neuer Parker 75 führt zu wenig Tinte - was kann ich tun?

[Spessartschreiber]

Einen schönen, guten Morgen!

Letzten Sommer habe ich im Urlaub einen neuen Parker 75 Füllhalter (Thuja) gekauft; ein echtes Schnäppchen, weil der VK wegen Geschäftsaufgabe halbiert war. Davon abgesehen ist er vom Schreibgefühl so ziemlich das Beste, was ich bisher in Händen hielt. ...wenn er schreibt. Leider stellte ich später fest: Der Füllhalter schreibt nicht richtig. Das Schriftbild ist blaß, der Tintenfluß versiegt beim Schreiben, es läuft nicht ausreichend Tinte nach. Bei Nichtbenutzen trocknet der Füller sofort ein. Ich verwende schwarze Parker Tintenpatronen und habe als erste Maßnahme das Vorderteil auseinandergenommen, um es mit Leitungswasser zu reinigen - ohne Erfolg.

Das Makabere ist: Mit billigen, einfacheren Füllern habe ich diese Probleme nicht...

Hat jemand einen Vorschlag, was ich selber versuchen kann, um den Tintenfluß wieder zu "normalisieren"? Sanford hat keine Ersatzteile mehr und mir den Füllhalter ohne eine Änderung zurückgeschickt. Ich bin dankbar für einen guten Vorschlag aus diesem Forum.

Beste Grüße
Torsten Kurz

[Beginner]

Hallo Torsten,
probier doch mal andere Tinten aus. Zum Beispiel Pelikan oder Montblanc blau. Ich glaube hier im Forum mal gelesen zu haben, dass blaue Tinte besser fließt als schwarze.

Grüße, Roberto

[pelikaniac]

Hallo,
ja andere Farben als Schwarz könnten schon helfen, bei dem Parker war doch ein Konverter dabei oder? Füll den doch mal mit Waterman Schwarz, das fliesst sehr gut, und probier das aus. Wäre doch schade das der Parker als Zicke endet...

[Spessartschreiber]

Herzlichen Dank für die Hinweise! Dass Schwarz dickflüssiger ist, habe ich schon gehört. Allerdings habe ich beim "Herumspielen" nie einen Unterschied feststellen können, wenn Füllhalter mit blau oder schwarz befüllt wurden. Ich fürchte, mit meinem Parker 75 habe ich ein technisches Problem. Wenn ich den Tintenleiter herausdrehe und ihn mir ansehe, kann ich keinen Fehler feststellen. ...aber das muß nichts heißen. Schreibe ich mit den Füllhalter neu an, fließt Tinte für drei, vier Wörter. Dann ist Schluß. Irgendetwas hindert die Tinte daran, flüssig nachzufließen. Dabei schreibt der Füller wirklich klasse! Irgendwie betrübt es mich, dass meine billigen, einfachen Füller ewig halten und die teuren Schätzchen eine Macke haben (bei einem anderen teuren Parker dreht das Gewinde durch). Müßte es nicht umgekehrt sein?

Beste Grüße vom Spessart

[piembi]

Das Problem kann auch direkt an der Feder (beide Schenkel zu eng aneinander) oder dem Abstand von Feder und Tintenleiter (zu weit/zu eng) liegen.

Hatte vor einiger Zeit einen hübschen schwarzen P75 bei ebay ersteigert und dieser hatte - im Gegensatz zu seinen schon vorhandenen Geschwistern - ein massives Tintenflußproblem. Schrieb ein paar Worte und dann war Tintenpause.

Ich habe ca. 1 Woche lang alles ausprobiert, was mir in diesem Zusammenhan als Ursache in den Sinn gekommen ist. Lösung waren zu enge Federschenkel (Feder ausschrauben und Feder auseinanderziehen - mit Hilfe von Einmalgummihandschuhen für einen besseren Griff).

Jetzt schreibt er so gut wie seine Geschwister und ist einer meiner Lieblings-Bürofüller.

[Horpu]

Hallo Torsten,

ich habe mich jahrelang mit meinem Duofold herumgeärgert, war zwar nicht so schlimm wie bei deinem 75er aber auch ständig Anschreibprobleme und Schwierigkeiten mit dem Tintenfluss.

Irgendwann war der Punkt erreicht an dem ich dachte schlechter kanns nimmer werden und habe kurzerhand mit dem Skalpell den Tintenleiter unter der Feder nachgeschnitten.

Seitdem schreibt der Füller wie von alleine.

[TomH]

Guten Morgen!

Ist denn dieses Problem charakteristisch für die 75er??

Ich habe einen PARKER 88 (Rialto), "B"-Feder und einen PARKER 45 Flighter, "R"-Feder, die in keinster Weise Anstalten dieser Art machen, ganz im Gegenteil...
Den 88er kann ich durchaus auch mal eine ganze Zeit "unter Tinte" liegen lassen und er macht keinerlei Schwierigkeiten beim Anschreiben oder Mucken mit dem Tintenfluß.

Der 45er verhält sich ähnlich, satter Tintenfluß auch nach längerer Nichtbenutzung (okay, so lange habe ich ihn noch nicht)...

Wünsche einen angenehmen Tag und einen ruhigen Start ins kommende Wochenende.

[Thomas Baier]

Hallo miteinander,

ich habe mehrere 75er Federn (F, OM, OB), die diese Eigenschaften nicht haben, sondern recht gute Schreiber sind. Die Tintenabgabe ist mittelstark, nicht saftig, aber kein Tintenabriß.

Meine breiten Federn (14 und 18 K) neigen aber zu Anschreibproblemen bei der glatten und breiten Punktspitze. Der Tintenfluß ist jeweils ganz gut, nicht so gut wie beim Targa, finde ich, aber der 75er ist ein ganz großer, zumindest historisch gesehen.

Leider hat sanford, ich habe vor Jahren mal angefragt, keine Federn. Das war bei Gillette in Baden-Baden zuvor noch problemlos der Fall.

Vielleicht gibt es bei Fountain Pen Network noch mehr Informationen über DEN Parker-Nachkriegsklassiker.

Viele Grüße
Thomas

[piembi]

Hallo,

nur der letzte von insgesamt fünf 75er hatte dieses Problem. Das würde ich jetzt eher als Zufall betrachten.

Hatte zunächste den Tintenleiter in Verdacht und zu diesem Zwecke mit einem englischen Anbieter von Federn wegen eines Ersatzteils gesprochen. Aufgrund dieser Konversation habe ich mir dann die Feder nochmal genauer angeschaut, die zu engen Federschenkel als Ursache identifizieren und das Problem beheben können. Hätte schließlich immer noch eine Ersatzfeder kaufen können, wenn alles nichts bringt ....

Das FPN war in Bezug auf den 75er nicht hilfreich.

Viel Erfolg bei der Problembehebung!