Gibt es auch Parker-Fälschungen?

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esp
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Gibt es auch Parker-Fälschungen?

Beitrag von esp »

Hallo Mitleser - und vielleicht Beantworter :wink:

Ich habe zwei moderne Parker Duofold Centennial. Und diese machen mich unsicher :? Nicht nur, dass sie nicht so schreiben, wie ich es von Füllfedern dieser Preislage erwarte - aber diesbezüglich haben mich noch alle Parker-Federn enttäuscht - jetzt frage ich mich, ob es sich nicht um Fälschungen handelt.

Grund: Auf diversen Abbildungen habe ich gesehen, dass am Kappenkopf ein Duofold-Emblem ist. Bei meinen beiden ist dieser nur schwarz.

Kann mir diesbezüglich jemand weiterhelfen?
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Edi
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Edi,
es wird sich um die erste Duofold-Serie ab 1988 bis ca. 1996 handeln. Diese Modelle hatten einen zylinderformigen Corpus einschl. Kappe und einen schwarzen Abschluß ohne Duofoldzeichen. Die Bicolor-Goldfeder zeigt nur den Pfeil ohne das geschungene Duofold-Emblem. Von dieser Serie gab es für begrenzte Zeit auch eine Orange-Variante.
Die Duofolds schreiben nicht so gut, wie man das erwarten muß, insbesondere die erste Serie hatte sehr zu kritisierende Schreibeigenschaften bei unterschiedlichen Federbreiten. Das hat sich etwas gebessert, aber ich kenne diese Serien recht genau und habe viele Federn probiert. Aktuell habe ich nur einen kleinen schwarzen Duofold mit Goldapplikationen und OB-Feder. Die Feder ist sehr gut geschliffen, aber der Tintenleiter und die Austrockungsfreude des Halters sind nicht überzeugend. Dieser Tatsache ins Auge sehend, gibt es aber auch große Freunde der Duofolds, die die Schreibeigenschaften - meiner Erfahrung nach ist dies zwar überraschend - sehr viel besser beurteilen.
Das ist sehr schade, denn in der Materialqualität und im Design ist der Duofold ansonsten interessant. Die Normalgröße ist allerdings sehr schmächtig.
Die wenigen Berixchte über die Parker zeigen, daß für Füllhalterfreunde die Parker-Serien aktuell - leider, leider - wohl wenig interessant sind und kaum Diskussionsstoff liefern.

Viele Grüße
Euer Thomas Baier
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esp
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Beitrag von esp »

Hallo Thomas,

danke für Deine schnelle Antwort. Sie beruhigt mich in zweierlei Hinsicht:
es wird sich um die erste Duofold-Serie ab 1988 bis ca. 1996 handeln. Diese Modelle hatten einen zylinderformigen Corpus einschl. Kappe und einen schwarzen Abschluß ohne Duofoldzeichen. Die Bicolor-Goldfeder zeigt nur den Pfeil ohne das geschungene Duofold-Emblem.
Die Beschreibung passt ganz genau auf meine beiden. Also sind es zumindest keine Fälschungen - für den Fall, dass es mir einmal gelingt, mich von einer Füllfeder zu trennen :)
Die Duofolds schreiben nicht so gut, wie man das erwarten muß, insbesondere die erste Serie hatte sehr zu kritisierende Schreibeigenschaften bei unterschiedlichen Federbreiten.
Das ist die zweite "Beruhigung": Ich bilde mir das nicht so gute Schreibverhalten also nicht ein.

Leider dürfte das ein Problem aller Parker-Federn sein, denn ich hatte unlängst (von meinem Lieblingshändler Rolf Thiel) eine Füllfedern-Mustersendung erhalten. Darunter waren auch etliche, mindestens 20, Parker. Einige hätten mir sehr gut gefallen - aber die Schreibqualität der Federn war ernüchternd und brieftaschenschonend :evil: Will heissen, ich habe mir ein paar "Watermänner", einen Pelikan, einen Namiki Falcon aber keinen Parker behalten ...

Eigentlich schade, denn vor vielen Jahren hatte ich eine Parker-Füllfeder und war damit zufrieden.
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Edi
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

Hallo, Edi,

ich hatte auch so eine Sammlung von Rolf Thiel mit hohem Parker-Anteil. Ich fand davon recht viele Federn / Füller gut und brauchbar. Leider war mein Budget nicht mit meinen Wünschen zur Deckung zu bringen und die meisten Parker gingen daher zurück nach Neustadt. Ich würde Parker nach der Erfahrung bei "von klasse bis mittelmäßig" einstufen und es immer wieder versuchen.

Zum Thema: Ich habe vor wenigen Tagen bei einem Bekannten zwei Fälschungen von verschiedenen Parker Sonnets gesehen.

Als er sie mir zeigte, habe ich sie für echt gehalten. Nur die Federn irritierten mich. Sie waren bei vermeintlich gleichen Füllern sehr unterschiedlich geformt und beschriftet. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die 18 Karat nicht echt waren. Trotz der folgenden Auflösung durch ihn weiß ich aber nicht, ob darin ein Stahlkern steckt, weil wir die Federn nicht aufgesägt haben.

Ansonsten waren alle Beschriftungen vorhanden - selbst auf dem Konverter stand Parker. Lediglich die "Pfeilfeder" an einem Klipp wirkte verwaschen oder unscharf, also schlecht gefertigt / geprägt - war ich verständlich?

Schreiben konnte ich nicht damit, weil keine Tinte an die Füller sollte.

Vielleicht wären die Dinger aber eine Chance, dass ein Sonnet nicht eintrocknet - der Fälscher muss ja nicht alles kopieren :twisted:

Also zumindest in China fälscht man Parker!

Viele Grüße
Dieter N.
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esp
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Beitrag von esp »

Hallo Dieter,
ich hatte auch so eine Sammlung von Rolf Thiel mit hohem Parker-Anteil. Ich fand davon recht viele Federn / Füller gut und brauchbar. Leider war mein Budget nicht mit meinen Wünschen zur Deckung zu bringen und die meisten Parker gingen daher zurück nach Neustadt. Ich würde Parker nach der Erfahrung bei "von klasse bis mittelmäßig" einstufen und es immer wieder versuchen.
Also, im Vergleich zu den Watermännern fielen die Parker stark ab. Will sagen: Einige der Parker wären - für sich gesehen - nicht schlecht. Aber, da ich inzwischen andere Qualitätskriterien (z.B. Waterman Edson, OMAS 360 und MoMa, Pelikan M800 und M1000, diverse Sheaffer) gewohnt bin, stimmt für mich das Preis- / Leistungsverhältnis der Parker, die ich probieren durfte, ganz einfach nicht.
Schreiben konnte ich nicht damit, weil keine Tinte an die Füller sollte.
Das ist etwas, das ich überhaupt nicht verstehen kann. Wenn ich eine Füllfeder kaufe, möchte ich auch damit schreiben. Nur ansehen ist doch nicht einmal das halbe Vergnügen.
Also zumindest in China fälscht man Parker!
Ja, gestern hab' ich im TV gesehen, dass sie sogar ganze Schiliftanlagen nachbauen und mit Originalbeschriftungen versehen :cry:
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Edi
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

Schiliftanlagen? Wahnsinn, wo am Markt Faces wirtshaftlich sind...

Übrigens, Edi, ich habe auch alle Füller unter Tinte. Wenn nicht, warten sie nur gerade auf einen Einsatz.

Zu den Parkern: Waterman ist auch ein harter Konkurrent, vor allem im unteren Preissegment. Ich hatte als richtig gute Parker einen Inflection (M), einen Rialto (B), einen F130 (B), einen F134 (M) und einen F41 (M). Na gut, nicht immer die teuerste Liga, aber Spitzen-Watermänner wie der Allure oder der Phileas sind auch Stahlnägel...

Ich gebe aber zu, wenn ich meine Schreibtests von der Sammlung sehe, dass die Watermänner prozentual mehr gute Füller hatten.

Viele Grüße
Dieter
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esp
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Beitrag von esp »

Hallo Dieter,
Schiliftanlagen? Wahnsinn, wo am Markt Faces wirtshaftlich sind...

Ja, es wurden Bilder gezeigt, auf denen auf den Liftstützen "Doppelmayer" umrahmt von chinesischen Schriftzeichen prangte. Der interviewte Doppelmayer-Chef meinte, dass sie jetzt erst eine Produktion in China aufziehen wollen ...
Übrigens, Edi, ich habe auch alle Füller unter Tinte. Wenn nicht, warten sie nur gerade auf einen Einsatz.
Ich nicht; nur ungefähr 60 davon :wink:
... aber Spitzen-Watermänner wie der Allure oder der Phileas sind auch Stahlnägel...
Ja, der Philéas ist wirklich gut. Vor allem für das Geld. Und er zeigt, ebenso wie der Edson, dass auch eine stahlharte und so gut wie gar nicht flexible Feder sehr gut schreiben kann.

Ich muss zugeben, dass ich, nach meinen schlechten Erfahrungen mit zwei Parker Duofold Cenntenial, keine weiteren Parker mehr gekauft habe. Und die, die in der Mustersendung von Rolf Thiel waren, habe ich zwar probiert. Einige waren nicht schlecht - aber nicht gut genug für das was sie kosten sollten ... :?
Ich gebe aber zu, wenn ich meine Schreibtests von der Sammlung sehe, dass die Watermänner prozentual mehr gute Füller hatten.
... und haben :roll:
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Edi
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stift
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hallo edie

Beitrag von stift »

hallo
ja ich hatte auch einen Parker Duofold Centennial,das war der zur 100 jahr feier von parker???
er hat mir gut gefallen und hat auch gut geschrieben,hab in dann später verkauft oder getauscht weiß ich nicht mehr.

doch der vergleich zu einen originalen parker duofold kommen die neuen nicht heran.
ich schreibe viel mit meinen paker duofold senior(orange) und bin immer über die gescheidigkeit beim schreiben verwundert.
und das bringen die neuen eben nicht,ist auch so bei montblanc und waterman usw.
im sommer kaufte ich einen 52er hebelfüller(1925), eine wucht und hab ihn mit einer roten pelikantinte aus den 30er jahren gefüllt....mama mia der schreibt fast allein..haha.
aber beim nächsten treffen kannst du die füller probieren....da kommst du auf den geschmack.
m.l.g. aus wien
stift
handi
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Re: Gibt es auch Parker-Fälschungen?

Beitrag von handi »

esp hat geschrieben:Hallo Mitleser - und vielleicht Beantworter :wink:
Nicht nur, dass sie nicht so schreiben, wie ich es von Füllfedern dieser Preislage erwarte - aber diesbezüglich haben mich noch alle Parker-Federn enttäuscht - jetzt frage ich mich, ob es sich nicht um Fälschungen handelt.
Tja, was soll ich sagen: ich hab so ungefähr 8-10 PARKERS, vom Mandarin bis zum SNAKE und jede, aber auch jede dieser Federn schreibt vorzüglich! Besonders mit dem MAndarin, aber auch mit meinem alltäglichen Parker75 aus den Siebzigern (der hat schon Liter verschrieben:=), bin ich mehr als zufrieden!
Liebe Grüße
Hans
PS: ich freue mich, dass Du ein Original hast!
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stift
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parker

Beitrag von stift »

hallo
also ich persönlich schreibe viel mit einen paker duofold(seniorgröße) aus dem jahr 1927.
und ich hatte auch schon einen nachbau die heute erhältlich sind,doch der hat auch sehr gut geschrieben.
dann noch die paker 51 aus den 50iger jahren sind auch gute füller bzw. muß man sich an die feder gewöhnen,da es harte federn sind.


und die neuen parker die ich kenne sind eigentlich auch sehr gute füller mit hochwertigen federn.
wie man da probleme haben kann ist mir da schon ein rätsel.
ich glaube die meisten setzen zuviel erwartungen in die modernen füllhalter.
die sind natürlich zu den alten kein vergleich.
würde nie meinen alten duofold gegen einen neuen eintauschen
:wink: .
ich frage mich wo da das problem liegt???
ich lese das auch von anderen marken, was mich auch sehr stutzig macht.
vieleicht könnte man die probleme genauer beschreiben!!
man sollte mit seinen schreibgeräten ja freude haben,so wie ich.
mlg
stift
handi
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Re: parker

Beitrag von handi »

stift hat geschrieben:hallo
man sollte mit seinen schreibgeräten ja freude haben,so wie ich.
mlg
stift
Genauso ist es :D
absia
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Parker "Frontier"

Beitrag von absia »

Hallo miteinander!

Keiner kennt den "Frontier"! Warum? Zu billig? Er ist momentan der beste Parker, was das Preis-Leistungs-Verhältnis anbelangt. Er sieht aus wie ein einfacher Sonnet, schreibt sich aber wie das Vorbild und hat dessen Macken nicht. Außerdem gibt's fast zehn Stück davon für den Preis eines Sonnets. Und: Er wird bestimmt nicht gefälscht! Wenn man ein etwas älteres Exemplar erwischt, dann ist es auch noch nicht "transluzent", m. E. n. die Seuche schlechthin, - gleich nach dem fruchtbaren Sil-brrrrr!

Alles nur noch Silberrrrrrrrr: Autos, Möbel, Elektrogeräte ... und jetzt auch noch Füller!!! Selbst Pelikan wird weich: Wie sieht denn das aus, die M-Serie mit Silber-Trim??? Zum Sp...! Kommt mir jetzt nicht damit: "Das ist doch alles Geschmackssache!" Von wegen! Wenn eine Produktart, eine Nation, - ja die ganze Welt mit nur noch einer Farbe zugekleistert wird, die letztlich nichts anderes ist, als mehr oder weniger schimmerndes Mausgrau, dann ist das nicht mehr nur Geschmackssache, sondern eine ästhetische Belästigung erster Ordnung, die aufgrund ihrer inflationären Aufdringlichkeit schon Notwehrreaktionen wie dieses Posting rechtfertigt! Wo soll denn der Mensch noch hinschauen?? Am Ende schminken sich die Frauen auch noch silbern! Na, dann ... Übrigens: Früher hieß dieser Farbton mal "Ofenrohrbronze" und hat gestunken wie die Pest. War damals die Un-Farbe schlechthin! Kennt aber heute scheint's keiner mehr.

Gehört alles nicht hierher, ich weiß! Ist auch schon vorbei! War nur so'n Anfall! Am eben gepriesenen Frontier ist schließlich auch diese Farbe (zum Teil). Dafür isser aber auch billlllich und mit Stahlfeder - und nicht "rhodiniert", sprich: veredelsilbert wie die Füller für diejenigen, denen selbst 18karätiges Gold noch zu billlllich ist! Ach ja, Platin gib's ja auch noch, hätt' ich beinahstens vergessen! Wie mausgrau, steril und langweilig die vermeintliche Edelwelt doch ist!! Steckt womöglich dahinter ein gesellschaftbreites Bedürfnis, auf höchstem Anspruchsniveau immer noch jederzeit abtauchen zu können in die Anonymität der Masse? Ich denke, ihr werdet das besser wissen.

Sodann: Schöne Zeit!
Peter
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esp
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Re: parker

Beitrag von esp »

Hallo Stift,
stift hat geschrieben:und die neuen parker die ich kenne sind eigentlich auch sehr gute füller mit hochwertigen federn.
wie man da probleme haben kann ist mir da schon ein rätsel.
Ich habe nicht geschrieben, dass die Federn der Parker, die ich besitze, schlecht sind. Aber sie haben meine Erwartungen nicht erfüllt.

Ein Simpler Waterman Philéas schreibt "um Eckhäuser" besser als jeder meiner Parker. Und diese Füllfeder ist auch eine moderne Füllfeder. Ebenso wie, aber teurere, Pelikane, andere Watermänner, Omas und wie sie alle heissen.

Vielleicht träume ich auch einer Parker-Füllfeder, die ich vor vielen Jahren einmal besessen habe, nach und mache sie in der Erinnerung immer besser.

Tatsache ist aber, dass ich lieber - und gefühlsmäßig besser - mit einem Mx00 von Pelikan, den meisten von Waterman oder einem x-beliebigem Sheaffer schreibe ...
Auf Wiederlesen ...
Edi
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Plenumfreunde,

schön, daß wieder über Parker geschrieben wird.

Parker hatte zuletzt mit den Nachfolgern der alten Serien 75 und Premier kein ausgesprochen glückliches Händchen. Man mag mich gerne verbessern, aber mir ist nicht bekannt, daß die anderseitig bereits diskutierten Schwachpunkte der Duofold- und Sonnet-Reihe behoben sind. Insbesondere die Austrockenfreude der Modelle ist bekannt ("the non-writing-pen").
Die einfacheren Serien, dazu gehört der Frontier auch, sind in der Tat recht gute Schreibern, der Tintenleiter ist wirklich gut, aber die unangenehme Kunststoffoberfläche der Corpora ist eine Zumutung. Die Austrocknungsfreude ist ebenfalls da. Somit kann ich den Frontier, ich habe selbst einen F- und M-Point und kann die Serie gut beurteilen, empfehlen, aber es kommt dennoch kein Qualitätsgefühl auf.
Dann doch lieber ein Phileas!
Vielleicht kann jemand von uns einen Erfahrungsbericht oder eine kurze Notiz vom Parker 100 beisteuern, das dürfte viele interessieren.
Für mich ist der Sonnet zu klein und kurz, trocknet zu stark aus, hat hohe Serienschwankungen in der Federfertigung und spielt daher nicht die Rolle, die er ausfüllen könnte, wenn sich die Firma mehr Mühe gegeben hätte. Gegenüber einem Sheaffer Targa (in seligem Angedenken) ist er funktionell gesehen eine Klasse (oder zwei?) schlechter.
Der Duofold ist ein qualitativ hervorragend gefertigter Füller mit der lobenswerten Ruthenium-Punktspitze, aber der Tintenleiter, mehrfach verbessert, kann mich nicht befriedigen. Aus USA kommen in letzter Zeit allerdings Hinweise auf eine deutlich verbesserte Tintenleiterqualität (Zufall oder tatsächliche Weiterentwicklung?). Auch hier ist die Austrockungstendenz legendär. Ich weiß, daß der Duofold recht gerne größere Emotionen erzeugt, wenn er kritisiert wird, als andere Füllhalter. Das hängt sicherlich mit seiner sympathischen Erscheinung und der hervorragenden Materialqualität zusammen. Allerdings habe ich eine Unzahl von Füllern, die einen erheblich besseren Tintenleiter haben - und das ungeachtet der Preisklasse.

Dennoch darf man hoffen, das der frühere Schreibgerätegigant nach mehreren Eigentümerwechseln bei Sanford zu altem Glanz kommt. Das würde mich sehr freuen, habe ich mich gerade in meiner Schulzeit sehr erfreuen können über die Langzeitqualität und Funktionalität der damaligen Parkerserien.

Viele Grüße
Euer Thomas Baier
Zuletzt geändert von Thomas Baier am 09.04.2006 23:29, insgesamt 1-mal geändert.
Dieter N
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Re: parker

Beitrag von Dieter N »

esp hat geschrieben:Hallo Stift,
stift hat geschrieben:und die neuen parker die ich kenne sind eigentlich auch sehr gute füller mit hochwertigen federn.
wie man da probleme haben kann ist mir da schon ein rätsel.
Ich habe nicht geschrieben, dass die Federn der Parker, die ich besitze, schlecht sind. ...
Hallo, liebe Forumsmitglieder,

falls ich gemeint war, muss ich bei meiner Auffassung bleiben. Ich habe eine dicke Sammlung verschiedenster Füller der letzten Jahrzehnte gehabt und alle probegeschrieben. Bis auf die von mir Gekauften habe ich allerdings nur die Federn in Tinte getaucht, um dann unter vergleichbaren Bedingungen mit allen zu schreiben. Fließverhalten und Austrocknen sind dabei nur bedingt testbar. Fragt mal meine Frau, ob ich sie damit genervt habe - es hat einfach viel Platz eingenommen. Und dabei waren dann eben doch deutliche Unterschiede zu sehen. Es gab richtig gute Federn, aber auch einige, die nicht heraus ragten. Sie waren nicht grottenschlecht, aber auch nicht gut. Da gab und gibt es Besseres.

Aber das ist doch auch nichts Schlimmes, wenn eine Firma Gutes und auch nicht so Gutes baut.

Zum Thema Fälschungen kann ich noch etwas zu meinem Posting ergänzen, da ich inzwischen zwei eigene Sonnet-Fakes habe.

Ich habe die Fälschungen über ebay erworben, aber sie wurde als chinesische Füller einer mir unbekannten Marke verkauft - ob es all die Marken wirklich gibt, die z.Z. als Asia-Füller durch ebay kursieren? Der Händler hat mir also nichts vorgegaukelt und ich möchte ihn daher auch nicht nennen.

Die Füller sind in allen Teilen als Parker beschriftet - selbst am Konverter. Manche Beschriftung wirkt allerdings einen Hauch billiger gefertigt, aber das fällt kaum auf. Schlecht wirken die Klipps, weil die Streifen der Pfeilbefederung erheblich zu schwach sind. An der Stelle stutzt man.

Außerdem dachte ich, dass das Korpus-Design als Fake ersichtlich wäre - bis ich letztens einen offensichtlich echten Sonnet mit ebenfalls hochglänzendem Silber-/Chrom-Glanz sah. Das gibt´s wirklich... Der zweite ist allerdings deutlich sichtbar falsch: Man hat versucht, die karierte Sterlingsilber-Version durch grauen Lack mit schwarzen Streifen nach zu machen - gepatzt, liebe Fälscher, wenn wenigstens an den konisch zulaufenden Stellen die Farbstreifen übereinander gepasst hätten :twisted:

Die Federn hingegen sehen gut aus. Die Einfarbige ist klasse und gut gemacht. Der Bicolor-Version fehlt etwas die präzise Kante an den Farbwechseln. Es wirkt etwas unscharf. Über die Schreibweise kann man nicht wirklich meckern. Sie sind relativ flexibel, aber kratzen leider etwas, was sich jedoch größtenteils legt (in der Original-Sammlung von oben waren durchaus vergleichbare Federn) und sind somit benutzbar. Und ... na klar, gut gefälscht ... sie trocknen ein. :twisted:

Wenn der letzte Mangel nicht wäre, würde ich mir den Spaß damit zu schreiben wohl ab und zu gönnen. Aber eintrocknende Füller sind für mich lästig, weil ich damit auch im Büro schreibe - dann muss der Füller halbswegs mitspielen.

Ach ja, ich habe ca. 10 Euro pro Füller bezahlt - das war´s mir wert!

Viele Grüße
Dieter
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