Bitte um Rat Reparatur Parker 51

[scriptor]

Hallo zusammen!

Ich bin neu im Forum und bitte um Rat, ob und wie man einen Parker 51 reparieren kann.
Ich selber bin (noch) kein Sammler, kann lediglich zwei Füller mein eigen nennen, darunter einen Parker Vector. Nun bräuchte ich den Rat der Profis.

Mir ist ein Parker 51 als Erbstück in die Hände gefallen.
Wenn ich das richtig recherchiert habe, dann müsste es sich um einen Parker 51 aerometric in schwarz handeln. Sofern ich die englischen Angaben im Internet richtig verstanden habe, müsste "meine Version" irgendwann zwischen 1952-1957 produziert worden sein.

Ich weiß nicht, wann er zuletzt benutzt worden ist, ich vermute vor ca. 5 Jahren oder mehr.
Meines Erachtens ist die Feder durch jahrzehntelanges Schreiben verbogen und die Spitze der "Federschale" bzw. das Gehäuse vorne (ich kenne den Fachbegriff nicht) abgebrochen.

Dazu habe ich nun einige Fragen:
1)
Ich habe zwei Fachgeschäfte aufgesucht. Im einen bestand man darauf, den Füller bei Parker einzuschicken und einen Kostenvoranschlag abzuwarten, im anderen sagte man mir, das wäre vergebens, Parker würde solch alte Füller nicht mehr reparieren. Was tun? Habt Ihr Erfahrungen?

2)
Woher könnte man eine neue Feder bekommen? Und wenn ja, welche sollte ich nehmen und kann man den Austausch selber vornehmen?

3)
Wie viel darf eine Reparatur, falls man sie bei Parker oder woanders durchführen lässt, kosten bzw. ab wann wird es unseriös?

4)
Wie gesagt, die Spitze der "Federschale" bzw. das Gehäuse vorne (ich kenne den Fachbegriff nicht) ist abgebrochen. Ich sehe das nicht als dramatisch an, da ich diesen Füller nicht verkaufen möchte, sondern mit ihm schreiben will. Sollte man das Stück trotzdem ersetzten? Wie teuer ist sowas bzw. lohnt sich das? Sollte man das aufgrund einer Werterhaltung bzw. -steigerung dennoch tun?

5)
Sollte die Reparatur gelingen, würde ich gerne schwarze Tinte nutzen. Soll man dazu Parker Quink schwarz nehmen oder kann man andere Tinten verwenden (schlechter Tintenfluß)?

Über eine Antwort würde ich mich freuen, da ich nicht recht weiß, wie ich weiter vorgehen soll.

Grüße

[Zollinger]

Solche Füller gibt's auf Ebay ab €50 zu haben. Mehr darf eine Restauration also demnach nicht kosten. Könnte eng werden...
Du könntest Dir ein Exemplar mit defekter oder verbeulter Kappe suchen. Das könnte günstiger sein.
Die Restauration ansonsten ist einfach: Reinigen und Zusammenbauen!
Z.

[scriptor]

Hallo!

Zollinger, ich danke für Deinen Rat und werde ihn "einfach: Reinigen und Zusammenbauen".

Da ich eine emotionale Bindung zu dem Füllhalter habe (Erbstück), möchte ich Ihn wieder in Gang bringen, um damit schreiben zu können. Sprich: er soll auf jeden Fall repariert werden.
Ich habe mich in den letzten Wochen etwas eingelesen und werde mir in Zukunft mit Sicherheit weitere Füllhalter zulegen, aber hier meinen Versuch der Reparatur dokumentieren, falls jemand in der gleichen (ö.ä.) Lage sein sollte.

Sollte das hier jemand lesen, der mir weitere Tipps & Tricks geben kann oder mich vor kapitalen Fehlern bewahren möchte, dem wäre ich dankbar!

Hier also was ich bislang getan habe und wie ich weiter vorgehen werde:
In erster Linie habe ich den Füllhalter weiter zerlegt, wie das Foto zeigt. Zu meiner Überraschung fehlt die "breather tube", werde ich also nachkaufen müssen (habe Preise um 8-10€ auf irgendwelchen englischen Seiten gefunden). Alles ist mit warmen Wasser durchgespült worden. Collector, feed und sac assembly dann drei mal im wamren Wasserbad bei 70°C gewesen. Der collector weist immer noch Spuren von Tinte auf, wie man vielleicht erkennen kann. Mir ist es nicht gelungen den Tintensack aus dem Gehäuse herauszuholen, was hoffentlich nach einem Ultraschallbad möglich ist.

Ich habe an verschiedenen Stellen gelesen und auf youtube gesehen, dass so ein Bad mit Ultraschall sehr gute Ergebnisse bringen soll. Solche Teile soll es angeblich bereits ab 50,- geben, ich möchte mir aber keines anschaffen. Ich war schon nah dran einen Optiker zu fragen, da die solche Geräte haben, aber ein Freund von mir hat so ein (professionelles) Teil in der Firma stehen. Da fliegen jetzt nib, feed, collector und sac assembly rein und wenn ich schon mal beim Reinigen bin: zudem nib und feed eines Vectors und Frontiers (nichts Bewegendes, ich weiß) und eines chinesischen Parker-Fakes, was mein Großvater wahrlich nicht wissen konnte und auch nicht gezahlt hat. Die Ähnlichkeit ist m.E. jedoch stark. Dieser hat eine teilvergoldete(?) nib, die allerdings leichte Abschürfungen aufweist - sprich die Farbe geht ab. Habe irgendwo aufgeschnappt, dass ein Ultraschallbad dazu führen kann, dass diese "vergoldung" verschwindet, was ich mir ehrlich gesagt erhoffe, damit die nib einheitlich aussieht. Dieser Füllhalter ist mein Experimentierobjekt, da er zusätzlich kratzt und ich an ihm ausprobieren will die nib zu schleifen. Was den 51er angeht erhoffe ich mir, dass der collector deutlich sauberer wird und ich den Tintensack aus der sac assembly herausholen kann, um zu kontrollieren in welchem Zustand er sich befindet. Ich werde berichten, wie es ausgegangen ist.

Bleibt immer noch das Rätsel, wie ich an eine nib in F komme...

Freundliche Grüße
scriptor

PS: Für einen Sammler, der mehrere Füllhalter >200,- hat klingt das wahrscheinlich nach Horror...

[Zollinger]

Horror? Nein, wohl eher tägliches Brot.

Deine Feder sieht irgendwie falsch aus, heisst: ist keine P "51" Feder. Das ist wahrscheinlich auch der Grund weshalb es die Spitze des Griffstücks abgesprengt hat.

Ersatzfedern sind keine Seltenheit. Die findest Du auf ebay oder Händlerseiten wie z.B. fivestarpens.com oder Mauricio Aguilars Seite. Ein Ersatzgriffstück findest Du vielleicht auch, z.B. von Ariel Kullock, der baut die Dinger neu.

Der Kollektor muss übrigens nicht komplett sauber sein, leichte Verfärbungen sind kein Problem.

Z.

[Zollinger]

Hier noch ein Bild, wie die Feder aussehen sollte:



PS: Wenn bei Dir das Luftröhrchen fehlt, musst Du genau schauen welchen Durchmesser die Bohrung am Ende des Tintenleiters hat. Es gab nämlich welche aus Silber (sehr dünn) und solche aus Kunststoff (etwas dicker).

Z.

[Zollinger]

Solche Füller gibt's auf Ebay ab €50 zu haben. Mehr darf eine Restauration also demnach nicht kosten. Könnte eng werden...
Du könntest Dir ein Exemplar mit defekter oder verbeulter Kappe suchen. Das könnte günstiger sein.
Die Restauration ansonsten ist einfach: Reinigen und Zusammenbauen!
Z.

Grad jetzt hat's ein ausgezeichnet schönes Exemplar im Tausch-Forum:
http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... 51&t=12085
Oh Wunder, der Füller kostet €50!

Z.

[scriptor]

Stand der Dinge nach dem Ultraschallbad:

Der Frontier glänzt und schreibt wieder.

Beim Vector ist es mir nach dem Ultraschallbad (Anm. mit destilliertem Wasser 60°C, 2x 5min) endlich gelungen Feder und feed rauszuholen, um sie zu zu reinigen. Allerdings wechselte der schwarze Kunststoff vorne am Griffstück, wo die Feder eingelassen ist, die Farbe zu einem hellen grau. Nach einem warmen Bad mit normalem Wasser für 5min kam die schwarze Farbe zurück - alles wie gehabt.

Die "Iridium Point Germany"-Feder des chinesischen Parker-Fakes hat wider Erwarten ihre "Vergoldung" nicht verloren. Da sie aber noch kratzt, werde ich versuchen sie zu schleifen.

Beim 51er ist der Collector deutlich sauberer geworden als durch die drei warmen Wasserbäder zuvor, es ist nur noch eine leichte Verfärbung zu sehen. Es ist mir jedoch nicht gelungen den Tintensack herauszuholen. Der schwarze Verschluss mit dem Gewinde sitzt bombenfest. Hier überlege ich noch, ob ich es mit einer (abgepolsterten) Zange und etwas mehr Kraft versuchen soll, traue ich mich aber nicht so ganz, da ich nichts kaputt machen will.
Zollinger, vielen Dank für den Tipp mit dem Luftröhrchen! Der Durchmesser beträgt gerade mal 1mm. Habe nach Bildern dazu gesucht und würde nun auf das dünne Luftröhrchen aus Silber tippen.
Danke auch für die Tipps bzgl. der Feder. Werde auch hier im Forum verstärkt Ausschau halten und im Netz auf die Suche gehen. Ich hätte gerne eine feine Feder, weil das besser zu meinem Schreibstil passt.

Gruß
scriptor

[YETI]

Schau mal hier, vielleicht findest du was passendes.
http://vintagefountainpens.co.uk/catego ... are-parts/

Gruß

Andreas