Haltbarkeit der Feder

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PEOPLES
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Haltbarkeit der Feder

Beitrag von PEOPLES »

Ich schreibe mittlerweile doch einiges und nutze dafür nurmehr einen Lamy mit F-Feder. Diese schreibt aber nun deutlich dicker als eine andere F Feder die ich nun noch nicht solange habe.

Können Federn wirklich verschleissen, weil man zuviel geschrieben hat? Gibts da in etwa Werte, was so eine Feder an Laufleistung hat?
Dafür gleitet die etwas breitere F nun wie von alleine übers Papier.
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patta
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Re: Haltbarkeit der Feder

Beitrag von patta »

Michi, Federn fallen unterschiedlich aus (auch die eines Herstellers und einer Breite). Wenn du meinst, deine wäre schon verschlissen, dann schau dir mal frühere Texte von dir an. Vermutlich wirst du feststellen, dass es nicht der Fall ist, denn Federn leben ziemlich lang - sofern die ein Schreibkorn haben. Dieses ist aus Iridium (oder einem chemisch ähnlichen Metall oder -legierung) und außerordentlich dicht. Das nutzt sich quasi nicht ab.

Viele Grüße, patta

Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz. - Friedrich Dürrenmatt
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Edelweissine
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Re: Haltbarkeit der Feder

Beitrag von Edelweissine »

Hallo (???),
manchmal habe ich auch das Gefühl, dass die Federn durch das Einschreiben flüssiger arbeiten, aber eben auch breiter schreiben. Oder ist das subjektiv? Ich besitze eine geerbte Goldfelder in einem alten Pelikan 400 NN, die in der Stärke OB satter schreiben müsste. Bei der kommt es mir vor, als sei sie abgeschrieben. Da Iridium aber so ein widerstandsfähiges Material ist und die Spitze daraus besteht, kann die Feder eigentlich nicht verbraucht sein, schon gar nicht bei so einem hochpreisigen Modell. Was sagen die Experten?
Mein Pelikano hingegen war von 1976 bis 2005 ständig in Benutzung und mein absoluter Liebling. Bei ihm wurde die Edelstahl Feder im Laufe derzeit immer besser, gekratzt hat da nichts, breiter ist sie nicht geworden, nur gleitfreudiger. Er starb an Gewindebruch...
Insofern glaube ich, dass es sowohl verschleißen de als auch reifende Federn gibt. Das ist wie im richtigen Leben.... :wink:
Gruß,
Heike
thobie
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Re: Haltbarkeit der Feder

Beitrag von thobie »

Als ich meine Wünsch-Dir-Was-Feder bekam, habe ich eine ähnlich geartete Frage dem netten Herrn gestellt, der mich betreut hat. Seine Anwort war sinngemäß: Die Federn mit Iridium-Korn haben schon eine sehr gute Beständigkeit. Natürlich hat jedes Papier eine gewisse abrasive Wirkung. Relevant ist das für die Praxis eigentlich nicht, es sei denn, es wird auf sehr abrasiven Papier geschrieben.

Auch aus eigener Beobachtung: Sofern "normales" Papier eingesetzt wird, dürfte ein Iridium-Korn vermutlich einige 10.000 Seiten halten. Es sei denn, man schreibt auf Micromash oder grobem Packpapier. Ich kann bislang an meinen Lieblingsfedern keine Änderungen erkennen.

Was die Breite der Federn angeht: Ich habe eine Pelikan OM-Feder, die deutlich schmaler ist, als eine Lamy F. Und ich habe zwei Faber-Castell-Halter. Beide mit einer B-Feder. Die im Ambition ist eine echte B. Die in dem Basis ist dann eher eine M. Die Federn stammen beide von einem Hersteller und sind praktisch Zwillinge.

Viele Grüße
Thomas
thobie
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Re: Haltbarkeit der Feder

Beitrag von thobie »

Edelweissine hat geschrieben:Hallo (???),
manchmal habe ich auch das Gefühl, dass die Federn durch das Einschreiben flüssiger arbeiten, aber eben auch breiter schreiben. Oder ist das subjektiv? Ich besitze eine geerbte Goldfelder in einem alten Pelikan 400 NN, die in der Stärke OB satter schreiben müsste. Bei der kommt es mir vor, als sei sie abgeschrieben. Da Iridium aber so ein widerstandsfähiges Material ist und die Spitze daraus besteht, kann die Feder eigentlich nicht verbraucht sein, schon gar nicht bei so einem hochpreisigen Modell. Was sagen die Experten?
Generell kann natürlich ein gewisser Verschleiß, durch ganz langen Gebrauch eingesetzt haben. Wenn Jemand nur diesen einen Füllhalter hatte und jeden Tag 10 Seiten geschrieben hat, dann kommen im Laufe eines Berufslebens schon einige Seiten zusammen. Wir beschleunigen diesen Prozess bei neuen Federn häufig durch die Achten auf feinem Schleißpapier. Was die Feder des 400 NN angeht: Ich habe noch so eine und eine aus einem 400 (noch eine ohne Wortbildmarke). Die Federn schreiben ganz anders, als moderne Federn. Die sind scharf geschliffen. Sie müssen ganz genau aufgesetzt werden. Die Körner sind super flach (fast so, als wenn nur die Federschenkel in Iridium getaucht wurden (ich weiß, dass das so nicht geht)). Meine Feder aus dem 400 ist deutlich flexibler, als meine aus dem 400 NN.

Viele Grüße
Thomas
PEOPLES
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Re: Haltbarkeit der Feder

Beitrag von PEOPLES »

Erstmal vielen Dank fuer die Antworten und verzeiht, dass ich im ersten Thread ein bissi kurz angebunden war, hab das von meinem Handy aus getippt und bin eigentlich kein Freund von den Mini-Tastaturen.
Vermutlich wirst du feststellen, dass es nicht der Fall ist, denn Federn leben ziemlich lang - sofern die ein Schreibkorn haben. D
Ist ja eine normale Lamy-Stahl-Feder, ich glaube die haben alle ein Iridium-Korn. Ich hab nun nochmal ueberschlagen: Ich studiere nun seit etwa 3 Jahren und nutze den Fueller dafuer, dabei kommen so im Schnitt 3-4 Seiten pro Tag zusammen. Macht rund 1000 Seiten, weil ich nicht alles mit dem Fueller geschrieben habe, ausserdem sind die Seiten nicht ganz so eng geschrieben (viele Formeln, technischer Kram). Wuerde vielleicht so 100ml Tinte entsprechen, die da durch die Feder gelaufen ist, kann eigentlich nicht das Ende einer Feder sein.

Ich habe insgesamt 3 schwarze F-Federn (Safari, Logo, Studio) und alle 3 schreiben unterschiedlich dick, die ganz duenne kratzt sogar leicht, kann aber auch an der Tinte liegen (Lamy Orange). Die anderen 2 werden mit anderen Tinten befuellt und schreiben ganz brauchbar.

Wobei man Papier auch nicht unterschaetzen darf, da sind allerlei Hilfsstoffe (oft mineralisch) drinnen, Messer werden bei Papier in nullkommanichts stumpf. Allerdings gleitet die Feder ja im Idealfall auf einem Tintenfilm.
Auch aus eigener Beobachtung: Sofern "normales" Papier eingesetzt wird, dürfte ein Iridium-Korn vermutlich einige 10.000 Seiten halten.
Na dann kann ich ja noch viel "studieren" :P

Vielen Dank
Michael
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bella
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Re: Haltbarkeit der Feder

Beitrag von bella »

viel Erfolg dabei ....

Du kannst Dir im Bedarfsfall auch mal eine neue Feder gönnen, die Lamy Edelstahlfedern sind ja sehr ökonomisch und gut beschaffbar .....

Mein online Best Writer 1.4 war nach etwa 7 Jahren wirklich fertig ... allerdings hat diese Stahlfeder kein Korn ... nur nen Stahlschnabel vorne .....
aairfccha
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Re: Haltbarkeit der Feder

Beitrag von aairfccha »

Nach etwa 10 Jahren Nutzung in Schule und Uni hat die M-Feder meines AlStar statt der ursprünglichen Kugel eine merklich abgeflachte Spitze. Schreibt immer noch gut, ist nur empfindlicher gegenüber Änderungen der Schreibgeometrie und wahrscheinlich breiter. Leider hat die Kappe fast keinen Halt mehr und dichtet nicht mehr wirklich gut ab, die Feder ist damit jedenfalls bei mir nur bedingt lebensdauerbegrenzend.

Als Ingenieurbetrachtung: Bei gleicher Andruckkraft ist die Flächenpressung bei feineren Federn höher, auch mit permanenter "Schmierung" durch Tinte vermute daher dass bei feinen Federn tendenziell mehr Verschleiß auftritt.
PeliJoerg
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Re: Haltbarkeit der Feder

Beitrag von PeliJoerg »

Hallo aairfccha,

man glaubt es bei einem so preisgünstigen Füller kaum, aber der LAMY-Service ist in solchen Fällen gerne mit einer neuen (Innen-)Kappe behilflich.
Ich empfehle vor dem Verschrotten des Füllers dringend eine Kontaktaufnahme.

Jörg
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Tenryu
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Re: Haltbarkeit der Feder

Beitrag von Tenryu »

Ich würde schätzen, daß eine Federspitze nach 8000-10'000 Seiten ersetzt werden muß.
So gute zehn große Romane kann man damit also problemlos schreiben.
Eine Stahlfeder ohne Schreibkorn ist hingegen nach rund 1000 Seiten abgenutzt.
Mr.Eyedropper

Re: Haltbarkeit der Feder

Beitrag von Mr.Eyedropper »

PEOPLES hat geschrieben:Ich habe insgesamt 3 schwarze F-Federn (Safari, Logo, Studio) und alle 3 schreiben unterschiedlich dick, die ganz duenne kratzt sogar leicht, kann aber auch an der Tinte liegen (Lamy Orange). Die anderen 2 werden mit anderen Tinten befuellt und schreiben ganz brauchbar.
Ich finde auch, dass die Lamy-Federn von der Breite bisweilen recht unterschiedlich ausfallen.

Wenn Du Muße hast, dann schau Dir die kratzende Feder mal mit einem Fadenzähler oder einer Uhrmacherlupe an. Eventuell sind die Federschenkel nicht genau gegeneinander ausgerichtet. Das kann an einem verzogenen Tintenleiter liegen (hatte ich tatsächlich schonmal bei einem neugekauften Vista) oder die Feder ist halt einfach nicht perfekt. Das kann bei einer Feder, die im Laden keine 5 Euro kostet, schon mal passieren.

Wenn die Federschenkel nicht genau nebeneinanderliegen, sondern einer höher und der andere tiefer liegt, dann musst Du zuerst gucken, ob es am Tintenleiter liegt. Dazu mit einem Tesa die Feder vorsichtig abziehen und mit einer Lupe gucken, ob der Tintenleiter gerade ist. Kann sein, dass eine Seite höher als die andere ist und sich dadurch die Feder verzieht wenn sie aufgeschoben wird. Wenn das so ist, kannst Du das korrigieren, indem Du die Spitze des Tintenleiters wechselseitig mit Ober- und Unterseite leicht gegen eine glatte und saubere Oberfläche drückst, bis alles wieder gerade ist. Wenn der Tintenleiter gut aussieht, musst Du natürlich nichts machen und kannst Dir die Feder angucken. Die Ausrichtung der Schenkel kannst Du korrigieren, indem Du vorsichtig mit dem Daumennagel die eine Seite leicht nach oben, die andere leicht nach unten drückst, bis alles passt. Lieber zu wenig Druck und dafür öfter nachgucken, dippen und probeschreiben! Und immer nur von oben oder unten drücken, nicht von der Seite.

Es kann sich wirklich lohnen, da etwas Zeit zu investieren. Von einer F-Feder darfst Du aber auch keine Wunder erwarten, die wird vermutlich nie so weich schreiben wie eine vergleichbare breite Feder.
QuixNoux
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Re: Haltbarkeit der Feder

Beitrag von QuixNoux »

Je nach Schreibdruck kann es auch sein, dass die Federschenkel mittlerweile ein wenig gespereizt wurden. Das führt dann auch zu einem breiteren Strich.
tebitan
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Re: Haltbarkeit der Feder

Beitrag von tebitan »

Die Federbreiten unterscheiden sich von Hersteller zu Hersteller, und von Modell zu Modell (zB Pelikan M800 F ist nicht gleich M1000 F).
Da die Federn auch einigen Toleranzen unterliegen kann es passieren daß man beim selben Modell, mit derselben Federbezeichnung, ein anderes Schriftbild bekommt (zwei Exemplare).
Auch verschleißt nach einiger Zeit das Iridium, das kann man besonders bei den antiken Füllern sehen.
thobie
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Re: Haltbarkeit der Feder

Beitrag von thobie »

Tenryu hat geschrieben:Ich würde schätzen, daß eine Federspitze nach 8000-10'000 Seiten ersetzt werden muß.
So gute zehn große Romane kann man damit also problemlos schreiben.
Meine Erfahrung ist, dass die Feder länger hält. Ich habe mit meinem Meisterstück und meinem M400 in der zweiten Hälfte der 80er und in den 90er Jahren etwa 21/2 Liter Pelikan 4001 verschrieben. Die Federn sind nach eigenem Empfinden besser geworden. Danach habe ich zusätzlich noch blaue Montblanc-Tinte genutzt. Inzwischen habe ich einfach mehr Füllhalter. Daher kann ich nicht genau sagen, wieviele Seiten die Federn geleistet haben. Ich erstelle heuten noch im Schnitt zwischen 15 bis 20 Seiten am Tag.

Viele Grüße
Thomas
heso
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Re: Haltbarkeit der Feder

Beitrag von heso »

thobie hat geschrieben:
Meine Erfahrung ist, dass die Feder länger hält. Ich habe mit meinem Meisterstück und meinem M400 in der zweiten Hälfte der 80er und in den 90er Jahren etwa 21/2 Liter Pelikan 4001 verschrieben. Die Federn sind nach eigenem Empfinden besser geworden. Danach habe ich zusätzlich noch blaue Montblanc-Tinte genutzt. Inzwischen habe ich einfach mehr Füllhalter. Daher kann ich nicht genau sagen, wieviele Seiten die Federn geleistet haben. Ich erstelle heuten noch im Schnitt zwischen 15 bis 20 Seiten am Tag.

Viele Grüße
Thomas
Respekt Thomas!
Da die Federn besser geworden sind, ist das Schreibkorn also nicht "verschlissen"?
Das ist dann ein weiteres Argument für hochwertige Füllhalter.

Bei manchen einfachen Füllern habe ich den Verdacht, dass das Schreibkorn aus dem selben Material besteht wie der Rest der Feder, die dürften sicher deutlich schneller verschleissen.
VG
Hermann
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