Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens

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Pumukeline
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Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens

Beitrag von Pumukeline » 02.11.2020 23:19

Schon länger will ich euch ein Buch vorstellen…

Ich stöbere gerne in allem, wo es Bücher gibt, egal ob in alten Bibliotheken, Buchläden oder online. Letzteres hat den Vorteil, oft schon lange vorab gelistete Neuerscheinungen zu entdecken. Auf diese Weise fand ich das mich allein vom Titel her ansprechende Buch, von dem ich sofort wusste, das muss und will ich kaufen.

Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens

von Titus Müller & Gaby Trombello-Wirkus
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Cover des Buches "Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens"
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Noch immer ringe ich nach Worten zur richtigen Beschreibung des Buches …. Es is a echt liabes Buach … würde ich sagen, zauberhaft und das Herz eingefleischten Briefeschreibers treffend, auch wenn gerade für diesen nicht wirkliches Neues drinsteht.

Trotzdem ist eine gelungene Mischung aus Gedanken zum Briefeschreiben, aus Literaturbeispielen und Praxistipps. Letztere richten sich eher an Anfänger, ich hätte da manches gerne „tiefer“ und ausführlicher gehabt.

Das Buch ist in einer schönen Sprache gut zu lesen. Das Buch ist zweifarbig gedruckt, in schwarz und blau. Wichtige Gedanken sind farbig hervorgehoben bzw. auch die Ausschnitte aus den Briefen werden blau gedruckt und setzen sich damit vom übrigen Text ab. Die Kapitel aus dem praktischen Teil unterscheiden sich farblich vom Rest des Buches; sie stellen sich im Negativdruck dar mit weißer Schrift auf blaugrauem Papier.

Ein Buch, das die Lust am Briefeschreiben zu wecken versucht. Man merkt, dass für beiden Autoren Briefe eine besondere Bedeutung haben. So gelingt ihnen ein schöner Bogen rund um kommentierte ausgewählte literarische Briefwechsel (von Robert Schumann und Clara Wieck, Franz Kafka und Felice Bauer, Antoine de Saint-Exupéry und Consuelo Carrillo, Josephine von Brunsvik und Ludwig van Beethoven oder Rosa Luxemburg und Leo Jogiches) hin zu einem Art Sachbuch mit der Ergänzung vieler Feinheiten rund um das Briefschreibens, beginnend mit der Herausarbeitung der Besonderheiten bzw. Unterschied zwischen Emails und Briefen, dem Handwerkzeug wie Papier, Tinte und Accessoires oder Tipps zur Veränderung des eigenen Schriftbildes.

Das Buch wurde von zwei Autoren geschrieben. Titus Müller führt uns in die Geschichte des Briefeschreibens ein, zählt unterschiedliche Arten von Briefen (belegt mit Beispielen) auf. So finde ich es spannend, dass zwar immer weniger geschrieben wird, gleichzeitig aber Bücher mit Handschriften boomen. Und ja, einen Brief schreibt man anders als ein Email. Man formuliert viel bewusster. Die Kommunikation beginnt bereits mit dem Erhalt des Briefes. Ein Briefwechsel wirkt wie Medizin für die heutige Zeit.

Gaby Trombello – Wirkus, Grafikerin, ist für die praktische Seite verantwortlich. Sie informiert über das Handwerkszeug, die Auswahl von Schreibgeräten (sogar Füllhalter, Tinte und Begriffe wie Sheen, Shading und Shimmering kommen vor), geeignetem Papier und dem eigenen Schreibplatz. Sie gibt uns wertvolle Tipps zum Briefeschreiben, lehrt Methoden zur Verbesserung des Schriftbildes und befähigt zum Komponieren eines Briefes. Zudem gibt es eine Auswahl an Übungen zur Verbesserung der Handschrift.

Ein schönes Buch in die Welt des Briefeschreibens.
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Ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis
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Ein weiterer Blick auf das Inhaltsverzeichnis
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LG Manuela / Pumukeline

Pumukeline
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Re: Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens

Beitrag von Pumukeline » 02.11.2020 23:21

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LG Manuela / Pumukeline

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Strangebird
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Re: Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens

Beitrag von Strangebird » 03.11.2020 0:39

Hallo Manuela,

vielen Dank für diese schöne Buchbesprechung! Da bekommt man wirklich Lust das Buch selber zu lesen und einen Brief zu schreiben! ;)

Gruß Marc

Epaphras
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Re: Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens

Beitrag von Epaphras » 03.11.2020 11:25

Dankeschön, das werde ich wohl auch mal lesen!

Schön, dass hier im Forum in einem entsprechenden Faden auch Brieffreundschaften 'angebahnt' werden.

Die dadurch entstandenen Brieffreundschaften bereichern mein Leben!

Lieben Gruß von Karsten

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Re: Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens

Beitrag von Andreas_Beutlin » 03.11.2020 12:37

Guten Tag, Manuela,

ich sehe es genau, wie Marc. Eine tolle Buchbesprchung, die Lust auf mehr macht. Ich schreibe keine Briefe, weil mir die nötigen Kontakte und auch das Wissen, einen vernünftigen Brief zu verfassen, fehlen. Das könnte sich mit diesem wunderschönen Buch ändern. Vielen Dank, dass Du uns dieses Buch vorgestellt hast.

Liebe Grüße,

Andreas
„Lernen ist nicht gleichbedeutend mit Wissen. Es gibt Wissende und Weise. Das Gedächtnis macht die einen, die Philosophie macht die anderen.”
- Abbé Faria in Der Graf von Monte Christo

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annajo
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Re: Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens

Beitrag von annajo » 03.11.2020 13:04

Vielen Dank für die umfangreiche Vorstellung dieses Buches, Manuela.
Ich habe gerade auf meine Bücherliste gesetzt
Die Natur hat zehntausend Farben,
und wir haben uns in den Kopf gesetzt, die Skala auf zwanzig zu reduzieren.
Hermann Hesse

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Re: Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens

Beitrag von Epaphras » 03.11.2020 13:09

Andreas_Beutlin hat geschrieben:
03.11.2020 12:37
Ich schreibe keine Briefe, weil mir die nötigen Kontakte und auch das Wissen, einen vernünftigen Brief zu verfassen, fehlen. Das könnte sich mit diesem wunderschönen Buch ändern.
Die Kontakte kannst Du hier im Brieffreundschaftenfaden finden ...

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hoppenstedt
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Re: Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens

Beitrag von hoppenstedt » 03.11.2020 22:40

Wunderbares Buch, so wie es angesichts dieser wunderbaren Vorstellung scheint.
Danke @Manuela für insbesondere diese Vorstellung.

Ich glaube, das könnte ein spätes Highlight 2020 werden :)
(also sowohl Vorstellung als auch Buch) :!:

DESAFINADO!

Grüße von Alfred

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stift
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Re: Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens

Beitrag von stift » 05.11.2020 13:55

Ich bewundere Menschen die,die Gabe haben einen schönen Brief zu schreiben.
Leider kann ich das nicht da ich Legastheniker bin und die deutsche Sprache und Grammatik nicht beherrsche.
Ja jetzt lebe ich schon 57 damit und die Bewunderung gebührt jedem der einen schönen Brief schreiben kann.

Ich ziehe den Hut und sage ""Habe de Ehre "" ;) wie man in Wien einmal sagte.

Liebe Grüße
Harald
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SpurAufPapier
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Re: Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens

Beitrag von SpurAufPapier » 05.11.2020 14:21

stift hat geschrieben:
05.11.2020 13:55
Ich bewundere Menschen die,die Gabe haben einen schönen Brief zu schreiben.
Leider kann ich das nicht da ich Legastheniker bin und die deutsche Sprache und Grammatik nicht beherrsche.
Ja jetzt lebe ich schon 57 damit und die Bewunderung gebührt jedem der einen schönen Brief schreiben kann.

Ich ziehe den Hut und sage ""Habe de Ehre "" ;) wie man in Wien einmal sagte.

Liebe Grüße
Harald
Lieber Harald, die "Kunst" des Briefeschreibens ist nicht die Rechtschreibung und die Grammatik. Es sind Deine Gedanken, die Du Dir machst, wenn Du den Füller, das Papier und die Tinte aussuchst. Es sind Deine Erlebnisse, die Du mit ihm teilst, und Dein Interesse an seinen. Es ist ein Stück Deiner Lebenszeit, das Du dem Adressaten schenkst, indem Du an ihn denkst und ihm handschriftliche Worte schickst statt einer Sprachnachricht übers Smartphone. Leg einfach los.

Wir sollten uns öfter ein Beispiel an Kindern nehmen.
Grüße
Vikka

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stift
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Re: Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens

Beitrag von stift » 05.11.2020 15:11

SpurAufPapier hat geschrieben:
05.11.2020 14:21
stift hat geschrieben:
05.11.2020 13:55
Ich bewundere Menschen die,die Gabe haben einen schönen Brief zu schreiben.
Leider kann ich das nicht da ich Legastheniker bin und die deutsche Sprache und Grammatik nicht beherrsche.
Ja jetzt lebe ich schon 57 damit und die Bewunderung gebührt jedem der einen schönen Brief schreiben kann.

Ich ziehe den Hut und sage ""Habe de Ehre "" ;) wie man in Wien einmal sagte.

Liebe Grüße
Harald
Lieber Harald, die "Kunst" des Briefeschreibens ist nicht die Rechtschreibung und die Grammatik. Es sind Deine Gedanken, die Du Dir machst, wenn Du den Füller, das Papier und die Tinte aussuchst. Es sind Deine Erlebnisse, die Du mit ihm teilst, und Dein Interesse an seinen. Es ist ein Stück Deiner Lebenszeit, das Du dem Adressaten schenkst, indem Du an ihn denkst und ihm handschriftliche Worte schickst statt einer Sprachnachricht übers Smartphone. Leg einfach los.

Wir sollten uns öfter ein Beispiel an Kindern nehmen.
Danke ,das ist aber sehr lieb und nett geschrieben!!!
Danke!!!!!
Viele liebe Grüße
Harald
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Re: Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens

Beitrag von Epaphras » 06.11.2020 8:36

Liebe Manuela,

dankeschön für diesen Buchtipp!

Ich habe dieses Buch direkt bestellt und angefangen, es zu lesen.

Ich empfinde Briefeschreiben, auch mit Menschen aus diesem Forum, als mein Leben bereichernd. Ich darf ganz verschiedene Menschen kennenlernen, darf in ihr Leben hineinschauen und über meinen eigenen Tellerrand schauen! Ja, manchmal herausfordernd, aber immer interessant - eben Leben!

Briefeschreiben ist für mich etwas ganz besonderes, diese Verbindung aus dem Dreiklang von Füller, Tinte und Papier.

Das Buch macht mir Freude, Dir liebe Manuela, danke dafür!

Herzlichen Grüße von Karsten

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schreibkerl
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Re: Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens

Beitrag von schreibkerl » 22.03.2021 14:15

Pumukeline hat geschrieben:
02.11.2020 23:19
Schon länger will ich euch ein Buch vorstellen…

Ich stöbere gerne in allem, wo es Bücher gibt, egal ob in alten Bibliotheken, Buchläden oder online. Letzteres hat den Vorteil, oft schon lange vorab gelistete Neuerscheinungen zu entdecken. Auf diese Weise fand ich das mich allein vom Titel her ansprechende Buch, von dem ich sofort wusste, das muss und will ich kaufen.

Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens

von Titus Müller & Gaby Trombello-Wirkus
Habe mir dieses Buch bestellt. Es ist wunderschön gestaltet: tolles Papier, durchgehende harmonische Farbwahl mit blau und schwarz - und natürlich der Inhalt.

Danke für Deinen Tipp! ;)
· Mit freundlichem Gruß vom schreibkerl ·

Namx3

Re: Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens

Beitrag von Namx3 » 22.03.2021 14:24

Das Buch ist wirklich gut hab das als ebook

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Wolf314
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Re: Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens

Beitrag von Wolf314 » 07.06.2022 12:41

Herzlichen Dank an Pumukeline! :)

Dieses Buch scheint für mich genau richtig zu sein, um meine leider bescheidenen Schreibfähigkeiten ein wenig zu entwickeln.
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