Parker Duofold versiegt beim Schreiben

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Linceo
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Re: Parker Duofold versiegt beim Schreiben

Beitrag von Linceo » 27.03.2019 9:26

Die Frage, warum Parker die Austrocknungs- und Anschreibprobleme, die ja bekanntermaßen beim Sonnet und dem modernen Duofold häufig vorkommen, nicht abstellen kann oder will, hab ich mir auch schon häufig gestellt.

Allerdings sehe ich da zwischen den beiden Modellen doch große Unterschiede. Ich habe fünf verschiedene moderne Duofolds aus drei verschiedenen Produktionszeiträumen mit Federn in EF, M, BB, OBB und O3B. Vier Internationals und einen Centennial. Sie schreiben alle perfekt, nur wollen sie das regelmäßig, nicht mit wochenlangen Pausen. Schreibt man sie täglich oder zumindest fast täglich, funktionieren sie alle wunderbar. Die Federn sind klasse.

Anders - leider - der Sonnet. Da gelten schon die Federn als Hochrisikoinvestition. Manche sind wundervoll, wie die M in meinem Sonnet Athenes aus der frühesten Baureihe Mitte der 90er. Butterweich, toller Tintenfluss, angenehmes Feedback. Austrocknen kein Thema. Kappe dicht.
Diese tolle Feder verführte mich zu zwei weiteren Sonnets, einem Cascade, auch aus dieser frühen Reihe, und einen Crocodile Vermeil von 2006. Bei beiden waren Federn und Tintenfluss mehr oder weniger katastrophal. Wunderschön, aber zum Schreiben "out of the box" völlig unbrauchbar. Bei denen hab ich monatelang gegrübelt, ob ich sie behalten will. Dann hab ich Federn und Tintenleiter überarbeiten lassen und jetzt schreiben sie absolut großartig. Dass so eine Maßnahme notwendig ist, um einen teuren Füller (der Crocodile ist sogar eine Limited Edition) zum Leben zu erwecken, ist ein Unding, das stimmt.

Im Gegensatz zu seinen güldenen Brüdern schrieb der schlicht silberne Sonnet im gebürsteten Kleid mit Stahlfeder, den ich vor kurzem für 25 Euro unbenutzt erworben habe, vom ersten Moment an perfekt und darf mich seither als Alltagskorrekturfüller im täglichen Schuleinsatz begleiten. "Geht doch, Parker!"

Gut, aber für mich doch längst nicht so angenehm, da mit sehr rigider Feder bestückt, schreiben die Sonnet-Kopien von Baoer aus China. Sie schreiben an, sind zuverlässige Schreiber "out of the box" (wenn sie denn eine hätten ;) ), schön anzuschauen, aber die Stahlfeder des Originals ist mir lieber.

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