MDR Doku über die Tintenfabrik Barock

[bella]

Wie ich finde ein sehr interessanter Film zur Geschichte der Firma Barock mit viel Hintergrund

https://youtu.be/h673vVD8gVg?si=f_ktU-NCKTSDJmil

[Pen-Tagon]

Ein cooler Film, danke für den Hinweis. Als alten Wessi sagte mir der Name bis vor kurzem nix. Vielleicht wird es eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie Rotkäppchen Sekt.

Ich kann kaum glauben, dass für 12€ das Fässchen die Aufkleber per Hand aufgebracht werden.

[Zoidberg]

Barock-Gründer Professor Christian August Leonhardi habe (1855) mit seiner entwickelten Alizarin-Tinte ein Patent angemeldet.
Diese sei die erste Tinte, die wirklich als dokumentenecht bezeichnet werden konnte,
da sie eben alle Tests (...) dauerhaft überstanden habe - so GF Gunther Lange.
Wenn ich das nachlese, ist es lediglich eine neue Art der Einfärbung mit Alzarin-Farbstoff der üblichen Eisengallustinte.

@Thom

Übernehmen Sie!

[Fritziii]

Danke für den Tipp. Das Ende ist ein bisschen merkwürdig, so nebulös. Ich habe es aber gerne gesehen und freue mich, dass die DDR-Marke weiterlebt. Ich fände es ja toll, wenn sie auch die Retro-Etiketten aus der DDR Zeit wieder aufleben lassen.

[Scriptorium]

Wie ich finde ein sehr interessanter Film zur Geschichte der Firma Barock mit viel Hintergrund

https://youtu.be/h673vVD8gVg?si=f_ktU-NCKTSDJmil

Danke für den Hinweis auf den wirklich sehr informativen Film!
Zu August Leonhardi hätte ich sogar ein Tintenfass aus der Produktionsstätte Bodenbach a.d. Elbe. Ich würde die Tinte so um 1910 datieren!?
Schönen Nachmittag noch und besten Gruß - Joachim

Leonhardi 1_2023-11-09 14.26.29.jpg (110.87 KiB) 898 mal betrachtet

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Leonhardi 3_2023-11-09 14.26.46.jpg (34.66 KiB) 898 mal betrachtet

[Thom]

Barock-Gründer Professor Christian August Leonhardi habe (1855) mit seiner entwickelten Alizarin-Tinte ein Patent angemeldet.
Diese sei die erste Tinte, die wirklich als dokumentenecht bezeichnet werden konnte,
da sie eben alle Tests (...) dauerhaft überstanden habe - so GF Gunther Lange.
Wenn ich das nachlese, ist es lediglich eine neue Art der Einfärbung mit Alzarin-Farbstoff der üblichen Eisengallustinte.

@Thom

Übernehmen Sie!

Ja, die Tinten waren sauer und haben das EG in Lösung gehalten. Im Grunde sind das die unmittelbaren Vorstufen der
Füller-Eisengallustinten. Henry Stephens hat sowas aber schon 20 Jahre früher gemacht. https://en.wikipedia.org/wiki/Henry_Stephens_(doctor)

V.G.
Thomas

[Robbes]

Interessant fand ich, dass die Genossen des Volkseigenen Betriebs VEB Bürochemie Dresden einen Markennamen gewählt haben, der an den Adel als ursprünglichen Klassenfeind und dessen Blütezeit angelehnt war.

Ab Minute 2:27: "Den Namen hatte man vor allem wegen der Kunden im Ausland gewählt". Udo Trejtnar (ehemaliger Mitarbeiter): "Der Hauptsitz der Firma Barock ist Dresden. Dresden ist eine barocke Stadt. Damit hat man sich natürlich identifiziert, mit diesem Namen Barock".

Was dem sozialistischen Geldbeutel diente, war also erlaubt. Die Genossen werden sich doch nicht mit dem Barock identifiziert haben. So etwas haben sie doch oft genug abgerissen, um die Spuren des Klassenfeindes zu tilgen. Das Berliner Stadtschloss hätte man dennoch nicht wieder aufbauen sollen. Falsche Signale setzen, ohne Sinn und Verstand.

[Micha71]

Vielen lieben Dank. Ein sehr schön gemachter und äußerst interessanter Beitrag. Wieder was Neues erfahren. Toll!

Herzliche Grüße,

Michael

[mondindianer]

[[...]Zu August Leonhardi hätte ich sogar ein Tintenfass aus der Produktionsstätte Bodenbach a.d. Elbe. Ich würde die Tinte so um 1910 datieren!?[...]

Hallo Joachim,
danke für's Zeigen - und sogar schon mit Stiftablage

[Thom]

Interessant fand ich, dass die Genossen des Volkseigenen Betriebs VEB Bürochemie Dresden einen Markennamen gewählt haben, der an den Adel als ursprünglichen Klassenfeind und dessen Blütezeit angelehnt war. ...

Wenn es um Devisen ging, war der nicht mehr ganz so feindlich. Aber am Maß der Alizarintinte gemessen, würde ich die DDR eher als temporäres Phänomen betrachten.

V.G.
Thomas

[Griffelo]

Was dem sozialistischen Geldbeutel diente, war also erlaubt. Die Genossen werden sich doch nicht mit dem Barock identifiziert haben. So etwas haben sie doch oft genug abgerissen, um die Spuren des Klassenfeindes zu tilgen. Das Berliner Stadtschloss hätte man dennoch nicht wieder aufbauen sollen. Falsche Signale setzen, ohne Sinn und Verstand.

Tatsächlich lag den Dresdner Genossen der Wiederaufbau der am 13./14. Februar 1945 vollständig zerstörten barocken Silhouette sehr am Herzen. Sonst hätten sie da auch einfach sozialistische "Baukunst" hingesetzt.
Meistens kann es nicht schaden, sich vorab genauer zu informieren…

[Robbes]

[...]
Meistens kann es nicht schaden, sich vorab genauer zu informieren…

Schlaumeier - bin ich froh, dass es Dich gibt. Der Wahrheit muß auf den Grund gegangen werden. Wie sah es damals aus, 1989?

Ja, der Zustand der historischen Bausubstanz in der DDR war zur Zeit der Wende ganz ausgezeichnet.
Die SED hat sich redlich bemüht an die Historie anzuknüpfen. Die Partei hat sich ganz ohne ideologische Voreingenommenheit um Objektivität bemüht, um Wahrheit und Gerechtigkeit sowieso. Die Motive der SED waren lauter und gut. Glückliches Land.
Nach der Wende musste kaum etwas investiert werden.

[Entschleuniger]

[...]
Meistens kann es nicht schaden, sich vorab genauer zu informieren…

Schlaumeier - bin ich froh, dass es Dich gibt. Der Wahrheit muß auf den Grund gegangen werden. Wie sah es damals aus, 1989?

https://www.cicerone-dresden.de/stadtfu ... s-ab-1945/


Die haben sich schon im Rahmen ihrer Möglichkeiten bemüht..

[Griffelo]

Schlaumeier - bin ich froh, dass es Dich gibt. Der Wahrheit muß auf den Grund gegangen werden. Wie sah es damals aus, 1989?

Wie es hier aussah, weiß ich noch sehr gut. Ich war damals schon hier. Wo warst du? Genau! Also mutmaße nicht über Dinge, die du nicht kennst.

Immer wieder toll von Leuten (wo auch immer sie herkommen mögen) darüber belehrt zu werden, wie es in "meiner" Stadt war…

[Robbes]

@Entschleuniger
Vielen Dank für den informativen Link

[...]
Immer wieder toll von Leuten (wo auch immer sie herkommen mögen) darüber belehrt zu werden, wie es in "meiner" Stadt war…

Kant hat Königsberg zeitlebens kaum verlassen. Er war dennoch für seine ausgezeichnete Kenntnis ferner Länder und Orte bekannt.
Aus einem Ort zu entstammen, heisst nicht zwingend, dass man sich dort auch auskennt.

Bei der SED-Diktatur muß man sich die Motive ansehen, die hinter ihrem Handeln stehen. Was waren die Beweggründe? Die Diktatur ist nicht zu rechtfertigen. Das ist klar, alleine schon wegen der vielen Opfer. Es geht bei der Motivsuche nur um das bessere Verständnis, zur Vermeidung einer Wiederholung des Unrechts. Warum hat man manches in der DDR bewahrt, anderes zerstört und ersetzt?

Zum Topic: Der Markenname Barock und das Barockmotiv im Logo sollten den Verkauf fördern. Nur darum ging es der VEB/SED.