Duofold mit langsamem Tintenleiter

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Norika
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Re: Duofold mit langsamem Tintenleiter

Beitrag von Norika »

So, hier wie versprochen Bilder des Füllers
Bild
und der "Ace of Spades" Feder
Bild

Auf dem Foto sieht man es leider nicht aber in der Sonne funkelt und leuchtet dieser Füller wie ein Jaspis, dem er farblich exakt nachempfunden wurde. Siehe hier:
http://2.bp.blogspot.com/-AM6QrXUMr1g/T ... jaspis.jpg
und hier:
http://www.bookofgems.com/wp-content/up ... jasper.jpg

Ich finde diese Melange aus unterschiedlichen Rottönen und das kräftige Leuchten wunderschön. Dagegen wirkt ein Big Red geradezu öde langweilig.
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YETI
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Re: Duofold mit langsamem Tintenleiter

Beitrag von YETI »

Ja, der würde mir auch gefallen. Und dann als Tinte die Ancient Copper von Diamine, das würde perfekt passen. :D

Neidische Grüße

Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
Norika
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Re: Duofold mit langsamem Tintenleiter

Beitrag von Norika »

Mein Favorit wäre die Diamine Meadow, so als Komplementärfarbe schön kontrastierend.

Liebe Grüße,
Norika
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YETI
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Re: Duofold mit langsamem Tintenleiter

Beitrag von YETI »

Das geht natürlich auch.

Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
Christof
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Re: Duofold mit langsamem Tintenleiter

Beitrag von Christof »

Hallo,

vor ein paar Tagen habe ich in der Bucht einen wunderschönen Duafold Centennial ersteigert. Eigentlich mache ich das seit längerem nicht mehr, aber diesen musste ich einfach haben.
In der Beschreibung stand etwas von Sammlungsauflösung und DUALTONE M Feder.
Ich war bisher eigentlich eher der Pelikan Fraktion zugetan, aber solch schöne Schäfte ... naja.

Nun ja, DUALTONE M Feder sagt mir jedenfalls nichts, meiner Meinung nach ist es eine scharf geschliffene schmale Italic die sehr gut schreibt.

Nach einer gründlichen Reinugung incl. Ultraschallbad habe ich den Centennial zuerst mit Iroshisuko Asa Gao mit dem beiliegenden Konverter betankt.
Nach etwa einer Seite wurde der Tintenfluss immer schwächer bis er dann komplett aussetzte. Im Konverter war kein Verbrauch festzustellen.
Darauf habe ich eine schwarze Parker Patrone entleert, gründlich gereinigt und mittels Spritze mit R&K blue mare ca. 2/3 aufgefüllt. Die blue mare sprudelt in meinen M 800 nur so aufs Papier, mit dem Duofold ist es eher ein klägliches Rinnsal.
So wie der Füller aussieht wurde nie wirklich mit ihm geschrieben, er ist praktisch neu.

Nun meine Frage an die Duofold Kenner:
Glaubt ihr, wird sich das von selber bessern?

Wenn nein was habt ihr für Vorschläge?

Wenn die Feder nicht soooo gut wäre und der Korpus nicht sooo schön würde ich ihn morgen schon verkaufen. Aber dieses Baby muss perfekt werden, das wird mein Füller für die Zeit bis zur Pension.

Noch einen schönen Abend,
Christof
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Killerturnschuh
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Re: Duofold mit langsamem Tintenleiter

Beitrag von Killerturnschuh »

Nein, das wird sich nicht von selbst bessern. 8)
Du hast zwei Möglichkeiten, entweder du löst das Problem selbst, oder du schickst den Füller zum Service.

Wenn du hier im Forum einmal etwas stöberst wirst du sehen dass dieses Problem bei älteren Duofold Modellen ganz gerne auftritt, aber meist sehr einfach zu lösen ist. Du brauchst eine Lupe, eine Rasierklinge und einen Korken.
Die Parker Duofold Tintenleiter sind gegossen. Leider sind sie häufig nicht sorgfältig entgratet. Die kleinen Plastikpartikel kannst du unter der Lupe gut sehen und vorsichtig mit der Rasierklinge entfernen. Um dich vor Schnitten zu schützen macht es Sinn die Rasierklinge auf einen Korken zu setzen.
Salve

Angi

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Christof
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Re: Duofold mit langsamem Tintenleiter

Beitrag von Christof »

Hallo Angi,

erstmals vielen Dank für deine Antwort.

Da mir Parker bisher nur von den ganz billigen Frontier die ich manchmal unterwegs nütze bekannt war, habe ich von dem Problem auch erst nach dem Kauf und beim stöbern in der Parker Fraktion gelesen.
Meine beiden Frontiers schreiben übrigens für 10€ Füller ganz hervorragend.

Allerdings tröstet mich dein Beitrag doch ganz erheblich. Ich glaubte schon aus den anderen Beiträgen zu entnehmen, daß das Tintenflussproblem konstruktionsbedingt ist und man selber nichts machen kann.

Könntest du bitte einem technisch nicht ganz Ungeschickten erklären, wie du das genau machst; vor allem wie der Tintenleiter entfernt und wieder eingesetzt wird?

Mir ist vor Jahren bei einem Frontier EG Tinte eingetrocknet. Ein beherzter Griff und der Tintenleiter war heraus, dann mit einer Rasierklinge die Verstopfungen entfernt, ins Ultraschallbad und alles war wieder gut.

Wenn das hier auch so wäre ...

Schöne Grüße aus Österreich,

Christoph
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Killerturnschuh
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Re: Duofold mit langsamem Tintenleiter

Beitrag von Killerturnschuh »

Hi Christoph,

keine Bange, man wächst mit den Aufgaben. :wink:
Die Federn und Tintenleiter bei dem Duofold sind gesteckt. Du kannst beides einfach herausziehen. Danach sieh dir einfach mal den Tintenleiter unter der Lupe an. Kleine Plastikklümpchen die an den "Lamellen" des Tintenleiters hängen haben dort nichts verloren, sollten also vorsichtig entfernt werden. Fahr auch einmal, ohne Druck den Tintenleiter mit der Kante der Rasierklinge entlang um zu sehen ob dort vielleicht auch Platikrückstände sind die den Tintenfluß beeinträchtigen. Hinterher vorsichtich mit der Zahnbürste über den Tintenleiter gehen und gut ausspülen. Tintenleiter und Feder wieder einsetzen, und der Tintenfluß sollte danach gleichbleibend laufen.
Salve

Angi

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Christof
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Re: Duofold mit langsamem Tintenleiter

Beitrag von Christof »

Hi Angi,

vielen vielen Dank,

ich habe es genauso gemacht wie du gesagt hast, es waren in der Tat mit der Lupe winzige Partikel an den Lamellen zu erkennen.
Allerdings glaube ich, daß das durchziehen der Rasierklinge (=0,1mm) den Erfolg gebracht hat.
Beim ersten "Schub" ging das recht stramm, bei den nachfolgenden dann wie von selbst. Da war mit Sicherheit ein Grat oder Span der der Tinte den Weg versperrt hatte.

Mittlerweile habe ich eine A4 Seite vollgeschrieben, dabei 3x die Patrone gewechselt, nach etwa 3 Zeilen hat die Feder den neuen Farbton schon geschrieben. Der ultimative Beweis daß mein Problem gelöst ist.

Jetzt schreibt diese wundervolle schmale, ich schätze mal 0,8 bis 1,0mm Italic ganz wunderbar nicht zu trocken und nicht zu nass. Sie muss sich vor ihren Brüderchen mit dem Schnabelclip absolut nicht verstecken.

Nochmals vielen Dank Angi

Liebe Grüße,
Christoph
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Killerturnschuh
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Re: Duofold mit langsamem Tintenleiter

Beitrag von Killerturnschuh »

Hallo Christoph,

freut mich dass ich dir weiterhelfen konnte. :D Viel Freude mit deinem Parker. Eine gute Duofold Feder braucht sich ohnehin vor nichts und niemand verstecken.
Salve

Angi

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Quast
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Re: Duofold mit langsamem Tintenleiter

Beitrag von Quast »

Das habe ich ja jetzt mit Spannunng verfolgt. Werde meine älteren Duofolds aus den 80er und 90ern mal checken. :D
Melmac
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Re: Duofold mit langsamem Tintenleiter

Beitrag von Melmac »

Grüß euch Freunde der Feder,

auch bei meinem Duofold International aus den 90er war der Tintenfluss sehr trocken. Auch der Strich sah sehr ausgefranst aus.
Es handelt sich hier um eine 18ct. M-Feder.

Da der Korpus wunderschön ist (Lapis Lazulli), zumal in einem hervorragenden Zustand, musste der Ursache auf den Grund gegangen werden.

Inspiriert durch einen weiter oben angeführten Beitrag, dass die Federeinheit gesteckt ist, wurde die Feder mit dem Tintenleiter nach einigen Einweichen vorsichtig nach vorne herausgezogen, wobei ganz leicht nach rechts und links gedreht wurde.
Zum Vorschein kam folgendes:
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IMG_1022.JPG (27.44 KiB) 7402 mal betrachtet
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IMG_1024.JPG (21.33 KiB) 7402 mal betrachtet
Wie wir sehen, sammelte sich im oberen Teil und unteren Teil der Feder jeweils jede Menge Tinte, die augenscheinlich nicht so richtig nach vorne fließen wollte.
Bei genauer Betrachtung des Tintenleiters wurde festgestellt, dass bei dem kleinen Quadrat, wo die Feder auf dem Tintenleiter aufgelegt wird, so gut wie kein Spalt vorhanden ist, der die Tinte nach vorne zum Korn transportiert. Es sieht nicht sauber geschnitten aus.
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IMG_1026.JPG (23.1 KiB) 7402 mal betrachtet
Hier wurde jetzt vorsichtig mit einem Rasiermesser vom Ansatz des Stiftes vom Tintenleiter bis vorne zur Spitzte mit einem Rasiermesser der Tintenleiter nachgeschnitten. Ein besonderer Augenmerk wurde hierbei auf das »Quadrat« des Tintenleiters gelegt, der mehrmals nachgeschnitten wurde.
Vorsicht: Der Tintenleiter ist sehr hart, da kann schnell abgerutscht werden.
IMG_1029.JPG
IMG_1029.JPG (23.43 KiB) 7402 mal betrachtet
Nach einem anschließenden Ultraschallbad und dem Zusammenbau schreibt er jetzt wunderbar :D .

Es ist ein schön gleichmäßiger Strich, der nicht mehr ausfranst und die Tinte läuft prima. So macht das Schreiben Spaß.

Viele Grüße
Peter
Christof
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Re: Duofold mit langsamem Tintenleiter

Beitrag von Christof »

Hallo Peter,

wie weiter oben geschrieben, hatte ich genau dasselbe Problem.

Ich hatte das Glück in GB noch den passenden Kugelschreiber zu finden und jetzt sind die beiden meine ständigen Begleiter.
Der Kugelschreiberclip war zwar bei der Ankunft etwas verbogen, aber auch das ließ sich relativ einfach beheben.

Bezüglich des verengten Schlitzes habe ich die Vermutung daß sich im Laufe der Zeit die Weichmacher des Kunststoffes verflüchtigt haben, was in weiterer Folge zur Verhärtung und Deformierung geführt hat.

Aufgrund des Erfolges mit dem Duofold habe ich einen älteren NOS Tropen Füllhalter auf dieselbe Art funktionsfähig gemacht.
Vielleicht kann ein Kunststofftechniker der hier mitliest das genauer erklären.

LG
Christof
Melmac
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Re: Duofold mit langsamem Tintenleiter

Beitrag von Melmac »

Hi Christof,

ein interessanter Aspekt betreffend des Weichmachers von dem Tintenleiter. Nicht nur, dass der Tintenleiter im Laufe der Jahre aushärtet, vielleicht zieht er sich sogar ein wenig zusammen und verengt dadurch den Laufkanal der Tinte.

So einen harten Tintenleiter hatte ich jedenfalls im Laufe der Jahre noch nicht in der Hand.

Viele Grüße
Peter
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Re: Duofold mit langsamem Tintenleiter

Beitrag von n/a »

Melmac hat geschrieben: Wie wir sehen, sammelte sich im oberen Teil und unteren Teil der Feder jeweils jede Menge Tinte, die augenscheinlich nicht so richtig nach vorne fließen wollte.....Es ist ein schön gleichmäßiger Strich, der nicht mehr ausfranst und die Tinte läuft prima. So macht das Schreiben Spaß....
Wenn ich solche Berichte lesen, kann ich nur mit den Kopf schütteln. Mal ganz ehrlich, ist das nicht unmöglich, dass man bei solch hochwertigen Schreibgeräten von Herstellen mit Namen auch noch selber "Hand anlegen" muss, damit der Zweck des Schreibgerätes erfüllt wird? Davon mal abgesehen, ist der Duofold kein Füller für 2,00 Euro......
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