Lamy 86 - Probleme mit dem Kolben

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smic
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Lamy 86 - Probleme mit dem Kolben

Beitrag von smic »

Hallo -

ich habe vor kurzem einen Lamy 86 erworben. Wunderschönes Stück - hinter so einem war ich schon lange her.
Leider macht er Schwierigkeiten...

Der Vorbesitzer hatte ihn offenbar nicht besonders gepflegt, innerlich war er ziemlich verdreckt. Also habe ich vorsichtig mit Spülen angefangen, lauwarmes Wasser ohne Zusätze. Die ersten zwei, drei Mal ließ sich der Kolben noch leicht und weich bewegen, aber mit jedem weiteren Mal nahm der Widerstand zu. Ziemlich bald begann er bei der Bewegung zu knarren - das hörte sich nicht gut an.
Ich habe ihn dann ein paar Stunden lang in Wasser gelegt. Kam noch ziemlich viel Tinte raus. Die folgenden Versuche den Kolben zu drehen machten nichts besser, im Gegenteil, das Knarren und der Widerstand nahmen weiter zu. Zum Schluß habe ich es noch geschafft ein bißchen Tinte einzufüllen, aber das war's dann.
Jetzt läßt sich der Kolben allenfalls noch mit äußerster Kraft bewegen, wenn ich weitermache riskiere ich daß etwas bricht.

Wenn ich mich recht erinnere hatte ich bei Lamys manchmal den Eindruck daß sie Reibung nicht mögen, d.h. zu häufiges Ein- und Ausdrehen des Kolbens, aber daß ein Füller auf bloßes Wasser so reagiert habe ich noch nicht erlebt.

Hat irgend jemand eine Idee was man da noch machen kann?

Ich wäre auch dankbar für eine Anleitung zur Demontage der Kolbenmechanik. Mit Federn und Tintenleitern habe ich schon Erfahrung, aber über die Kolbenmechanik, speziell bei Lamys, habe ich noch nichts gefunden.

Gruß
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thobie
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Re: Lamy 86 - Probleme mit dem Kolben

Beitrag von thobie »

Hallo Leidensgenosse,

das Problem kommt mir sehr bekannt vor. Auf diese Weise haben sich bei mir schon zwei Kolben festgesetzt. Ich hatte schon die Vermutung, dass die Kolbendichtung vielleicht die Weichmacher verloren haben.

Einfache Problemlösung: Das Griffstück lässt sich abschrauben. Dann kannst Du Tinte mit einer Spritze einfüllen. Ist eher wenig elegant.

Im drittletzten Beitrag auf dieser Seite findest Du eine kurze Anweisung, wie der Kolben herausgedreht werden kann: http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... 9&start=90

Gruß
Thomas
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YETI
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Re: Lamy 86 - Probleme mit dem Kolben

Beitrag von YETI »

Hallo zusammen,
In dem Fall würde ich das Griffstück abschrauben und mit einem Zahnstocher etwas Silikonöl oder Silikonfett an die Kolbendichtung bringen. Das hilft erst einmal, um alles wieder gängig zu bekommen. Danach sollte der ganze Füller zerlegt, gereinigt und neu geschmiert werden.

Gruß

Andreas
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TomSch
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Re: Lamy 86 - Probleme mit dem Kolben

Beitrag von TomSch »

Jepp,
da war Andreas schneller als ich --- und er hat absolut Recht.
Das Griffstück lässt sich, wie beim Ratio, 27 und 2000 abschrauben. Mit einer Gummidichtung sind Feder und Tintenleiter im Mundstück fixiert, also aufpassen, dass sie nicht verloren geht.
Das Mundstück würde ich mit Ultraschall reinigen, den Korpus mit einer sanften Prillösung spülen, ohne den Kolbenmechanismus zunächst zu betätigen.
Dann greife ich z.B. zu Zugfett (Posaune, Trompete). Rührt sich er Kolben noch immer nicht ohne Gewalt, Wässern was das Zeug hält! Nochmals fetten ...
Viel Spaß beim Säubern, das ist ein toller Füller, der sich lohnt wieder gängig zu machen und beim Schreiben zu genießen!

Liebe Grüße, tschö woll,
Thomas
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smic
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Re: Lamy 86 - Probleme mit dem Kolben

Beitrag von smic »

Tausend Dank für die kompetente und hilfreiche Unterstützung!

Der Link von thobie hat mich außer zu der gesuchten Anleitung auch weitergeführt zu dem Beitrag von Zollinger aus dem Jahre 2009, mit seiner detailreichen Beschreibung der 80er Modellreihe. Wie interessant! Ich habe daraus auch erfahren daß es sich bei meinem Exemplar um einen 81 handelt. Nachdem ich das wußte konnte ich auch die Einprägung am Kappenrand entziffern - war schon recht abgegriffen.

Danke auch für den Tipp mit dem (Silikon-) Fett. Ohne eure Hinweise würde ich mich da nicht so leicht herantrauen. Das Verfahren mit dem Zahnstocher kommt mir ziemlich tricky vor, bin schon gespannt ob ich das hinkriege.
Das Fett muß ich mir noch besorgen. Inzwischen ist der Korpus wieder im Wasserbad gelandet, das Mundstück ließ sich leicht herausdrehen. Von nahem betrachtet sieht es den 99er/27er-Modellen schon recht ähnlich, auch wenn die Feder viel größer ist. Anscheinend läßt sie sich aber auch nach innen herausschieben. Bisher habe ich das nur halbherzig versucht; nachdem ich das Gefühl habe beim Kolben was falsch gemacht zu haben möchte ich es jetzt erstmal langsam angehen...

Ich lasse euch wissen wie's ausgeht.

Beste Grüße -
Stephan
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Zollinger
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Re: Lamy 86 - Probleme mit dem Kolben

Beitrag von Zollinger »

2009! ...das waren noch Zeiten!

Nein, ernsthaft, Heute und ca. 200 Füller später (natürlich nicht alles Lamys...) sehe ich die Sache mit dem Zerlegen etwas anders. Ich zerlege nur noch was absolut unvermeidlich ist um einen Füller zu reparieren oder schön hinzukriegen. Ich habe schon zuviel kaputt gemacht beim Versuch einen Füller "der Vollständigkeit halber" beim Restaurieren komplett zu zerlegen.

Gerade bei den Lamy 80, 81 und 86 rate ich dringend davon ab den Kolben zu zerlegen. Das ist auch überhaupt nicht nötig wenn man die Tipps von YETI und TomSch beachtet. Griffstück weg, Silikonfett rein und sachte wieder gängig machen, das sollte funktionieren. Auch die Feder würde ich schön lassen wo sie ist. Den Tintenleiter kannst Du hinten aus dem Griffstück herausziehen und reinigen. Das reicht schon.

Aber das ist natürlich nur meine eigene bescheidene Meinung. Viel Glück.

Z.
smic
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Re: Lamy 86 - Probleme mit dem Kolben

Beitrag von smic »

Danke, das ist ein weiser Rat, jedoch: zu spät. - Aber keine Angst, ist alles gut gegangen.

Silikon konnte ich heute nur in Sprayform auftreten, und tatsächlich ist es mir damit gerade so eben gelungen den Kolben zu bewegen, so daß ich ihn herausnehmen konnte. Mit äußerster Kraft, das war ein bißchen grenzwertig. Und der Lamy hat das ausgehalten!
Der Kolben selbst war rundherum böse verkrustet, selbst oberhalb, an der Seite zur Kolbenstange hin. Der Rest der Mechanik sieht 1a aus, gottseidank. Der Kolben ist jetzt zusammen mit der Feder wieder im Wasserbad gelandet und wartet da auf das Eintreffen des Ultraschallreinigers. Denn auch die Einheit Feder-Tintenleiter-Mundstück spuckt nach Tagen im Wasser immer noch Tinte aus.

Ich habe schon Lamys auseinandergenommen, indem ich Feder und Tinteleiter zusammen noch oben ins Mundstück hineingedrückt habe, so daß ich sie auf der anderen Seite entnehmen konnte. Dazu mußte ich an der Feder anfassen und drücken. Das hat aber nicht immer geklappt, die saßen manchmal einfach zu fest. Und am Tintenleiter hinten herausziehen, wie soll das gehen? Den kann ich ja höchtens mit einer Spitzzange erreichen.
Mein 99 zickt noch nach Jahren in Gebrauch immer wieder mit dem Tintenfluß. Nachdem ich bei einem anderen Füller diese Teile auseinanderbekommen hatte und sah, was sich da alles in den Schluchten des Tintenleiters noch festkrallt, wenn man schon tagelang gewässert hat, na, ich kann mir vorstellen wie es bei einem schlecht gepflegten Füller aussieht, bei dem man an den Tintenleiter nicht herankommt. Ich hoffe der Ultraschall kann da helfen.

Einfach so "nur für alle Fälle" wäre ich nie so weit gegangen, schon gar nicht bei so einem seltenen Stück, das ich erst nach einer langen Stange Geduld ergattern konnte. Aber hier ging's nicht anders. Und dank eurer Hilfe bin ich jetzt auch guten Mutes, daß die Sache gut ausgehen wird.

Noch eine Frage zum Silikon: Ich hätte gerne noch eine kleine Tube Fett, denn das Spray kommt mir etwas zu flüssig vor für den Zusammenbau. Wo und unter welcher Bezeichnung kann man denn sowas kriegen?

Beste Grüße -
Stephan
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YETI
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Re: Lamy 86 - Probleme mit dem Kolben

Beitrag von YETI »

Hallo Stephan,
mit Silikon Spray wäre ich vorsichtig. Das Silikonfett, was da versprüht wird, ist nicht das Problem, aber Lösungs- und Treibmittel müssen nicht, können aber eventuell Kunststoffe angreifen. Vor längerer Zeit hatte hier im Forum mal jemand an einem Reform Füller den Füllknopf mit dem Schaft verschweisst. Deshalb benutze ich nur noch Silikonöl oder -fett.
Bezugsquelle für das Öl ist ein Modellbauladen mit RC-Cars. Das dort verwendete Stoßdämpferöl ist speziell für Plastikbauteile gedacht.
Mein Fett habe ich von einem Industrieausstatter, der auch Schweißgeräte vertreibt. Da war es zwar nicht vorrätig, konnte aber besorgt werden. Beim Klempner müsste man es auch bekommen.
Ich hoffe, das hilft dir weiter. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg mit deinem Lamy.

Gruß

Andreas
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Ubunux
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Re: Lamy 86 - Probleme mit dem Kolben

Beitrag von Ubunux »

smic hat geschrieben:Das hat aber nicht immer geklappt, die saßen manchmal einfach zu fest. Und am Tintenleiter hinten herausziehen, wie soll das gehen? Den kann ich ja höchtens mit einer Spitzzange erreichen.
Mein 99 zickt noch nach Jahren in Gebrauch immer wieder mit dem Tintenfluß. Nachdem ich bei einem anderen Füller diese Teile auseinanderbekommen hatte und sah, was sich da alles in den Schluchten des Tintenleiters noch festkrallt, wenn man schon tagelang gewässert hat, na, ich kann mir vorstellen wie es bei einem schlecht gepflegten Füller aussieht, bei dem man an den Tintenleiter nicht herankommt. Ich hoffe der Ultraschall kann da helfen.
Hallo,
das geht deswegen so schwer, weil da bei bestimmten Modellen (27, 99, Ratio etc.) noch eine Gummidichtung drin ist, die auf den Tintenleiter aufgeschoben wird. Wenn die verformt ist, hilft nur noch Gewalt, da ist dann Ultraschall die bessere Lösung.

Zum Schmieren verwende ich dieses Silikonfett

Viel Erfolg!

Jörg
smic
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Re: Lamy 86 - Probleme mit dem Kolben

Beitrag von smic »

Hallo Andreas,

das ist wirklich ein superinteressanter Hinweis. Leider habe ich dieselbe schlechte Erfahrung schon gemacht, nur konnte ich bis jetzt nichts damit anfangen.
Nachdem ich die Innereien sauber hatte habe ich nämlich außer dem Kolben auch das Gewinde der Schraubkappe mit dem Silikonspray behandelt. Als ich die Kappe dann probehalber eindrehte überraschte es mich doch, daß sie sich anfangs leicht, auf den letzten Umdrehungen aber schon sehr, sehr schwer drehen ließ. Und dort saß sie dann tatsächlich wie festgeschweißt.
In meiner Verzweiflung bin ich dann noch einmal energisch drangegangen und habe sie glücklicherweise lösen können. Jetzt liegen Teile einzeln hier rum.
Muß ich jetzt noch was machen um die Rückstände des Sprays loszuwerden? Oder einfach verdunsten lassen?

Vielen Dank auch an Jörg für die Bezugsquelle vom Silikonfett. Habe mir gleich eine Tube bestellt.
Die Gummidichtung hinter dem Tintenleiter ist mir bei einem anderen Lamy auch schon begegnet. Bei näherer Betrachtung war ihr Querschnitt nicht kreisund, sondern auf der Seite zur Federspitze hin ziemlich platt, insgesamt dadurch eher U-förmig. Ist das original, oder schon eine Abnutzungserscheinung?
Ich frage, weil man für einen normalen O-Ring ggf. schon Ersatz beschaffen kann, während ich hier im Forum schon verschiedentlich gelesen habe, daß die Beschaffung von Ersatzteilen für ältere Modelle bei Lamy selten klappt.

Beste Grüße -
Stephan
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Ubunux
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Re: Lamy 86 - Probleme mit dem Kolben

Beitrag von Ubunux »

smic hat geschrieben:Die Gummidichtung hinter dem Tintenleiter ist mir bei einem anderen Lamy auch schon begegnet. Bei näherer Betrachtung war ihr Querschnitt nicht kreisund, sondern auf der Seite zur Federspitze hin ziemlich platt, insgesamt dadurch eher U-förmig. Ist das original, oder schon eine Abnutzungserscheinung?
Ich frage, weil man für einen normalen O-Ring ggf. schon Ersatz beschaffen kann, während ich hier im Forum schon verschiedentlich gelesen habe, daß die Beschaffung von Ersatzteilen für ältere Modelle bei Lamy selten klappt.
Hallo,
eine nagelneue Dichtung habe ich noch nicht in der Hand gehabt, die am besten erhaltenen Dichtungen waren aber alle verjüngt nach einer Seite hin, auch sind da beide Enden platt, so eine Dichtung falsch eingesetzt könnte dazu führen, dass der Tintenleiter schlecht wieder nach hinten raus geht. Ich vermute, dass dieser Effekt auch bei einem normalen O-Ring eintritt. Die Dichtung wird ja durch das kurze Stück am Schaft mit dem Gewinde etwas gepresst beim einschrauben. Das sind nur meine bisherigen Erfahrungen ohne Anspruch auf Richtigkeit. Bisher konnte ich mit den Dichtungen defekter Füller für Ersatz sorgen, das geht aber auch einmal zu Ende.

Viele Grüße

Jörg
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YETI
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Re: Lamy 86 - Probleme mit dem Kolben

Beitrag von YETI »

Hallo Stephan,
da hast du nochmal Glück gehabt, daß du den Stift direkt auseinandergenommen hast. Ich würde dem Material jetzt erst einmal ein paar Tage Zeit geben, die Lösungsmittel wieder loszuwerden und dann alles wieder mit etwas frischem Fett zu montieren.
Das Problem mit den ausgehärteten verformten Dichtungen am Tintenleiter hatte ich auch schon. Anfangs konnte ich noch ein paar kaputte Füller als Organspender hernehmen. Als diese Quelle versiegt war, habe ich passsende Scheibchen von einem Silikonschlauch abgeschnitten. Das war eigentlich eine Verzweiflungstat, hat sich aber als sehr gute Lösung herausgestellt.

Gruß

Andreas
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Re: Lamy 86 - Probleme mit dem Kolben

Beitrag von smic »

So, diesmal hat's ein bißchen länger gedauert - ich war beruflich 2 Wochen außerhalb eingespannt.
Dem Lamy hat ein bißchen Ruhe nicht geschadet. Das Silikonfett war inzwischen auch angekommen, und so habe ich den Kolben und vor allem das Gewindes des Füllknopfs gefettet und alles wieder zusammengesetzt. War nicht schwer und hat super geklappt.
Wahrscheinlich hätte ein bißchen weniger Fett an der Kolbendichtung auch gereicht, hat aber keinen Schaden angerichtet.
Das Gewinde des Füllknopfes blieb dagegen bis zuletzt problematisch. Hier mußte ich mehrfach fetten, und selbst jetzt noch ist die letzte Umdrehung beim Zuschrauben recht schwergängig - aber nicht mehr kritisch. Das Lamy-Material reagiert also auch empfindlich auf Silikonspray, das muß ich mir merken.

Zum Schluß mußte ich mich noch mit der Feder beschäftigen. Die beiden Schenkel waren ganz, ganz leicht gegeneinander verbogen, ich habe das erst unter der Lupe erkennen können. Aber auf dem Papier war's zu spüren...
Ziemlich schwierige Prozedur. Die Feder war leicht herauszukriegen, erwies sich dann aber als überaus elastisch. Aus Angst sie ernsthaft zu verbiegen habe ich mich nur auf's Zarteste rangetraut, und so hat das alles mehrere Abende gedauert. Ohne Flachs: Abends nach der Arbeit konnte ich mich auf diese Feinarbeit nicht mehr allzulange konzentrieren und dabei noch präzise genug bleiben. Aber gelohnt hat es sich - jetzt bin ich zufrieden.

Leider habe ich ein Oblique-Feder erwischt, Breite eher BB als B, was bei diesem Modell nirgendwo draufsteht, also geschätzt. Ich habe nichts gegen O-Federn, aber bei dieser kommt mir die Schräge doch recht stark vor. Gefühlssache, mal sehen ob ich mich dran gewöhnen kann.
Für einen Lamy ein ziemlich ungewöhnlicher Füller. Die Flexibilität habe ich schon erwähnt, meine anderen Lamys, meist 90er/27er, hatten davon eher zu wenig. Und während ihr Tintenfluß zwar nie zu knapp, aber doch angemessen sparsam war, tendiert der 81 eher in Richtung Gartenschlauch.
Ansonsten ein Hingucker, und liegt spitzenmäßig in der Hand.
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Ohne euch wäre ich nie so weit gekommen - das war eine richtige Gemeinschaftsaktion! Ich hoffe ich kriege irgendwann mal Gelegenheit diese Erfahrungen an jemand weiterzugeben der sie eben so sehr braucht.

Danke!

Stephan
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YETI
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Re: Lamy 86 - Probleme mit dem Kolben

Beitrag von YETI »

Hallo Stephan,
Freut mich, daß alles geklappt hat. Da hast du jetzt einen wirklich tollen Füller mit einer außergewöhnlichen Feder. Die Feder würde ich auf OBB einschätzen, mit einem sehr schönen Anschliff, wie es ihn heute kaum noch ein Hersteller liefert.
Daß du so lange gebraucht hast, um die Feder zu richten, geht schon in Ordnung. Besser ein paarmal zu wenig biegen, als einmal zuviel.
Glückwunsch zu der gelungenen Arbeit und noch viel Freude an diesem wirklich tollen Füller.

Gruß

Andreas
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DiLo
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Re: Lamy 86 - Probleme mit dem Kolben

Beitrag von DiLo »

Hallo .... habe gerade den Bericht über den Lamy gelesen. Weiss einer von Euch, ob es noch Federn für dieses Model zu kaufen gibt. Mein Sohn hat seinen leider fallen lassen. Feder nicht zu retten..... :-)
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