleibt auf einer glatten Feder praktisch nichts zurück. Das habe ich inzwischen mehrmals mit deiner Wasserprobe überprüft. Nur wenn man den Halter mit in die Tinte getaucht hat, muss man zwischendurch mit Wasser säubern.

Ja, und Danke für die Tips und Hinweise!
Beste Grüße --- Hans
Thom

Re: Schreiben mit Tauchfedern im Alltag

Beitrag von Thom »

Böser Vater hat geschrieben:
08.10.2021 7:07
Unverständlich sind mir bisher die Gründe für die Preisspanne bei den Federn.
Das sind ganz unterschiedliche Federn, die Soennecken ist eine historische Feder, für die gibt es keinen "Herstellerpreis" mehr. Einige dieser alten Federn werden gelegentlich irgendwo gehypt, dann ziehen die Preise etwas an, liegen aber immernoch vergleichbar zu den aktuellen Federn. Bei letzteren spielt auch eine Rolle, ob sie aus Japan oder den USA kommen. Die Soennecken war noch günstig, die Cito halte ich für ein bisschen teuer, anbetrachts dass sie aus Iserlohn kommt.

V.G.
Thomas
Böser Vater
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Re: Schreiben mit Tauchfedern im Alltag

Beitrag von Böser Vater »

Dann werde ich mir mal ein paar davon auf Halde legen, denn irgendwann sind sie ja wohl weg.
Beste Grüße --- Hans
maggutefueller
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Re: Schreiben mit Tauchfedern im Alltag

Beitrag von maggutefueller »

Tip, damit man nicht zu tief eintunkt= sehr gut geeignet sind die Plastikeinsätze aus Sailor jentle 50ml Gläsern. stehen bloss nicht stabil, sonst perfekt, die Feder und nur die Feder mit Tinte zu benetzen. Ist man fertig, kann Resttinte wieder problemlos ins Tintenglas.

Tinte immer nur mit Zewa und Speichel entfernen. Geht perfekt und kein Wasser kommt in Ferrule
SpurAufPapier
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Re: Schreiben mit Tauchfedern im Alltag

Beitrag von SpurAufPapier »

maggutefueller hat geschrieben:
26.05.2022 16:28

Tinte immer nur mit Zewa und Speichel entfernen. Geht perfekt und kein Wasser kommt in Ferrule
Und beim nächsten Tunken ist der Speichel in der Tinte? Na ja...
Grüße
Vikka

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Re: Schreiben mit Tauchfedern im Alltag

Beitrag von maggutefueller »

Abwischen, trocknen. erhöht zudem die tintenhaftfähigkeit

wenn du safe sein willst, kippe die resttropfen aus dem sailorreservoire nich zurück ins glas
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Re: Schreiben mit Tauchfedern im Alltag

Beitrag von SpurAufPapier »

maggutefueller hat geschrieben:
26.05.2022 18:02
wenn du safe sein willst, kippe die resttropfen aus dem sailorreservoire nich zurück ins glas
Ich schlecke einfach die Feder nicht ab.
Man kann sie in ein separates Glas mit (demineralisiertem) Wasser tauchen oder nur das Papiertuch benetzen.
Grüße
Vikka

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Re: Schreiben mit Tauchfedern im Alltag

Beitrag von maggutefueller »

feder = kein eis

benetze das zewa

sofern wasserfüllstand nicht höher als federlänge es darf kein wasser an den halter kommen
Thom

Re: Schreiben mit Tauchfedern im Alltag

Beitrag von Thom »

maggutefueller hat geschrieben:
26.05.2022 16:28
... Tinte immer nur mit Zewa und Speichel entfernen. Geht perfekt und kein Wasser kommt in Ferrule
Was denkst Du denn, woraus Speichel besteht, aus Joghurt? :)

V.G.
Thomas
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