Kurzes Interview mit der Hausspitze von Montblanc

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V-Li
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Re: Kurzes Interview mit der Hausspitze von Montblanc

Beitrag von V-Li » 30.05.2019 14:07

Die Hamburger Medienhäuser interviewen wohl gerne Montblanc, Herr Rohwetter ist im Stil aber deutlich aggressiver:

https://www.zeit.de/2019/23/nicolas-bar ... rollkoffer (hinter Bezahlschranke oder in der aktuellen Papierversion)

Es geht um die Kollektionserweiterung um Koffer und nur am Rande um Füller.
ZEIT: Vielleicht ist Gepäck aber auch deshalb das nächste große Ding, weil Schreibgeräte kaum noch Wachstumspotenzial haben und der Boom der luxuriösen Armbanduhren vorbei ist. Liege ich damit richtig?
Baretzki: Das Uhrengeschäft ist nicht tot.[...] Wie bei Füllern spielt die Begeisterung für die Handwerkskunst eine große Rolle. Sie erinnern uns an Zeiten, die wir möglicherweise als besser, glücklicher oder inspirierender wahrnehmen.
ZEIT: [...] Wie lange werden die Chinesen noch Lust auf europäische Luxusgüter haben?
Baretzki: Wir sind seit etwa 20 Jahren in China vertreten. Das Land gehört zu unseren wichtigsten Märkten, wir betreiben dort in mehr als 70 Städten eigene Boutiqen.[...]

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hoppenstedt
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Re: Kurzes Interview mit der Hausspitze von Montblanc

Beitrag von hoppenstedt » 02.08.2019 15:18

Aus aktuellem Anlass und weil ich erst soeben dieses ZEIT-Interview von Markus Rohwetter gelesen habe (mit dem zweiten hier verlinkten Interview mit Herrn Baretzki):
Dieses zweite Interview gefällt mir schon deutlich besser als das erste hier verlinkte (ich glaube aus dem "Handelsblatt").
Herr Baretzki nimmt doch ganz gut und durchaus schlagfertig Stellung zu etwas provokativer gestellten Fragen, finde ich, und er wirkt authentisch, zumindest für mich - und somit aus der Warte des Schreibgeräte-Nerds :geek: :ugeek:
Warum nun Montblanc "auf Gepäck macht" und weshalb man einen 600-€-Rucksack benötigt, um sich zu
(re-)connecten, entzieht sich immer noch meinem Wissen, ist aber auch egal.
Schließlich braucht man, wie er richtig sagt, auch keine Zig1000€$£¥-Uhr, um die Zeit abzulesen, so wie man auch kein sauteures Auto braucht, um sich fortzubewegen.
Und, o Wunder, man benötigt erst recht keine Füllfederhalter im Wert von Klein- oder Großwagen, um sich mitzuteilen, schriftlich oder mündlich... :shock:

Was nun China und seine finanziell hoch potenten Käufer angeht, so denke ich spontan an das, was eine Mitarbeiterin einer Montblanc-Boutique mir erzählte. Denn offenbar hat die oberste politische Führung in Peking tatsächlich den Kampf gegen zu viel Protz im öffentlichen geschäftlichen Bereich aufgenommen und will das Hantieren mit zu viel BlingBling in den privaten Bereich verbannen.
Ich denke, da es in der chinesischen Tradition liegt, seine Prosperität im Herzeigen von auffälligen, sichtbar teuren und vor allem nagelneuen Dingen zu dokumentieren, weiß auch die Führungsriege in China, dass man das dort nicht wirklich verbieten kann. So versucht man es eben auf den privaten Bereich zu beschränken.

Jedenfalls kam laut dieser Mitarbeiterin einer großen Montblanc-Boutique ca. eine Stunde vor mir ein chinesischer Kunde und kaufte auf einen Schlag alle(!) dort vorhandenen Meisterstücke klassischer Prägung, also eben NICHT die auffälligen, bunten, auf den allerersten Blick als teuer erkennbaren Stücke, sondern vielmehr diese auch von uns Europäern als adäquater, klassischer empfundenen rein schwarzen 144, 145, 146, 147, 149 mit ihren goldenen, doch für den chinesischen Markt doch eigentlich als eher schlicht klassifizierten hübschen Federn! Es waren laut dieser Mitarbeiterin nicht mal Sonderfedern dabei; der Herr kaufte wohl "nur" für Familie und (Geschäfts-) Freunde ein - für um die 25.000 €... 8-)
die MA von MB hat sich verständlicherweise sehr gefreut 8-) 8-)

Vermutlich deshalb gab es womöglich in dieser Boutique die nächsten Tage nur Sondermodelle der teuren bis sehr teuren Art - den "James Purdey & Sons" (ist das nicht "nur" ein 146er?) für seine 3.000 € sofort zum Mitnehmen z. B. :D

Neue Zeiten kündigen sich an... vielleicht...

DESAFINADO!

Grüße von Alfred

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Robbes
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Re: Kurzes Interview mit der Hausspitze von Montblanc

Beitrag von Robbes » 02.08.2019 20:18

Was soll man dzu sagen?
Diese Interviews sind einfach nur ermüdend. :roll:

Beste Grüße
Robbes
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Robbes

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agathon
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Re: Kurzes Interview mit der Hausspitze von Montblanc

Beitrag von agathon » 02.08.2019 22:04

Liest sich wie Werbe-BlaBla und nicht wie ein journalistischer Beitrag. Schwer zu sagen, über wen der beiden man sich mehr aufregen könnte.

Grüße

agathon

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Re: Kurzes Interview mit der Hausspitze von Montblanc

Beitrag von chw9999 » 02.08.2019 23:50

hoppenstedt hat geschrieben:
02.08.2019 15:18
(...) chinesischer Kunde und kaufte auf einen Schlag alle(!) dort vorhandenen Meisterstücke klassischer Prägung, (...) rein schwarzen 144, 145, 146, 147, 149 (...)
Wenn man rein schwarze Gedanken hätte, könnte man sich ausmalen, dass dies die Vorlagen für die Füller aus Fernost sind, die man kommenden Monat für 2,95 in der Bucht finden könnte...

Ich habe heute aber keine schwarzen Gedanken, also passt das schon ;)

Schönen abend noch
Christoph

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