Allgemeine Anmerkungen zu Parker

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U_T
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Allgemeine Anmerkungen zu Parker

Beitrag von U_T »

Hallo liebes Forum,

ich möchte einfach hier meine Erfahrungen und Eindrücke über Parker niederschreiben. Parker Pen ist meiner Meinung nach einer der Hersteller, der zeitlos klassisch schöne Schreibgeräte produziert hat. Momentan sind es noch die erhältlichen Serien wie der Jotter sowie der Parker 45. Auch der Duofold ist meiner Meinung nach ein zeitloser Klassiker.

So war es. Bis Parker unter die Räder kam. Doch der Reihe nach.
Seit 1983 interessiere ich mich für hochwertige Schreibgeräte. Es war ein einfacher Pelikano, der bis ca. 1980 gebaut wurde. Er hatte noch die Stromlinienform. Dieser Pelikano hatte etwas, was mich faszinierte: Der Materialmix Edelstahlkappe und Kunststoffschaft. Dann noch die Form. Damit hatte es angefangen. Der Jotter war das nächste Schreibgerät. Ich erinnere mich noch, daß ich einen Jotter gefunden habe - in der Schule. Ich durfte ihn behalten, da er beschädigt war. Es fehlte der Clip. Ich kann mich noch erinnern, dass ich den Jotter nach Baden-Baden, der damaligen Niederlassung eingeschickt habe. Ich hatte in einem kleinen Brief geschrieben, daß ich Schüler sei und um einen Kostenvoranschlag gebeten hatte. Ich wußte damals nicht, wieviel so ein Jotter kostete. Der Jotter kam zurück - neu und kostenlos.
In einem Brief, der beilag, schrieb man mir, daß Parker nicht umsonst einen hervorragenden Service weltweit bieten könne und daher auch einen sehr sehr guten Ruf hat. Das war der Beginn einer langen Freundschaft. Den Jotter habe ich immer noch. Zwar mit Gebrauchsspuren, aber er schreibt und hält. Er hat mir zwar schon einige Hemdtaschen zerstört durch seinen unflexiblen Clip, aber er ist einer meiner Lieblinge aus meinem Schreibwerkzeugkasten. Gerne habe ich mit Frau Nagel telefoniert, die bei Parker für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig war. Manchmal sehr lange und freundlich, oft bin ich ihr aber auch auf den Zeiger gegangen mit meiner Fragerei. Aber ich habe immer meine Informationen, Prospektunterlagen etc. bekommen.

1986 wurde Parker der Schreibgerätehersteller von einigen Managern der Familie Parker abgekauft ("Management Buy Out"). Parker kämpfte in den USA mit roten Zahlen, hochwertige Schreibgeräte waren nicht mehr gefragt. Außerdem war das Programm zu der Zeit arg angestaubt.
Parker wurde quasi von einem amerikanischen zu einem britischen Unternehmen. Die Firmenleitung wurde nach Newhaven (UK) verlegt.
Unter den Fittichen von Jaques Margry, der den Deal eingefädelt hatte und bemüht war, Parker wieder auf die Straße zu bringen, wurde Parker tatsächlich wieder profitabel: Der Duofold Centennial wurde eingeführt, das Sortiment wurde gestrafft. In Europa war Parker ein angesehener Schreibgerätehersteller.

1993, nach der Einführung der Insignia und Sonnet Schreibgeräteserien, wurde das Unternehmen an Gillette weiterverkauft. Damit stieg Gillette zum grössten Schreibgerätehersteller der Welt auf. Neben Parker besaß Gillette noch Papermate und Waterman. Parker Pens wurden im Parker Arrow Park in Janesville, Wisconsin (USA), in Newhaven (UK) sowie in Frankreich produziert.
Auffällig war mir schon immer, daß die Schreibgeräte aus Janesville viel sauberer montiert waren, als die aus Newhaven. Beispielsweise wurde der Jotter und der Vector in den USA und auch in UK produziert. Während der amerikanische Jotter ohne Fehl und Tadel verarbeitet war, war der englische doch ziemlich unsauber zusammengesetzt. Da durfte man nicht empfindlich sein. Aber es gab auch Schreibgeräte aus England die absolut einwandfrei verarbeitet waren.
Diese schlechte Verarbeitung setzte sich unter Gillette nicht nur fort, sondern wurde meiner Meinung nach immer schlechter. Ich habe einen Rialto gekauft, der so schief zusammengeschraubt war, daß der Behälter nicht mehr wegrollen konnte (!!!). Ich habe diesen umgetauscht und habe einen einwandfreien erhalten. Es geht also doch.

Mittlerweile hatte ich auch schon diverse Pelikans und auch Lamys. Einfach grandios, wie sauber man Schreibgeräte verarbeiten kann, besonders bei Lamy.
1999 gab Gillette die Schliessung des Arrow Parks in Janesville für 2000 bekannt. Damit wurde das Stammwerk geschlossen. George S. Parker hat Parker in Janesville gegründet, der Arrow Park wurde 1954 in Betrieb genommen.
2000 verkaufte Gillette seine komplette Schreibgeräte-Sparte. Begründung: Mit Schreibgeräten könne man kein Geld mehr verdienen.
Mittlerweile war die Qualität von Parker so schlecht geworden, das ich es fast schon gutheissen wollte. Die letzte Serie unter Gillette war der Reflex, eine kostengünstge Serie, die unmittelbar über dem Jotter positioniert ist. So schlechte Qualität habe ich noch nie gekauft: Die Gummierung vom Kugelschreiber löste sich auf, die Mechanik des Druckbleistifts war einfach nur Schrott, der Rollerball schrieb nach dem Kauf schon nicht mehr, die Kappe von Rollerball und Füllhalter waren sofort gerissen. Ich war masslos entäuscht. Was hatten die aus diesem Premiumhersteller gemacht? Man muß jedoch zugute halten, daß der Service nach wie vor gut war und die Schreibgeräte kostenlos getauscht wurden.

2000 übernahm Newell Rubbermaid die gesamte Schreibgeräte-Sparte von Gillette und gliederte diese unter der Schreibgerätemarke Sanford ein. Neben Rotring, Sanford, Parker, Waterman und Papermate tummelten sich noch andere kleinere Hersteller. Später kam auch noch Sensa hinzu. Und die machten sofort ernst: Baden-Baden wurde geschlossen, der gesamte Service kam nach Hamburg. Die gesamte Vertriebsmannschaft von Gillette wurde entlassen. Wie sollen Leute, die noch nie mit Schreibgerätenobelmarken zu tun hatten, diese überzeugend in den Fachhandel bringen?
Die katastrophale Entwicklung von Parker und auch Waterman kann man am besten bei einem renommierten Fachhändler beoachten: Mein Händler ist J.F. Carthaus in Bonn. Sehr schön und sehr sehr umfangreiches Sortiment. 2004 habe ich mit Ach und Krach einen Jotter Jubilee Special Edition in Silber bekommen. Parker Schreibgeräte laufen dort nebenbei. Noch bis 2000 führte Carthaus das komplette Parker-Programm mit sehr schönen Verkaufsvitrinen etc. Jetzt schliesst die Verkäuferin eine Schublade auf und sieht nach, ob der gewünschte Schreiber überhaupt vorhanden ist. Und immer wieder: Lieferschwierigkeiten. Damals als ich den Jotter Jubilee gekauft habe, habe ich mich noch mit einem Lamy Pickup getröstet. Ich kenne Fachhändler, die führen kein einziges Produkt mehr von Parker. Neuheiten? Keiner weiss etwas. Die deutsche Parker Webseite ist ja noch einigermaßen aktuell und schön. Diese wurde jedoch schon unter Gillette realisiert. Der Link: www.parker.de
Ansonsten: Langeweile. Keine Weihnachtsaktionen, keine Verkaufsaufsteller. Man hat fast den Eindruck, man will in Deutschland gar nichts mehr verkaufen. Dagegen Pelikan, Faber-Castell, Lamy und neuerdings auch Cross (!!!): Schön, daß es noch Firmen gibt, die mit Herz und Verstand hinter den Produkten stehen.
Man muß sich nur einmal die deutsche Sanford Webseite ansehen: Das soll die deutsche Webseite des Weltmarktführers bei Schreibgeräten sein? Handwerklich einfach nur schlecht. Keine Produktaktualisierungen, keine Neuheiten. Leute, das tut einem Parker-Fan richtig weh.
Mittlerweile lässt Sanford Parker Schreibgeräte in China produzieren. Ich denke es dauert nicht mehr lange, dann wird die Produktion komplett nach Fernost verlagert. Ein Sonnet oder Duofold "Made in China"? Also ich weiß nicht. Ich bin froh, daß es Unternehmen wie Lamy gibt: Kein Wenn und Aber: Die stehen zu ihren Produkten. Und die kommen weiterhin aus Heidelberg.
Vielleicht kommt nochmal jemand bei Sanford ans Ruder, der mit Herz und Verstand Schreibgeräte bauen und verkaufen kann. Es würde mich freuen. Das es funktionieren kann, beweist doch Pelikan: 1982 fast pleite.
Heute: einer der anerkanntesten Schreibgerätehersteller weltweit. Mit einer vorbildlichen Qualität. Fragt man beim Händler nach Pelikan, dann sieht man der Verkäuferin die Freude schon an, mir das neueste Sondermodell zeigen zu können.

Vielleicht sieht man die gleiche Freude bei der Verkäuferin, wenn sie mir demnächst das neueste Parker-Modell zeigen kann.
Es würde mich freuen!
Pelikan M 481 (1984) - Pelikan M 150 (1990) - Pelikan M 250 (1992) - Pelikan M 400 SOUVERÄN (1995)
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absia
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Beitrag von absia »

Herzlichen Dank, U-T,

wer auch immer du sein magst, für deinen engagierten und Herzblut vergießenden Beitrag. Für mich einer der schönsten und informativsten der letzten Monate! Ich wünsche dir viel, viel Resonanz darauf. Über Parker kann ich leider kaum mitreden, auch wenn ich jetzt schon weiß, dass ich von meiner lieben Frau zu Weihnachten meinen ersten und lang ersehnten Duofold, einen Centennial Onyx, bekommen soll. Mal sehen ...

Meinen Sonnet habe ich schon vor Jahren still gelegt, weil er dauernd nur eintrocket. Aber das Thema hatten wir hier schon. Die besten Parker sind für mich zur Zeit die billigsten, die Frontier nämlich. Davon habe ich inzwischen vier Stück als wirkliche Arbeitstiere, die überall mit hingenommen werden, wo die Gefahr besteht, liegen gelassen zu werden, oder wo's rau zugeht. Ein Super-Schüler- und Alltagsgebrauchsfüller auch fürs Schlampermäppchen, der nicht mehr kostet als ein Pelikano, aber längst nicht so popelig aussieht, sondern eher wie der kleine Bruder des Sonnet'. Aber: Er hat dessen Zicken nicht. Meine Frontier schreiben immer, satt und mit nie versiegendem Tintenfluss! Kann ich nur empfehlen, vor allem auch für Schülerhände! Das Tollste daran sind allerdings bei einigen Modellen die schillernden Füllerschäfte, die je nach Einfallswinkel des Lichtes die Farbe wechseln können. Geil! (Pardöng!)

Lieben Gruß
Peter
Zuletzt geändert von absia am 10.12.2006 22:42, insgesamt 1-mal geändert.
U_T
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Beitrag von U_T »

Hallo Peter,

vielen Dank für Deine Meinung zu meinem Bericht.

Der Parker Duofold ist einer der Füllhalter, die wirklich meisterhaft gearbeitet sind: schwer, liegen gut in der Hand. Du darfst Dich freuen.

Ich besitze den berühmten roten, hat jetzt auch schon Sammlerwert.

Wo jedoch viel Licht ist, ist auch Schatten: Die Federn der ersten Generation (meiner ist von 1997) kratzen leicht. Auch der Tintenfluß ist nicht ganz optimal. Aber er leicht sehr gut in der Hand, ist jedoch mit aufgesteckter Kappe ziemlich lang. Deshalb schreibe ich ohne aufgesetzte Kappe. Ich bin sehr zufrieden, ein tolles Schreibgerät.
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Frodo
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Beitrag von Frodo »

Hallo U_T
Vielen Dank für diesen herrlichen Bericht. Ich habe noch eine Frage dazu: Der Heidelberger Fabrikant Hebborn, der Schreibgeräte unter dem Namen "Luxor" herstellte, verkaufte seine Firma 1969 an die Zweigstelle der Firma Parker in Baden- Baden. Die Firma soll auch später unter dem Namen "Luxor- Pen" überlebt haben. Ist über diesen Vorgang näheres bekannt? Der Firmenmantel von Luxor- Pen existiert übrigens heute immer noch, in Indien! Soweit ich weis besaß die Parker Familie nach dem Verlust der Schreibwarenfabrikation noch Anteile an der Produktion von Gesellschaftsspielen (z.B. Monopoly) und einer Zeitarbeitsvermittlung.
Gruss, Frodo
FFF
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Parker, Sheaffer ... der Nächste bitte

Beitrag von FFF »

Hallo,

ein interessanter Bericht über Parker. Danke U_T!

Einen ähnlichen furchtbaren Verlauf hat die Marke Sheaffer hinter sich gebracht. Das für die Qualität zuständige Bestattungsinstitut hat hier den Namen BIC.

Durch billige Materialien und schlechte Produktionsbedingungen (fehlende Fachkräfte) werden Markennamen regelrecht zerstört. Nur um wenige Aktionäre oder Manager kurzfristig zu bereichern. So ist es nicht nur bei der Schreibgeräteindustrie. Dieses Thema gehört aber nur am Rande in dieses Forum.

Mich würde interessieren, wie es um Sheaffer steht. Gibt es eine Zukunft mit Qualität?

Viele Grüße
FFF
U_T
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Beitrag von U_T »

Frodo hat geschrieben:Hallo U_T
Vielen Dank für diesen herrlichen Bericht. Ich habe noch eine Frage dazu: Der Heidelberger Fabrikant Hebborn, der Schreibgeräte unter dem Namen "Luxor" herstellte, verkaufte seine Firma 1969 an die Zweigstelle der Firma Parker in Baden- Baden. Die Firma soll auch später unter dem Namen "Luxor- Pen" überlebt haben. Ist über diesen Vorgang näheres bekannt? Der Firmenmantel von Luxor- Pen existiert übrigens heute immer noch, in Indien! Soweit ich weis besaß die Parker Familie nach dem Verlust der Schreibwarenfabrikation noch Anteile an der Produktion von Gesellschaftsspielen (z.B. Monopoly) und einer Zeitarbeitsvermittlung.
Gruss, Frodo
Hallo Frodo,

leider ist mir nichts bekannt über den deutschen Luxor-Ableger. In den 80er Jahren gab es eine Serie aus Holz (ja richtig gelesen: Aus Holz!). Diese Schreibgeräteserie ist in Deutschland hergestellt worden. Evtl. war der Hersteller diese Firma Luxor.

Ich denke die indische Firma Luxor hat mit dem deutschen Ableger nichts zu tun. Luxor Pen in Indien vertreibt in Indien die Marken Parker, Waterman, Pilot und Papermate.

Link zur Webseite: www.luxorparker.com

Ob Parker auch das Monopoly-Spiel vertreibt, ist mir auch nicht bekannt. Parker hat sich nach dem Verkauf der Schreibgeräte-Sparte auf Zeitarbeit spezialisiert. Diese Firma ist heute weltweit bekannt unter dem Namen Manpower. Bei den damaligen Verkaufsverhandlungen war Bedingung, daß der Markenname Parker nur den Schreibgeräten vorbehalten war.

Gruß,

Udo
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U_T
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Beitrag von U_T »

absia hat geschrieben: Die besten Parker sind für mich zur Zeit die billigsten, die Frontier nämlich. Davon habe ich inzwischen vier Stück als wirkliche Arbeitstiere, die überall mit hingenommen werden, wo die Gefahr besteht, liegen gelassen zu werden, oder wo's rau zugeht. Ein Super-Schüler- und Alltagsgebrauchsfüller auch fürs Schlampermäppchen, der nicht mehr kostet als ein Pelikano, aber längst nicht so popelig aussieht, sondern eher wie der kleine Bruder des Sonnet'. Aber: Er hat dessen Zicken nicht. Meine Frontier schreiben immer, satt und mit nie versiegendem Tintenfluss! Kann ich nur empfehlen, vor allem auch für Schülerhände! Das Tollste daran sind allerdings bei einigen Modellen die schillernden Füllerschäfte, die je nach Einfallswinkel des Lichtes die Farbe wechseln können. Geil! (Pardöng!)

Lieben Gruß
Peter
Hallo Peter,

noch kurz einen Nachtrag zu den Frontiers: Ja, die sind wirklich gut.
Ich halte diese auch für den Sonnet light. Die Verarbeitung ist für diese Preisklasse ok, die Teile sind sauber verarbeitet und auch verschraubt. Auch die Federn sind in Ordnung: Bei meinem Frontier Edelstahl schreibt die Feder sehr weich und angenehm. Ein Nachteil bei den sonst gut in der Hand liegenden Frontiers: Die Clipbefestigung. Mir sind an meinem Frontier aus Kunststoff schon zweimal die Clips herausgebrochen. In meinen Augen ein Konstruktionsfehler.

Die Frontiers wurden bis zur Schliessung des Arrow Parks in Janesville hergestellt. Jetzt kommen diese aus Newhaven. Aber: Die Verarbeitung stimmt nach wie vor. Man sieht: Es geht also doch ...

Gruß,

Udo
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U_T
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Re: Parker, Sheaffer ... der Nächste bitte

Beitrag von U_T »

FFF hat geschrieben:Hallo,

ein interessanter Bericht über Parker. Danke U_T!

Einen ähnlichen furchtbaren Verlauf hat die Marke Sheaffer hinter sich gebracht. Das für die Qualität zuständige Bestattungsinstitut hat hier den Namen BIC.

Durch billige Materialien und schlechte Produktionsbedingungen (fehlende Fachkräfte) werden Markennamen regelrecht zerstört. Nur um wenige Aktionäre oder Manager kurzfristig zu bereichern. So ist es nicht nur bei der Schreibgeräteindustrie. Dieses Thema gehört aber nur am Rande in dieses Forum.

Mich würde interessieren, wie es um Sheaffer steht. Gibt es eine Zukunft mit Qualität?

Viele Grüße
FFF
Hallo,

sehr treffend ausgedrückt, daß mit dem Bestattungsinstitut. Bei Sheaffer kenne ich mich nicht ganz so gut aus. Tatsache ist, daß der ehemalige Hauptsitz von Sheaffer (Fort Madison in Iowa) ebenfalls von BIC als Produktionsstätte geschlossen wurde. Die Low-Line Sheaffer werden meines Wissens in China hergestellt.

Wo die hochpreisigen Linien (Sheaffer Legacy, ein sagenhaft schöner Füllhalter mit einem erstklassigen Schreibverhalten) hergestellt werden, kann ich nicht sagen. Vielleicht tummelt sich in diesem Forum ein Sheaffer Freund, der mehr weiss.

Die White Dot-Serien geniessen nach wie vor sehr hohes Ansehen. Leider werden die Sheaffers sehr selten hier in Deutschland verkauft. Die Verarbeitung ist - auch bei den preisgünstigeren Serien sehr gut.

Mittlerweile hat der Vertrieb gewechselt: Link: www.tinte-im-blut.de
Meiner Meinung nach stehen hier Leute hinter dem Vertrieb, die versuchen, Sheaffer liebevoll zu reanimieren. Finde ich klasse.

Noch eine kurze Anmerkung sei mir erlaubt: Leider hast Du recht. Es geht heute nur noch darum, kurzfristig Gewinne in die Taschen zu schaufeln und dann das sinkende Schiff zu verlassen. Das dabei manch ein Firmenname ruiniert wird, interessiert diese Raffzähne nicht im geringsten ... Aber das nur am Rande. Ein Paradebeispiel in der Schreibgeräteindustrie dürfte Lamy sein: Dr. Manfred Lamy hat ein vorbildliches Unternehmen geformt in dem die Qualität einfach stimmt. Sollen die anderen doch in Billiglohnländer gehen, Tinten oder Minen dazukaufen: Lamy stellt alles selber her! Somit ist die Qualitätskontrolle in einer Hand. Einfach vorbildlich. Ich hoffe, Lamy bleibt sich seiner Linie treu, auch wenn Dr. Lamy die Geschäftsführung abgetreten hat ...

Gruss,

Udo
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saintsimon
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Re: Parker, Sheaffer ... der Nächste bitte

Beitrag von saintsimon »

U_T hat geschrieben:...
Wo die hochpreisigen Linien (Sheaffer Legacy, ein sagenhaft schöner Füllhalter mit einem erstklassigen Schreibverhalten) hergestellt werden, kann ich nicht sagen. Vielleicht tummelt sich in diesem Forum ein Sheaffer Freund, der mehr weiss.

...
Die Feder-Einheiten der Legacys werden immer noch in Fort Madison hergestellt, deren Schaft und Kappe allerdings in der Tschechischen Republik.

Quelle: http://www.fountainpennetwork.com/forum ... pic=20912#

Die Tinte wird nun in Slowenien hergestellt.
U_T
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Nochmal: Anmerkungen zu Parker

Beitrag von U_T »

Nun, mittlerweile habe ich Neues in Sachen Parker anzubieten:

1. Die neue und sehr professionell gestaltete globale Webpräsenz ist online:

www.parkerpen.com

Sehr gut gemacht, macht Appetit auf mehr. Hoffentlich gibt es bald einen deutschen Ableger der Seiten.

2. In Newhaven (UK) sind neue Produktionsanlagen montiert worden im Wert von ca. 1 Mio Dollar. Somit dürfte der Fortbestand des Werks bis auf weiteres gesichert sein.

3. Ich habe in einem ebay-Shop einen Parker Urban gekauft. Der Verkäufer kommt aus Frankreich. Es handelt sich hierbei um einen Kugelschreiber in Edelstahl. Soweit nichts besonderes, aber: Dieser Parker ist made in China. Werde demnächst einen ausführlichen Test über diesen Schreiber hier einstellen.
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yoda
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Re: Nochmal: Anmerkungen zu Parker

Beitrag von yoda »

U_T hat geschrieben: 1. Die neue und sehr professionell gestaltete globale Webpräsenz ist online:

www.parkerpen.com

Sehr gut gemacht, macht Appetit auf mehr. Hoffentlich gibt es bald einen deutschen Ableger der Seiten.
Naja, eine schlecht lesbare Navigation und ein leeres weisses Bild ist nicht wirklich
professionell. Offensichtlich hat sich Parker wieder auf Mikidoof-Software verlassen und auch die neueste Version von Opera (Version 9.10 und Linux) bringt nur eine leere Seite. Professionell nenne ich es nicht, wenn man nur mit einem Browser testet und sich nicht an Standards hält. Also wenn es eine deutsche Version gibt, dann ist es wohl ganz aus mit Parker und Web.

P.s. Den Flash-Player habe ich natürlich installiert und es kommt auch keine Meldung, dass ein Plugin fehlt. Es kommt einfach nichts.
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Beitrag von St1 »

Hallo,

abgesehen von einer anders gestylten Homepage
ist das Sortiment von Parker wohl wieder etwas geschrumpft.
Der kleine Vector und der 45 sind nicht mehr im Sortiment.
Der 45 ist ein moderner Klassiker (o.k. ein bißchen altbacken zB. http://pigpog.com/node/2319 ; http://www.richardspens.com/?page=ref_i ... rofile.htm ) schreibt aber angenehm weich und mit gutem Tintenfluß, verwinkelt ab und zu einmal und ist zudem sehr preisgünstig. Interessant ist die herausschraubbare Federeinheit. Ich mag den irgendwie lieber als den Frontier.
Schade, daß der verschwindet.

Viele Grüße,
Stefan
U_T
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Beitrag von U_T »

Also, das die Seite nicht richtig angezeigt wird, kann ich ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen.

Ich betrachte die Seiten mit Safari auf einem Mac. Der Safari ist nun nicht das Maß aller Dinge. Während alle Browser manche Seiten einwandfrei anzeigen, hat Safari hier und da Probleme.

Wie sieht es mit Firefox aus?
Mit Sicherheit liegt es am Flashplayer. Ich bin nun wirklich nicht der grosse Flash-Fan, aber die Seiten finde ich gelungen.

Das der 45 vom Markt genommen wurde, finde ich auch sehr schade. Er war neben dem Jotter eine der klassischen Parker-Serien und der Füllhalter vom Tintenfluss her genial. Wie der Jotter, so war beim 45 auch Don Doman der Designer.
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diogenes
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Re: Nochmal: Anmerkungen zu Parker

Beitrag von diogenes »

yoda hat geschrieben:Offensichtlich hat sich Parker wieder auf Mikidoof-Software verlassen und auch die neueste Version von Opera (Version 9.10 und Linux) bringt nur eine leere Seite. Professionell nenne ich es nicht, wenn man nur mit einem Browser testet und sich nicht an Standards hält.
Bei mir funktioniert die Seite auch mit Opera.
yoda
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Re: Nochmal: Anmerkungen zu Parker

Beitrag von yoda »

diogenes hat geschrieben:Bei mir funktioniert die Seite auch mit Opera.
Nun ja. Ich habe nun mit SuSe 8.2, SuSe 10.1 mit den Browsern Opera 9, Firefox 2 Konqueror 3.5 probiert. Ich habe den Plugin heruntergelden und in User- und in Root-Verzeichnisse installiert (in beiden Systemen) ich habe mit Kopieren und installieren herumprobiert. Offensichtlich ist man der Meinung freie Software ist böse. Dann halt keine Parker-Seite. Alle anderen Seiten, die ich sonst verwende funktionieren. Pech für Parker. Wer meint er muss sich so abschotten......

Danke für eure Hinweise und Gruß an alle
Yoda
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