Geschichten rund um den Füller

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Uwe
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Re: Geschichten rund um den Füller

Beitrag von Uwe »

Hallo zusammen,
ich möchte das Thema nochmal aufgreifen, da ich über folgende Bilder gestolpert bin im Netz.
Dieser Füller von K.Adenauer ist noch gut zu erkennen:
http://www.kas.de/wf/de/71.5014/

Aber dieser den Frau Merkel in der Hand hält?
http://ais.badische-zeitung.de/piece/01 ... 593114.jpg

Das ist der Bericht dazu:
http://www.badische-zeitung.de/deutschl ... 93123.html
Einfach auf das zweite Bild gehen, dort ist dann auch etwas dazu geschrieben.



Gruss Uwe
Zuletzt geändert von Uwe am 02.12.2010 11:49, insgesamt 1-mal geändert.
werner
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Re: Geschichten rund um den Füller

Beitrag von werner »

Hallo Uwe,

leider funktionieren die beiden Links zu den Füller mit Frau Merkel nicht.
Vielleicht kannst du meinen Hinweis auf das Einstellen von Links einmal
kurz lesen und die beiden Links neu einstellen:

http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... ink#p21726

Viele Dank und viele Grüße
Werner
Leserlichkeit ist die Höflichkeit der Handschrift. (Friedrich Dürrenmatt)
Uwe
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Re: Geschichten rund um den Füller

Beitrag von Uwe »

Hallo Werner,
vielen Dank. Habe leider auch nur in der Vorschau den Link geprüft.
Jetzt müssten alle den Link öffnen können.
Gruss Uwe
werner
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Re: Geschichten rund um den Füller

Beitrag von werner »

Uwe hat geschrieben: .... Habe leider auch nur in der Vorschau den Link geprüft.
Hallo Uwe,

Danke für die schnelle Änderung, jetzt ist alles in Ordnung und alle können den Artikel aufrufen und lesen.

Viele Grüße
Werner
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Uwe
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Re: Geschichten rund um den Füller

Beitrag von Uwe »

Hallo zusammen,
wirklich schöner Beitrag zum Pelikan

http://www.rtlregional.de/player.php?id ... 3&seite=21

Gruss Uwe
werner
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Re: Geschichten rund um den Füller

Beitrag von werner »

Uwe hat geschrieben:wirklich schöner Beitrag zum Pelikan
Hallo Uwe,

da muß ich Dir absolut recht geben mit dem schönen Beitrag. Das einzige was den Genuss des Videos stört, ist der Werbespot im Vorspann, wenn man den Videoclip das erste Mal aufruft. Aber gut, RTL muß auch leben. :)
Beim zweiten Aufruf startet (wenigstens bei meinem PC) der Videoclip direkt.

Vielen Dank für den Link und viele Grüße
Werner
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audace
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Re: Geschichten rund um den Füller

Beitrag von audace »

Hallo!

Der Beitrag ist interessant, er stimmt aber auch betrüblich zugleich.
Wenn man das so sieht, frage ich mich mit vielen vielen vielen Jahren weniger, was in dem netten freundlichen Herrn selbst so vorgeht, seit 17 Jahren in Pension und trotzdem jeden Tag "aktiv dabei". Dabei stellt sich dann für mich die Frage deshalb umso mehr:
"Warum gerade er, warum macht das nicht schon niemand anders?"
Findet sich niemand, hat niemand sonst Zeit, Lust und ebenso auch das erforderliche Engagement dazu?
Sicher wird er die eine oder andere Hilfe haben - nur aber: Wenn solche Leute, wie dieser sympathische alte Herr da, der so nebenbei etwas oder besser: Der Besonderheiten, Details zu erzählen weiß, mal nicht mehr da sein wird, ist dieses Wissen und ganz sicher auch auch dessen Hingabe ... auch weg.
Ich frage mich so, mit welchem Gefühl er selbst - so ganz persönlich und für sich - jeden Tag aufs Neue seiner Aufgabe (und Hingabe) nachgeht. Ob er eine Ahnung oder Vermutung hat, wie "nach ihm" das, was er jetzt schafft, weiter verwaltet wird ... ??? ...

Schwer zu sagen irgendwie alles so ... hmmm ...
Ich wünsche ihm sehr, dass er noch weitere 17 Jahre so weitermachen kann, ehrlich.


Nachdenkliche Grüße, Andrea

Schöne Grüße, Audace

Il n'est jamais plus tard que minuit!
fountainpen.de
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Re: Geschichten rund um den Füller

Beitrag von fountainpen.de »

Hallo zusammen,

mir ging es auch so wie Andrea ... mich hat der Bericht eher nachdenklich gemacht.

Oder konkreter ... wenn der freundliche Herr nicht mehr ist ... was ist dann mit der Geschichte von Pelikan?
Beispiele dafür, dass dann vieles einfach in Vergessenheit gerät, gibt es etliche. Siehe z.B.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 14866.html

Auch andere Unternehmen/Einrichtungen haben also ähnliche Probleme ... ich hoffe für das jeweilige Unternehmen, dass dann jeweils schnell Nachfolger gefunden werden können oder besser noch, schon vorher aktiv Mitarbeiter für solche Aufgaben rekrutiert werden.

Andererseits .. zumindest gibt es aktuell jemanden, der sich um die Geschichte kümmert. Es soll ja Unternehmen geben, bei denen das nicht so ist ... ein Museum ist zwar ggf. vorhanden, nur eben niemand, der sich "auskennt".

Viele Grüße
Michael
Astoria, Nakaya, Pelikan und Montblanc Sammler
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calamus
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Re: Geschichten rund um den Füller

Beitrag von calamus »

Liebe Freundinnen und Freunde der gefüllten Feder,
ich hoffe, ich sei mit meinem Beitrag am richtigen Ort gelandet!
Das Buch, das ich euch vorstelle, ist keineswegs neu, sondern vor 15 Jahren erschienen. Es richtet sich nicht ausschliesslich an die Liebhaber von Füllfedern, vielleicht ist es darum hier noch nicht besprochen worden. Man kann es noch kaufen, aber nur noch antiquarisch. Das Buch heisst „Im Schreiben zu Haus“ und ist von Herlinde Koelbl, die man vor allem als Fotografin kennt.
Zweiundvierzig deutschsprachige Autorinnen und Autoren hat sie interviewt und fotografiert mit der Absicht, zu erfahren, unter welchen Bedingungen literarische Produktion möglich ist. Wir dürfen also neugierige Blicke in die Arbeitskammern (Brigitte Kronauer, Thomas Brussig) und vergleichsweise grosszügigen Arbeitszimmer (Ruth Klüger) werfen, erfahren, zu welchen Tages- und Nachtzeiten die Autoren überhaupt schreiben können, und welche Werkzeuge sie dabei bevorzugen. Der Bogen ist zeitlich weit gespannt, denn er reicht von Ernst Jünger, der zur Zeit des Interviews schon 102 (!) Jahre alt war, bis zum Lyriker Durs Grünbein mit Jahrgang 1962. Was nun die Schreibwerkzeuge angeht, scheint sich ein Muster abzuzeichnen: wer grössere Textmengen zu bearbeiten hat, ist ohne Computer (die Laptops von 1997 sehen schon herrlich altmodisch aus!) meistens verloren. Ruth Klüger, die zusammen mit ihrer Mutter Auschwitz überlebt und darüber mit ‚weiter leben’ ein berührendes Buch verfasst hat, arbeitet in den USA als Literaturwissenschafterin und schwört auf moderne Textverarbeitung: „Ich schreibe alles mit dem Computer! In den frühen achziger Jahren habe ich den ersten gekauft zum Schreiben meiner literaturwissenschaftlichen Sachen. Seither laufe ich mit missionarischem Eifer herum und versuche Menschen, die noch mit der Hand schreiben, zu konvertieren. Denn mit diesem Computer hat sich plötzlich mein Denken geändert: Damit geht die Konzentration, die sich auf das mechanische Schreiben richtet, weg, und man kann sich völlig auf seine Ge-danken konzentrieren.“ Dass man Textabschnitte hin und herschieben kann, bis alles stimmt, ist für sie entscheidend.
Der Dichter Hermann Lenz hingegen (*1913), der auch Romane verfasst hat, gesteht, dass er nur mit Stahlfeder schreiben kann. Sie zwinge ihn, deutlich zu schreiben und lasse durch das Eintauchen im Fass Raum für neue Gedanken. Zum Glück habe er sich mit einem genügend grossen Vorrat versorgt, der bis an sein Lebensende reichen sollte. Er ist ein Jahr nach dem Interview gestorben.
Uli Becker ist ein Mann nach eurem Geschmack. Er schreibe seine Gedichte mit einem Sheaffer, und so müsse ein Füller sein: „Das wichtigste ist die weiche Goldfeder. Dazu kommt noch der ästhetische Appeal, den das Gerät für mich haben muss, auch wenn es nicht in Betrieb ist, wenn es nur da liegt, ruhend auf dem Schreibtisch. Ich begebe mich oft in Schreibwarenabteilungen - so wie andere Leute zwischendurch mal in die Wäscheabteilung schleichen und ein bisschen am Stöffchen herumfummeln.“ Darüber konnte Jurek Becker wohl nur lachen. Der viel zu früh gestorbene Autor des berühmten Ghetto-Romans ‚Jakob der Lügner’ schrieb mit preisgünstigen Filzstiften, denn „Ein Füller kleckst, ein Füller schreibt manchmal nicht sofort an, wenn ich es unbedingt will. [...] Wenn ich heute Leute mit Füller schreiben sehe, habe ich das Gefühl, sie sagen zum Taxi noch Kraftdroschke.“ Das sitzt!
Es gäbe noch viel zu berichten über die schönen Fotografien, etwa von Sarah Kirschs altmodischem Schreibtisch und ihren sieben Füllern, mit denen sie abwechselnd schreibt, von Reiner Kunzes Parker Duofold und und und. Aber wenn ich mit diesem Bericht den einen oder andern unter euch neugierig gemacht habe, so soll sie oder er ja noch selbst auf Entdeckungen ausgehen können.
Das Buch ist im Verlag Knesebeck, München erschienen und gebraucht per Internet einigermassen leicht zu beschaffen.
Freundlich grüsst euch Rolf
Kichererbse
Beiträge: 155
Registriert: 06.02.2013 22:21

Re: Geschichten rund um den Füller

Beitrag von Kichererbse »

Hallo Calamus,

vielen Dank für die Vorstellung des herrlichen Buches. Und an Anlehnung mancher
Geschichten wünsche ich Dir Chag Sameach, da heute Erev Pessah bei den Juden gefeiert wird.

Mit freundlichen Grüßen
Kichererbse
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