Konverter "ölen"

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Ingenieur
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Konverter "ölen"

Beitrag von Ingenieur »

Hallo,

mir ist aufgefallen daß fabriksneue Parker Konverter sehr leichtgängig sind und die Kolbendichtung im Inneren deutlich erkennbar mit einer öligen Flüssigkeit benetzt ist. Nach mehreren Füllungen verschwindet dieses "Öl" sichtbar, möglicherweise wird es zusammen mit der Tinte verschrieben... Wenn man dann bei den aktuellen Temperaturen nicht sofort neu füllt und die Tintenreste etwas eintrocknen wird der Konverter sehr schwergängig und die Dichtung läßt erkennbar durch. Jetzt stelle ich die Frage: Was wird hier werksseitig für Schmiermittel verwendet bzw. womit könnte man nach einiger Zeit nachschmieren. Ist das etwa Silikon oder doch normales Feinöl ??

Christian
Zuletzt geändert von Ingenieur am 18.07.2010 20:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Tenryu
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Re: Konverter "ölen"

Beitrag von Tenryu »

Ich denke weder das eine noch das andere. Ich würde eher auf Glycerin tippen. Da Öl und Wasser (Tinte) sich nicht vermischen, würde das "Schmiermittel" sonst nicht verschwinden. Und Öl hätte die unangenehme Eigenschaft, sich in den feinen Lamellen des Tintenleiters festzusetzen und den Tintenfluß zu behindern.

Zum Entfernen eingetrockneter Tintenreste eigent sich ein Ultraschallbad am besten. Alternativ den Konverter mit lauwarmem Wasser (evtl. unter Zugabe von wenig Geschirrspülmittel) ein oder zwei Tage lang stehen und einweichen lassen. Danach gut ausspülen.
Horpu
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Re: Konverter "ölen"

Beitrag von Horpu »

Der Konverter aus meinem Duofold lässt sich wie alle meine Konverter zerlegen, einfach die metallene Kappe oben abschrauben.

so ist dann auch die Reinigung kein Problem
Grüße vom Horst..........
Ingenieur
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Re: Konverter "ölen"

Beitrag von Ingenieur »

Hallo und vielen Dank für die guten Tipps...

Glycerin wäre wahrscheinlich recht harmlos aber dennoch meine ich daß es was anderes sein müßte. Denn nach 1 oder 2 Befüllungen waren noch sehr deutliche Spuren zu erkennen, ich habe damals sehr aufmerksam diese Sache beobachtet. Erst jetzt nach geschätzten 10 Anwendungen kommt mir die Dichtung "trocken" vor. Glycerin hätte sich doch bereits in der 1. Tinte auflösen sollen - oder sehe ich das falsch.

Christian.
Niagara Falls

Re: Konverter "ölen"

Beitrag von Niagara Falls »

Hallo,

ich schmiere die Kolben aller meiner Kolbenfüller, egal welche Marke und welchen Alters mit Paraliq GTE 703, einem Silikonfett das für die Lebensmittelindustrie entwickelt wurde. ist absolut unschädlich für die verwendeten Kunststoffe und schmiert recht gut. Außerdem werden etwas undichte Kolben wieder dicht.
Aber nur eine stecknadelkopfgroße Menge gleichmäßig auftragen.

Gruß Günther
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Tenryu
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Re: Konverter "ölen"

Beitrag von Tenryu »

Bei einem Füller, der regelmäßig benutzt wird, sollte sich eine Schmierung erübrigen, da die Tinte die Dichtung feucht und geschmeidig erhält.

Bei Füllern, die lange unbenutzt herumliegen, kann es u.U. angebracht sein, um einen "Kolbenfresser" zu verhüten, etwas Glycerin als Schmiermittel zu verwenden. Auch bei alten Kordichtungen ist Glycerin von Vorteil, weil es ein Austrocknen und Schrumpfen der selben verhindert.

Ich wäre grundsätzlich vorsichtig, mit allem, was nicht wasserlöslich ist. Fette (oder Silikone) lassen sich im Zweifelsfall nur noch mit Lösemitteln wieder restlos entfernen.

Ein Patronenkonverter ist im allgemeinen ein ziemlich billiges Teil, das man leicht ersetzen kann, wenn es sich auf herkömmliche Weise nicht mehr in Gang setzen läßt.
Niagara Falls

Re: Konverter "ölen"

Beitrag von Niagara Falls »

Hallo,

ich weiß nicht, mit Glycerin in Füllern kann ich mich nicht recht anfreunden. Zum einen frage ich mich, wo denn der Schmiereffekt sein soll, wenn es sich als wasserlöslicher, recht hygroskopischer Alkohol sofort wieder löst, zum anderen ist es als Alkohol eben chemisch nicht inert, oxidiert an Luft und mit UV-Licht und wird in der Kunststoffindustrie als Weichmacher verwendet. Somit wäre ich mit der Anwendung bei alten Füllern aus Celluloid, Ebonit oder mit Bestandteilen aus solchen Materialien vorsichtig.
Silikone sind eben wasserunlöslich und chemisch inert und verändern auch die physikalischen Eigenschaften der Tinte nicht, im Gegensatz zum Glycerin...

Gruß Günther
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Tenryu
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Re: Konverter "ölen"

Beitrag von Tenryu »

Silikon greift zwar das Material nicht an, aber wenn es in den Tintenleiter und an die Feder gelangt, könnte es den Tintenfluß stören, da es wasserabweisend ist. Die Tinte fließt in einem winzigen Spalt zwischen Feder und Tintenleiter. Wenn dort Öl (oder Silikonöl) hingelangt, könnte der Tintenfluß abreißen oder schwächer werden. Und das Reinigen wäre dann entsprechend aufwändig.

Natürlich sind alle Füllhalter anders konstruiert, und manche sind in dieser Beziehung empfindlicher als andere. Ich bin einfach etwas vorsichtig und verwende keine Hilfsstoffe, wenn es nicht unbedingt nötig ist.
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