Welcher bedeutende deutsche bildende Künstler erhielt im Jahre 1899 ein Patent für einen Feder- oder Bleistifthalter?
Gruss, Frodo
Die Random Taste
Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator
Re: Die Random Taste
Guten Tag Frodo,
ich weiß leider keine Antwort auf die Frage. Aber interessieren würde mich die Antwort nun doch sehr.
Ich hoffe, jemand stellt sie hier schnell ein ...
Bis dahin
Svene
ich weiß leider keine Antwort auf die Frage. Aber interessieren würde mich die Antwort nun doch sehr.
Ich hoffe, jemand stellt sie hier schnell ein ...
Bis dahin
Svene
Re: Die Random Taste
Ernst Barlach.
Das Patent wurde für mehrere Länder erteilt, hier die Veröffentlichung für Österreich:
http://v3.espacenet.com/publicationDeta ... cale=de_EP
Das Patent wurde für mehrere Länder erteilt, hier die Veröffentlichung für Österreich:
http://v3.espacenet.com/publicationDeta ... cale=de_EP
Re: Die Random Taste
Wer kennt die Füllfederhalterfabrik "Armand Lamm", gegründet 1880?
(Auflösung morgen)
Gruß Frodo
(Auflösung morgen)
Gruß Frodo
Re: Die Random Taste
Die englischsprachige homepage von MB beschreibt aus der frühen Gründerzeit ihrer Firma, dass man zunächst einen Füllhalter der Marke „Simplicissimus“ produziert hätte. (… Nehemias…and Eberstein……recognized the sign of the times and decided to produce Simplicissimus Pens….) In der deutschen Version ist man sich nicht ganz so sicher wie die Handelsmarke „Simplo- Pens“ entstanden war, möglicherweise als Bezeichnung für die Einfachheit der Handhabung, möglicherweise als Verweis auf die Simplicissimus- Füllfederhalter.
Tatsächlich ist in Berlin, Werder´scher Markt 18 seit 1880 die Füllfederhalterfabrik „Armand Lamm“ bekannt, ursprünglich als Papierhandlung und kunstgewerbliches Atelier für Heraldik. Seit 1905 und bis mindestens 1916 stellte diese Firma den Füllfederhalter „Simplicissimus“ her, danach firmierte sie weiterhin unter einem neuen Inhaber als Papierhändler.
Der Ingenieur August Eberstein, einer der Gründerväter von MB, war seit 1907 mit einer Goldfüllfederhalterfabrik in Berlin, Neue Grünstraße 14 nachzuweisen. 1908 wird er seinem Füllhalter den Namen „Simplo“ geben. Äußerst originell, eine Abwandlung der Markenbezeichnung eines alteingesessenen Geschäfts in der Nachbarschaft zu benutzen, ein Simpel, wer schlechtes dabei denkt, doch heute hätte man von dieser Firma bereits am nächsten Tage die Post des Rechtsanwalts im Briefkasten.
Armand Lamms Spur verliert sich 1923. Obwohl seine Erfindungen und Erfahrungen nicht zum Aufbau großer Konzerne führten, hat auch dieser sehr frühe Pionier der Schreibgeräteindustrie einen kleinen Platz in der Geschichte.
(Quelle: Berliner Adressbücher)
Gruß und schönen Restsonntag noch,
Frodo
Tatsächlich ist in Berlin, Werder´scher Markt 18 seit 1880 die Füllfederhalterfabrik „Armand Lamm“ bekannt, ursprünglich als Papierhandlung und kunstgewerbliches Atelier für Heraldik. Seit 1905 und bis mindestens 1916 stellte diese Firma den Füllfederhalter „Simplicissimus“ her, danach firmierte sie weiterhin unter einem neuen Inhaber als Papierhändler.
Der Ingenieur August Eberstein, einer der Gründerväter von MB, war seit 1907 mit einer Goldfüllfederhalterfabrik in Berlin, Neue Grünstraße 14 nachzuweisen. 1908 wird er seinem Füllhalter den Namen „Simplo“ geben. Äußerst originell, eine Abwandlung der Markenbezeichnung eines alteingesessenen Geschäfts in der Nachbarschaft zu benutzen, ein Simpel, wer schlechtes dabei denkt, doch heute hätte man von dieser Firma bereits am nächsten Tage die Post des Rechtsanwalts im Briefkasten.
Armand Lamms Spur verliert sich 1923. Obwohl seine Erfindungen und Erfahrungen nicht zum Aufbau großer Konzerne führten, hat auch dieser sehr frühe Pionier der Schreibgeräteindustrie einen kleinen Platz in der Geschichte.
(Quelle: Berliner Adressbücher)
Gruß und schönen Restsonntag noch,
Frodo
Re: Die Random Taste
Hallo Frodo
Ich bin immer wieder begeistert von diesen geschichtlichen Ausflügen. Danke für diese Info und so langsam wächst in mir das Verlangen das alles zu sammeln und nachlesbar zu machen. Ich habe nur keine Ahnung wie.
Also danke nochmal und vielleicht wirft die "Random-Taste" wieder eine Frage aus, die zwar keiner von uns direkt beantworten kann, deren Antwort dann aber um so interessanter ist.
Gruß
Hugo
Ich bin immer wieder begeistert von diesen geschichtlichen Ausflügen. Danke für diese Info und so langsam wächst in mir das Verlangen das alles zu sammeln und nachlesbar zu machen. Ich habe nur keine Ahnung wie.
Also danke nochmal und vielleicht wirft die "Random-Taste" wieder eine Frage aus, die zwar keiner von uns direkt beantworten kann, deren Antwort dann aber um so interessanter ist.
Gruß
Hugo
Re: Die Random Taste
Der Begriff „Füllfederhalter“ leitet sich als historische Fortschreibung daraus ab, dass in früheren Jahrhunderten hauptsächlich mit Vogelfedern geschrieben worden ist. Diesen Bezug hat man auch im französischen Begriff „stylo- plume“. Im spanischen „pluma“ sowie im österreichischen ist man gleich beim historischen Begriff „die Feder“ geblieben. ( In Österreich ist das Schreibgerät unserer Begierde deshalb auch weiblichen Geschlechts, aber das ist eine andere Frage). Im niederländischen „Vullpennen“ hat man das Gefühl, dass man aktiv vorher etwas einfüllen muss aber der enlisch/ amerikanische Begriff „fountain pen“ scheint völlig aus dem Wortstamm herauszuschlagen. Glauben die denn im Ernst, dass im Inneren des Schreibgeräts eine nie versiegende Tintenquelle verborgen ist? Gibt es eine etymologische Erklärung oder war die Bildung des Begriffs „fountain pen“ ein zufälliger Vorgang?
Bis morgen, Frodo
Bis morgen, Frodo
Re: Die Random Taste
Letztes Jahr hatte ich ein kleines Büchlein über die Herstellung von Schreibfedern gekauft. Leider ist kein Erstellungsdatum verzeichnet, doch es scheint aus der Vor- Füllhalterzeit zu stammen. Das Buch war als Handreichung zum Heimatkundeunterricht in Schulen gedacht und wurde von der ersten deutschen Stahlfederfabrik Heintze & Blanckertz in Auftrag gegeben. Die Federnherstellung wird in allen Facetten, von der Chemie des Stahls über Bearbeitung, Metallurgie, Stahlhärtung und Anlassfarben beleuchtet. Von der Nachhaltigkeit der Stoffvermittlung auf kleinstem Raum kann sich heute so mancher fächerübergreifende Unterricht eine Scheibe abschneiden.
Im Werbeanhang des Hefts war neben den Ly, To und Ato- Federn auch eine kleine Redis- Feder zu sehen, welche ein kleines spitzes Stahlkäppchen trug. Wer sich einmal mit Federzeichnungen oder Kunstschrift beschäftigt hat, kennt sicher diese Feder. Unter dem Käppchen fängt sich beim eintauchen der Feder ein Tröpfchen Tusche welches, insbesonders bei Verwendung von Bandzugfedern ein längeres Schreiben ohne einzutauchen gestattet.
Diese Feder erhielt den Namen „Quellstift“
< <
……………….Da staunte der Beamte der amerikanischen Einwanderungsbehörde als der ärmlich aber sauber gekleidete Einwanderungsbewerber nach erfolgreicher Gesundheitsprüfung sein eigenes Reisetintenfass aus dem Felleisen hervorzog und sich mit dem eigenen Schreibgerät in die Liste eintrug. „Louis Wassermann“ prangte in makellos geschwungenen Buchstaben in einer langen Reihe mit weiteren Namen, von denen der größte Teil allerdings John Smith zu heißen schien.
„What an outstanding writing machine“, schwärmte der Beamte, dessen Hauptaufgabe es wohl gewesen war, die ruinierten Vogelfedern für die Unterschriften immer wieder anzuschneiden. „Das ist ein Quellstift aus Deutschland, von Heintze & Blanckertz“ „Watcha say“? fragte der etwas sprachunkundige Beamte. „Sis is a weri gud reitig equickment from Tschörmäni“ probierte der Einwanderer in der neuen Sprache,“ it is a Quellstift“. Der Beamte war verwirrt „What? A quill`s tip?“ „No, no“ entgegnetete Wassermann, „not from bördies, it is made from steel“. Zwischenzeitlich war ein Wartender aus der Schlange ausgeschert und half mit seinem mitgebrachten Wörterbuch aus. „Vielleicht können wir es ihm direkt übersetzen. Quelle = fountain und Stift = pen“. Da Herr Wassermann noch einen weiteren seiner Quellstifte im Office hinterlegte, waren die Formalitäten schnell erledigt. Seitdem unterschrieben tausende von Einwanderern nach Amerika mit einem fountain pen und da sie dachten, es sei nach der Freiheitsstatue und dem Automobil die wohl amerikanischste Erfindung, wurde dieses Schreibgerät im ganzen Land berühmt.
He- he……. wer hats erfunden???
Quelle: Alfons Kochanowski: Die Herstellung der Schreibfeder. Ein Beitrag zur Heimatkunde.
Anatol Kunstheger: Geschichten von Ellis Island
Schönen Restsonntag noch
Gruß, Frodo
Im Werbeanhang des Hefts war neben den Ly, To und Ato- Federn auch eine kleine Redis- Feder zu sehen, welche ein kleines spitzes Stahlkäppchen trug. Wer sich einmal mit Federzeichnungen oder Kunstschrift beschäftigt hat, kennt sicher diese Feder. Unter dem Käppchen fängt sich beim eintauchen der Feder ein Tröpfchen Tusche welches, insbesonders bei Verwendung von Bandzugfedern ein längeres Schreiben ohne einzutauchen gestattet.
Diese Feder erhielt den Namen „Quellstift“
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……………….Da staunte der Beamte der amerikanischen Einwanderungsbehörde als der ärmlich aber sauber gekleidete Einwanderungsbewerber nach erfolgreicher Gesundheitsprüfung sein eigenes Reisetintenfass aus dem Felleisen hervorzog und sich mit dem eigenen Schreibgerät in die Liste eintrug. „Louis Wassermann“ prangte in makellos geschwungenen Buchstaben in einer langen Reihe mit weiteren Namen, von denen der größte Teil allerdings John Smith zu heißen schien.
„What an outstanding writing machine“, schwärmte der Beamte, dessen Hauptaufgabe es wohl gewesen war, die ruinierten Vogelfedern für die Unterschriften immer wieder anzuschneiden. „Das ist ein Quellstift aus Deutschland, von Heintze & Blanckertz“ „Watcha say“? fragte der etwas sprachunkundige Beamte. „Sis is a weri gud reitig equickment from Tschörmäni“ probierte der Einwanderer in der neuen Sprache,“ it is a Quellstift“. Der Beamte war verwirrt „What? A quill`s tip?“ „No, no“ entgegnetete Wassermann, „not from bördies, it is made from steel“. Zwischenzeitlich war ein Wartender aus der Schlange ausgeschert und half mit seinem mitgebrachten Wörterbuch aus. „Vielleicht können wir es ihm direkt übersetzen. Quelle = fountain und Stift = pen“. Da Herr Wassermann noch einen weiteren seiner Quellstifte im Office hinterlegte, waren die Formalitäten schnell erledigt. Seitdem unterschrieben tausende von Einwanderern nach Amerika mit einem fountain pen und da sie dachten, es sei nach der Freiheitsstatue und dem Automobil die wohl amerikanischste Erfindung, wurde dieses Schreibgerät im ganzen Land berühmt.
He- he……. wer hats erfunden???
Quelle: Alfons Kochanowski: Die Herstellung der Schreibfeder. Ein Beitrag zur Heimatkunde.
Anatol Kunstheger: Geschichten von Ellis Island
Schönen Restsonntag noch
Gruß, Frodo