QuixNoux hat geschrieben:Kapital wird logischerweiser immer gebunden, ob online oder offline.
Nein, nicht zwangsläufig. Wenn ich im Ladengeschäft einen Kunden vor mir stehen habe, dann will der idealiter das Produkt gleich mitnehmen. Der Händler mit Ladengeschäft hat das Produkt also besser in der Schublade vorrätig. Anders der Online-Händler. Der kann nämlich die Ware erst dann bei seinem (Zwischen-)Hädler bestellen und direkt versenden lassen, wenn eine konkrete Bestellung des Endkunden vorliegt.
Ich bin jedenfalls sehr dankbar, wenn Lamy daran arbeitet, im Internetzeitalter die lokale Versorgung zu fördern.
Ich denke es geht hier gar nicht in erster Linie darum den stationären Handel zu stärken oder wie Du es sagst "die lokale Versorgung zu fördern". Obschon es ein Nebenprodukt der eigentlichen Intention ist. Meiner Meinung sind das unternehmerische Schritte in Richtung Preisstabilität. Lamy ist einfach daran gelegen, dass die Produkte möglichst zur von Lamy vorgegebenen UVP angeboten werden. Ein weiteres Indiz dafür ist auch die Einrichtung von Flagship-Stores oder sogenannter markenspezifischer Boutiquen, also eine Art des Direktvertriebs. Dort wird man nämlich nichts günstiger bekommen. Aber man bekommt eben ALLES - das gesamte Sortiment.
Wenn sich die Onlinehändler nach und nach mit den Preisen unterbieten und man für ein bestimmtes Produkt möglicherweise gerade mal nur noch die Hälfte der UVP bezahlen muss könnte der Kunde ja den Eindruck gewinnen, dass die Qualität nicht die ist, die einem die Marke suggeriert oder das eine Marke gerade "verramscht" wird. Das möchte kein Hersteller von Qualitätsprodukten.
Ich denke diesen Schritt gehen gerade alle Marktführer/Marken.- u. Qualitätshersteller in allen Bereichen. Egal ob Schreibgeräte, Uhren (Rolex, Omega, u.a.), Autos (Mercedes), Mobiltelefone (Apple, Samsung), ect. pp.
Ich könnte diese Liste natürlich munter fortführen.
Eigentlich wissen wir noch nicht viel oder fast gar nichts.
Das Vorhaben kann verschiedene Gründe haben: Preisbindung, Kontrolle der Vertriebswege, "Exclusivierung", ...
Ein Zurück zu wesentlich mehr stationärem Handel wird, denke ich, jedenfalls nicht das Hauptaugenmerk der Aktion sein. Dafür dürfte sich nicht genug Potential für Wachstum oder Gewinn prophezeien lassen.
Ob der Plan aufgeht, wird sich -wie immer- zeigen.
Frank
* * * Am Grunde der Moldau wandern die Steine. / Es liegen drei Kaiser begraben in Prag. / Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine. / Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag. [...] B. Brecht
Mr. Green hat geschrieben:Lamy ist einfach daran gelegen, dass die Produkte möglichst zur von Lamy vorgegebenen UVP angeboten werden. Ein weiteres Indiz dafür ist auch die Einrichtung von Flagship-Stores oder sogenannter markenspezifischer Boutiquen, also eine Art des Direktvertriebs.
Ich wüsste nicht, dass Lamy ein eigenes Filialnetz aufbaut. Die haben zwar ihren Laden in Heidelberg, aber der ist eher eine Touri-Falle.
Der Begriff "Touri- Falle" ist aber äußerst negativ belegt und hört sich ein bischen nach Abzocke an. Das ist es sicher nicht! Eigentlich kann man froh sein, wenn, insbesondere asiatische Touristen, ein hochwertiges Andenken aus Heidelberg mitnehmen, das auch in Heidelberg hergestellt wurde und nicht in China. Tatsächlich kommen viele Käufer aus Südostasien und deshalb wurden für den Verkauf im Laden auch Muttersprachler angeworben. Der Verkauf in den Ländern des Ostens scheint sehr gut zu laufen, die Formensprache der Schreibgeräte ist beliebt und China ist das einzige Land der Welt, welches noch in großem Maße Füllhalter kauft. Deshalb werden im asiatischen Raum Lamy- Läden aufgebaut und man verdient auch kräftig damit. Der Heidelberger Laden ist das einzige öffentliche Geschäft auf unserem Kontinent. Ob es kräftig schwarze Zahlen schreibt, ist ungewiss aber man wollte auch eine öffentliche Repräsentation am Ort haben, wo diese Schreibgeräte hergestellt werden. Bei Besichtigungen der Firma ist Lamy sehr sehr zurückhaltend.
Gruss, Frodo
nachdem ich mehrfach im UG des Kaufhof Frankfurt japanische Touristen gesehen habe die Lamys (Safari oder Scala) Tableauweise gekauft haben und noch Nachschub aus dem Lager beiorderten, halte ich das Modell für durchaus tragfähig.
Heidelberg hat nun keine Prada oder LV-Boutique .....
Sicher sind die Lamys auch ein vergleichsweise günstiges Mitbringsel für zuhause und obendrein mit wenig Platzbedarf.
Allerdings sind das meiste das japanische Touristen shoppen keine Souvenirs und Mitbringsel, sondern "auftragsbezogene" Einkäufe. Aufgrund der extrem hohen Preise im Heimatland wird die Ersparnis mit dem Empfänger geteilt .... für beide ein Geschäft. Sicher werden begehrte Luxusgüter auch gerne zuhause online angeboten mit Gewinn.
Gerade asiatische Studenten finanzieren damit ihre Europa-Reisen.
Ob man den Laden jetzt für eine Touri-Falle ist oder nicht, ist eine Geschmacksfrage, darum ging es auch gar nicht. Es ging mir eher darum, dass ich nicht sehe, dass Lamy ein eigenes Filialnetz aufbauen würde.
bella hat geschrieben:nachdem ich mehrfach im UG des Kaufhof Frankfurt japanische Touristen gesehen habe die Lamys (Safari oder Scala) Tableauweise gekauft haben und noch Nachschub aus dem Lager beiorderten, halte ich das Modell für durchaus tragfähig.
Heidelberg hat nun keine Prada oder LV-Boutique .....
Sicher sind die Lamys auch ein vergleichsweise günstiges Mitbringsel für zuhause und obendrein mit wenig Platzbedarf.
Allerdings sind das meiste das japanische Touristen shoppen keine Souvenirs und Mitbringsel, sondern "auftragsbezogene" Einkäufe. Aufgrund der extrem hohen Preise im Heimatland wird die Ersparnis mit dem Empfänger geteilt .... für beide ein Geschäft. Sicher werden begehrte Luxusgüter auch gerne zuhause online angeboten mit Gewinn.
Gerade asiatische Studenten finanzieren damit ihre Europa-Reisen.
Haben unsere Eltern vor den EU Zeiten im Ausland teilweise ebenso gemacht. Unspektakulär.