Parker 51

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Zollinger
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Re: Parker 51

Beitrag von Zollinger »

Danke für die Blumen Andi, aber es gibt Füller die sind echt schwierig abzulichten. Ich hab da auch so meine liebe Mühe. Mein übliches Set-Up sieht wie folgt aus:
Fotosetup.jpg
Bei metallisch-glänzenden Obeflächen stosse ich damit aber regelmässig an die Grenzen. Da würde nur eine echte "Softbox" helfen.http://www.backdropsource.co.uk/Product ... oftbox.jpg

Bei den durchsichtigen Füllern verhält sich das möglicherweise ähnlich. Die Entscheidung für einen dunklen Hintergrund war sicher richtig. Ich habe zwar keinen Demonstrator, aber auch schon Plexiglas fotografiert. Das ist wirklich schwierig, wie schon gesagt:
5517394724_c4d152552a_b.jpg
Christof
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Re: Parker 51

Beitrag von Christof »

Hallo zusammen,

ich war eigentlich immer schon ein "Füllerschreiber", aber erst vor etwa einem Jahr bin ich zufällig auf dieses Forum gestossen und verfolge die Diskussionen und Berichterstattungen mit immer größerem Interesse.
Nun, angeregt durch die durchwegs positiven Berichte über den 51-er habe ich einen Aerometric mit F-Feder aus den USA und einen zweiten mit M-Feder aus England auf ebay gekauft.
Meine Erwartungen wurden von beiden Füllhaltern absolut erfüllt und ich stehe derzeit jeden Morgen vor der "schwierigen" Entscheidung ob mein bisheriger Liebling ein Lamy-2000 mit OM Feder oder der Parker-51 mit M Feder die sogar ein ganz klein wenig kursiv schreibt mit ins Büro darf.
Der Aerometric mit F-Feder ist sowieso immer dabei, ich habe ihn mit dunkelgrüner Levenger Tinte betankt und verwende ihn für Randnotizen oder einfach mal so.
Der einzige winzigkleine Wermutstropfen ist das schon mehrfach beschriebene Problem mit dem undurchsichtigen Nylontintensack, so daß eine Tintenfüllstandskontrolle nicht möglich ist.
So das war mein bescheidener Beitrag und ich wünsche allen ein schönes Wochenende.

Christof
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Andi36
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Re: Parker 51

Beitrag von Andi36 »

Servus Christof,

schön, dass Du zu uns ins Forum gefunden hast.

Mit dem "51" hast Du Dir einen echten - aber bei uns ziemlich wenig beachteten Klassiker - zugelegt, ein echtes Arbeitspferd, das nicht kaputt zu kriegen ist.

Sein Tintenleitsystem gehört zum Besten, das zu haben ist und funktioniert zuverlässig, wenn man den "51" nur von Zeit zu Zeit spült - das allerdings fordert er, andernfalls spuckt er schon mal einen Tintentropfen auf's Papier.

Ich wette, dass Deiner mit der grünen Levenger gut umgehen kann - eine durchaus kritische Tinte in ihrem Verhalten. Ich wünsche Dir viel Freude mit den "51"s, vielleicht erfreust Du uns mit einem Foto oder einer Schriftprobe - vielleicht sogar eine Tintenbetrachtung?

Gruß,
Andreas
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Andi36
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Re: Parker 51

Beitrag von Andi36 »

Im Faden von Elderflower kam die Frage nach den Lüftungslöchern am "51" auf und wie deren Beschreibung von Richard Binder zu verstehen ist.

Die Darstellung von Richard Binder ist m.E. schon richtig, sie stimmt mit dem, was David Shepherd in seinem "Parker "51" Buch schreibt, durchaus überein.

Wörtlich schreibt Shepherd zum "Late Mark I desing USA production":
"Some barrels have air holes on side"
51 - venthole options.jpg
51 - venthole options.jpg (398.77 KiB) 5346 mal betrachtet
Dieses some entspricht durchaus meiner Beobachtung: unter gefühlten mehreren 1000 "51"ern der zweiten Generation ist maximal Einer mit seitlichem Belüftungsloch. Da die "51"er zu dieser Zeit jährlich in Millionen-Stückzahlen produziert wurden, kann man nur von einer partiellen Produktion der verlagerten Belüftungslöcher ausgehen, sonst würde man diese regelmäßig antreffen.

Man darf von Richard also nur nicht schliessen, dass die Produktion generell umgestellt wurde (was er ja so auch nicht sagt). Schäfte mit seitlichen Lüftungslöchern und solche mit den Löchern am Ende wurden parallel gefertigt. D.h. man kann für zweitere also keine Altersbestimmung ableiten.

Mir sind in den letzten 3-4 Jahren nur 4 "51"s mit seitlichem Lüftungsloch untergekommen. Diese erzielen etwa die 3-4 fachen Preise wie Normalos.
Hier noch eine Detailbetrachtung: die seitlichen Belüftungslöcher fallen deutlich kleiner aus als die am Ende des Schaftes
51 - venthole options 2.jpg
51 - venthole options 2.jpg (391.46 KiB) 5329 mal betrachtet
Falls ihr Euch fragt wer David Shepherd ist und warum ich auf ausgerechnet auf ihn referenziere:
David Shepherd ist DER Parker-Kenner schlechthin. Er lebt in der Nähe von Newhaven und hat Zugriff auf die Parker Archive, die um 1999 von Janesville/Wisconsin nach Newhaven verlegt wurden, als die Janesville Fabrik geschlossen wurde.
Das erste Buch von Sheppherd hinterliess einen solch starken Eindruck, dass die Parker Familie Sheppherd vorschlug gemeinsam ein weiteres Buch über die Marke Parker zu schreiben. Inzwischen gibt es zwei weitere Bücher: zum Vacumatic und zum Duofold - absolut lesenswert! (aber nur in englisch).

Gruß,
Andreas
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Cepasaccus
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Re: Parker 51

Beitrag von Cepasaccus »

Danke fuer die Aufklaerung, Andreas! Ich hab dann mal meine Datierung auf 1956-1965 gesetzt.

Die Buecher hoeren sich spannend an.
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Cepasaccus
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Re: Parker 51

Beitrag von Cepasaccus »

Ich habe ja so einen guenstigen "51" in schwarz mit Stahlkappe. Abgesehen von dem etwas in grau schillernden Jewel auf der Kappe hat der Fueller keine Schnoerkel. Er schreibt mit seinem Nagel zuverlaessig. Ich wuerde ihn als Arbeitstier bezeichnen. Durch den Beutel kann ich den Tintenstand noch erkennen. Falls nicht gaebe es ja noch die Waage. Auslaufen und Klecksen kann ich (noch?) nicht feststellen. Da ich den Fueller nicht so einfach komplett zerlegen kann habe ich eine 4001 Koenigsblau gefuellt. Die geht leicht aus Fueller und Kleidung.
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Zollinger
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Re: Parker 51

Beitrag von Zollinger »

Andi36 hat geschrieben:Im Faden von Elderflower kam die Frage nach den Lüftungslöchern am "51" auf und wie deren Beschreibung von Richard Binder zu verstehen ist.

Die Darstellung von Richard Binder ist m.E. schon richtig, sie stimmt mit dem, was David Shepherd in seinem "Parker "51" Buch schreibt, durchaus überein.

Wörtlich schreibt Shepherd zum "Late Mark I desing USA production":
"Some barrels have air holes on side"
51 - venthole options.jpg
Dieses some entspricht durchaus meiner Beobachtung: unter gefühlten mehreren 1000 "51"ern der zweiten Generation ist maximal Einer mit seitlichem Belüftungsloch. Da die "51"er zu dieser Zeit jährlich in Millionen-Stückzahlen produziert wurden, kann man nur von einer partiellen Produktion der verlagerten Belüftungslöcher ausgehen, sonst würde man diese regelmäßig antreffen.

Man darf von Richard also nur nicht schliessen, dass die Produktion generell umgestellt wurde (was er ja so auch nicht sagt). Schäfte mit seitlichen Lüftungslöchern und solche mit den Löchern am Ende wurden parallel gefertigt. D.h. man kann für zweitere also keine Altersbestimmung ableiten.

Mir sind in den letzten 3-4 Jahren nur 4 "51"s mit seitlichem Lüftungsloch untergekommen. Diese erzielen etwa die 3-4 fachen Preise wie Normalos.
Hier noch eine Detailbetrachtung: die seitlichen Belüftungslöcher fallen deutlich kleiner aus als die am Ende des Schaftes
51 - venthole options 2.jpg
Falls ihr Euch fragt wer David Shepherd ist und warum ich auf ausgerechnet auf ihn referenziere:
David Shepherd ist DER Parker-Kenner schlechthin. Er lebt in der Nähe von Newhaven und hat Zugriff auf die Parker Archive, die um 1999 von Janesville/Wisconsin nach Newhaven verlegt wurden, als die Janesville Fabrik geschlossen wurde.
Das erste Buch von Sheppherd hinterliess einen solch starken Eindruck, dass die Parker Familie Sheppherd vorschlug gemeinsam ein weiteres Buch über die Marke Parker zu schreiben. Inzwischen gibt es zwei weitere Bücher: zum Vacumatic und zum Duofold - absolut lesenswert! (aber nur in englisch).

Gruß,
Andreas

Diese Beobachtung kann ich bestätigen. Ich habe auch festgestellt, dass die seitlichen Lüftungslöcher oft mit einer Kappe kombiniert sind, die bereits den 4-Finger-Klemmmechanismus statt des Klemmringes hat.
Das mit dem Preisunterschied wusste ich nicht. Hab' gerade zwei verkauft - zum Normalpreis. Autsch. ...bin wohl zu wenig auf ebay unterwegs.

Z.
capsposted
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Re: Parker 51

Beitrag von capsposted »

Kann man in D eigentlich irgendwo günstig an Parker 51 Federn rankommen?
PurpleInk
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Re: Parker 51

Beitrag von PurpleInk »

Angesteckt von der Neugier auf ein solches Stück Füllergeschichte habe ich vor ein paar Wochen einen grauen 51er Aerometric zu einem akzeptablen Preis aus der Bucht gefischt. Äußerlich gut erhalten, tolle stubbige Feder, leider hatte der Tintensack einen Riss. :( Vom Verkäufer gabs einen Teil-Refund und der liebe Andi kam zur Rettung und hat ihn mir repariert, sauber gemacht und aufpoliert :D Vielen Dank dafür!

Heute im Büro erstmals im Dauereinsatz weiß die graue Dame zu begeistern. Schreibt sich butterweich, schöne dezente Linienvariationen und liegt wunderbar in der Hand. Zwischen dem Herstellungsdatum der schwarzen Parker Quink und dem Füller liegen zwar bestimmt 5 Jahrzehnte, aber sie sind ein gutes Team.
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image.jpg (114.19 KiB) 4682 mal betrachtet
Schreibende Grüße
Susi - PurpleInk
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