Traurig...

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agathon
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Re: Traurig...

Beitrag von agathon » 24.04.2019 20:44

SpurAufPapier hat geschrieben:
24.04.2019 20:35

Für Luft vielleicht schon (insbesondere heiße), aber für Raumfahrt? Oder meinst Du Höhenflüge? ;)
Ich lass' das mal lieber offen …


Grüße

agathon

Thom

Re: Traurig...

Beitrag von Thom » 24.04.2019 23:44

Na ja, für Raumfahrt müsste man auch mal in den Raum fahren und nicht nur um die Erde kurven. Die Urknalltheoretiker landen auch nur bei einer Anfangssingularität, also etwas, das nur aus sich selbst erklärbar ist (Halleluja!). Für die Handschrift hat es aber durchaus was gebracht. https://www.spacepen.com/about-us.aspx

V.G.
Thomas

Thom

Re: Traurig...

Beitrag von Thom » 25.04.2019 6:24

Extra für Vikka habe ich nochmal eine Handschrift aus einer Zeit rausgesucht, als die Handschrift wirklich noch gesellschaftstragend war. So hat sich nämlich die Welt verändert.

Bild
(Quelle: https://www.autographauctions.eu/catalo ... ge/253.jpg )

Die stammt von dem Mathematiker Joseph-Louis Lagrange, der sich Ende des 18. Jh. unter anderem mit dem Dreikörperproblem der Himmelsmechanik befasste. 2010 waren die NASA-Sonden ARTEMIS P1 und P2 auf zwei synchronen Umlaufbahnen mit dem Mond um die Erde und haben dabei ihre Bahnhöhen so verändert, dass ihre Winkelgeschwindigkeiten mal größer und mal kleiner als die des Mondes waren. Vom Mond aus betrachtet (der im Video im Mittelpunkt steht, darum kreist die Magnetosphäre der Erde) sind sie auf Umlaufbahnen um die Lagrange-Punkte L1 und L2 des Erde-Mond-Systems, bis sie dann in einen Lunarorbit einschwenken. :) https://www.youtube.com/watch?v=ytzVOv3VlxE

SpurAufPapier
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Re: Traurig...

Beitrag von SpurAufPapier » 25.04.2019 18:38

Thom hat geschrieben:
25.04.2019 6:24
Extra für Vikka habe ich nochmal eine Handschrift aus einer Zeit rausgesucht, als die Handschrift wirklich noch gesellschaftstragend war.
Schrift an sich halte ich für nach wie vor gesellschaftstragend. Nur eben nicht mehr Handschrift.

Dabei gibt es Entwicklungen wie in diesem Artikel beschrieben, Elektronik gegen Papier:
https://www.businessinsider.com/answere ... 012-3?IR=T

Dabei sind die Argumente sogar sehr nachvollziehbar.
(Allerdings wäre ich auch ohne diesen Artikel nicht auf die Idee gekommen, nach einem Vorstellungsgespräch einen handschriftlichen Papierbrief per Post zu schicken.)
Grüße
Vikka

Das Leben ist zu kurz für schlechte Schreibgeräte

Thom

Re: Traurig...

Beitrag von Thom » 25.04.2019 19:07

SpurAufPapier hat geschrieben:
25.04.2019 18:38
Schrift an sich halte ich für nach wie vor gesellschaftstragend.
Natürlich. Aber mache Dir mal keine Sorgen, wir werden die Zeit nicht aufhalten. Das haben ganz andere nicht geschafft. :)

V.G.
Thomas

Peter Stegemann
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Re: Traurig...

Beitrag von Peter Stegemann » 25.04.2019 19:51

Jedes Mal, wenn ich einen Artikel von solchen Hiring-Experten lese, muss ich fest stellen:

Diese Leute erheben ihre persönliche Meinung zur Messlatte. Dabei gibt es so viele Meinungen, wie Recruiter. Der naechste findet dann, dass eine Dankesmail anbiedernd und verzweifelt wirkt und sortiert solche Leute aus.

Unter dem Strich haben sie aber eines gemeinsam: Sie haetten nicht einen einzigen der wirklich guten Leute in meinem Umfeld eingestellt. Deswegen haben wir einen eigenen Recruiter, der mindestens genauso verrückt ist, wie wir selbst.
Die grössten Kritiker der Elche, sind oft selber welche!

SpurAufPapier
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Re: Traurig...

Beitrag von SpurAufPapier » 25.04.2019 19:58

Thom hat geschrieben:
25.04.2019 19:07
SpurAufPapier hat geschrieben:
25.04.2019 18:38
Schrift an sich halte ich für nach wie vor gesellschaftstragend.
Natürlich. Aber mache Dir mal keine Sorgen, wir werden die Zeit nicht aufhalten. Das haben ganz andere nicht geschafft. :)

V.G.
Thomas
Wollen wir das? Solange sich genügend Gelegenheiten finden, das Hobby auszuleben, ist doch alles in Ordnung.
Bei uns in der Firma findet alles im Computer statt. Sämtliche handschriftliche Notizen werden entweder elektronisch weiterverarbeitet oder vernichtet, wenn erledigt. Na, und? Elektronische Tabellen, Protokolle usw. sind nun mal praktischer zu verarbeiten als papierne. Solange mich niemand daran hindert, diese Notizen vor der Verarbeitung von Hand zu erstellen, habe ich kein Problem damit. Nur gegen einen Konstruktionsentwurf oder eine Erläuterungsskizze von Hand kommt ein Computer (noch?) nicht an.
Es hält mich auch niemand davon ab, alles Private von Hand zu erledigen, was ich meistens auch tue.

(Nur in der Schule bin ich strikt dagegen, alles auf Computer umzustellen. Ich bin davon überzeugt, dass man besser lernen kann, wenn man den Lernstoff von Hand geschrieben oder skizziert hat, egal, in welchem Fach.)

Und wenn die Schrift, egal, ob von Hand oder gedruckt, eines Tages (den wir ganz sicher nicht mehr erleben werden) ganz verschwinden sollte, wird die Menschheit sicher Alternativen finden.
Grüße
Vikka

Das Leben ist zu kurz für schlechte Schreibgeräte

Thom

Re: Traurig...

Beitrag von Thom » 25.04.2019 20:16

Die Schrift wird sicher in absehbarer Zeit nicht verschwinden. Der Weizenbaum hatte schon anfang der 1990er hier in Ilmenau berichtet, am MIT würde über direkte Chipanbindungen an's Gehirn rumspekuliert, das sollen die aber schön bei sich selbst machen.

V.G.
Thomas

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Re: Traurig...

Beitrag von ai19 » 28.04.2019 13:40

SpurAufPapier hat geschrieben:
24.04.2019 18:55
Thom hat geschrieben:
24.04.2019 16:40
Arda, kenne ich schon seit Jahrzehnten. Wer mit Kuli nicht zurechtkommt und mit Feder nicht will, ist mit Tintenroller und, je nach Papier, Gelschreiber aber gut im Rennen. Handschrift geht durchaus auch ohne Füller (und Bleistift).

V.G.
Thomas
Könnte es sein, dass ihr zwei aneinander vorbeiredet? Eine Überanstrengung (und Verkrampfung) der Muskeln, die durch starke Beanspruchung vorher entstanden ist, hat ja nun nichts mit der Wahl des Schreibgerätes danach zu tun.
Und zwei Packungen Papier mit 0,3-Bleistift ist schon sehr viel Geschriebenes. Das hört sich fast nach Luft- und Raumfahrt an, wenn es nichts Geisteswissenschaftliches ist.
Hallöle,

Vikka hat schon Recht, Thom, irgendwie hast Du nicht genau gelesen, was ich geschrieben habe. Diese Art Krampf trifft nicht selten bei Musikern auf, die zuviel üben. Zum Glück hatte das seitdem nie wieder, und während Deine Ausführungen über verschiedene Schreibgeräte wirklich sehr spannend sind, sind sie für das Thema der krampfenden Hand nicht sonderlich relevant. :)

Wenn du drei Monate lang für eine Prüfung lernst, 6 Tage die Woche, pro Tag ca. 15 Seiten vollschreibst, was eigentlich nicht mal so viel ist, dann kommst du nach drei Monaten auf 6*12*15=1080 Blätter, die du vollgekritzelt hast, also die besagten zwei Packungen Druckerpapier.

Um Vikkas Frage zu beantworten: Mein Diplom habe ich in theoretischer Physik gemacht, Vertiefung Theoretische Festkörperphysik und Wahlpflicht Hochleistungsrechnen/Informatik. Da kritzelt man eine ganze Menge und das ist auch der Grund, warum ich breite Federn bei Füllern auf den Tod nicht ausstehen kann, weil man damit keine Formeln schreiben kann, die noch auf eine Zeile passen.

So etwas macht die Übersicht kaputt und ich hasse breit schreibende Stifte wie die Pest deswegen. Und da ich beim Rechnen früher wie heute viel Tee, Cola und Wasser trinke, passiert dann und wann ein Unfall, und mir kippt das Getränk auf's Blatt. Bei wasserlöslicher Tinte ist dann alles hinüber, deswegen meine Obsession mit wasserfesten Tinten. Oder im Sommer verwischt die schweißnasse Hand die Schrift, wenn man weiter oben etwas korrigiert.

Man sieht, meine auf den ersten Blick ganz seltsamen Schrullen haben am Ende eine pragmatische Wurzel, die sich durch meine vorherrschende Schreibtätigkeit als Student ausgebildet haben.

Da viele Menschen Gewohnheitstiere sind, bevorzuge ich bis heute Karopapier, feine Stifte und wasserfeste Tinten. Punktkariert finde ich auch OK, aber Karos haben einfach was, besonders wenn sie blau oder hellgrün sind.

Schönen Sonntag noch,
Arda :)

SpurAufPapier
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Re: Traurig...

Beitrag von SpurAufPapier » 28.04.2019 14:07

ai19 hat geschrieben:
28.04.2019 13:40
Mein Diplom habe ich in theoretischer Physik gemacht, Vertiefung Theoretische Festkörperphysik und Wahlpflicht Hochleistungsrechnen/Informatik. Da kritzelt man eine ganze Menge und das ist auch der Grund, warum ich breite Federn bei Füllern auf den Tod nicht ausstehen kann, weil man damit keine Formeln schreiben kann, die noch auf eine Zeile passen.

So etwas macht die Übersicht kaputt und ich hasse breit schreibende Stifte wie die Pest deswegen.

Schönen Sonntag noch,
Arda :)
Kann ich sehr gut nachvollziehen! In der Thermodynamik gibt es auch Gleichungen, die selbst mit feinen Federn nicht in eine Zeile passen...
Da ich früher (vor der Füllerleidenschaft) feine Federn nicht kannte, nicht einmal die Lamys, bin ich im 3. Semester wieder auf Kuli umgestiegen. Schade! Und Federn, die sich "auf dem Kopf" schreiben lassen und dann einen feineren Strich erzeugen, hätten mir damals auch sehr geholfen. Die normal gehaltene Feder für Fließtext und Grundzahlen, die umgedrehte für Indizes und Potenzen (insbesondere, wenn in der Potenz ein Bruch steht...). So etwas können auch Schüler gut gebrauchen, gibt es leider nicht so oft in der Schul-Preisklasse.
Grüße
Vikka

Das Leben ist zu kurz für schlechte Schreibgeräte

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