Sonnet: Feder schreibt schlecht

[pspfreak]

Hallo zusammen,
ich bin neu hier und bringe – wie es sich gehört – ein Problem mit. Ich schreibe zwar schon länger mit Füllfederhalter, aber auch nur als Anwender, nicht als Profi.
Mein Parker Sonnet schreibt schlecht. Es handelt sich um die 23k vergoldete Stahlfeder. Das Problem drückt sich darin aus, dass die Feder sehr schlecht anschreibt. Sobald er läuft, läuft er sehr gut. Aber manchmal will er halt nicht wirklich.
Zur Lösung des Problems ist mir aufgefallen, dass er mit der verdünnten Tinte nach der Reinigung (als quasi mit Wasser "verunreinigt") sehr gut schreibt, aber die Tinte natürlich ausgeblichen ist.
Meine Frage ist nun: Gibt es eventuell Tintenpatronen zum vernünftigen Preis, die eine flüssigere Tinte nutzen als Parker selbst oder Lamy? Und hab ich gute Chancen mit einer neuen Feder eine bessere zu erwischen? Mir gefällt der Sonnet sehr gut, er liegt auch sehr gut in der Hand, aber wenn er halt nicht schreibt, kann ich gleich einen billigen Kugelschreiber von der letzten Messe/Firmenbesuch etc. nehmen.

[Cepasaccus]

Hallo pspfreak,
das Problem koennte die Federspitze sein. Wenn da was nicht passt kann es zu einer Anschreibschwaeche kommen. Wenn Du eine gute Lupe (10x bis 20x) oder ein nicht zu starkes Mikroskop hast, dann schau Dir doch mal die Spitze an. In der unteren Mitte dieser Seite http://dirck.delint.ca/beta/?page_id=559 ist eine Zeichnung die einen Babypo darstellt. So wie links sollte der Spalt an der Spitze nicht aussehen, weil dann die Feder keine Tinte auf's Papier bringt. So etwas entsteht durch viel Schreiben, wenn die Feder mal so mal so hingedreht wird. Es kann auch sein, dass die Spitze nicht parallel ausgerichtet ist. Man kann das alles hinbiegen und hinschleifen, aber vielleicht ist so eine Sonnet-Feder guenstig austauschbar?
Cepasaccus

[pspfreak]

Danke für die schnelle Antwort. Die Austauschfeder kostet mindestens 30 Euro, was ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht bereit wäre zu zahlen. Mit Garantie auf die Feder ist nichts mehr, die ist mir nämlich runter gefallen, die Feder konnte ich gerade biegen, das Problem blieb aber (war vorher schon da, der Füller ist fabrikneu). Aber was ich in dem Fall probieren werde, ist einfach die Feder ein wenig abzuschleifen. Gibt's da eine Empfehlung für Schleifpapier oder nimmt man da andere Methoden?

[stefan-w-]

hallo,

ich meine mich zu erinnern, dass ich mal wo gelesen haben, dass es bei den sonnets des öfteren zu anschreibeproblemen kommt. dies daher, weil die tinte bei längerer nichtbenutzung (das kann auch nur ein paar tage sein) eintrocknet.
du hast ja geschildert, dass er gut schreibt wenn er mal schreibt - das würde zu diesem bild passen.
ich an deiner stelle würde es vielleicht wirklich mal mit einer anderen tinte probieren. die pelikan 4001er z.b. sind sehr zuverlässig und langjährig erprobt. diese müsstest du allerdings entweder in die patrone füllen (mittels spritze oder schmaler pipette (gibts z.b. bei boesner) oder einfacher noch mit einem konverter, den kannst du dann direkt aus dem tintenfass betanken.

wichtig wäre nur, den füllhalter vor dem tintenwechsel mal ordentlich zu spülen und ihn über nacht in einem wasserglas stehen zu lassen (das griffstück genügt hierzu).

aber natürlich wäre auch die erklärung von cepasaccus eine mögliche...

[Cepasaccus]

Ein Zitat aus dem Pen-Wiki (http://www.penexchange.de/pen-wiki/inde ... ntenleiter):
"Zum Schleifen benutze ich MicroMesh Pads, alternativ auch MicroMesh Schleifpapier, das letztere bietet sich an, wenn man eine Feder vom Babypopo befreien möchte oder eine Kugelfeder planschleift. Man kann es gut in schmale Streifen schneiden, die man auf Preßspan klebt, dann hat man eine schön plane Unterlage. Für Federn reichen meist die Körnungen 4000/6000/8000/12000 aus."

Es bietet sich auch noch ein Arkansas-Schleifstein an. Bevor Du aber da herumschleifst solltest Du Dir erst mal noch die Federspitze ansehen, ob die wirklich ordentlich ausgerichtet ist.

Cepasaccus

[pelikaniac]

Tipp 1: Das auswaschbare Blau von Parker lQuink läuft besser als die restlichen Farben. Es gibt auch ein permanentes Blau das viel schlechter läuft und das Schwarz ist in den meisten Sonnets eine Katastrophe.
Tipp 2: Die kurzen Parker Quink Patronen mit obigen Blau laufen besser.
Tipp 3: Der mitgelieferte Konverter und z.B. Diamine Tinten lösen das Problem.
Tipp 4: Watermann Tinten sind noch fließfreudiger.
Tipp 5: Die Goldfedern sind besser im Anschreibverhalten.
Tipp 6: Wenn es nur um das Design geht --> Baoer 388, sieht identisch aus, schreibt mit den "normalen" Pelikan-Patronen, ist billig,
Alles in allem sind die Sonnets gute Arbeitspferde, sie wollen aber ständig geschrieben werden und nicht wochenlang herumliegen. In der neueren, dritten Serie der Sonnets sind die Probleme mit dem Anschreiben eigentlich gut gelöst. Wenn Du allerdings die Feder verbogen hast und selbst gerichtet dann empfehle ich doch eher eine Austauschfeder, und dann obige Maßnahmen und zusätzlich vor dem ersten Schreiben: Mehrmaliges Spülen mit lauwarmem Wasser, die Federeinheit über Nacht in in einen Behälter mit Tinten legen und erst danach das erste Mal anschreiben.
Gruß,
der Jörg der diverse Sonnets gerne nutzt.

[pspfreak]

Vielen Dank für alle Tipps bis hierhin. Ich werde mir wohl eine Austauschfeder besorgen. Die jetzige M ist mir auch ein wenig zu breit.

[pelikaniac]

Schau mal auf die Seite martiniauctions.com un suche dort nach Sonnet. Da sind einige Federn im Angebot, auch 18Kt goldene zum Aufwerten Deines Sonnet.
Gruß,
der Jörg

[pspfreak]

Kleiner Nachtrag hierzu:
Habe mir eine neue Feder bei Amazon bestellt (diesmal in Breite F, was mir viel besser gefällt). Diese kam heute an und ich habe sie gleich ausprobiert. Sie hat sofort und ohne Murren angeschrieben und wird mich dann wohl mindestens für die nächsten zehn Jahre begleiten.