EMR

[Skribenion]

Hallo Leute,

auch wenn es schon fast ein Sakrileg scheint, so frage ich hier dennoch mal; ob hier wer Erfahrungen mit EMR-Technologien hinsichtlich Schrifterkennung hat.
Besonders interessieren mich die entsprechenden Apps und natürlich Eingabegeräte, also Stifte.
Es gibt nun auch einen von Kaweco, von Lamy sowieso.
Für die Arbeit fände ich das schon praktisch.


Vielen Dank im Voraus!

[DioSanto]

Ich finde es auch interessant, aber die Einschränkungen auf viel zu teuere Papiere ist ein No-Go für mich

[Thom]

Das ist ja hier immer wieder mal ein Thema und ich habe das alles durchprobiert. Man müsste mal klären, was man genau machen will. Ein Text kann man natürlich als Bilddatei speichern, aber wenn man den Text erkennen will, dann funktioniert das nicht bei einer Sauklaue, bei mir kamen da irgendwelche Zahlen raus, bei einer guten Handschrift wird es gehen. Bei längeren Texten hat bei mir Spracherkennung besser funktioniert, wenn man aber bevorzugt Zahlen und Formeln sowas schreibt, dann wäre die Texterkennung wieder besser. Ich verwende z.Zt. nichts davon, aber im Zweifelsfall würde ich wahrscheinlich eher die Spracherkennung nutzen.

V.G.
Thomas

[JulieParadise]

Ich finde es auch interessant, aber die Einschränkungen auf viel zu teuere Papiere ist ein No-Go für mich

Wacom hat 2016 das Wacom Slate (flaches Klemmbrett)/Folio (Schreibmappe) Smartpad (es gibt auch noch das Sketchpad) herausgebracht, bei denen man in für 3 Monate gratis, danach für 5 Euro pro Monat eine Schrifterkennung nutzen kann. Bei dieser Reihe kann man alle Papiere/Blöcke verwenden, solange nicht eine gewisse Dicke überschritten wird.

Ich habe seit fast 3 Jahren das Folio Smartpad und bin sehr zufrieden. Die Schrifterkennung hat ordentlich funktioniert, als ich sie ausprobiert habe (danach habe ich sie nicht mehr genutzt, weil ich das nicht brauchte), der proprietäre Stift mit den austauschbaren D2-Kugelschreiber-Minen schreibt schön, die Scan-Funktion tut, was sie soll und auch der Akku hält eine ganze Weile (8 Stunden reine Aufzeichnung? Lässt sich schwer ermitteln; ich lade es jedenfalls gefühlt selten auf).

Für mich ist besonders der Live Scan interessant, weil ich damit in Echtzeit Zeugs aufmalen kann, wenn ich in Videogesprächen Dinge erläutern will, also im Prinzip so, wie man eine Tafel oder auch Schmierzettel in Unterrichts- oder Gesprächssituationen verwendet. Das ist sicher eine sehr spezifische Anwendung, für die man vielleicht auch andere Mittel nutzen könnte, aber das Folio gab es mal sehr billig (30 €), sodass ich nicht lange überlegen musste und mir auch egal war, dass ich die Möglichkeiten kaum ausschöpfen würde.

Ab und an nutze ich es auch für digitale Einkaufszettel oder als Grundlage für digitale Zeichnungen für Videos oder Grußbotschaften, was nett ist, weil ich dafür nicht erst das Grafiktablet mit Display anschließen muss, das wir auch haben. Dass man direkt vor sich sieht, was man schreibt/zeichnet, finde ich angenehmer als bei normalen Zeichentablets, bei denen man nur am Monitor sieht, was die Hand malt. Das wäre sicher eine Gewohnheitssache, aber dafür nutze ich solche Dinge zu selten.

Schön ist auch, dass man unterwegs das Teil auch als unauffällige normale (oder vermeintlich normale) Schreibmappe mit dem Kuli und irgendeinem Block (max. 80 Seiten stark) nutzen kann.

Ab und zu gebe ich auch meine Notizen auf Papier an die Gesprächspartner weiter, weil ich selbst ja notfalls die digitale Fassung noch habe (hier könnte man sicher auch einfach ein Foto machen).

Also, ja, es ist sicher kein wahnsinnig dringend benötigtes Teil, aber ich verwende es doch gern, weil es sehr einfach in Betrieb zu nehmen ist, auch abseits eines Computers funktioniert, man das Geschriebene eben auch noch auf Papier hat, es sowohl mit meinem Handy als auch dem Laptop per Bluetooth funktioniert, die Exportfunktionen aus der App alles abdecken, was ich brauche und eben die Live-Funktion für meine Zwecke super ist.

Ich habe mal einen Kindle Scribe und ein Remarkable für je etwa eine Woche testen können, die haben mir nicht so zugesagt, weswegen ich für Notizen in eBooks die etwas hakelige Notizen-Funktion im Kindle ausreichend fand (um eine Stelle wiederzufinden oder eine kurze Anmerkung zu machen, reicht mir das), und das Remarkable war mir dann doch zu teuer und das Gefühl des Schreibens darauf zu ungewohnt.

[Skribenion]

Liebe Alle,

zunächst vielen Dank!
Ein paar von den Anbietern hatte ich noch nicht auf dem Schirm.
Konkret will ich das nur für die Arbeit nutzen. Ich arbeite projektbasiert und zumeist sind die Projekte in weitere Unterprojekte zergliedert. Es gibt viele Besprechungen und noch mehr Mails und andere Unterlagen.
Bei mir läuft es also auf viele Gesprächsnotizen und Zusammenfassungen großer Dateien heraus.
Diese mache ich bisher hauptsächlich handschriftlich, doch kann man die dann halt schlecht durchsuchen und auch nicht immer alle dabei haben.
Ich will quasi ein unendlich langes Blatt Papier (je Projekt bzw Unterprojekt) auf welches ich genauso mit einem EMR-Stift schreiben wie Daten aus Excel oder Word einfügen kann.
Bei meiner Schrift habe ich keine Bedenken. Man sagt mir oft, ich hätte eine tolle Damen-Handschrift.

Ich habe auch mal versucht alles mit dem PC zu machen, aber gerade bei Diskussionen und Verhandlungen will ich den Laptop nicht als Barriere zwischen mit und den anderen haben.

[JulieParadise]

Wenn Du es zum Berliner Pelikan Hub schaffst oder zum kleinen Treffen am Dienstag vor dem Hub, dann kann ich gern mal mein Wacom Folio mitbringen, evtl. auch mein Chromebook oder den Laptop, dann könntest Du mal probieren, ob der Export aus der InkSpace-App und/oder die Einbindung von Elementen aus Word oder Excel so funktionieren, wie Du Dir das vorstellst. Das ist zwar noch eine Weile hin, aber für ein Sommertreffen gab es ja leider kaum Rückmeldungen.

[Skribenion]

Hallo Sina,

dafür schonmal vielen Dank!

Ich muss mal schauen wie die Treffen gelegen sind. Bisher passten nur zwei in meinen Kalender und bei einem Stand ich dann vor der falschen Halle.

Von einem Sommertreffen habe ich hier noch gar nichts gelesen. Vermutlich untergegangen.

Das hat ja keine Eile bei mir. Wenn Pelikan meinen M600 endlich hinbekommt, werde ich vermutlich auch erstmal wieder viel handschriftlich machen.

Danke!

[Thom]

... Bei meiner Schrift habe ich keine Bedenken. Man sagt mir oft, ich hätte eine tolle Damen-Handschrift.

Tolle Damen haben nicht automatisch eine gute Handschrift, ich würde es aber mal testen. Wenn ich das bei mir alles noch korrigiert hätte, dann hätte ich auch gleich tippen können.

V.G.
Thomas

[JulieParadise]

(... falls es René/Skribenion noch interessiert)

Liebe Alle,

zunächst vielen Dank!
Ein paar von den Anbietern hatte ich noch nicht auf dem Schirm.
Konkret will ich das nur für die Arbeit nutzen. Ich arbeite projektbasiert und zumeist sind die Projekte in weitere Unterprojekte zergliedert. Es gibt viele Besprechungen und noch mehr Mails und andere Unterlagen.
Bei mir läuft es also auf viele Gesprächsnotizen und Zusammenfassungen großer Dateien heraus.
Diese mache ich bisher hauptsächlich handschriftlich, doch kann man die dann halt schlecht durchsuchen und auch nicht immer alle dabei haben.
Ich will quasi ein unendlich langes Blatt Papier (je Projekt bzw Unterprojekt) auf welches ich genauso mit einem EMR-Stift schreiben wie Daten aus Excel oder Word einfügen kann.
Bei meiner Schrift habe ich keine Bedenken. Man sagt mir oft, ich hätte eine tolle Damen-Handschrift.

Ich habe auch mal versucht alles mit dem PC zu machen, aber gerade bei Diskussionen und Verhandlungen will ich den Laptop nicht als Barriere zwischen mit und den anderen haben.

Nachtrag zum Thema Handschrift: Die Wacom App Wacom Notes (für iOS, Android-Geräte und Windows mit allen möglichen Eingabegeräten/-stiften mit EMR und auf TouchPads) hat eine recht brauchbare Handschriftenerkennung, die noch besser funktioniert als die von OneNote.

Mit den Wacom-Apps InkSpace, Notes und Bamboo Paper, die cloud-basiert sind, ist es auch kein Problem, sie am Smartphone und/oder am PC (mit Eingabe über die Tastatur oder Display-Grafik-Tablet oder Zeichenbrett) abwechselnd zu nutzen und es gibt zahlreiche Möglichkeiten für den Export. Vielleicht passt das ja für Dich.

(Ich habe mich gestern am Abend nochmal damit befasst, weil ich Zettelkram der letzten Wochen durchsortiert und Unterrichtsmaterialien vorbereitet habe und gleichzeitig gucken wollte, welches der Geräte, die hier herumfliegen, ich einer Freundin weitergeben möchte.)

[BWV211]

Hallo René,

hast Du inzwischen eine Lösung gefunden?

Meine Anforderungen waren ähnlich wie Deine: In unserem Unternehmen sind wir an das M365-Ökosystem gebunden, so dass wir in Projekten (und deren Teilprojekten) intensiv mit MS Teams arbeiten. Bei persönlichen Meetings empfinde ich es aber teils als unhöflich, dauernd hinter dem aufgeklappten Bildschirm Texte klappernd über die Tastatur einzugeben. Daher war meine Wunschvorstellung, das handschriftlich zu machen, und ebenso für weitere Notizen, die ich dann mit Teams synchronisieren wollte.

Ich habe es zuerst mit meinem Arbeitsrechner versucht: Das ist ein Thinkpad Convertible, bei dem sich der Bildschirm umklappen und als Tablet mit Stift nutzen lässt. (Der funktioniert zwar mit AES, doch ich vermute, du hattest „EMR" nur als Platzhalter für verschiedene Technologien gesetzt.) Die Schrifterkennung funktionierte ganz okay, doch ich empfand die Markierung des handschriftlichen Textes per Lasso und die Nachbearbeitung etwas aufwendig. An die das Schreiben mit dem dünnen integrierten Stifte auf der glatten Oberfläche konnte ich mich nicht gewöhnen.

Auf dem iPad mit einem Logitech Crayon (APC Technologie) mit der iPadOS „Kritzeln“-Funktion läuft die Umwandlung deutlich unkomplizierter, doch das Schreiben empfand ich noch immer nicht besonders angenehm. Und auch das verlangt Nacharbeit, um die Erkennung meiner Krakelei (die bei der glatten Oberfläche noch stärker als sonst ausgeprägt ist), auszubessern. Mit aufgerauten Folien, wie von Paperlike, lässt sich das Schreibgefühl jedoch deutlich verbessern.

Ich habe es auch auf einem Android Tablet (diesmal wirklich mit EMR) ausprobiert, doch das war ein Rückschritt gegenüber dem iPad.

Zwischenzeitlich hatte ich überlegt, ein Android Tablet mit wie die von Boox oder das Lenovo SmartPaper anzuschaffen. Doch letztendlich habe ich festgestellt, dass die im Zusammenhang mit OneNote immer noch viel umständlicher zu bedienen sind, als ein Notizbuch, dass ich nur aufzuklappen brauche.

Daher bin ich beim Remarkable 2 gelandet: Das Schreibgefühl ist sehr angenehm und der Lamy AL-Star EMR, den ich damit nutze, liegt gewohnt gut in er Hand. (Hier zwei Tips: Unbedingt die Remarkable Nibs nutzen: Die von Lamy funktionieren auf dem Gerät bescheiden. Und es gibt einen Hack, mit dem man die Taste auf dem Griff für die Radierfunktion nutzen kann). OCR funktioniert, nutze ich aber kaum. Damit bin ich sehr zufrieden, allerdings ist das auch viel Geld und der Mehrwert gegenüber Papier & Tinte zugegebenermaßen überschaubar. Zumindest habe ich eine Kopie meiner Inhalte immer auf dem Handy greifbar, wenn ich das Gerät gerade nicht dabei habe. Mit dem Remarkable lassen sich jedoch einige Deiner Anforderungen (wie die Einbindung von Excel-Inhalten) nicht oder nur sehr umständlich umsetzen.

Die von Sina genannten Wacom-Geräte hatte ich komischerweise gar nicht auf dem Schirm. Klingen auch interessant, doch ich bleibe erst einmal beim Remarkable. Der war teuer genug.

Da Du nach Stiften gefragt hast: 2015 hat Montblanc EMR-Stifte herausgebracht: Als Pix (275 €) und Starwalker (420 €). Die sind aber schon länger nicht mehr im Markt.

Viel Erfolg bei der weiteren Suche!

VG
Greg