Interview mit Nathan Tardif

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Strombomboli
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Interview mit Nathan Tardif

Beitrag von Strombomboli »

Must see für Noodler's-Fans: Brian Goulet im Gespräch mit Nathan Tardif
Iris

Mein Avatar ist ein Gemälde von Ilja Maschkow (1881-1944): Selbstporträt; 1911, das in der neuen Tretjakow-Galerie (am Krimskij Wal) in Moskau hängt, wo ich es fotografiert habe.
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NicolausPiscator
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Re: Interview mit Nathan Tardif

Beitrag von NicolausPiscator »

Oh! Danke für den Hinweis!
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NicolausPiscator
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Re: Interview mit Nathan Tardif

Beitrag von NicolausPiscator »

Und jetzt, da ich das Gesuch der Schwanentinte lesen... endlich erhalten die Noodler's-Nutzer auch die Aufklärung, dass jede Charge tatsächlich absichtlich etwas abgewandelt wird. Das dürfte auch einige Debatten erledigen.
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MarkIV
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Re: Interview mit Nathan Tardif

Beitrag von MarkIV »

Das mit dem „absichtlich“ ist so eine Sache. Folgt man diversen Diskussionen über seine Person, lässt es auch durchaus den Schluss zu, dass er das auch gar nicht kann, also jedes Batch exakt gleich zu fertigen. Noodler‘s ist halt im Wesentlichen seine Person mit einem Notizbuch mit seinen Mischungen.
Umso mehr bewundere ich Oster, der hat jetzt doch mittlerweile bestimmt 125 verschiedene Tinten, die auch gleichbleibend einen Ton darstellen können, über mehrere Batches.

Mal von dem Goulet Interview abgesehen, ich habe ihn auch schon live auf der Ohio Pen Show in Columbus erleben dürfen und hatte da auch Gespräche rund um ihn. Unter anderem, dass er in ultranationalistischen Kreisen verkehrt, seine Stifte trotzdem aus Indien kommen und dass er mehrfach Probleme hatte die Marktfähigkeit seiner Tinten darzustellen.
Das mögen nur Gerüchte sein, aber Probleme mit einigen seiner Tinten sind ja nicht von der Hand zu weisen. Daher bringt mich das „mit Absicht“ eher zum Schmunzeln als eine Intention dahinter zu erkennen.

Mark
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NicolausPiscator
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Re: Interview mit Nathan Tardif

Beitrag von NicolausPiscator »

Kann ich sehr gut verstehen... mit der Absicht hatte ich das auch geschrieben, weil ich nach dem Interview irgendwie den Eindruck hatte, dass er das vielleicht sogar gar nicht anders kann.
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HeKe2
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Re: Interview mit Nathan Tardif

Beitrag von HeKe2 »

Apropos marktfähig: Aus der Erfahrung meines eigenen Berufes heraus möchte ich mir gar nicht vorstellen, mit welchem Aufwand es in Deutschland verbunden sein könnte, eine Tinte im halbindustriellen Maßstab herzustellen und zu vertreiben, und dabei alle Vorschriften zur Produktsicherheit, Anwendungsbeschränkungen von Bestandteilen, Dokumentatiospflichten usw. zu beachten. 🤔
Beste Grüße
Hermann
Thom

Re: Interview mit Nathan Tardif

Beitrag von Thom »

NicolausPiscator hat geschrieben:
20.07.2018 15:36
Kann ich sehr gut verstehen... mit der Absicht hatte ich das auch geschrieben, weil ich nach dem Interview irgendwie den Eindruck hatte, dass er das vielleicht sogar gar nicht anders kann.
viewtopic.php?f=48&t=4836&p=57449&hilit ... ter#p57449

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Thomas
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Tenryu
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Re: Interview mit Nathan Tardif

Beitrag von Tenryu »

Entweder kauft man handgefertigte Produkte oder industrielle Massenware. Ich sehe darin kein Problem.
Thom

Re: Interview mit Nathan Tardif

Beitrag von Thom »

Rohrer & Klingner sind, die Produktion betreffend, 2 Leute (die haben heutzutage aber andere Nachnamen).
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Tenryu
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Re: Interview mit Nathan Tardif

Beitrag von Tenryu »

Ist es überhaupt schwierig, Tinte herzustellen? Braucht es dazu aufwendige chemische Verfahren, oder schüttet man einfach ein paar Chemikalien in einem Bottich zusammen und rührt gut um? :?
Thom

Re: Interview mit Nathan Tardif

Beitrag von Thom »

Das wird schon ewig gemacht. Die Nanotinten sind aber technologisch anspruchsvoller,
da braucht man für die Nanosuspension schon eine Anlage.
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MarkIV
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Re: Interview mit Nathan Tardif

Beitrag von MarkIV »

Ich habe im Grunde keine Ahnung vom „Tinte machen“, hatte aber schon einige Gespräche mit „Tintenmachern“ und Rezepte mit Anleitung habe ich auch schon gesehen.
Womit ich mich auskenne ist das Ansetzen und „Brauen“ von Entwicklern für Filme und Fotos und für meinen Teil habe ich da viel Parallelen gesehen.

Mir scheint, ein sehr wichtiger Punkt ist Genauigkeit. Wenn du einen funktionierenden Ansatz hast, schreib genau auf wie du dahin gekommen bist, damit du das reproduzieren kannst. Ich sehe da auch kaum einen Unterschied ob ich das für 1 Liter oder 1000 Liter mache. Der wesentliche Unterschied ist wohl „nur“, dass ich deutlich größere Geräte und Mengen brauche.

Natürlich ist man flexibler, wenn man allein oder zu zweit ist. Aber Gerade Flüssigkeiten, die nicht immer unbedenkliche Inhaltsstoffe haben (trinken kann man sie sicher nicht), unterliegen vielen Regelungen und Auflagen. Das ist in Europa so und die USA sind da mindestens genauso drauf, zumal die Nation dort deutlich klagefreudiger ist.
Ich erinnere mich, zum Werksbesuch in Peine war genau das ein Thema. Tinte zu mischen ist wohl gar nicht so sehr schwierig, aber sie so zu „kreieren“, dass sie den Gesetzen entspricht und langfristig in gleichbleibender Qualität produziert werden kann, dass kostet Zeit.

Und ganz ehrlich? Noodler‘s ist ein weltweit operierendes Unternehmen. Da fällt mir die Assoziation zu „handgefertigter“ Tinte sehr schwer. Auch da wird industriell produziert. Die Frage ist nur, wie akkurat wird da produziert und ändert sich wirklich nur die Farbe mit „Absicht“ ein wenig.

Im Grunde sind diese leichten Farbschwankungen aus meiner Sicht irrelevant, soll er doch machen. Ich kaufe die Noodler‘s Tinten eher aus dem moralischen Gesichtspunkt nicht. Was nicht bedeutet, dass alles was von dort kommt schlecht sein muss.
Das ist wie mit den Thor Steinar Klamotten, die sehen ganz nett aus, anziehen oder kaufen, in gar keinem Fall.

Mark
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Thom

Re: Interview mit Nathan Tardif

Beitrag von Thom »

agathons Nachtblau besteht aus 11 Komponenten und alle stehen in bestimmten Relationen zueinander.
Nur "gut umrühren" trifft's nicht ganz.

V.G.
Thomas
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Strombomboli
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Re: Interview mit Nathan Tardif

Beitrag von Strombomboli »

MarkIV hat geschrieben:
21.07.2018 10:37
Ich kaufe die Noodler‘s Tinten eher aus dem moralischen Gesichtspunkt nicht.
Was denn für ein moralischer Gesichtspunkt? Weil er sich über zuviel Steuern beklagt und immer darauf hinweist, wie billig es sein kann, mit einem Füller zu schreiben? Weil er nicht aus Umweltschutzgründen keine Patronen verkauft, sondern weil die Tinte dadurch unverschämt teuer würde?

Oder meinst du das hier:
MarkIV hat geschrieben:
20.07.2018 12:29
Gespräche rund um ihn. Unter anderem, dass er in ultranationalistischen Kreisen verkehrt,
-- also Gerüchte, üble Nachrede, wenn nicht Verleumdung?

Was er in seinen Videos sagt, ist nicht "ultranationalistisch", sondern wirtschaftsliberal; Schlimmeres kann ich da nicht erkennen.
Iris

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HeKe2
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Re: Interview mit Nathan Tardif

Beitrag von HeKe2 »

MarkIV hat geschrieben:
21.07.2018 10:37
Mir scheint, ein sehr wichtiger Punkt ist Genauigkeit. Wenn du einen funktionierenden Ansatz hast, schreib genau auf wie du dahin gekommen bist, damit du das reproduzieren kannst. Ich sehe da auch kaum einen Unterschied ob ich das für 1 Liter oder 1000 Liter mache. Der wesentliche Unterschied ist wohl „nur“, dass ich deutlich größere Geräte und Mengen brauche.
Ich komme ja nun aus einem ganz anderen Bereich und dort ist das sogenannte "skaling up" tatsächlich gelegentlich ein Problem. Was im Labor klappt, funktioniert in riesigen Behältern oder längeren Rohrleitungen plötzlich nicht. Ich wage allerdings auch zu bezweifeln, dass die Firma Noodler die Maßstäbe erreicht, bei denen das eine ernsthafte Rolle spielt. Dann schafft er das alleine wahrscheinlich nicht mehr. Das Problem ist dabei eher die maschinelle Verarbeitung, die in dem Punkt die Probleme macht, Genauigkeit in beiden Fällen vorausgesetzt. Aber das ist auch ein Problem, das man nur einmal lösen muss. Über das Stadium dürfte Herr Tardif hinaus sein, also kein Grund für Schwankungen in der Zusammensetzung.
Beste Grüße
Hermann
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