Parker 51

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vintagepensPrD
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Parker 51

Beitrag von vintagepensPrD »

Hallo!

Mich würde doch einmal interessieren, welche Erfahrungen Ihr mit dem Parker 51 gemacht habt. Vielleicht auch mit dem neuen 51 Special Edition?
Ausserdem würde mich interessieren, wo man in Deutschland, außer über ebay, sonst noch welche bekommen kann. Gibt es Händler die sich spezialisiert haben?

Grüße, Patrick
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Patrick,

seit knapp zehn Jahren schreibe ich mit Parker "51", ein dunkelblauer Aerometric mit Stahlkappe hat mich erst auf die Schrägfedern gebracht, er hat eine recht seltene OBB (die meisten "51" haben schmalere Federn, meist M und F). Aktuell in der Rotation habe ich einen schwarzen Vacumatic mit Stahlkappe und vergoldetem Clip in Fine Point.

Mein Urteil fällt recht widersprüchlich aus.
In der Materialqualität und Einsetzbarkeit unter allen Bedingungen ist der "51" (mit Anführungszeichen im Vgl. zum Parker 61) vom Prinzip her ideal. Die Oberflächen sind sehr hochwertig, im Gegensatz zum ersten Erscheinungsbild, das der nüchtern aussehende Schreiber vermittelt. Die Kappen sitzen fest, hinterlassen aber mit der Zeit Spuren am Griffstück (wie man es z. B. auch von Sheaffer her kennt).

Das Aerometric-Füllsystem mit dem Nylonsack und der Druckstange im silberfarbenen "Sheath" ist so robust, daß es normalerweise niemals versagen wird, allerdings erblindet der Nylon mit der Zeit, so daß ein Tintenstand nicht mehr abzulesen ist. Die Tintenkapazität ist ausreichend. Der an sich schönere Vorgänger mit Vacumatic-Füllsystem, gerade in der häufigen "single-jewel"-Ausführung auch hier zu bekommen, hat oft Probleme mit dem Füllsystem, das in D kaum jemand reparieren kann.
Beiden gemeinsam ist allerdings trotz der feinen Ausgleichslamellen die Auslauffreude insbes. im Winter bei Temperaturschwankungen, auch überquellender Tintenfluß ist keine Seltenheit.

Die rigiden Federn sind - sofern man eine gute erwischt - mit ihrem sehr guten Point-Schliff sehr gut geeignet als Schreibgerät für alle Fälle.

Wenn es einen Füller gibt, der andere Schreibsysteme außerhalb der Bleistifte vollständig ersetzen kann, so ist es der "51", wenn man die vorher gemachten Einschränkungen akzeptiert. In eine Sammlung gehört er als Meilenstein in der Füllhaltergeschichte aber auf jeden Fall. Und gibt es besser geschliffene rigide Federn als beim "51"?

Der "51" ist ein sehr gut in der Hand liegender Füller, der leider nie einen adäquaten Nachfolger gefunden hat, auch das Remake mit dem aufsteckbaren Drehkonverter ist ein schlechter Scherz. Ansonsten kann ich zum neuen "51" leider wenig beitragen, aber ehrlich gesagt, interessiert er mich auch nicht besonders.

Zu bekommen ist er z. B. teils über enter-net.de, Herrn U. Krüner ("Füller & mehr") in Berlin oder Frau R. Martini in Bergisch-Gladbach, die seit vielen Jahren ein schönes Sortiment an alten Schreibgeräten zur Verfügung stellen und bei denen ich über ihre Versandmodalitäten sehr viel unverbindliche Erfahrung mit Füllfederhaltern sammeln konnte.

Viele Grüße an Euch alle
Euer Thomas Baier
Gisbert Bieger
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Beitrag von Gisbert Bieger »

Hallo Thomas,

Du verweist in Deinem Beitrag auf eine Frau R. Martini in Bergisch-Gladbach. Kannst Du mir auch eine Kontaktmöglichkeit (Adresse, Tel.-Nr, e-mail..) nennen? Ich würde sie wegen des beschriebenen Repertoires an alten Schreibgeräten gerne einmal ansprechen. Danke!
Schöne Grüße aus dem Rheinland,
Gisbert Bieger
Michael Weise
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Beitrag von Michael Weise »

moin moin

Die Webadresse von Frau Martini ist http://www.fountainpens.de/
kann ich ebenfalls nur empfehlen.

regards
Mike
Gisbert Bieger
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Beitrag von Gisbert Bieger »

Besten Dank!
Da werde ich einmal reinschauen..
Schöne Grüße aus dem Rheinland,
Gisbert Bieger
gepe
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Beitrag von gepe »

Hallo,
ich habe mir kürzlich einen Parker 51 aus den 40iger Jahren zugelegt. Rein optisch wirkt er beinahe neuwertig. Am Korpus finden sich kaum Gebrauchsspuren, die vergoldetet Kappe glänzt aufpoliert beinahe wie neu. Dieser Klassiker von Parker sieht aber nicht nur toll aus, sondern schreibt mit seiner 14-K-Feder (Strichstärke F - M) außergewöhnlich gut.

Es ist ein wahrer Genuß mit dieser verdeckten Feder über das Papier zu gleiten. Der Füller selbst ist sehr gut ausbalanciert und liegt mit aufgesteckter Kappe ganz exzellent in der Hand. Ein rund um perfekter Schreibgenuß für knappe 30 Euro.

Grüße
Gerhard
isegrimmgo
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Beitrag von isegrimmgo »

Hallo,
ich besitzte seit ca. einem Jahr einen 51 aerometric in nahezu neuwertigem Zustand in der Farbe Burgundy. Die Federstärke würde ich als M+ bezeichnen. Die "hooded nib" schreibt sehr "smooth" und der Tintenfluss ist "juicy". Die Neugierde auf diesen Meilenstein der Schreibgerätehistorie hat mich nicht ruhen lassen.
Mein Burgundy wurde als 21er auf Ebay gehandelt und deshalb konnte ich ihn zum sagenhaften Preis von 12 Euro erwerben. Ich hätte aber auch 30 Euro dafür bezahlt. Trotz all dieser positiven Eigenschaften habe ich den 51er recht selten im Gebrauch und er schlummert die meiste Zeit neben einem aerometric junior Duofold (über den ich ähnlich viel positives zu berichten hätte) im Etui. Im rauhen Alltagseinsatz habe ich lieber Füllfedern, die ich, falls mal etwas passiert, jederzeit ersetzen kann.
Ich habe im Forum schon öfters über Auslaufprobleme bei Luftdruckschwankungen gelesen. Dies kann ich aus eigeneer Erfahrung nicht bestätigen.
Der 51 ist ein echter Klassiker, dem in Sachen Schreibqualität so manch neue Feder nicht das Wasser reichen kann.
Es eilt zwar nicht, aber ich hätte gerne mal einen 51er mit einem blauen Steinchen auf der Kappe.

Den Parker 100 habe ich schon des öfteren probegeschrieben. Ein nettes Schreibgerät, das sich in sachen Schreibkofort durchaus sehen lassen kann. Dem 51er kann er das Wasser nicht reichen. (Patronenfüller...) Was rechtfertigt eigentlich den hohen Kaufpreis? Wenn ich so viel Geld in Parkers investieren wollte, würde ich mir X mint 51er kaufen.

In Sachen alternative Bezugsquellen fallen mir nur Frau Martini und parker51.com ein.

Einen Versuch sind auch die Nachbauten von Hero wert. Ich besitze einen Hero 100, der qualitativ zwar deutlich unter Parker Niveau liegt, dessen F-Feder aber überzeugt.

grüße
Wolfgang
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Linceo
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Beitrag von Linceo »

Hallo,
nenne seit gestern einen Parker 51 Aeromatic, schwarz mit goldener Kappe und M-B-Feder in 1A-Zustand mein eigen und kann nur eines sagen: Ich bin begeistert! Schreibt wunderbar weich und flüssig! Auch bei mir war es die pure Neugier auf diese Füllhalter-Legende und ich wurde nicht enttäuscht.

Wie alt das gute Stück genau ist, vermag ich nicht zu sagen. Prodiziert wurde dieses Modell laut parker51.com con 1948-69. Mein gutes Stück wurde allerdings nicht in den USA, sondern in England hergestellt. Ob da die Datierungen übereinstimmen, weiß ich nicht.

Vorerst bin ich aber einfach nur entzückt!

Linceo

P.S.: Gekostet hat mich dieser Schatz 30 Euro - und er ist jeden einzelnen Cent mehr als wert!
federmann
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Re: Parker 51

Beitrag von federmann »

Da ich nun auch einen habe, möchte ich eine Kaupempfehlung aussprechen.

Für mich, übertrifft die F-Feder des Parker51, sogar meine geliebten Sapporos.

Unglaublicher Füller!

Ich habe die Tage noch zwei weitere gekauft.
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Joachim K
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Re: Parker 51

Beitrag von Joachim K »

Hallo zusammen,

nach meinem "alten" 51er, habe ich mittlerweile auch einen der letzten hergestellten 51er mit Aerometric Füllsystem. Die Feder ist eine M, vielleicht eher zwischen M und B anzusiedeln - schreibt aber ganz prima.
Bemerkt habe ich allerdings: das "positionieren" ist manchmal etwas schwierig (durch die verdeckte Feder) - aber das bekommt man(n) sicherlich mit der Zeit in den Griff!? Thomas hatte mir das auch schon beschrieben - jetzt weiß ich, was er damit meinte!
Habt Ihr damit auch schon mal Schwierigkeiten?

Liebe Grüße
Joachim
yoda
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Re: Parker 51

Beitrag von yoda »

Hallo
Ich habe keinen 51er aber einen Parker 100, dessen Feder auch fast komplett verdeckt ist. Dort hatte ich das Problem noch nicht.

Gruß
Hugo
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Andi36
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Registriert: 29.10.2010 23:43

Re: Parker 51

Beitrag von Andi36 »

Hallo Fangemeinde,

Wolfgang's Wunsch (http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... f=8&t=4125) ist mir Befehl - hier sind ein paar Bilder von meinem Parker "51" Demonstrator. Ich wollte die Bilder aber nicht ohne Kommentar einstellen, außerdem hat sich das Biest ziemlich energisch gegen eine ordentliche Ablichtung gewehrt, deswegen hab' ich es gestern nicht mehr geschafft.
Ich habe ich mich entschlossen, die Bilder in der Parker Abteilung unter diesem "51"-Thread zu posten, ich hoffe, das ist in Eurem Sinn.

"Demonstrator" hießen die Vorführmodelle, welche Parker seinen Händlern zur Unterstützung bei Verkaufsgesprächen bereitstellte. Soweit ich weiß, hat Parker sie erstmals mit dem "51" eingesetzt, vermutlich weil der Füllfederhalter seinerzeit extrem teuer, aber optisch sehr schlicht war. Man mußte also den Käufer mit den technischen Vorzügen des Gerätes überzeugen, und dazu hat man diese durchsichtigen Präsentationsmodelle produziert.
"Demonstrator" waren nicht für den Verkauf bestimmt und mit einem entsprechenden Schriftzug gekennzeichnet . Sie sind vergleichsweise selten und übertreffen "normale" "51"er im Wert um das 10- bis 20-fache.

Mein Demonstrator IST KEIN Demonstrator.
Schaft und Griffstück stammen aus der aktuellen Ersatzteilproduktion von Ariel Kullok. Die Technik, also Füllmechanismus, Tintenleiter und Kollektor stammen von einem schwarzen 1946er Single Jewel Vacumatic, dessen Griffstück ich dummerweise zerstört habe. Die Kappe in 1/10 14K Goldfill trägt das (nicht alltägliche) "Squiggly Lines" Muster: zwei wellenförmige und zwei gerade Linien, die sich abwechseln. Meines Erachtens eines der schönsten Kappen-Muster des "51".

Die Feder Die Feder ist eine breite Oblique-Feder. Sie stammt aus Parkers englischer Produktion aus dem Jahr 57. Breite Federn und Oblique-Federn sind beim "51" sehr selten zu finden, bei einem Vacumatic der ersten Generation (also vor 47/48) ist mir bis heute noch keine untergekommen, diese hier stammt aus einem Aerometric der 2ten Generation. Ich hatte sie gegen die F-Feder getauscht, da ich den Füller zuletzt als Marker verwendet habe. Ich werde sie aber wieder zurücktauschen, um den besagten Aerometric in den Originalzustand zurückzuversetzen.

@Wolfgang: kein Grund also, um vor Neid zu erblassen und ich hoffe, Du bist nicht enttäuscht. Ich verspreche, sobald ich einen wahren Demonstrator habe (die Frage lautet nicht OB, sondern WANN), werde ich die Bilder hier posten.


Gruß,
Andreas
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isegrimmgo
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Re: Parker 51

Beitrag von isegrimmgo »

Hallo Andreas,
ich gebe zu - etwas neidisch bin ich schon.
Bei dem durchsichtigen Füller kann man so richtig dein Herzblut sehen (-:
Ich finde deine Komposition interessanter als einen "langweiligen" Originaldemostrator.
Den hat doch "fast" jeder. Deiner ist und bleibt ein absolutes Unikat.
Äh - kannst du mir auch genauso einen bauen? (-;
Grüße
Wolfgang
Thomas Baier
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Re: Parker 51

Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Andreas,

herzlichen Dank für die großartigen Bilder. Parker "51" - immer noch einer der ganz Großen bei den Füllhaltern.

Viele Grüße
THOMAS
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Andi36
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Registriert: 29.10.2010 23:43

Re: Parker 51

Beitrag von Andi36 »

Hallo Wolfgang,

gerne baue ich Dir auch so Einen, wenn Du möchtest.

Die Kunststoffteile und das Innenleben sind kein Problem. Auch die Feder nicht.
Um ein eine "Squiggly Lines" Kappe zu ergattern bräuchte man aber schon Geduld, die tauchen nicht wöchentlich/monatlich in der Bucht auf - und in Europa braucht man mit der Suche gar nicht erst zu beginnen. Aber auch das ist nur eine Frage der Zeit - nicht des "ob" .
(Ich hätt' ja noch eine Zweite aber die gebe ich nicht her - und jetzt darfst Du vor Neid erblassen :shock: : sie trägt den "High Imprint" eines First-Year "51" :mrgreen: ).

Schreib' mir eine PN falls Du Interesse hast.

Dank Dir Thomas für Dein Lob, das tut gut und entschädigt für die Mühe, den ich mit dem Gerät hatte. Die Reflektionen haben mich fast zur Verzweiflung Gebracht. Ich denke, ich muss mir mal ein paar Tips von Forumsmitglied Zollinger holen - der macht perfekte Bilder!.

Gruß, Andreas
Don't feed the troll.
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